• Dieses verschmitzte Lächeln von Carmen fand Verres einfach hinreissend. Besonders, wenn ihr dann eine wilde schwarze Locke in ihre Stirn fiel. Als sie sich dann der Köchin zu wandte wollte er erst protestieren, doch dann vertraute er Carmen einfach mal und war auf die Reaktion der älteren Köchin gespannt. Natürlich fragte sich Verres, was Carmen ihr wohl erzählte, aber vielleicht würde er das ja noch herausbekommen.


    Dann sah er, wie die Köchin zu ihm hinblickte und sie ihn von oben bis unten freundlich musterte und ihm dann zu zwinkerte. Verres nickte ihr ebenso freundlich und grinsend zurück.


    Etwas später kam dann Carme, auf ihren Lippen ein triumphierendes Lächeln mit einer Kleinigkeit zu Essen zurück und sagte, dass die Köchin ihm mögen würde. Nun war es Verres, der sich geschmeichelt fühlte. Wieder nickte er in ihre Richtung und sein Lächeln zeigte nun seine gesunden Zähne. Dann folgte er Carmen zum Tisch und setzte sich ihr gegenüber.
    "Ja, ich gebe zu, ich bin ein leidenschaftlicher Vielfrass!" lachte er und fügte leise hinzu: "Und die Köchin liebe ich jetzt schon ..."
    Dann blickte er fast gierig auf die kleinen Köstlichkeiten, die Carmen vor ihn gestellt hatte. Nun merkte er, wie sein Magen doch leer war und so machte er sich sogleich, wenn auch sehr manirlich über das Essen her.
    Er bemerkte, dass Carme wohl nicht einen solchen Appetit hatte, wie er und sie ihm auch ihre Portion rüberschob. Über diese machte er sich dann auch recht schnell her, nachdem er seines aufgegessen hatte. Und dann dachte er daran, dass sie schon seit 16 Jahren ein unfreier Mensch war. Gerne hätte er sie darauf angesprochen, doch er sah ihre gute Laune und wollte ihr diese nicht verderben.


    "Ich muss zugeben, es gefällt mir hier! Ein Bad, eine frische Tunika, ein Essen und das alles in Gesellschaft eines so reizenden Wesens ..."
    Verre hatte sich über sein Essen gebeugt und hob nun nur seinen Blick, um Carme von unten herauf anzusehen.
    "Was kommt als nächstes?" fragte er frech und schmunzelte.

  • "Und die Köchin wird dich lieben, wenn du ihr oft genug sagst, dass dir ihr Essen schmeckt." erwiderte Carmen, während sie ihre kleine Portion aufaß und den Rest an Verres weiterreichte. Da sie nun gesättigt war, nahm sie gedankenverloren das zuvor geschliffene Messer zur Hand und spielte unbewusst damit. Während Carmen das tat, sah sie Verres mit einem schmunzeln beim Essen zu. Er musste wirklich hungrig sein, doch dafür das er das Essen so schnell aß, waren seine Manieren tadellos. Carmen neigte den Kopf zur Seite, runzelte leicht die Stirn und dachte sich, dass er wohl kein gewöhnlicher Mann und somit auch kein gewöhnlicher Sklave war. So manierlich aßen keine Bauern oder einfache Soldaten. Wer er wohl war? Doch da Verres dies selbst nicht wusste, würde es nichts bringen, wenn sie ihm Fragen über seine Vergangenheit stellte. Schade, dachte sich Carmen, wirklich schade. Sie wollte doch so gern mehr über ihn wissen.
    Seine Worte holten Carmen in die Realität zurück und sie musste über seinen letzten Satz lachen. Es war ein fröhliches, fast schon befreiendes Lachen und das kam bei ihr nicht sehr oft vor. Wenn sie ehrlich war, so musste sie sich eingestehen, dass sie in den letzten Jahren selten so herzhaft und frei gelacht hatte. Doch in den letzten Stunden und in seiner Gegenwart hatte sie soviel gelacht und gescherzt, dass sie sich nach langer Zeit wieder frei fühlte, so frei wie ein Sklave sich eben fühlen konnte.
    "Oh Verres, du bist unmöglich!" sagte sie belustigt. "Unmöglich, aber charmant. Reicht dir ein Bad, neue Kleidung und Essen nicht aus? Ich fürchte mehr kann ich dir nicht bieten, für mehr sind mir einfach die Hände gebunden. Aber wenn dir meine Gesellschaft zusagt, so kannst du mir gleich bei der Arbeit zur Hand gehen, denn das haben wir Beide als Nächstes vor."

  • Verres spürte langsam, wie sich ein angenehmes Sättigungsgefühl in seinem Magen breit machte. Richtig satt jedoch war er dennoch nicht, auch als er den letzten Krümmel vom Tonteller aufsammelte und zwischen seinen Lippen verschwinden liess.
    Die Zeit über schien er zwar auf das Essen konzentriert, doch immer wieder blickte er zu Carmen, manchmal verstohlen, manchmal ganz offen.
    Und als sie schliesslich sagte, wenn auch äusserst belustigt, dass er unmöglich war, aber charmant, da war es ein Kompliment für ihn. Dann lauschte er ihren weiteren Worten.
    Gemächlich schob er den leeren Teller von sich, lehnte sich zurück und rief mit der Hand, um die der Leinenstreifen gewickelt war, über seinen flachen Bauch. Er legte seinen Kopf leicht schief, runzelte die Stirn und blickte nun Carmen seinerseits von unten herauf mit einem Schmunzeln an.
    "Ich weiss, dass ich unmöglich bin!" kam es fast stolz über seine Lippen, doch in seiner Tonlage spiegelte sich der Scherz wieder. Er streckte seine Schultern, schwellte leicht seine Brust und hob dann seine Arme an, um diese genüsslich hinter seinem Kopf zu verschränken.
    "Arbeiten? Bin ich hier zum Arbeiten? Ich dachte ich hätte Urlaub ..."
    Er blickte zur Decke und formte seinen Mund, als würde er pfeiffen.

  • Carmen verfolgte interessiert jede seiner Bewegungen und als er sich dann mit der Hand über den Bauch rieb, da fielen ihr die Bilder aus dem Waschraum wieder ein. Sein nackter und so herrlich muskulöser Leib stand ihr buchstäblich vor Augen und ließ ihr Herz höher schlagen. Nur mit Mühe konnte Carmen einen Seufzer unterdrücken. Zu gern hätte sie ihre Hand über seinen flachen, festen Bauch gleiten lassen und die Muskeln darunter gespürt. Der Wunsch und die Sehnsucht danach, konnte ein geschulter Beobachter in ihrem Blick erkennen, ehe sie den Kopf mit einem frustrierten Seufzer zur Seite und von ihm fortdrehte.
    "Urlaub? Was ist Urlaub?" fragte sie dann. "Urlaub gibt es für uns Sklaven nicht. Unser Leben besteht aus Arbeit, Tag ein - Tag aus, bis an unser Lebensende. Gewöhne dich schon einmal an den Gedanken." Ihre Stimme klang weder resignierend, noch wütend, sondern völlig neutral. Carmen hatte diese sinnlosen Gefühle bezüglich ihres Schicksals schon vor Jahren aufgegeben, auch wenn sie nie die Hoffnung je wieder frei zu sein in ihrem Herzen aufgegeben hatte. Sie betrachtete ihr Leben sehr nüchtern, seit jenem einschneidenden Erlebniss vor etlichen Jahren und würde sich so schnell nicht wieder den hoffnungslosen Träumereien hingeben, wenn die Aussicht auf Freiheit nicht wirklich zum Greifen nahe war. Sie war eine Sklavin, dass hatte er ihr unmissverständlich eingebleut und gezeigt und das vergaß sie nach jenem schicksalshaften Tag nicht mehr.
    "Aber wer weiß, wenn du genau das tust was unser Herr dir sagt und dir keine Fehler leistest, bekommst du vielleicht Urlaub." Nun klang ihre Stimme schon wieder gut gelaunt und ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. "Vielleicht haben wir ja das große Glück und haben einen netten Herrn erwischt."

  • Verres wusste nicht, ob er ein geschulter Beobachter war, aber s fiel auch ihm auf, wie Carmen ihn immer wieder ansah und glaubte in ihren Augen das zu sehen, was auch er immer mehr für sie empfand: Sehnsucht. Er hatte Sehnsucht nach ihr, obwohl sie zum Greifen nah war. Er fühlte sich einfach in der Nähe dieser faszinierenden Frau wohl. Er mochte den Humor und ihr Lächeln, ihre tief dunklen Augen und diese vollen Haare, welche ihr ebenmässiges Gesicht so hübsch einrahmten.


    "Kein Urlaub?" fragte Verres richtig enttäuscht und schaute gespielt irritiert drein. Und gerade wollte er fragen: Bis ans Lebensende? Doch dies unterliess er schliesslich, wusste er doch, das Carme schon seit 16 Jahren eine Sklavin war.
    Er bemerkte, wie neutral Carmen zu diesem Thema sprach und überlegte, ob er sie auf ihre Vergangenheit ansprechen sollte, doch er würde es später tun, denn sie sollten wohl wirklich etwas tun.
    "Nun ja!" sprach er und erhob sich. Er nahm das Geschirr von Carmen und sich und stellte es neben eine Waschschüssel, zu der er hinüber gegangen war. Dann tauchte er alles ein und während er abwusch, sprach er über seine Schulter: "Ja, wir werden sehen. Du bist also auch noch nicht lange hier, wie du bereits sagtest?! Wo kann ich dir denn zur Hand gehen ..." Kaum hatte er diesen Satz, der sich auf die Arbeit im Haus bezog, musste er - angesichts ihrer Neckereien und der seltsamen Vertrautheit, welche sich irgendwie in der kurzen Zeit, in der sie sich kannten - plötzlich ziemlich grinsen und hielt mit dem Abwasch inne. "Ich meinte ... eeeh ... " Er musste nun lachen, was ihm etwas peinlich war. "Also ... was soll ich gleich tun?"
    Es wurde nicht wirklich besser ...

  • Was tat der Mann da?! Carmen blickte Verres überrascht nach, wie er mit dem Geschirr zur Waschschüssel hinüberging und es wusch. Auch die Köchin sah verblüfft drein. Beide Frauen waren an Männer die Frauenarbeit verrichteten nicht gewohnt, aber schnell schlug ihre Verblüffung in Anerkennung um. Nun war es um die Köchin geschehen, der neue Sklave hatte sich einen besonderen Platz im Herzen der alten Frau gesichert und auch Carmen konnte nicht anders als ihn bewundernd anzublicken. Doch als er dann die ersten Sachen abgewaschen hatte, stand sie auf und kam zu ihm herüber. Mit einem Tuch stand sie neben ihm und trocknete die Teller ab. "Vielen Dank." meinte sie aufrichtig an Verres gerichtet und deutete auf das Geschirr. "Und du hast recht, ich bin noch nicht lange hier... erst seit zwei, drei Tagen." antwortete Carmen auf seine erste Frage und wurde dann durch seine zweideutige Frage abgelenkt. Sie blickte auf, ließ das Tuch sinken und stimmte dann in sein Lachen ein. "Oh mir würden da so einige Dinge einfallen, doch nichts davon würde dem Hausherrn zugute kommen." Carmen lächelte hintergründig, schüttelte dann jedoch den Kopf. "Doch leider sind wir nicht zu unserem Vergnügen hier..." Leider, wirklich zu schade. "Du kannst mir aber gleich beim Wasser holen zur Hand gehen. Die vollen Eimer sind mir doch zu schwer, aber nun da du gesättigt bist und über..." Gerade noch so konnte Carmen innehalten, bevor sie den Satz zu ende gesprochen und über seine Muskeln geschwärmt hätte. Das wäre nun wahrlich peinlich geworden, himmelte sie ihn doch jetzt schon genug an.

  • Verres schaute nun seinerseits die Frauen mit hochgezogenen Augenbrauen und einem charmanten und doch etwas irritierten Lächeln an, als sie ihn so anerkennend anschauten. Er schmunzelte ein wenig.
    Als Carmen dann mit ins Lachen einstieg, freute ihn dies seh, sah er diese Frau doch so gerne lachen.
    "Ich sehe dich gerne Lachen, Carmen!" sagte eroffen und reichte ihr den letzten Teller.
    Als Carmen dann redete, hörte er zu.
    "Natürlich helfe ich dir. Aber was wolltest du sagen? Und über?" Er grinste breit. Das interessierte ihn doch nun schon.

  • "Und ich höre dich gern scherzen." antwortete Carmen spontan, nahm den letzten Teller entgegen und trocknete diesen mit einem glücklichen Lächeln ab. Diese Antwort war ihr nicht peinlich, meinte sie es doch so wie sie gesagt hatte. Sie mochte es, wenn er mit ihr scherzte und sie zum lachen brachte. Doch dann hakte er ausgerechnet an der Stelle nach, an der sie sich gerade noch hatte bremsen können, um nichts zu sagen was sie und ihre Gefühle für ihn verriet. "Ich... ähm ich..." druckste sie herum. Oh ihr Götter steht mir bei! "Ich.. ich wollte nur sagen, dass du, jetzt da du gesättigt bist über mehr Kräfte verfügst und sicher keine Probleme mit dem Tragen der Wassereimer haben wirst." Während sie so vor sich hinstammelte, hatte sie den Blick auf seine Brust geheftet um ihm nicht in die Augen zu sehen. Dummerweise hatte sie dabei auch den Grund ihres Stammelns vor Augen, seinen muskelbepackten Leib. "Offen gestanden... nach deinem Äußeren zu urteilen, könntest du mir auch ohne den Imbiss die Eimer tragen." Ihr Blick glitt weich über seine breite Brust zu seinen Oberarmen und sah bewundern dem Muskelspiel unter der Haut zu.

  • Verres lächelte sie aufmerksam an, als sie ihm dieses Kompliment mit dem Scherzen machte und sie konnte seine Augen erfreut aufblitzen sehen. Besonders, weil sie es ihr so spontan über die Lippen gekommen war und er es so als sehr aufrichtig annahm.
    Als sie schliesslich mit dem Teller in der Hand ein wenig herumstotterte, und ihm erklärte, was sie gemeint hatte, glaubte er schon herauszuerkennen, dass dies wohl nicht so ganz der Wahrheit entsprach, was sie sagte, aber er liess sich nichts anmerken. Denn es war ja auch gemein von ihm gewesen, klang ihr zögern doch auch eben so, als wollte sie etwas bestimmtes nicht sagen.
    Doch Verres erfreute ihr Verhalten irgendwie. Es war diese zarte Art, die sie an sich hatte, wenn sie ein wenig unsicher war.


    Bei ihrem letzten Satz dann aber musste er wieder herzhaft lachen und fast hatte er das Bedürfnis, Carme in den Arm und an seinen Brust drücken, denn sie gefiel ihm einfach immer mehr in ihrer lustigen, frechen und doch manchmal unsicheren Art. Er kannte das Gefühl der Unsicherheit nämlich auch manchmal. Es war eine sehr menschliche Emotion, die zeigte, dass ein Mensch sich mit sich auseinander setzte und nicht nur eine Maske trug.


    „Ja, du hast Recht! Aber mit gesättigtem Bauch arbeitet man gleich viel lieber. Wenn man aber zu satt ist, kann man auch träge werden!“ Wieder lachte er. Es gefiel ihm, wie sie ihn anschaute und auch er versuchte, so oft ihm sich die Möglichkeit ergab, einen Blick auf sie werfen, wobei er manchmal versuchte, unauffällig ihre Rundungen zu bewundern, welches sich unter ihrer Tunika abzeichneten.
    „Wie hast du das Wasser allerdings vorher in die Küche geschafft, ohne mich, hm?“ fragte er gespielt arrogant und schaute sie von oben herab an. Sie konnte an seinem leicht frechen Grienen jedoch sehen, dass er wieder einmal alles nicht ernst meinte.
    „Lass mich raten, du hast es mit der Schöpfkelle dort herbeigeschafft. Dauert sicherlich eine Ewigkeit?“

  • "Wie bitte?" Carmen verstand zuerst nicht, hob daher fragend eine Augenbraue und folgte dann seinem Blick. Gerade hatte sie ihm ein offenherziges Geständnis, ein Kompliment gemacht und er nahm sie nicht ernst. Carmen hatte nicht übel Lust ihm eines mit der Schöpfkelle über den Schädel zuziehen. Doch dann verschränkte sie die Arme vor der Brust, hob das Kinn und schüttelte nachsichtig den Kopf. "Aber nicht doch," sagte sie in ihrem unschuldigsten Tonfall. "irgendwo findet sich immer ein starker und hilfsbereiter Mann der einem armen, zarten Wesen wie mir behilflich ist und dem ich dafür sehr dankbar bin."

  • Verres bemerkte, dass Carmen seinen Scherz erst nicht als einen ansehen wollte, vielleicht weil er sich für das Kompliment nicht richtig bedankt hatte? Nun vielleicht war es seine Art, mit Komplimenten umzugehen, in dem er ihr genau das gab, was sie mochte: Nämlich wenn er scherzte. Und dass hatte er in seinen Augen getan.
    Doch dann sah er, dass auch sie es so aufnehm und spontan auf ihre Worte, antwortete er:
    "Das glaube ich dir sofort. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß es einen Mann in Rom gibt, der dir widerstehen oder dir einen Wunsch abschlagen könnte."
    Er zwinkerte ihr fröhlich zu.

  • Doch diesmal konnte seine Fröhlichkeit sie nicht mitreißen. Kaum hatte er seine Worte ausgesprochen, da veränderte sich ihre Haltung, sie ließ die Arme sinken und stand regungslos da, während ihre Mimik ausdruckslos wurde und das Lächeln aus ihrem Gesicht verschwand. Unbewusst hatte Verres eine Erinnerung in ihr wachgerufen, die sie tief in sich begraben geglaubt hatte. Bilder, unschöne Bilder an schmerzhaften Erinnerungen gekoppelt, schossen durch ihren Kopf und für einen Moment huschte ein gequälter Ausdruck über ihr Gesicht. Doch wie immer bekämpfte Carmen diese Erinnerung und verbannte sie wieder tief in ihr. Mitt gespielt gelassenem Gesichtsausdruck wandte sie sich Verres wieder zu und meinte: "Willst du dir noch deinen Bart stutzen oder verschiebst du es auf später, sodass wir jetzt mit der Arbeit beginnen können?"

  • Verres bemerkte die Veränderung sofort an ihr und ihm wurde bewusst, dass er wohl etwas falsches gesagt haben mußte. Jedenfalls schien das kein Kompliment jener Art zu sein, welches sie erfreute. Dabei meinte er es nur liebevoll, aber er hatte wohl genau das Gegenteil erwirkt. Er verzog seinen rechten Mundwinkel ein wenig und schon die Unterlippe nun etwas unter seine Oberlippe und schaute Carmen betreten an, welche die Arme sinken liess und ihre Mimik nun ohne Ausdruck war.
    "Ich ... " begann Verres vorsichtig und blickte sie nun betreten, ja sogar besorgt und entschuldigend an. So wollte er sie nicht gehen lassen.
    "Wenn ich etwas falsches gesagt habe, dann möchte ich mich dafür entschuldigen. Ich wollte dir keinesfalls zu nahe treten.


    Er schluckte und blickte dann kurz zu dem Tisch, auf dem das halb gewetzte Messer noch lag. Die Köchin hatte inzwischen den Wetzstein vom Boden aufgehoben, als Verres sich geschnitten und diesen hatte fallen lassen.


    Verres blickte Carmen nun eindringlich, aber nicht aufdringlich und fragend an. Ihre ablenkenen Fragen ignorierte er.

  • Carmen hatte, während sie auf seine Antwort wartete, mehr oder weniger an ihm oder durch ihn hindurchgesehen, es jedoch vermieden ihm in die Augen zu sehen. Sie wollte nicht, dass er den Schmerz in ihrem Blick bemerkte und sie wollte schon gar nicht seine Reaktion darauf sehen. Doch so entging ihr auch wie besorgt und betreten er sie anblickte. Seine Worte jedoch erreichten sie, beruhigten sie und legten sich wie Balsam auf ihre Seele. Carmen hob den Kopf, sah Verres an und registrierte seinen eindringlichen, fragenden Blick. Ein zaghaftes Lächeln umspielte ihre Lippen und sie legte ihm, einem inneren Drang folgend, eine Hand auf den Arm. Die Wärme seiner Haut und die Kraft, die sich dahinter verbarg, ging auf sie über und sie schüttelte die letzten peinigenden Bilder ab. "Du bist mir nicht zu nahe getreten, ich habe mich nur an etwas unschönes erinnert. Das passiert von Zeit zu Zeit, doch es hat nichts mit dir zu tun." Ihr Lächeln wurde herzlicher und ihr Blick weicher. Er konnte ja wirklich nichts dafür und doch entschuldigte Verres sich bei ihr. Carmen trat ohne es richtig zu bemerken näher zu ihm, suchte geradezu seine Nähe und wollte das sichere Gefühl das sie bereits bei ihm verspürt hatte, erneut fühlen.

  • Das konnte Verres nur zu gut verstehen, was sie da sagte und als er nach einer Weile sah, dass sie wieder entspannter lächelte, tat auch er es.
    Ihre Hand auf seinem Arm tat ihm gut, doch er hatte eher das Gefühl, dass er sich ummCarmen kümmern sollte, nein wollte.


    Kurz blickte er zu der alten Köchin, welche einiges der beiden mitbekam, da sie ja in ihrer Küche standen und schenkte ihr ein beruhigenden Blick, als auch sie ein wenig besorgt guckte, hatte doch auch sie Carmes Veränderung mitbekommen. Diese lächelte dann und widmete sich wieder ihrer Arbeit zu.


    Und als Carmen dann näher zu ihm hintrat, tat er etwas freundschaftliches: Er legte ihr einen Arm um die Schulter und drückte sie ein wenig seitlich an sich, wie ein Freund, der dem anderen Menschen zeigen wollte, dass er für ihn da war.


    "Wenn du darüber reden möchtes, kannst du das gerne tun." Doch Verres glaubte, dass es vielleicht nun doch besser war, wenn sie tatsächlich einmal arbeiten würden, er hatte Carme eh schon zu lange aufgehalten und er selber noch kaum einen Handschlag gertan.


    "Komm, zeige mir, wo ich das Wasser holen kann. So kommen wir auch an die Luft und zur Sonne!!" Er zwinkerte ihr fröhlich zu und hoffte, dass er sie so ein bisschen ablenken konnte, obwohl es ihn nun schon beschäftigte, was sie wohl meitne.

  • Mit sichtbarer und fühlbarer Erleichterung schmiegte sich Carmen für kurze Zeit an Verres und genoß seine Nähe. Verres fühlte sich einfach herrlich an. Stark, warm und kraftstrotzend. Seit dem Tod ihrer Familie hatte sie sich nicht mehr so sicher und geborgen bei einem anderen Menschen gefühlt. Dankbar blickte Carmen ihn an, als er anbot ihr und ihren Erinnerungen zuzuhören, doch sie schüttelte nur den Kopf und sagte: "Ich möchte nicht darüber sprechen... nicht heute, irgendwann vielleicht, aber nicht heute." Und dann forderte er sie mit einem fröhlichen Zwinkern auf ihm den Brunnen zu zeigen. Nur all zu bereitwillig stimmte sie dem zu, wollte sie doch selbst hinaus und an die frische Luft. "Eine wunderbare Idee. Der Brunnen ist nicht weit entfernt... komm, folge mir." Carmen nickte der Köchin zu, schnappte sich zwei leere Eimer und schritt voran und hinaus zum Brunnen.

  • Da Carmen vorangegangen und Verres mit den Eimern beladen war, hielt sie ihm die Tür zur Culina auf. Erst nachdem er eingetreten war, folgte auch sie ihm und schloss die Tür wieder. Einen Augenblick blieb sie stehen, gewöhnte ihre Augen an die veränderten Lichtverhältnisse und deutete dann auf eine Stelle in der Küche. "Stelle bitte die Eimer dort ab. Danke." Sie holte derweil einen Lappen und eine Scheuerbürste, um damit gleich den Boden schrubben zu können. Damit bewaffnet kehrte sie zu den Eimern und Verres zurück und deutete auf die Messer, die noch immer ungeschliffen auf dem Tisch in ihrer Nähe lagen. "Während ich mit dem Schmutz auf dem Boden kämpfe, kannst du dich um die Messer kümmern. Bitte sei so freundlich und schleife sie zu Ende." bat Carmen ihn und hockte sich dann auf den Boden.

  • Verres war Carmen vom Brunnen hinter dem Haus in die Culnia gefolgt und hielt ihm plötzlich die Tür auf. Sie musste in seinen Augen eine Ewigkeit auf ihn gewartet haben. Und auch wenn er zwischenzeitlich an anderes dachte, so hing es auch mit dem zusammen, was Carmen am Brunnen gesagt hatte.


    Es ging ihm auf einmal so viel durch den Kopf, doch erst einmal stellte er, nachdem er Carmen dankbar zu nickte, weil sie ihm die Tür aufgehalten hatte, die Eimer an die Stelle, wo sie es wünschte. Dann schlenderte er gedankenverloren zu den restlichen Messersn, nahm den Wetzstein und setzte sich auf einen der Stühle in der Küche und begann, ein Messer zu schleifen.
    Ungeachtet dessen, dass die alte Köchin sich auch im Raum befand, sagte Verres seltsam ernst am Anfang: „Freiheit kann man nur körperlich nehmen, nicht geistig. Du hast schon recht. Ich will mir ja meinen Humor bewahren ... und ...“ Er sah auf, hielt mit dem Schleifen inne und blickte zu ihr rüber: „Du brauchst dich nicht entschuldigen.“ Dann lachte er, wenn auch etwas gedämpfter. „Mich hatte wohl der Hafer gestochen ... ich versuche mich in Zukunft etwas mehr am Riemen zu reissen ...“ Dann zwinkerte er ihr zu. „Und nächstes Mal bist du dran!“
    Er wendete sich wieder seiner Arbeit zu und begann nun eifrig die Messer zu schleifen.

  • Carmen tauchte den Lappen in das Wasser und bekam dann von der Köchin ein Putzmittel, aus einfachen Hausmitteln zusammengemischt, gereicht. Dankbar lächelte sie der älteren Frau zu und begann dann den Boden zu säubern. Es war eine anstrengende und ermüdende Arbeit, doch irgendwer musste es ja machen. Die Köchin fiel für solche Arbeiten natürlich aus, da sie sich hauptsächlich nur um das Essen zu kümmern hatte und derzeit fand sich kein anderer Sklave in der Nähe der Küche. Wo die wohl alle stecken?, fragte sich Carmen, ehe sie diesen Gedanken beiseite schob und sich auf Verres Worte konzentrierte. Das fiel ihr sowieso nicht schwer, da er ihre Gedankenwelt eh zu beherrschen schien.
    "Darauf kannst du dich verlassen." antwortete sie mit einem schmunzeln. "Ich werde mich zu gegebener Zeit angemessen an dir rächen. Irgendetwas wird mir da schon einfallen." Carmen hielt ihren Blick auf ihre Arbeit gerichtet, fuhr mit dem Lappen und der Bürste immer wieder, auf und ab, über den Boden. Doch oft genug hob sie den Kopf und sah mit warmen, ja schon zärtlichen Blick zu Verres herüber, der hingebungsvoll die Messer schlief.
    Dann wandte sie sich jedoch einem besonders hartnäckigem Fleck zu und während sie diesen mit leisen Flüchen auf den Lippen bearbeitete, sprach sie zu Verres: "Und wie willst du verhindern, dass dir die Herrschaften auch geistig deine Freiheit nehmen? Viele Sklaven fügen und ergeben sich irgendwann in ihr Schicksal und büßen somit auch ihre geistige Freiheit ein. Sie sagen sich: Wozu rebellieren oder aufbegehren, es macht eh keinen Sinn? Oder die Strafen die sie erleiden, brechen ihren Geist und sie werden zu seelenlosen Schatten ihrer Selbst."

  • Verres bearbeitete mit dem Wetzstein die Messer. Es war keine all zu mühselige Arbeit. Wohl weniger anstrengend als das, was Carmen da auf dem Boden machte. Gleichmässig hörte er das Schaben der Wurzelbürste, wie Carmen sie hin und her schob.
    Seine Schnittwunde an der Hand von vorhin von dem Messer pochte nur ein wenig, der Schmerz war gut aushaltbar und die Wunde, welche Carmen mit einem Leinenstreifen umwickelt hatte, hinderte ihn nicht bei der Arbeit.
    Er grinste, als er Carmens Worte vernahm und hielt kurz mit der Arbeit inne, um sie anzusehen:
    "Das will ich doch hoffen, dass du dir etwas schön gemeines ausdenkst. Ich habe es schliesslich verdient!" Er lachte ausgelassen. Seine kurzzeitige nachdenkliche und ernste Stimmung war wie weggefegt, sobald er Carmen ins Gesicht sah und dort dieses zauberhafte Lächeln, welches meistens auch ihre Augenpartie erreichte.


    Als sie dann die geistige Freiheit ansprach, antwortete er, während er wieder seine Arbeit aufnahm: "Nun, ich kann schon verstehen, was du meinst. EIgentlich habe ich nicht vor, ständig zu rebellieren. Es kommt einfach auf die Situation an. Vielleicht kann man mit unserem Herren ja vernünftig reden. Ich habe noch keine AHnung. Aber ich hörte auch von Herrschaften, die sehr umgänglich sind und ihre Sklaven nicht wie Dreck behandeln ..."


    Das es bald anders kommen würde, ahnte Verres zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Und so setzte er fort: "Und ich kann recht viel aushalten, da mache ich mir erst einmal noch keine Sorgen. So schnell bricht man mich nicht ..."
    Er zwinkerte Carmen zu und musste dann förmlich seinen Blick von ihr reissen, während sie da so am Boden kniete und den Boden schruppte. Durch ihre vorgebeugte Haltung konnte er ein wenig mehr in ihren Ausschnitt sehen, als sonst und erblickte dort den übergang von ihrem Hals zu ihrem Brustansatz.
    Ein wenig zu lange starrte er sie an, bevor er sich wieder seiner Arbeit zu wandte.
    "Und was ist dein Geheimrezept, dass du es über 16 Jahre ausgehalten hast?" fragte er interessiert.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!