Ein Scriba brachte den Tribunus Plebis in die Aula Regia.
Bitte wartet kurz hier, ich werde den Kaiser über Euer Kommen unterrichten.
Dann verließ der die Aula Regia, um den Kaiser zu verständigen.
Ein Scriba brachte den Tribunus Plebis in die Aula Regia.
Bitte wartet kurz hier, ich werde den Kaiser über Euer Kommen unterrichten.
Dann verließ der die Aula Regia, um den Kaiser zu verständigen.
Ich folgte dem Scriba, bedankte mich bei ihm als er die Aula Regia wieder verliess und wartete.
Mir war der Saal nicht neu, daher musste ich mich nicht umsehen und konnte mich auf das Kommen des Kaisers konzentrieren.
Kurze Zeit später betrat der Kaiser den Audienzsaal und ging auf den Tribunus Plebis zu.
"Salve Tribun! Was führt dich zu mir?"
Als sich die Tür öffnete und der Kaiser eintrat, hatte ich die Chance meinen Vorteil auszunutzen. Da ich schon wusste, woher er kommen würde, sah er mich schon auf den Knien, als er eintrat, da ich sofort auf diese gesunken war, als ich sah dass die Tür sich bewegte.
Mögen die Götter euch ewig treu sein, mein Kaiser.
Der Kaiser erwiderte die Worte mit einem dankenden Kopfnicken.
"Erhebe dich Annaeus Florus und tritt vor. Was führt den Volkstribunen heute zu mir?"
Ich folte also den Wünschen des Kaisers und erhob mich. Dann trat ich soweit vor, dass ich noch immer in respektvollem Abstand zum Kaiser stand, aber trotzdem in angenehmer Sprechdistanz.
Mein Kaiser, ich bin heute zu euch gekommen, um ein persönliches Anliegen zu besprechen, keines des Volkes. Ich hoffe, ihr habt trotzdem etwas Zeit dafür.
"Auch dafür habe ich ein Ohr. Sprich."
Mein Kaiser, ich bin ein Mann, der gerne weiss, was mit ihm passieren wird, und in einiger Zeit wird meine Amtsperiode als Tribun schon wieder beendet sein.
Was mich danach erwartet, das weiss ich nicht und darüber hätte ich gerne mit euch gesprochen. Ihr wisst, ich war vorher Praefectus der Classis Germanica. Ich habe Gerüchte gehört, dass ein neuer Praefectus eingesetzt werden soll, also werde ich nicht dorthin zurückkehren.
Doch was werde ich tun? Welche Position, welchen Wunsch habt ihr, mein Kaiser, für meine Person? Werde ich im Senat gebraucht? Soll ich eine andere Einheit übernehmen?
Fragen über Fragen, welche schon bald in ganz naher Zukunft stehen werden, daher wollte ich euch fragen, ob ihr schon wisst, wie ihr meine Dienste weiter nutzen wollt.
Iulianus lässt die Fragen zunächst auf sich wirken.
"Ich zweifle nicht daran, dass du ein fähiger Senator wärst, der das Gremium bereichern würde. Sofern du die nötigen Kriterien erfüllst, würde ich dir eine Aufnahme nicht verweigern.
Doch zweifellos konnte ich dir bisher auch militärisch immer vertrauen. Solltest du in die Reihen des Senates aufgenommen werden und trotzdem den Wunsch nach einem Kommando hegen, so wäre momentan aber kein Posten als Legionskommandeur frei."
Das weiss ich, mein Imperator, und genau deswegen habe ich um diese Audienz gebeten.
Ich hoffe darauf, dass ihr, mein Herr, mir sagen könnt, welche Verwendung ihr für mich habt, ob ihr mich gerne im Senat sehen würdet, oder mir eine andere Aufgabe zugedenkt.
Denn je nach Situation muss ich meine von euch schon länger genehmigte Hochzeit vorantreiben, oder mit Sparen beginnen.
Der Kaiser überlegte einen Moment.
"Nun Florus. Wie gesagt sehe ich nichts, dass gegen eine Aufnahme in den Senat sprich, sobald du deine Amtszeit als Tribunus Plebis beendet hast. Ich kann dir im Moment kein Legionskommando anbieten, aber ich hätte dennoch eine herausfordernde Aufgabe für einen fähigen Offizier wie du es bist. Die Classis Misenensis könnte einen Führungswechsel vertragen und hast bereits in Germanien gezeigt, dass du einen guten Flottenkommandanten abgibst. Auf diesem Posten wirst du zwar mit einer neuen Umgebung konfrontiert und statt auf einem Fluss im Mittelmeer operieren, aber ich denke nicht, dass dir diese Umstellung große Probleme bereiten wird. Es ist zwar eine unserer wichtigsten Flotten, aber ich muss leider auch gestehen, dass sehr viel Aufbauarbeit und Neuorganisation erforderlich sein wird, um sie wieder auf einen akzeptablen Einsatzstatus zu bringen. Wenn du dich also dieser Herausforderung stellen und mir damit einen großen Dienst erweisen möchtest, dann biete ich dir diesen Posten nach Beendigung deiner Amtszeit an."
Ich liess mir dieses Angebot durch den Kopf gehen. Es tönte sehr verlockend, wirklich. Es war kein Legionskommando, damit hätte ich weiterhin Zutritt zur Urbs Aeterna, könnte von Ostia her die Senatssitzungen besuchen und hätte noch dazu ein gutes Kommando.
Doch dann bemerkte ich etwas.
Mein Kaiser, ich bin sehr geschmeichelt ob dieses Angebotes, doch etwas verwirrt mich.
Ihr bietet mir nach meiner Amtszeit, wie es sich schickt, für einen Ritter ein ritterliches Kommando. Doch zur gleichen Zeit sagtet ihr doch vorhin, es gäbe nichts, was meiner Aufnahme in den Senat entgegenstünde. So dies geschieht, wäre doch das ritterliche Kommando durch einen anderen Ritter zu besetzen und nicht durch einen Senator? Oder übersehe ich gerade einen eurer genialen Schachzüge, Imperator?
Da ich gerade so etwas wie dem Kaiser widersprach, nahm ich dazu eine sehr demütige Haltung an und ging auf ein Knie runter.
"Nein, du übersiehst nichts. Als Ritter biete ich dir diesen Posten an, weil ich dich gerne auf diesem Posten sehen würde. Der Posten wird neu besetzt, wenn du in den Senat aufgenommen wirst.
Nimmst du den angebotenen Posten an?"
Iulianus gewann das Gefühl, auf eine Entscheidung drängen zu müssen, da sich Annaeus Florus nicht traute, von sich aus einen Wunsch zu äußern.
Mein Kaiser, ich fühle mich tief geehrt darüber, dass ihr mir eine Position anbietet in welcher ihr mich als wichtig empfindet. Gerne nehme ich eine solche an.
"Das freut mich. Diese Aussage ist sicher für deine eigenen Zukunft und für die Classis Miseniensis ein Gewinn."
Der Kaiser wartete noch, ob der Volkstribun etwas erwidern mochte, bevor er ihn entließ.
Mein Imperator, ich und mein Zweig der Gens Annaea werden euch immer treu und ergeben dienen. Darf ich euch daher zur genaueren Betrachtung noch meinen Sohn Annaeus Metellus und meinen Cousin Annaeus Scipio nennen, damit ihr sie vielleicht einmal für eine besondere Aufgabe oder Ehre erwägen könnt, wenn ihr es für richtig empfindet?
"Du darfst. Ich werde mich dieser Namen zu gegebener Zeit erinnern."
Unbemerkt notierte der Diener im Hintergrund die beiden Namen auf einer Liste.
Ich danke euch, mein Kaiser, das ist mehr als ich zu hoffen wagte. Wenn ihr gestattet sollte ich mich nun wieder dem Willen des Volkes widmen. Gar viel gibt es da zu tun, wegen der Abschaffung der Sparkonti. Viele Bürger sehen darin eine weitere Benachteiligung, vorallem da jetzt die Steuerbefreiung der Patrizier noch schwerer wiegt.
"Dann möchte ich dich nicht weiter davon abhalten, dem Volk Rede und Antwort zu stehen und seine Meinung in den Senat zu tragen."
Damit verabschiedete sich der Kaiser vom Tribunus Plebis.
Ich nickte, und ging wieder tief in die Knie, bis der Kaiser den Saal verlassen hatte.
Danach drehte ich mich um und verliess den Saal, die Domus Flaviana und das Palatium Augusti, glücklich über die erziehlte Einigung.
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!