Parade zu Ehren des Praefectus Praetorio Marcus Vinicius Hungaricus

  • Lucilla trinkt den Becher leer und reicht ihn mit einem dankbaren Nicken dem Händler zurück. Dann zieht sie ein dünnes Taschentuch hervor und wischt sich damit den Schweiß von der Stirn, bevor sie wieder versucht, im Gedränge der Menschen vorwärts in Richtung Marsfeld zu kommen. Es dauert nicht lange, dann läuft sie mittendrin, statt nur vorbei, und ein wenig Sorge kommt in ihr auf, da sie kaum noch sieht, wohin der Strom fließt. Da sie aber davon ausgeht, dass jeder zum Marsfeld möchte, hofft sie einfach, dass alle genau dorthin laufen und sie so auch irgendwann da ankommen würde. Das Problem an dieser Überlegung ist nur, dass wenn der Praetorianerzug schneller ist, dass sie dann so gut wie gar nichts sehen würde. Außerdem wird es nach einer Weile immer heißer und sie hat langsam das Gefühl, in der Menge unterzugehen. Seufzend versucht sie sich deshalb wieder zum Rand der Straße durchzukämpfen. Hätte sie doch nur den ganzen Tag frei gemacht und sich schon am Morgen einen guten Platz reserviert... wer konnte aber auch ahnen, das Hungis Verabschiedung dermaßen viele Menschen anziehen würde.

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    "Und wer ist das Kind da?" fragte Durus weiter. Irgendwie kam es ihm seltsam vor: Dieser rauhbeinige Soldat des noch rauhbeinigeren Tribuns mit einem kleinen Kind auf der Schulter - wie ein liebender Familienvater!


    Titus
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    *Keine Ahnung" sagte der Riese, " Sie.... Tiberia Calvina..... hat es mir gesagt." Dabei deutete er auf Calvina hinter ihm...

  • Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    Titus
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    *Keine Ahnung" sagte der Riese, " Sie.... Tiberia Calvina..... hat es mir gesagt." Dabei deutete er auf Calvina hinter ihm...


    Durus war erst verwirrt, dann überrascht. Tiberia Calvina? Eine nähere Verwandte wohl, wenn sie Titus Befehle geben konnte...
    "Salve, Tiberia Calvina! Ich bin Manius Tiberius Durus! Verzeih', aber ich bin mir jetzt nicht ganz sicher...du bist die Tochter von...?"
    Dies sagte er in einem ungewohnt freundlichen Ton, der sonst für Fabia und die Verwandtschaft reserviert war.

  • Solch eine Parade war das Beste was einem passierren konnte. Luciana hatte wegen dem Mord den sie begannen hatte nichts mehr weiter gehört, anscheinend hatte sie so gut gearbeitet, dass man ihr nie auf die Schliche kommen würde, etwas was sie sich ziemlich einprägt denn wenn sie öfters so arbeiten konnte wäre es natürlich von Vorteil.
    Sie hoffte heute eine ordentliche Beute zu machen und zwängte sich durch die Menge. Zum Glück fiel dabei nicht auf wenn sie mal dem einen oder anderen etwas zu nahe kam um zu sehen ob derjenige nicht einen lockeren Beutel mit ein paar Sesterzen hatte.
    Zwar wimmelte es hier logischer Weise vor Prätorianern, aber das störte sie nicht weiter, schien man ja nicht nach ihr zu suchen. Undschuldig wie sie immer aussah bahnte sie sich also ihren Weg und schubste immer mal wieder, rein zufällig natürlich, ein paar Leute an. Ihr selber trat man auch nicht nur einmal auf ihre armen Füße was sie jedes mal mit einem mürrischen Gemurmel quitierte.
    Grade stand sie neben einem Mann bei dem sie nun ihr Glück versuchte und spitze Finger machte.

  • Zitat

    Original von Titus Flavius Milo
    "In Achaia? Du bist wahrlich zu beneiden. Nicht jeder bekommt eine solch vorzügliche Ausbildung von seinen Eltern ermöglicht. In welchen Fächern wurdest du unterrichtet? Hattest du auch Zeit, das Land an sich zu bereisen? Man hört wahrlich wundersame Dinge über diese Provinz. Ist sie wirklich so reizvoll, wie man stets berichtet?"
    Er erinnerte sich noch gut an die begeisterten Schilderungen seines Vetters Gracchus und musste leicht schmunzeln.
    "Gefällt dir Rom jetzt überhaupt noch?"


    Er war so hinreissend, ganz höflich, drängte sie nicht und war interessiert in das, was die kleine Severina zu sagen hatte. Zumindest tat er so, und genau dieser letzte Gedanke zischte ihr in den Kopf. Wahrscheinlich hielt er sie für ein kleines Kind, so wie sie auch anstellen musste.


    "Ja, Achaia war recht nett." Ein wenig Enttäuschung hatte sich in ihre Stimme geschlichen. "Unterrichtet wurde ich in den üblichen Fächern, die eine gute Frau beherrschen muss. Ich habe Poesie gelesen, Theater besucht, Stunden bei einem Rhetor genommen, die Lyra gelernt und auch ein wenig Philosophie." Kurz überlegte sie, ob sie etwas vergessen hatte. "Ahja, und Haushaltsführung natürlich." fügte sie noch schnell hinzu.


    "Rom gefällt mir viel besser." Und schon hatte sich wieder ein Lächeln in ihr Gesicht geschlichen. Sie nutzte einen Moment, wo er sie nicht anschaute, um ihn selbst wieder ein wenig zu betrachten, und als er wieder hersah, blickte sie zu Boden. "Es ist nirgends so schön wie zuhause." sagte sie und jetzt getraute sie sich endlich, ihm bewusst in die Augen zu sehen. "Findest du nicht?" fragte Severina ihn auffordernd, während sie bemerkte, welch hübsche Augen er hatte. Dann bemerkte sie voller Entsetzen, dass sie bisher nur über Severina geredet hatten, was sich auch ein klein wenig in ihrem Gesicht wiederspiegelte. Drusilla, ihre Amme, würde sie tagelang schelten. Ein Mann soll erzählen und die Frau soll zuhören, hatte sie ihr eingeschärft, und Severina machte natürlich das komplett falsche.


    "Verzeih, wir haben nur von mir gesprochen. Erzähl du mir etwas von dir." forderte sie ihn auf, die Worte "mein Retter" oder ähnliches schwer verkneifend. Immerhin errettete er sie ja tatsächlich vor den Massen auf dem Platz.

  • Ihre Aufzählung ließ Milo anerkennend mit dem Kopf nicken. Nicht jeder Familienvater ließ seinen Töchtern eine so umfassende Bildung zukommen, obwohl es doch ein so wertvolles Gut war. Allein er selbst würde sich niemals mit einer dummen, ungebildeten Frau als Gemahlin abgeben. Schließlich würde man viel Zeit miteinander verbringen, und dies sollte nicht nur zwischen den Laken des ehelichen Lagers geschehen. Als sie dann ganz unvermutet endlich den Blick hob und ihm in die Augen sah, erwiderte Milo den Blick nur ruhig und war einen Moment lang sprachlos, ganz von ihren schönen Augen gefangen. Noch immer versunken in ihre Betrachtung nickte er schließlich mit leichtem Lächeln.
    "Das ist wahr. Mein Herz wird zu einem Teil wohl immer in Baiae bleiben. Aber ich habe herausgefunden, dass es auch viele andere schöne Orte auf dieser Welt gibt."
    Nur zögerlich löste er sich für einen kurzen Moment von ihren Augen, blickte um sich und sah sie dann wieder an.
    "In diesem Augenblick hat zum Beispiel genau diese Treppe, hier in Rom am Marsfeld, einen besonders attraktiven Reiz."
    Er glaubte bei diesen Worten eine minimale Veränderung, ein Zeichen der Ablehnung, in ihrem Gesichtsausdruck bemerkt zu haben und befürchtete, dass er ihr nun tatsächlich zu aufdringlich geworden war. So räusperte er sich kurz und riss sich endgültig von ihren Augen los, zum Schein einen suchenden Blick in Richtung der Tribüne sendend.
    "Was möchtest du denn über mich wissen? Ich bin noch nicht lange in Rom. Meine Kindheit und Jugend habe ich im schönen Baiae zugebracht. Mein Vater ist der Senator Secundus Flavius Felix, doch meine Mutter ist bereits bei meiner Geburt gestorben. Ich habe noch einen Bruder, Flavius Furianus, vielleicht kennst du ihn, er war kürzlich Aedil. Bis vor kurzem habe ich mich als Scriba Personalis des damaligen Aedilis Plebis Purgitius Macer betätigt. Ansonsten habe ich bislang wohl noch nicht viel geleistet und bin im Moment auch ohne eine berufliche Beschäftigung."
    Er lächelte leicht bei diesem Worten. Milo war dieser Umstand in keinster Weise unangenehm, so dass sie ihm gelassen über die Lippen kamen. Aber er wusste, dass andere Mitglieder seiner Familie da anders dachten, ohne dass ihn dies besonders störte.
    "Der Gerechtigkeit wegen musst du mir nun aber auch wieder etwas über dich erzählen. Welches deiner Fächer hat dir in Achaia am meisten Freude bereitet?" erkundigte er sich unbeirrt weiter, ihr lächelnd einen kurzen Seitenblick zuwerfend.

  • Zitat

    Original von Titus Flavius Milo
    "Der Gerechtigkeit wegen musst du mir nun aber auch wieder etwas über dich erzählen. Welches deiner Fächer hat dir in Achaia am meisten Freude bereitet?" erkundigte er sich unbeirrt weiter, ihr lächelnd einen kurzen Seitenblick zuwerfend.


    'In diesem Augenblick hat zum Beispiel genau diese Treppe, hier in Rom am Marsfeld, einen besonders attraktiven Reiz.' hatte er gesagt. War es wegen der Parade oder hatte er ein Kompliment... nein, das war unmöglich für Severina, das konnte sie sich nicht vorstellen. Er musste die Parade gemeint haben. Dennoch konnte sie nicht verhindern, dass eine leichte Röte ihr Gesicht überzog. Die nächsten Momente verbrachte sie mit Erstaunen, Bedauern und wieder Erstaunen. Bedauern wegen der Mutter, die bei Milos Geburt starb, Erstaunen deswegen, weil seine Familie so eine bekannte und einflussreiche war, doch warum wunderte sie sich, war doch die Gens Flavia eine derjenigen Gentes mit viel Macht und Geld im Hintergrund.


    "Aber du wirst doch sicher eines Tages ebenso den Cursus Honorum beschreiten, nicht wahr? Und sicher Senator werden, so wie mein Papa eines Tages, ist doch so, oder?" Wieder bewunderte und diesmal auch beneidete sie ihn. Eine Frau hatte nicht so viele Möglichkeiten wie ein Mann, und er als Patrizier brauchte sich auch nicht um die täglichen Sorgen zu fürchten wie viele anderen Männer im Reich. Sicher lebte er in Luxus und Wohlstand und musste nur arbeiten, wenn es ihm so gefiel. War das nicht das Ziel eines jeden Römers?


    Mittlerweile hatte sich ihre Nervösität zwar nicht verflüchtigt, aber sie war merklich geringer geworden, genauso wie das Zittern ihrer Hände. Er strahlte so eine Ruhe auf sie aus, so dass nicht einmal die kleine Severina, wie sie sich empfand, beunruhigt oder gar ängstlich sein musste. Und er war überhaupt nicht so wie ein Patrizier, so hochnäsig wie die anderen, von denen Drusilla imer erzählt hatte, ganz im Gegenteil. Und dabei hatte er so süsse Augen... Wieder wandte sie sich etwas verlegen von ihm ab und blickte auf die Masse auf dem Platz. Obwohl es so heiss war, strömten dennoch Scharen hierher, und ihr war auch heiss, obgleich nicht nur die äussere Hitze daran schuld war, doch ihre leichte und helle Tunika kaschierte dies völlig.


    "Welches mir am meisten Freude bereitet hat? Die Musik. Sie ist so schonungslos offen und ehrlich." sagte sie nachdem sie nur ganz kurz überlegt hatte. "Man kann seine Unwissenheit vortäuschen mit guten Reden, aber wenn man nicht spielen kann, hört man es sofort. Und sie berührt immer, zumindest mich berührt sie immer."

  • Milo schmunzelte leicht und sah sie erneut von der Seite an, seinen Blick dieses Mal wieder länger verweilen lassend.
    "Vielleicht... So die Götter es wollen... Sicher, ich interessiere mich durchaus für die Politik und habe auch schon das ein oder andere Gespräch auf der Rostra geführt. Der letzte Wahlkampf war interessant zu beobachten. Doch bevor ich diesbezüglich konkrete Anstrengungen unternehme, möchte ich noch ein paar andere Erfahrungen sammeln. Noch bin ich einigermaßen jung und kann es mir erlauben. Daher suche ich mir vor allem solche Tätigkeiten aus, die mich inhaltlich besonders interessieren. Und was treibst du so, wenn dir gerade keine Paraden ansiehst?"
    Er lächelte fast etwas spitzbübisch, bemühte sich jedoch wieder um eine halbwegs ernste Miene. Er musterte sie und versuchte ihr Alter zu schätzen. Es konnte sehr gut sein, dass sie ohnehin längst verheiratet, oder zumindest verlobt war.
    "Hast du schon einen eigenen Haushalt zu führen? Oder bereitest du dich noch auf deine Hochzeit vor? Gehst du gar einem richtigen Beruf nach?"
    Milo wusste nicht genau, welche Antworten er sich auf diese Fragen am ehesten erhoffte. Er bemühte sich um eine gelassene Haltung und eine neutral interessierten Gesichtsausdruck.
    "Tatsächlich? Dein Vater beschreitet ebenfalls den Cursus Honorum? Ein paar der führenden Politiker habe ich auf der Rostra schon getroffen. Kenne ich ihn vielleicht?"
    Gedanklich ging er die verschiedenen Helvetier durch, von denen er bislang gehört hatte. Mit einem von ihnen hatte er auf der Rostra sogar schon kurz gesprochen, entsann er sich und rief sich seinen Eindruck von dem Mann zurück ins Gedächtnis. Als Severina dann jedoch von der Musik sprach, fing sie seine Aufmerksamkeit mühelos wieder ein und ein sehr zerknirschtes Lächeln trat auf Milos Gesicht, als er sie wieder ansah.
    "Jetzt hast du mich erwischt. Ich fürchte auf dem Gebiet der Musik kann ich dich kaum beeindrucken. Zwar hatten wir in Baiae einen Lehrer, der uns in diese Künste einzuweihen versuchte, doch ich fürchte sein Erfolg war in Bezug auf mich ein mäßiger. Die meisten Instrumente spiele ich mehr schlecht als recht und auch die Qualität meines Gesangs hält sich sehr in Grenzen."
    Er räusperte sich etwas verlegen und zuckte entschuldigend mit den Schultern.
    "Ich hoffe, du bist jetzt nicht allzu enttäuscht von mir" lächelte er etwas schief.

  • Zitat

    Original von Titus Flavius Milo
    Er räusperte sich etwas verlegen und zuckte entschuldigend mit den Schultern.
    "Ich hoffe, du bist jetzt nicht allzu enttäuscht von mir" lächelte er etwas schief.


    "Was ich so mache? Nichts. Das heisst, nichts Interessantes. Was Frauen so tun den ganzen Tag. Ausserdem bin ich gerade erst zurückgekommen und da will ich jetzt Rom wieder neu erkunden. In den letzten zwei Jahren hat sich viel verändert." sprach Severina in einem Anfall von Redelust.


    "Nichts dergleichen. Ich bin weder verlobt noch verheiratet. Und einen Beruf habe ich auch nicht." beantwortete sie brav seine Fragen, nicht ohne selbst zu lächeln. "Mein Vater hat noch keinem Mann gestattet, um mich zu werben. Das liegt aber sicher daran, dass sich noch kein Interessent gefunden hat. Und du? Wirbst du um eine Dame? Sicher um eine Patrizierin, nicht wahr?" fragte sie, nicht ohne ein mulmiges Gefühl in der Bauchgegend zu haben. Ganz kurz schoss ihr in den Sinn, dass dieser junge Mann als zukünftiger Ehegatte sicher überall willkommen wäre.


    "Mein Vater ist der amtierende Aedil, Caius Helvetius Tacitus." verkündete Severina nicht ohne Stolz. Sie konnte gar nicht beschreiben, welche Freudentänze sie vollbracht hatte, als sie von dieser Nachricht hörte. Aber für Severina war das klar, ihr Papa war schlicht der Beste und sie hatte nie daran gezweifelt, dass ihr Vater einmal ein führender Politiker und sicher auch Senator werden würde.


    Severina musste leise lachen, als sie Milos Geständnis hörte, die ihn als Nicht-Musiker auszeichnete. "Aber das macht doch nichts. Ich bin dafür äusserst unbegabt, was das rhetorische betrifft. Mein Rhetor hat immer sehr viel gelitten mit mir. Deswegen könnte ich mich auch nie für ein Amt bewerben, wie all die anderen Frauen. Ich habe einfach zuviel Angst vor Publikum." Ihre Schüchternheit und ihre Probleme, auf Menschen zugehen zu können, hatte er sicher schon bemerkt, musste er bemerkt haben. Nur jetzt mit ihm war es gerade irgendwie anders.

  • In dem Lärm der Menschenmenge geht der Klang der Hufe der 67 Pferde ziemlich unter. Trotzdem bleibt die Ankunft der Ehrenleibwache des scheidenden Praefectus Praetorio auf dem Forum Romanum nicht unbemerkt. Einige Schaulustige sind ihnen bereits vorangeeilt und haben sein Kommen lautstark angekündigt. Auf den letzten Metern versetzen die Equites ihre Pferde in einen leichten Trab und biegen so eindrucksvoll um die letzte Ecke, in das Forum Romanum ein. Fußsoldaten haben eine schmale Gasse freigehalten, durch die sich nun die Vorhut auf die bereits wartenden Prätorianer zubewegt. Der führende Decurio grüßt knapp und stellt sich mit seinen Männern im Gefolge paralell zu dem bereits wartenden Zug auf. Durch diese Aufstellung findet der Praefectus Praetorio Vinicius sich bald auf der Höhe des Praefectus Praetorio Caecilius wieder. Die Nachhut, und damit auch Sev, halten sich weiter hinter ihm und kommen so schließlich ebenfalls zum Stand. Sev salutiert salutiert militärisch in Richtung des Praefectus Caecilius und sieht dann wieder starr gerade aus, ihren obersten Befehlshabern das Feld überlassend.

  • Auf seinem Platz auf der Ehrentribüne wartet Tiberius Vitamalacus geduldig darauf, das die parade beginnt. Er grüsst seinen Amtskollegen mit einem knappen nicken und als seine Cousine von ihrer Garde zur Tribüne geleitet wird, blickt er kurz zu ihr und begrüsst sie mit einem kleinem Wink, begleitet von einem leichten Lächeln.

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Durus war erst verwirrt, dann überrascht. Tiberia Calvina? Eine nähere Verwandte wohl, wenn sie Titus Befehle geben konnte...
    "Salve, Tiberia Calvina! Ich bin Manius Tiberius Durus! Verzeih', aber ich bin mir jetzt nicht ganz sicher...du bist die Tochter von...?"
    Dies sagte er in einem ungewohnt freundlichen Ton, der sonst für Fabia und die Verwandtschaft reserviert war.


    Ich lächelte ihn an,er schien sehr nett.Es gab wohl doch unter Vitamalacus noch nette Verwandte die nicht so herrisch waren.Aber der erste Eindruck kann immernoch trügen sagte ich zu mir.


    "Salve Durus.Es freut mich dich kennenzulernen.Ich bin die Tochter von Publius Tiberius Gratianus und gestern aus Aleria angekommen."

  • Der Ritt zur Parade verging relativ ereignislos. Relativ, weil eine Parade allein schon ein gewisses Ereignis für sich darstellte. Während des Rittes hatte Hungi Zeit, über seine Karriere nachzudenken. Als junger Mann frisch in Rom angekommen und sich bei der Legio I gemeldet (damals war die Legio I in Rom stationiert), dort seine Grundausbildung gemeistert und schon früh als Student an der Academia Militaris eingeschrieben, verlief sein Weg zwar nicht unbedingt geradlinig, aber doch stetig nach oben. Sicher war er fleißig gewesen, doch nichts wäre weiter gegangen, wenn er nicht Gönner gehabt hätte, die ihn nach oben gebracht haben. Gerade der Name Claudius Macrinius kam ihm dabei sehr in den Sinn, der Hungi sehr protegiert hatte. Zu schade, daß der von ihnen gegangen ist.


    Als sie in das Forum Romanum einbogen, riß Hungi sich aus seinen Gedanken heraus. Staunend überblickte er die Menschenmenge, er wußte zwar, daß die Römer bei solchen Tagen immer vorn dabei sind und sich sowas nie entgehen lassen würden, aber er hatte nicht mit so vielen gerechnet. Sein Pferd scheute ein wenig, und mit über die Jahre geübtem Blick überprüfte er die Sicherheitsvorkehrungen. Doch gleich schmunzelte er über sich selbst und über seinen Berufsfehler. So ritt er zu Crassus, seinem Nachfolger, fand sich dann auf gleicher Höhe wie dieser und grüßte ihn mit einem Nicken, dem Caecilier die Führung überlassend.

  • Durus nickte.
    "Aus Aleria also. Interessant. Und was treibt dich in die Ewige Stadt?"
    Er erinnerte sich, zumindest den Namen Publius Tiberius Gratianus im Stammbaum gelesen zu haben. Es war schon seltsam, dass er so ein junges Ding ganz alleine nach Rom ziehen ließ. Aber vielleicht gab es triftige Gründe...

  • Zitat

    Original von Helvetia Severina
    Severina musste leise lachen, als sie Milos Geständnis hörte, die ihn als Nicht-Musiker auszeichnete. "Aber das macht doch nichts. Ich bin dafür äusserst unbegabt, was das rhetorische betrifft. Mein Rhetor hat immer sehr viel gelitten mit mir. Deswegen könnte ich mich auch nie für ein Amt bewerben, wie all die anderen Frauen. Ich habe einfach zuviel Angst vor Publikum." Ihre Schüchternheit und ihre Probleme, auf Menschen zugehen zu können, hatte er sicher schon bemerkt, musste er bemerkt haben. Nur jetzt mit ihm war es gerade irgendwie anders.


    Milo musste schmunzeln, legte demonstrativ nachdenklich die Hand an sein Kinn, lehnte sich leicht zurück und musterte die junge Frau von Kopf bis Fuß. Am Ende seiner Betrachtung angelangt schüttelte er entschieden den Kopf.
    "Nein, tut mir leid. An mangelnden Interessenten kann es nicht liegen. Ich bin mir sicher, dass dein Vater vielmehr eine sorgfältige Auswahl vornimmt, in Bezug auf deine Bewerber."
    Er lächelte und nahm wieder eine lockere Haltung ein.
    "Roms Männer müssten taub und blind sein, wenn sie eine ebenso schöne, wie auch intelligente und unterhaltsame junge Dame wie dich verschmähten."
    Mit einem verschmitzten Augenzwinkern versuchte Milo das Kompliment ein wenig zu entschärfen, ließ durch seinen Tonfall aber auch keinen Zweifel daran, dass es dennoch ernst und aufrichtig gemeint war.
    "Nein, auch ich bin noch ungebunden. Mein Vater verbringt die meiste Zeit auf Sardinien und scheint momentan keine großen Anstalten zu machen, mich mit irgendeiner wildfremden Patrizierin verkuppeln zu wollen. Also nutze ich die Zeit bis dahin und genieße mein Leben. Der Ernst des Lebens kommt früh genug. Vielleicht habe ich aber auch das große Glück mir meine Gefährtin selbst aussuchen zu dürfen. Sofern sie einer guten Familie entstammt und die Verbindung vorteilhaft ist, sehe ich nicht was mein Vater für Einwände haben sollte. Wer weiß... Vielleicht meint es Fortuna tatsächlich gut mit mir und sie läuft mir eines Tages über den Weg" lächelte er etwas schief.
    Allzu groß waren Milos Hoffnungen in Bezug auf eine freie Auswahl nämlich nicht. Auch wenn sein Vater kaum Interesse für ihn zeigte, argwöhnte er, dass jener in dieser speziellen Frage trotzdem ein gewichtiges Wort würde mitreden wollen. Ein gerissener Politiker war der Senator auch aus seiner Abgeschiedenheit heraus noch immer. Die Möglichkeit einer vorteilhaften Verbindung seiner Familie zu einer anderen würde der sich kaum entgehen lassen. Sonderlich groß würde Milos Auswahl somit wahrscheinlich nicht sein und er würde wohl von Glück reden können, wenn ihm überhaupt eine Wahl gelassen würde. Severinas Begeisterung für ihren Vater riss Milo wieder aus seinen Grübeleien und brachte ihn zum Lächeln.
    "Helvetius Tacitus ist dein Vater? Ihn habe ich tatsächlich bereits im Rahmen seines Wahlkampfes auf der Rostra angetroffen. Er machte einen erfrischend konstruktiven Eindruck im Gegensatz zu den meisten anderen Kandidaten. Ich bin schon sehr gespannt auf seinen Abschlussbericht. Seine beeindruckenden Ludi Apollinaris haben wir ja schon erleben dürfen. Du kannst mit Recht stolz auf ihn sein."
    Er nickte anerkennend. Sein Bild vom amtierenden Aedilis Plebis war zwar noch nicht vollständig, fiel bislang jedoch durchweg positiv und vielversprechend aus. Severinas leises Lachen auf sein 'Geständnis' hin fing Milos Blick wieder ein, der sich daraufhin ein weiteres Mal fasziniert in ihrem Mienenspiel verfing. Er atmete betont erleichtert auf und sah ihr lächelnd in die Augen.
    "Es tut mir leid, dass ich dich gerade in Bezug auf die so ehrliche Disziplin der Musik enttäusche. Um meinen großen Fehler ein wenig auszugleichen will ich mich jedoch sehr bemühen, dich auf dem Gebiet der Rhetorik nicht durch Lügen zu täuschen oder meine Unwissenheit zu verschleiern, wie du es befürchtet hast."
    Milo richtete sich zu besonders gerader Haltung auf und nickte mit ernster Miene, als liefere er gerade ein wichtiges Versprechen ab.
    "Die Angst vor dem Publikum verspürt im Übrigen wohl fast ein jeder" lächelte er wieder. "Vor allem erfahrene Redner kennen dieses Gefühl nur allzu gut. Es wird mit zunehmender Erfahrung schwächer und mag bei sehr wenigen auch ganz verschwinden. Doch das Publikum ist einfach wichtig für einen Sprecher und die Launen des Volkes können äußerst unberechenbar sein. Es gibt eigentlich nur eines, was man dagegen tun kann. Man muss mit der Zeit lernen, seine Angst unter Kontrolle behalten und mit ihr leben, auf dass man sie beherrscht und nicht umgekehrt. Auf solche Weise kann diese Angst sogar sehr hilfreich sein, da sie uns schon in der Vorbereitung der Rede besonders aufmerksam und vorsichtig macht. Gerade bei wichtigen Anliegen oder sehr delikaten Themen kann das von großem Vorteil sein. Du siehst also, dass du dich nicht dafür schämen musst" lächelte Milo aufmunternd und sah kurz über das Marsfeld. An manchen Stellen schien bereits etwas Bewegung in die Menschen zu kommen und er mutmaßte, dass sich die Parade allmählich in Gang setzte oder sich gar schon näherte.

  • Zitat

    Original von Titus Flavius Milo
    "Gerade bei wichtigen Anliegen oder sehr delikaten Themen kann das von großem Vorteil sein. Du siehst also, dass du dich nicht dafür schämen musst" lächelte Milo aufmunternd und sah kurz über das Marsfeld. An manchen Stellen schien bereits etwas Bewegung in die Menschen zu kommen und er mutmaßte, dass sich die Parade allmählich in Gang setzte oder sich gar schon näherte.


    Etwas erschrocken sah sie Milo an, als er sie musterte. Musterte! Von Kopf bis Fuss! Severina fühlte sich äusserst unsicher und wusste nicht, wie sie mit dieser Situation umgehen sollte. So offensiv und schon fast aufdringlich hatte noch kein Mann sie erblickt und Severinas Unbehaglichkeit steigerte sich, bis er endlich seine Betrachtung beendete. Etwas verstört strich sie sich mit ihrer Linken eine Haarsträhne aus dem Gesicht und wagte es nicht, Milo anzusehen. Sicher war es ihrer mangelnden Erfahrung zuzuschreiben, dass sie nicht wusste, wie man in einem solchen Falle vorzugehen hatte. Viele Frauen hätten nun sicher mit einem lockeren Spruch gekontert, Severina hingegen war sprachlos. Es wäre übertrieben zu sagen, dass sie sich nun unwohl in seiner Gegenwart fühlte, das nicht, genausowenig aber konnte sie nun Souveränität ausstrahlen.


    "Findest du?" fragte sie schon eher ängstlich und erst jetzt konnte sie wieder die Augen heben und Milo ansehen. Im Grunde zweifelte sie an seinem Kompliment und hoffte doch das Gegenteil, denn natürlich würde es Severina gefallen, wenn sich die Männer für sie interessieren würden. Bislang blieb dies aus, sie glaubte, dass sie auf Grund ihrer Schüchternheit nicht reizvoll wäre. Sie hörte ihm zu, wie er von seinem Vater und seiner Art zu leben erzählte, war aber in ihrem Innersten noch immer so aufgewühlt, dass sie Mühe hatte, seinen Worten vollends zu folgen. Doch riss sie sich zusammen, erst recht dann, als die Rede wieder auf ihren Vater kam. Sie nickte stumm auf die Bemerkung Milos hin, still lächelnd, ihre Augen voll Freude.


    Und jetzt musste sie sogar ein wenig kichern wegen Milos Versprechen, sie nicht anzulügen. Oder wollte er dies nur für das Gebiet der Rhetorik versprechen? Severina war sich jetzt unsicher, hoffte aber natürlich ersteres. "Das Sprechen vor Publikum ist dennoch nichts für mich." versicherte sie ihm, als auch sie der Bewegung der Menschen auf dem Platze gewahr wurde. "Oh, kommen sie schon?" Sie war schon fast enttäuscht, denn so konnten sie sich nicht mehr unterhalten, wenn Milo dies noch überhaupt wollte.

  • Gemeinsam mit dem Praefectus Urbi erreichte Macer die Ehrentribüne auf dem Marsfeld, auf der es jetzt auch schon recht voll war. Der Kaiser war jedoch noch nicht anwesend und die beiden praefecten der Prätorianer sollten wohl mit der Parade den Platz erreichen, jedenfalls waren sie auch noch nicht zu sehen. Der Platzanweiser hielt für Octavius Victor einen besonderen Platz bereit, so dass sich Macer von ihm verabschieden musste und selber einen Platz etwas am Rande zugewiesen bekam. Da der Blick von hier aber nicht schlechter war, störte ihn das wenig. Mit einem freundlichen Nicken zu seinem Sitznachbarn nahm er Platz und wartete auf die Dinge, die nun passieren sollten.

  • Noch immer war er sich nicht sicher wo er stehen bleiben sollte und ihm kam der Gedanke warum er Crassus nicht gefragt hatte ob er ihm nicht einen der netten Plätze auf der Tribüne besorgen konnte. Tja wenn einem das aber auch so spät einfällt dann hatte man schlechte Karten und falls er es ihm doch einmal gesagt hatte, dann hatte er es bei diser Hitze schon lange wieder vergessen, ja so war er halt und würde sich sicher auch nichts so schnell dran ändern.
    Seinen Großcousin konnte er auch noch nicht sehen, wahrscheinlich war er noch recht am Anfang der Parade und würde ganz bestimmt auch einmal hier wo er stand vorbeikommen. Sein Blick indessen streifte über die ganze Menge, als wäre er auf der Suche nach etwas oder jemanden, aber eigentlich schaute er sich nur um. Naja vielleicht hoffte er auch endlich jemand bekanntes zu sehen, aber das schien hier fast unmöglich.
    Hmpf, da war ihm nun wer auf den Fuß getreten, aber wenigstens hatte man sich bei ihm entschuldigt. Es war eine hübsche Frau und eigentlich konnte man einem solchen Wesen auch nicht böse sein.

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Durus nickte.
    "Aus Aleria also. Interessant. Und was treibt dich in die Ewige Stadt?"
    Er erinnerte sich, zumindest den Namen Publius Tiberius Gratianus im Stammbaum gelesen zu haben. Es war schon seltsam, dass er so ein junges Ding ganz alleine nach Rom ziehen ließ. Aber vielleicht gab es triftige Gründe...


    "Ich möchte das Leben kennenlernen.Aleria ist ja mit Roma nicht zu vergleichen.Ich möchte diese Stadt kennenlernen und am besten auch das ganze Imperium.Ich hab genug Zeit auf der Insel verbracht." lächelte ich.
    "Es gibt hier soviel zu entdecken und zu lernen."


    Man sah ihm an das er nicht so recht wusste wer mein Vater war aber das war auch nicht zu verwunderlich denn er lebte auch schon ewig auf Corsika und hatte so ziemlich jeden Kontakt nach Roma vermieden.
    Leider wusste ich die Gründe dafür nicht denn er sprach nie davon.

  • Sie hatte wirklich viel Glück heute und hoffte es würde auch noch etwas anhalten, denn sie hatte es geschafft schon zwei Gelbeutel zu erwischen in denen auch etwas drinne war. Schnell hatte sie diese in ihrer Tunika verborgen und ging nun weiter, vielleicht bekam sie ja noch einen richtig dicken Fisch an die Angel. Es war nicht oft, dass sie sich in ein solches Getümmel aus Menschen stürzte und sie hatte auch ihrer Schwester nicht mehr bescheid gegeben, da sie schon seit mehr als zwei Tagen einfach nicht nach Hause gekommen war. Sie musste einfach lernen auf sich selbst aufzupassen und da Luciana nun einmal diese Anwandlungen hatte von heute auf morgen einfach nicht mehr zu kommen musste sie damit leben ob sie wollte oder nicht.


    Ihr fiel eine Frau auf, die aussah als würde sie Geld haben und sicher nicht wenig, also schlug sie den Weg zu ihr ein. In sicheren Abstand blieb sie stehen und beobachtete sie eine Weile lang, bevor sie entschied, dass sie es versuchen wollte. Sie müsste sie ja nur etwas anrempeln und dann sehen ob sie nicht zufällig etwas bei sich hatte, flinke Finger hatte sie ja.
    So näherte sie sich dieser Frau und stieß letztendlich ziemlich grob mit eben dieser zusammen.

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