[Rostra] Vor der Wahl

  • "Ich danke dir," erwiderte er auf die Worte des Scribas. Er lächelte ebenfalls und folgte dann dem Blick des Germanicus zu seiner Schwester. Die Bemerkung über quintilisches Temperament entlockte Sermo ein Grinsen, jedoch überließ er Melina eine wortreiche Antwort auf diese kleine Stichelei. Wie der Germanicus sich in einem Jahr fühlte, wusste Sermo zwar nicht zu sagen. Aber er wusste ziemlich genau, dass er den jungen Mann in seiner Zeit als Magistrat auf sein Können und seine Fähigkeit eigenständig zu denken und zu handeln prüfen würde.

  • "Temperament?" Melina streckte Aculeo verspielt die Zunge heraus und lachte dann auf. "Wie Quintilier sind wahre Temperamentsbestien!" Sie schubste ihren Bruder leicht und schien sichtlich glücklich. "Du willst also auch ein langweiliger Politiker werden? Schäm dich, dabei könnte ein so hübscher Mann, wie du, viel mehr erreichen." Melina weitete ihre Augen. Hatte sie gerade hübsch gesagt und das im Zusammenhang mit Aculeo? Wie peinlich. Sie verstummte schlagartig und hoffte, dass dies keine ernsten Folgen für sie haben würde. Sie wurde leicht rot und schob sich einige Schritte hinter ihren Bruder.

  • Caius Servius war heute dabei auf dem Markt nach Schnäppchen zu suchen. Als er die Rede hörte blieb er stehen.
    Doch plötzlich begann der Mann einen Dialog mit einer Frau, die, wie sich heraus stellte, seine Schwester war.
    Können die sich nicht zu Hause unterhalten? Na wann der mal was zu sagen hat, dann herzlichen Glückwunsch. dachte er sich und ging kopfschüttelnd weiter...

  • Ich glaube nicht dass ich es je so weit bringen werde um wirklich langweilig zu werden Er grinste Dazu fehlt mir einfach das rednerische Talent.


    Hatte sie eben gesagt er würde gut aussehen? Melina sah zum anbeissen aus. Nein, nicht zum anbeissen-sie war eine bildhübsche junge Frau. Sie hatte Humor und was noch wichtiger war- Sie nahm sich kein Blatt vor den Mund. Paullus wusste dass man sich oft die Zunge verbrannte mit diesen Eigenschaften aber er liebte Direktheit und Ehrlichkeit.


    Du bist eine wiklich wunderhübsche Frau und sicherlich hast du schon einigen Männern den Kopf verdreht. Aculeo sah sie an. Wahrscheinlich bekam er Ärger wegen seiner Aussage gegenüber Melina. Aber was solls. Man bekommt ja nicht jeden Tag eine Melina zu sehen.
    Was machst du denn sonst noch ausser armen Schreibern in Verlegenheit zu bringen? fragte er sie nun. Sermo war gerade dabei ins Abseits zu rutschen. Paullus würde ihn noch oft genug hören und sehen 8)

  • Melina errötete immer mehr. Es war ihr so peinlich und nun passierte das, was sie erwartet hatte. Sie presste ihre Lippen zusammen, um ihr Lächeln zu verbergen. "Ehm...," machte sie verlegen. "Ich habe eigentlich keinem Mann den Kopf verdreht. Ich bin vielen zu seltsam." Dies meinte sie durchaus ernst und dieser Fakt schmerzte sie. Sie hatte bis jetzt noch keinen Mann gefunden. Eigentlich wollte sie es auch nicht aber irgendetwas in ihr trieb sie dazu, dass es nun wohl an der Zeit war. Wenn sie Calvena und andere Mädchen in ihrem Alter sah, dann schmerzte es sie. Aber etwas an sich ändern? Nein, das wollte sie nicht. Sie war einfach Melina, frech und ehrlich. Sie würde sich niemals für andere verbiegen und auch nicht für einen Mann.


    "Was ich so mache?" Melina blickte Aculeo mit ihren großen Augen an. Sie klimperte kurz mit ihren Wimpern und überlegte dann. Sie schob ihren Bruder leicht zur Seite. "Ich mache vieles," was eine blöde Aussage, wie sie im Nachhinein fand. "Ich lese gerne und ringe ab und an. Ich glaube, dass dies viele Männer abschreckt." Das junge Mädchen fuhr sich mit ihrem Zeigefinger kurz durch das Haar. Sie war doch recht nervös.

  • Also würdest du dann im wahrsten Sinne des Wortes Männern den Kopf verdrehen feixte Paullus. Es ist etwas ungewöhnlich dass eine Frau sich für den Sport interessiert aber ich finde es wirklich interessant und spannend. Zumal mal annehmen kann dass du eben nicht so darauf aus bist es jemanden wirklich recht zu machen. Respekt Melina.
    Paullus wusste nun nicht weiter. Zuwenig Erfahrung hatte er mit Frauen und Gesprächen mit ihnen. Innerlich hoffte er dass sich nun Sermo zu Wort melden würde musste jedoch noch eine Bemerkung los werden.
    Ist es möglich dass man sich wieder sieht? mit einem Seitenblick zum Magistrat

  • Sermos Aufmerksamkeit war für einen kurzen Augenblick abgelenkt durch einen Mann aus dem Stadtrat, der auf ihn zukam und eine Frage bezüglich seiner Vorhaben stellte. Als er den Decurio abgewimmelt hatte und sich wieder Melina und Aculeo zuwenden konnte, musste er argwöhnisch feststellen, dass die beiden miteinander flireteten! Mit gerunzelter Stirn hakte er sich bei Melina ein und nutzte den Moment des Gesprächsstopps dazu, sich mit Melina am Arm abzusetzen.
    "Nun Germanicus, wir werden uns jetzt mal auf den Weg machen. Meine Schwester und ich sind noch eingeladen." Aculeos Frage bezüglich eines Wiedersehens mit Melina überging Sermo schlichtweg. Er hatte kein Interesse an einer nähergehenden Bekanntschaft seiner Schwester mit einem einfachen Stadtschreiber. Es wurde wirklich Zeit, dass er ihr einen vernünftigen Ehemann suchte, der ihr auch die Grundlage für eine nachhaltige Familienplanung bot. Da war ein einfacher Schreiber eben nicht gut genug. "Ich wünsche noch einen schönen Tag, Germanicus. Wir sehen uns bei der Arbeit." Er lächelte freundlich und hob die Hand zum Abschied, dann drehte er sich um und zog Melina durch die Menge hinter sich her. Er wollte ihr die Wohnung zeigen, die er für sie beide ausgesucht hatte, und ihr außerdem seine Gedanken über Heiratspläne näherbringen.

  • "Eingeladen?" Melina blickte Iullus skeptisch an. Wollte er die Konversation beenden? Scheinbar. Melina war nun wirklich ungehalten über ihren Bruder, wurde aber unfreundlich mitgeschleift. Sie wollte sich von ihrem Bruder lösen. Es gelang ihr aber nicht. "Ja, in der Casa Quintilia," rief sie ihm zu, bevor sie entschwunden waren aber vergaß leider den Ort, an dem sich diese Casa befand. Sie würde ihrem Bruder nun einige Tage unfreundlich gegenübertreten: Die gute alte Ignorierstrafe würde folgen.

  • Sermo machte kein besonders freundliches Gesicht und die plötzliche Beendigung des Gesprächs zwischen Melina und Paullus lies nun den jungen Germanica säuerlich lächeln. Die Gedanken die er gerade hatte wollte nun nicht unbedingt laut aussprechen und im selben Moment in dem Quintilius Sermo ihm einen schönen Tag wünschte waren sie auch schon verschwunden.


    Gerade noch Casa Quintilia konnte er hören um sie dann entgültig aus den Augen zu verlieren.

  • Einige Tage waren vergangen, seitdem Asinius Celer und Iulius Dives sich zusammen bei einem der Duumviri für die kommende Wahl in die Kandidatenlisten haben eintragen lassen. Mittlerweile war Bewerbungsschluss und die Curia hatte die Namen der entgegengenommenen Bewerbungen veröffentlicht. Doch war die Öffentlichkeit natürlich nicht nur an den einfachen Namen der antretenden Kandidaten interessiert, sondern die Wähler wollten selbstverständlich auch wissen, wen sie in die entsprechenden Ämter wählten. Und so herrschte bereits früh ein doch recht großer Andrang auf dem Forum Ostiensis, sodass man vor allem in der Nähe der Rostra kaum mehr einen Platz ergattern konnte.


    Dies galt natürlich nicht für die Kandidaten selbst und ihre Begleiter und folglich wurden auch Asinius Celer, Iulius Dives und Dives' ständige Begleiter - Scriba Personalis und Paedagogus a.D., Aglaopes, und Custos Corporis, Antinoos, - schnell bis zur Rostra durchgelassen. Schließlich war allein an ihrer Aufmachung - Celer und Dives trugen beide die toga candidata - zu sehen, dass sie heute hier waren, um eine Wahlkampfrede zu halten.


    An der Rostra angekommen, mussten sowohl Celer, als auch Dives noch etwas warten, bevor sie ihre Worte an die Bevölkerung richten konnten. Nach Ämtern und Bewerbungszeitpunkt geordnet, war die Rednerliste den Kandidaten bereits am Vortag zugestellt worden. Wie auch bei den Bewerbungen zum Cursus Honorum, ging es zunächst um die niederen Ämter - Aedilis Mercatuus, Aedilis operum publicorum, Quaestor -, bevor man zu den höchsten Stadtvertretern, den Duumviri, kommen würde. Demnach war es nach den Vorstellungen der potentiellen künftigen Aediles Mercatuus ersteinmal an Celer, sich unter den anderen Kandidaten für das Amt des Aedilis operum publicorum zu behaupten.


    | Potitus Asinius Celer


    "Wünsch mir Glück!", meinte Celer zu Dives, bevor er die Rostra betrat und sich mit strahlend weißer toga candidata an die Menschenmenge wandte. Mit einem zuversichtlichen Nicken gab Dives den gewünschten Rückhalt und Celer begann seine Rede:


    "Civitas Ostiensis! Ich bin Potitus Asinius Celer und stehe heute hier vor euch, um für das Amt des Aedilis operum publicorum zu kandidieren. Doch die wenigsten werden mich kennen - also wer bin ich, wo komme ich her und weshalb stehe ich heute gerade vor euch und nicht in einer x-beliebigen anderen Civitas?", begann Celer seine Ansprache mit einer als rhetorische Frage formulierten Aufzählung mit Climax - Stilmittel, mit welchen er die Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte. Sollten seine Worte Gehör finden, so wäre dies schließlich nötig - da hatte Aglaopes ganze Arbeit geleistet...


    "Nun, ich bin der bei Pergamum, in der Nähe des Meeres geborene Sohn eines Tischlers, der ebenfalls Potitus Asinius Celer hieß. Früh bin ich daher mit Schiffbau, Handel und Schifffahrt in Berührung gekommen und habe auf diesem Gebiet somit auch bereits so einige Erfahrugen sammeln können, die ich nun im Dienste dieser Civitas einbringen möchte. Denn schon mein Vater, ein Handwerker wie sicherlich auch einige von euch, war damals Beisitzer der Curia Pergamensis und brachte sich so oft wie möglich mit ein. Folglich kann ich Kenntnisse sowohl in Handel und Seefahrt vorweisen, als auch Wissen um Gebäudesicherheit und -instandhaltung, welches ich im Rahmen der handwerklichen Ausbildung von meinem Vater selbst lernte!"


    Hier machte Celer eine kleine Zäsur. Der Abschnitt über ihn, seine Vergangenheit und das resultierende Können war nun beendet. Somit war es folglich an der Zeit, über die Gegenwart zusprechen: Weshalb war er heute hier und nirgendow sonst? Noch einmal tief Luft geholt, setzte er also fort:


    "Doch weshalb stehe ich heute hier und nicht auf dem Forum Pergamensis? Das hat einen äußerst tragischen Grund: Mein geliebter Vater fiel einem gelegten Brand zum Opfer. Doch selbst, nachdem ich mich mit einer großen Trauerzeremonie von ihm verabschiedet habe und dafür geopfert habe, dass er ins Elysium überführt wird, kann ich in meiner alten Heimat keinen Fuß mehr wirklich vor den anderen setzen... Es mag nicht jedem hier logisch erscheinen, doch muss man dies - ich wünsche es keinem - wohl erst selbst erfahren haben, um eine Idee zu bekommen, wie man sich fühlt. Kann man mir das also zum Vorwurf machen?", wartete Celer einige Augenblicke, um seinen Worten noch mehr Gewicht zu verleihen.


    "Ich meine: Nein! Denn mein Vater hat, wie sicherlich jeder liebende Vater (!), stets nur das Beste für mich gewollt. Und um ihn, bei den Göttern, also nicht zu enttäuschen, habe ich mich nach Ostia begeben - DER Hafenstadt Italias, sogar DER Hafenstadt des gesamten westlichen Mittelmeers und DES Tores Romas in die Welt! Freundlich wurde ich hier, nach einer schwierigen Überfahrt, empfangen und so möchte ich der Civitas Ostia wenigstens einen Teil dessen wiedergeben, was sie mir gegeben hat: Eine neue Heimat! Denn hier möchte ich auch in ferner Zukunft leben und der Gemeinschaft dienen. So werden in absehbarer Zeit auch meine Mutter und meine bezaubernde Schwester hierher übersiedeln. Darum: Für Erfahrung, Wissen und Erfolg! Wählt Potitus Asinius Celer! Für ein vielfältiges, ein gemeinsames, ein starkes Ostia! Wählt Potitus Asinius Celer! Für Antrieb, Ehrgeiz und mit Beständigkeit! Wählt Potitus Asinius Celer!"


    Mit diesen Worten beendete Asinius Celer seine emotionale Ansprache und bekam nicht wenig Beifall! Vor allem beim einfachen Volk kamen Emotionen schließlich fast mit absoluter Sicherheit gut an. Das hatte Aglaopes prophezeiht, als er die Rede für den Freund seines Herrn Iulius Dives ausgearbeitet hatte. Und da selbst die darum wissenden Dives und Aglaopes während der Ansprache nicht einen Gedanken daran verschwendeten, ob Celer wirklich hinter dem stand, was er sagte, hatte er wohl mit wirklich viel Herzblut gesprochen. Nun blieb Celer noch einige Augenblicke auf der Rostra stehen, um sich eventuellen Fragen zu stellen...

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  • Sim-Off:

    Sorry für die Verspätung. Ist auch ein bisschen kürzer, weil ich aktuell etwas im Stress bin...


    Nachdem Asinius Celer seine Rede beendet hatte, war Dives sichtlich erleichtert. Sein guter Freund und Mitbewerber hatte sich ganz gut geschlagen, wie Dives fand. Es folgten einige Fragen, die Celer jedoch auch recht solide beantwortete. Und dann kam auch schon der nächste an die Reihe. Alles in allem eine gelungene Vorstellung, fand auch Aglaopes. Das musste jetzt nur noch auch ein Großteil der Zuhörerschaft finden und Celer bei der Wahl
    auch eine Stimme geben...


    So zogen sich die Bewerbungsreden und die anschließenden Fragen an die Kandidaten mal mehr und mal weniger lange hin, sodass der Tageszenit der Sonne bereits etwa eine hora in der Vergangenheit lag, als es an die Vorstellung der Bewerber für das Amt des Quaestors von Ostia ging. Nun wurde es folglich auch für Dives langsam ernst, da er sich schließlich genau auf dieses Amt beworben hatte. Dann endlich beendete auch der letzte vor Dives in der
    Liste aufgeführte Kandidat seine Rede und stellte sich den Zuhörerfragen. Jetzt stiegen Aufregung und Anspannung langsam ins Unermessliche. Wenn das mal gut gehen würde - zumal auch dieser Redner wirklich nicht schlecht gewesen war...


    Nachdem jener Kandidat die Rostra verlassen hatte, kletterte Dives die Stufen in seiner blendend weißen toga candidata empor. Jetzt stand seine Aufregung wohl im Zenit. Aufgeregter konnte er wohl kaum sein. Ob er überhaupt ein Wort hinaus bekam? Asinius Celer hatte sich gut geschlagen. Sollte Dives nun versagen?


    "Cives Honoratioresque Ostiensis! Ich, Marcus Iulius Dives, freue mich, dass auch ich hier und heute meine öffentliche Kandidatur zum Amt des Quaestor Ostiensis erklären darf.", stellte sich auch Dives zunächst mit seinem Redeanlass vor. Er merkte, wie seine Unsicherheit von jetzt auf gleich verschwunden war, als wartete sie auf den Stufen der Rostra und hörte und schaute ihm zu.


    "Die Iulier, werden jetzt sicherlich einige von euch sagen, kenne ich: den Senator Iulius Centho, die Honoratiorin Iulia Helena, ..., aber einen Iulius Dives?", zielte nun auch Dives zu Beginn mit einer in einer Frage verpackten Aufzählung mit Anti-Climax darauf ab, die Aufmerksamkeit der Zuhörerschaft auf sich zu ziehen.


    "Wer also bin ich, weshalb stehe ich heute hier und wofür möchte ich mich in dieser Civitas einsetzen?", folgte gleich die nächste Aufzählung, welche temporär aufgebaut und als rhetorische Frage formuliert war.


    "Nun, mein Vater war Caius Iulius Constantius, ein ehrenvolles Mitglied der Cohortes Urbanae, ist mittlerweile jedoch in Plutos Reich aufgenommen worden. Vor rund 19 Jahren in Roma geboren, wuchs ich danach auf der Insel Lesbus in der Provinz Asia auf. Dort lebte ich in der Nähe des Meeres und lernte dieses kennen, schätzen und schließlich lieben. Daher möchte ich als Teil meines politischen Werdeganges der Civitas Ostia nach bestem Wissen und Gewissen dienen, wie es die Tradition des Astes meiner Gens, Teil dessen ich bin, von mir verlangt. Doch auch nach diesem Schritt werde ich meinem Cousin Senator Iulius Centho nacheifern und danach streben, dass auch ich dieser Civitas im Senat meine Stimme leihen kann." Damit sollte zur Herkunft und Vergangenheit Dives' wohl alles gesagt sein. Und sogar zur eigenen Zukunft hatte er eine kurze Ausführunmg gegeben, sodass die eigene Intention klar und deutlich ausgedrückt wurde.


    "Doch was will ich hier in Ostia leisten und erreichen? Als Quaestor Osiensis möchte ich die Finanzen der Civitas neu ordnen und die Finanzierung neuer öffentlicher Bauprojekte organisieren. Auch konnte mir bisher niemand so genau sagen, wann das Theater das letzte Mal in Betrieb war. Daher steht auch die Sicherung der Finanzen für öffentliche Unterhaltung auf meinem Plan. Ja, Ostia ist Romas Tor in die Welt, nach Roma wirtschaftliches Zentrum Italias schlechthin. Doch Ostia soll als römische Stadt auch ein Zentrum der Kultur werden!" Ein spontaner Applaus unterbrach Dives in seinen Worten. So hielt er sich einen Moment zurück und machte mit seinen Händen die Gestik, dass sich die Leute beruhigen sollten.


    "Darum wählt wirtschaftliche Finanzierungssicherheit; wählt kulturelle Erstarkung; wählt Marcus Iulius Dives!", beendete Dives seine Rede wieder mit einer Aufzählung mit Climax. Nun gab es wieder Beifall en masse von den Zuhörern auf dem Forum, bevor hier und dort von dem einen oder anderen noch Nachfragen kamen...


    Edit: Sig koriigiert




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    2 Mal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

  • 'The same procedure as every year...', dachte Dives sich im Stillen, während er in seiner blütenweißen toga candidata nahe der Rostra darauf wartete, dass die Ansprachen seiner Vorredner ein Ende fanden. Wieder nämlich war die Rednerliste streng sortiert nach Ämtern, auf welche sich die Kandidaten bewarben, und Bewerbungszeitpunkt. Somit waren es, wie immer, für die Außenstehenden nur die Kandidaten selbst, die andere waren.
    Für den Iulier indes war die Situation natürlich keinesweg all..jährlich. Vor zwei Jahren hatte er zum ersten Mal an dieser Stelle gestanden, um sich auf ein Amt zu bewerben. Damals hingegen war jenes Amt die ostiensische Quaestur gewesen, der in der Regel zwar mehr Aufmerksamkeit geschenkt wurde als einer Aedilität, doch bei weitem nicht die einer Bewerbung auf das Duumvirat! Nach dem letzten Kandidat auf das Quaestoren-Amt folgten die ersten beiden Reden zu ebenjenem Duumvirat. Dann war Dives, direkt vor seinem Mitbewerber Cassius an der Reihe. Der Iulier atmete einmal tief durch, überprüfte kurz den einwandfreien Sitz seiner Toga und betrat anschließend die Rostra:


    "Cives Honoratioresque Ostiensis! Ich, Marcus Iulius Dives, Sohn des Caius Iulius Constantius, freue mich, dass auch ich hier und heute meine öffentliche Kandidatur zum Amt des Duumvirs erklären darf.", begann er seine Rede fast identisch mit seiner letzten an diesem Ort gehaltenen. Das war das Gute daran, wenn man nicht mehr zum ersten Mal hier stand: Man konnte bereits auf Erfahrungen bauen und gut gelaufenes einfach wiederverwenden.


    "Nicht wenigen von euch wird mein Gesicht bereits bekannt vorkommen, nachdem ich mich nicht erst seit den letzten Wochen um euch, die Bürger von Ostia, gekümmert und gesorgt und mich an vielen Ecken und Enden der Civitas danach erkundigt habe, wie es euch geht." Und damit hatte der Iulier wirklich überaus frühzeitig begonnen. Dereinst lernte er auch den Decimer Flavus kennen, der ein Verwandter des amtierenden Praetorianerprefectus war. In letzter Zeit mochten andere Kandidaten aktiver gewesen sein, doch würden Langfristigkeit und Beständigkeit wohl nicht erst in tausend oder zweitausend Jahren zu wichtigen Worten der Wählerschaft werden.


    "Hunger und Angst vor dem Kommenden waren die Worte, die ich nur allzu gehäuft vernehmen musste, doch ich sage: Ich stehe hier für euch! Für euch, die Bürger von Ostia!", betonte der junge Decurio vor allem die letzten beiden publikumswirksamen Sätze und machte eine kurze Pause.
    "Aus eigenen Mitteln habe ich euch Brot gegeben und dafür gesorgt, dass ihr wieder einmal einen Tag hattet, an dem ihr die ganzen Ängste und Sorgen vergessen konntet! Ich stehe hier für euch! Für euch, die Bürger von Ostia!", wiederholte Dives am Ende dieses ersten Punktes, damit es sich langsam einprägte in den Köpfen der Anwesenden. Es folgte eine Zäsur.
    "Während meiner Quaestur vor zwei Jahren wurde ich stark kritisiert für die Einführung einer Liegegebühr für die ostiensischen Häfen. Die schlimmsten Befürchtungen gingen um und traten - NICHT - ein! Stattdessen hatte die Civitas seit langem wieder einen beinahe ausgeglichenen Haushalt, was zur Folge hat, dass Ostia auch in diesen schweren Zeiten KEINEN Hunger wird leiden müssen und KEINE Angst vor der Zukunft zu haben braucht - KEINER von euch! Ich stand und stehe hier für euch! Für euch, die Bürger von Ostia!", repetierte der Iulier nach seinem zweiten Punkt nun in leicht abgewandelter, weil erweiterter Form. Wieder pausierte er kurz. Gegenwart und Vergangenheit waren damit also abgedeckt.
    "Was wird uns nun die Zukunft bringen?", leitete er dann den letzten Punkt seiner Rede ein und ließ abermals eine Zäsur folgen.
    "Wohl nicht einmal die Götter vermögen dies mit letzter Sicherheit zu sagen! Doch zusammen mit meinem Mitbewerber Cassius Hemina dem Jüngeren, dessen Vater bereits als Duumvir dieser Civitas diente, will ich, Marcus Iulius Dives, Ostia erfolgreich durch das nächsten Jahr lenken und leiten durch diese alles andere als sichere Zeit. So wurde der ehemalige Curator Rei Publicae Vinicius inhaftiert, nachdem unser allseits geliebter Princeps Valerianus so hinterrücks vergiftet wurde." Sehr bewusst wählte Dives hier die temporale Verbindung beider Teilsätze und keine kausale... "Und nun kündigte die kaiserliche Administration bereits schriftlich an unsere städtischen Finanzen überprüfen zu wollen und sich einen Überblick über die Stadt zu verschaffen. Zusammen mit meinem persönlichen Freund, dem großzügigen Spender für unser Theater, dem Decurio Ostiensis Germanicus Aculeo, bin ich bereits daran alles Nötige vorzubereiten! Auch in die künftige Zusammenarbeit mit der Classis aus Misenum bin ich bereits aktiv eingebunden! Ich stand und stehe hier für euch und werde auch im kommenden Jahr hier für euch stehen!" Es folgte eine letzte kurze Pause und Dives sammelte noch einmal die Luft in seiner Lunge:


    "Mein Name ist Marcus Iulius Dives - für euch, die Bürger von Ostia!", beendete er seine Ausführungen und war glücklich es vorerst geschafft zu haben.




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  • Selbstverständlich hatten sich die Bewohner Ostias das Schauspiel nicht entgehen lassen wollen und versammelten sich am Forum. In Grüppchen standen sie und hörten aufmerksam dem Sprecher, der dem einen oder anderen nicht unbekannt war, zu. Die Rede des Iulier versprühte Zuversicht und Sicherheit. Viele der Ostianer hatten schon sorgenvoll die Zukunft vor Augen, je nach Gerücht und Tatsachenbericht, doch nun war ein junger Mann am Podium und versprach ihnen alles Gute.


    Auch Aculeo hatte sich eingefunden um seinem Freund und Kollegen falls nötig etwas Unterstützung zu geben. Gewandet in einer blütenweißen Toga mit dem, für einen Eques, auszeichnenden schmalen purpurnen Streifen, dem Siegelring der ihm verliehen wurde und frischer Rasur hatte er sich neben dem Podium, in der Menge platziert. Eher unauffällig stand er da und hörte ebenfalls dem Redner zu.


    Kaum dass Dives die Rede beendet hatte begann der Germanicer zu klatschen und langsam setzten die anderen Zuhörer mit ein.

  • Applaus! Sehr schön! Seine Rede schien ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben. Das Klatschen rauschte in Dives' Ohren. Es war ein herrliches Gefühl. Da Wortmeldungen direkt zu seiner Kandidatur ausblieben (oder im Beifall untergingen), stieg der Iulier anschließend wieder von der Rostra und überließ seinem Mitbewerber Cassius das Feld. Er wünschte jenem noch alles Gute für dessen Rede und begab sich anschließend unter die Zuhörer.


    Gerade als Hemina seine ersten Worte an die Menge richtete, erblickte Dives auch Aculeo, der es sich als Decurio dieser Civitas wohl nicht hatte nehmen lassen dieser Veranstaltung beizuwohnen. Da war er aber natürlich bei weitem nicht der einzige! Den Germanicer nicht aus den Augen lassend, schlug sich der Iulier nach und nach zu diesem durch.
    "Salve Aculeo!", begrüßte er den guten Freund, der nun nur noch zwei Schritte entfernt stand. Da drängelte sich ein anderer Bürger der Civitas zwischen ihnen vorbei. Freundlich, denn es war Wahlkampfzeit, ließ Dives den Mann gewähren, bevor er ganz zu Aculeo aufschloss.
    "Schön dich hier zu sehen! Wie gehts dir? ... Und wie fandst du meine Rede?", erkundigte er sich mit einem Lächeln. Die letzte Frage musste der Iulier natürlich einfach loswerden...




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  • DIe Menge hatte die Rede des Iuliers anscheinend mit Wohlgefallen aufgenommen da der Applaus nicht lange auf sich warten ließ und die Intesität hörbar zustimmend war.


    Dives hatte das Podium verlassen und auch den Germanicer entdeckt. Die Menge war dicht und so dauerte es einige Momente bis der Iulier seinen Amtskollegen erreichte um diesen zu begrüssen.


    Natürlich war es für Aculeo erfreulich gesehen zu werden wohl aber wäre er nicht traurig gewesen wenn es nicht so gewesen wäre.


    Dives. Junger Freund. Aculeo ließ sich hinreißen und umarmte den jungen Mann freundschaftlich.


    Ich hatte gehofft sie würde nicht so lange ausfallen aber manchmal müssen es eben ein paar Worte mehr sein um dem Zuhörer das zu übermitteln was man sagen will. Also...die Rede war beeindruckend. Wirklich..beeindruckend. Vllt angagiere ich dich als Schreiber der mir die eine oder andere Anrede schreibt. Er begann zu lachen. Und ich hoffe du hast nicht zuviel versprochen. warnte er mit einem Grinsen den Iulier. Du weißt was passieren kann wenn jemand betrogen wird....und es sind ziemlich viele die betrogen werden können


    Mir geht es gut. Ich kann nicht besser klagen. Die Geschäfte laufen einigermassen. Die Gesundheit lässt mich noch nicht im Stich und...sonst...Acleo überlegte kurz...und sonst ist nichts besonderes zu berichten. Ich warte weiterhin darauf dass die Kanzlei den Bescheid gibt betreffend eines Postens. antwortete Aculeo fröhlich.


    Und du? Wie stehts bei dir? Ausser dass du nun bald in der Curia mehr oder weniger wohnen wirst. Hier grinste er wieder... a propo wohnen..die Kleine aus der Taverne...du erinnerst dich sicher...ich sag dir....Das Mädl hatte Feuer. Wenn ich dir sage was alles passiert ist würde es dir die Schamesröte ins Gesicht treiben. Mir wird beim Gedanken daran schon wieder schwindelig.

  • Beeindruckend. Ja, auf soeine oder eine ähnliche Reaktion hatte der Iulier gehofft. Die germanicischen Worte gingen runter, wie Öl. Ein breites Lächeln bahnte sich auf Dives' Gesicht seinen Weg. Er sollte Aculeo sogar mal eine Rede schreiben? Nun, weshalb eigentlich nicht. Zumindest für den Fall, dass der Inhalt auch im Interesse des jungen Decurios läge, wäre das aus seiner Sicht garnicht mal so abwegig, dass er seinem ritterlichen Freund vielleicht zumindest etwas zur Hand ginge. So erfasste Dives erst leicht verzögert, dass der Germanicer dies nicht ernst meinte und stimmte ebenso erst verzögert in das Lachen ein.
    Die mahnenden Worte Aculeos überging der Iulier einfach. Als Politiker war es schließlich fast schon Pflicht möglichst viele Versprechungen zu machen, wenn man gewählt werden wollte. Dabei würden wohl noch in etlichen Jahrzehnten, Jahrhunderten und Jahrtausenden nur die wenigsten auch wirklich jedes einzelne Versprechen tatsächlich einhalten und durchsetzen. Aber natürlich strebte der Decurio immerhin an einen Großteil in die Tat umzusetzen... sofern man ihn wählen würde.


    "Du hast noch immer nichts von denen gehört? Die scheinen die aktuelle Lage ja wirklich sehr entspannt zu sehen...", erwiderte Dives vorwurfsvoll, wobei jener Vorwurf natürlich nicht gegen Aculeo, sondern gegen die Beamtenschaft auf dem Palatin ging. War nicht gerade in Krisensituationen stets jeder Ehrenmann gefragt? Brauchte man nicht gerade dann stets jede helfende Hand, um der Lage Herr zu werden? Aber vielleicht arbeitete ja mittlerweile auch ein Teil der kaiserlichen Administration gegen den Fettwanst. Und gerade Verzögerungen und ein wenig Beamtenträgheit wären da natürlich vergleichsweise unauffällige Strategien, wie der Iulier fand. Aber wer wüsste...?


    "Hm... Nein, ich... Oder doch! Meinst du dieses tollpatschige Ding?" An DEN Abend erinnerte sich der junge Decurio natürlich. Eine geschlagene volle hora hatte er sich letztlich nach dem Verschwinden des Germanicers mit diesem ominösen Caius unterhalten, während er auf seinen guten Freund gewartet hatte. Dann hatte er sich unter einem Vorwand letztlich wieder auf den Heimweg gemacht.
    "Ihr wart ja wirklich eine ganze Ewigkeit weg. Ich hoffe, du warst mir nicht böse, dass ich mich nach einer Stunde dann aus dem Staub gemacht habe. Meine Ersatzunterhaltung wurde... nunja... irgendwann etwas dolle aufdringlich, falls du verstehst." Nach Details erkundigte sich der Iulier absichtlich nicht und er hoffte sehr, dass diese notfalls in einem spontanen Beifall für den auf der Rostra redenden Cassius untergehen würden. Gerade wenn andere Männer begannen über Oberweiten und ähnliches zu sprechen, drehte sich dem jungen Decurio je nach Redetalent des Erzählers entweder beinahe der Magen um oder ihm wurde einfach nur sehr, sehr langweilig.


    "Naja, vor allem die Zusammenarbeit mit der Classis ist... nicht so ganz leicht." Um nicht zu sagen, dass er manche Forderungen gänzlich unmöglich fand! Aber Dives war ja innerlich auch alles andere als für einen vescularischen Sieg - im Gegensatz zu den Männern aus Misenum. Weiterhin war es für den Iulier mitunter etwas irritierend, dass mancheinem Soldaten scheinbar zwei Herzen inne wohnten. Eines schlug während des Dienstes, das andere außerhalb ebenjenes. Er selbst würde sich niemals so verändern wollen. Er würde nie ein wahrer Militär werden - zum Glück.
    "Bist du dir sicher, dass du wirklich zur Classis gehen willst?", fragte Dives mit diesem Gefühl. Das war schließlich der letzte ihm bekannte Stand der Dinge betreffs Aculeos weiteren Werdeganges. Eine bedauernde Miene unterstrich die Zweifel des Iuliers an einem solchen Weg.




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    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

  • Aculeo grinste schmutzig. Natürlich verstand er da er wusste wie Dives auf weibliche Reize und dessen "Aufdringlichkeit" reagierte. Keine Frage, Dives. Ich verstehe dich vollkommen. Und keine Angst. Mit Details werde ich dich nicht behelligen. Schliesslich sollte manches doch hinter verschlossenen Türen bleiben. Dabei zwinkerte er schelmisch


    Die CLassis...die Flotte ist recht stark present. Inwiefern ist es schwierig? Und...ob ich zur Classis will oder nicht. Ich hatte erneut ein Gespräch in der Kanzlei. Mit Pompeius Imperiosus, dem Procurator ad libellis. Er möchte mit dem Imperator sprechen da nach seinem Ermessen die Flotte und ein damit militärischer Rang nicht das passende für mich sei. ein kurzes Achselzucken...vielmehr könnte er sich vorstellen einen Posten in der Verwaltung aufzufüllen. Also....das Meer wird mich noch länger nicht zu sehen bekommen.
    Aber vielleicht ist die lange Wartezeit darauf begründet dass ich nicht sonderlich verwendbar für Rom und das Reich bin. Oder die Kanzlei ist einfach überfordert. Das wissen eben nur die Aktenträger und deren Vorgesetzten in der Kanzlei. Selbst zu meinen man wäre wichtig heißt nicht dass es so ist. Der Weg ist das Ziel

  • Ein Glück, dass auch Aculeo nicht nach Reden über seine Eroberung zumute zu sein schien. Dives nickte zufrieden, als der Germanicer schlussendlich das Thema beendete mit dem Satz, dass manche Dinge besser hinter verschlossenen Türen blieben.


    "Na die Flotte... die fordert und fordert... Und es ist wirklich schwierig deren Vorstellungen in Übereinstimmung zu bringen mit dem, was ich denke, das für die Civitas und deren Bewohner das Beste ist...", beließ der Iulier es bei möglichst allgemeinen Worten. Im Prinzip war es ja auch ein altes Lied: Militärs und Politiker beziehungsweise Beamte passten eben nur sehr bedingt zueinander.
    "Und ich freu mich, dass du nicht in diesen kriegerischen Zeiten zum Militär gehst. Wer weiß, ob du die Kämpfe überstanden hättest... obwohl ich glaube, dass du den Beistand der Götter gehabt hättest." Es war ja nicht so, dass der Iulier es Aculeo nicht zugetraut hätte, dass der auch einen passablen Tribun abgeben würde. Ein größerer Applaus für die Worte des Cassiers zwang Dives zu einer kurzen Pause.


    "Was für einen Posten hat dieser... Wie hieß der gleich?" Der Iulier überlegte kurz, kam aber nicht drauf, was Aculeo gesagt hatte. Bei der langsam abklingenden Anspannung und den vielen Informationen, die der Germanicer hier erzählte, war es hoffentlich verschmerzbar, dass auch manche Dinge in ein iulisches Ohr rein und aus dem anderen direkt wieder raus gingen... obwohl der junge Decurio sich durchaus dafür interessierte, was Aculeo ihm berichtete.
    "... der Procurator a libellis. Hat er dir bereits ein Amt in Aussicht gestellt? Hier... Director Ludi oder sowas?" Was waren noch civile Ämter der ersten Stufe einer ritterlichen Karriere? Im Moment fiel dem Iulier nur dieses eine ein, obwohl er sich nahezu sicher war auch noch weitere zu kennen. Vielleicht war er ja noch immer durch die Aufregung und Anspannung etwas blockiert? Den aus seiner Sicht völlig abwegigen Gedanken, dass niemand den Germanicer brauchen könnte, kommentierte Dives nicht. Wahrscheinlich waren es einfach die trägen Mühlen der Bürokratie...




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  • Er hat mir sogar die Wahl zwischen 3 Ämter gelassen. Schlussendlich ist dann das Amt des Procurator Annonae geworden. Für die beiden anderen meinte er dass mir die Erfahrung fehlen würde. löste Aculeo das Rätsel auf.


    Nun aber denke ich dass es genug ist. Es gibt noch einiges zu tun. Du weißt wovon ich rede? ein fragender Blick wurde Dives zugeworfen und gespannt wartete der Germanicer auf dessen Antwort.





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    Sim-Off:

    Edit: Signatur

  • Aculeo wiederholte den Namen des Procurator a libellis trotz Nachfrage nicht noch einmal. Dann musste er wahrscheinlich der Meinung sein, dass dessen Name nicht weiter wichtig wäre. Daher wiederholte auch Dives die Nachfrage nicht erneut.
    "Procurator Annonae?! Das ist doch super! Ich gratuliere! Dann kannst du ja sogar in Ostia bleiben, oder? Immerhin haben wir hier nicht nur einen Hafen und sind für die Nahrungsmittelversorgung - insbesondere Romas - von besonderer Bedeutung.", führte der Iulier freudig aus. Folglich würden sich der Germanicer und er wohl sicherlich auch in der einen oder anderen zukünftigen Sitzung der Curia Ostiensis sehen...


    "Natürlich...", tat der junge Decurio die Frage Aculeos ab und begann sogleich zu überlegen, was der meinte. Sprach er von der Classis? Noch liefen Wahlkampfreden und da hatte Dives eigentich nicht vor sich frühzeitig aus dem Staub zu machen. Nach Cassius würde es noch weitere Redner geben und es wäre immer von Vorteil, wenn man gleich einschreiten könnte, wenn die hier Mist über einen erzählten. Was könnte der Eques sonst meinen? Vielleicht wollte er wieder mehr dem Geschehen auf der Rostra folgen, statt sich mit dem Iulier zu unterhalten? - Dives kam zu dem Ergebnis, dass er zu keinem Ergebnis kam.
    "Na gut, hilf mir auf die Sprünge...", gab er letztlich kleinlaut bei...




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