Cena - Tiberius Vitamalacus lädt ein

  • Vorbereitungen - Culina


    Den ganzen Morgen war ich schon damit beschäftigt die ganzen Vorbereitungen für das Familienessen zu machen. Es war ein ziemlich schwülheißer Tag und es fiel schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Jede Bewegung verlangt viel von einem ab und in der Küche war es nicht kühler sondern noch um einiges heißer als draussen, hier brannte schließlich das Feuer über dem alles gekocht wurde. Schon früh war ich in Begleitung auf dem Markt gewesen damit ich die ganzen Meeresfrüchte so frisch wie möglich bekam und natürlich auch nur die besten Gemüsesorten. Alles musste perfekt sein, damit er stolz auf mich sein konnte. Und es gab unter den Händlern immer wieder viele schwarze Schafe die einem die Ware vom Vortag andrehen wollten, aber da waren sie bei mir immer an der falschen Adresse. Ich hatte ein Auge für so etwas. Ausnahmsweise war ich wegen der Menge des Einkaufes froh, dass ich nicht alleine war und man mir beim tragen helfen konnte. Alle Zutaten, die ich brauchte hatte ich auf eine kleine Wachstafel geschrieben, damit auch nichts vergessen ging.


    Nun da ich alles beisammen hatte stand ich in der Culina und machte mich daran das Fleisch zu schneiden und die Füllungen zu machen. Es war sehr viel Arbeit und ganz ohne Hilfe hätte ich es sicher nicht geschafft, aber es gab ja noch andere Sklaven die das Gemüse putzten und klein schnitten und dann alles säuberlich aufhäuften damit ich mich drum kümmern konnte. Dabei beobachtete ich diese genau, denn es sollte kein Fehler geschehen, den ich nicht slber verantworten konnte. Ich überlegte mir nette Dinge wie man auch die Platten und ganzen Teller verschönern konnte. Hoffentlich würde es ihm zusagen ging es mir immer wieder durch den Kopf und wegen meiner ganzen Gedanken hätte ich mich fast geschnitten und schüttelte über meine eigene Dummheit meinen Kopf. Zu allem Überfluß fiel mir dann auch noch ein Telle hinunter und löste sich in viele kleine Teile auf die fröhlich über den Boden sprangen. Das musste ja nun kommen und rasch machte ich mich daran dies alles zu beseitigen und zu hoffen, dass man es nicht merken würde.


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    Vorbereitungen des Speisezimmers


    Nachdem ich das Essen so weit vorbereitet hatte konnte ich mich endlich dem Raume zuwenden wo alles stattfinden sollte. Hier musste auch noch viel getan werden und ich beauftragte, man sollte es wirklich nicht annehmen, dass ich andere Sklaven beauftragte, aber es war so, andere Sklaven die sich um alles zu kümmern hatten. Die Tische wurden mit Blumen geschmückt und Feuerschalen wurden aufgestellt. Ich betrachtete kritisch die Becher und Teller, dass sie auch alle rein waren und es war auch so, hoffte natürlich, dass es später auch so bleiben würde. Für das Essen würde ich persönlich verantworlich sein wenn es aufgetischt wurde und es war eine große Aufgabe mit der ich vorsichtig umgehen würde, denn ich könnte mir nicht ausmalen was geschehen würde mit mir wenn ich einen Teller fallen lassen würde. Meinen Herrn habe ich nicht einschätzen lernen können, innerhalb von zwei Tagen ist das ziemlich schwierig. Ich würde mich wirklich überraschen lassen müssen. Mal sehen wie seine anderen Familienmitglieder waren, auf jeden Fall würde ich mir nicht auf der Nase rumtanzen lassen. Zu oft hatte ich dümmliche Sprüche von Frauen mir anhören lassen müssen bei Essen und auch so und jedes Mal hatten sie die passende Antwort dafür bekommen. Ich stellte die Krüge bereit und auch die Becher, überprüfte noch ein letztes Mal alles.


    Nach einer ziemlich langen Zeit war auch dieses Zimmer wirklich auf Vordermann gebracht worden und es fehlten nur noch die Gäste und für mich eine frische Tunika, also machte ich mich eiligst daran mich frisch zumachen und etwas neues anzuziehen. Meine Haare musste ich auch noch einmal neu zusammenstecken, damit sie nicht auch noch wegen ihrer Länge im Essen landeten. Nun war ich gespannt was mein Herr später dazu sagen würde.

  • An diesem Tag betrat er als erster das Triclinium, in dem die Cena stattfinden sollte. Üblich war das nicht, aber heute war dies der Fall, er hatte seine Artbeit im Tablinium beendet und sich dann eine dezente vestis cenatoria angelegt, war noch einmal auf Den Balkon getreten, hatte einen Blick über das Perystilium schweifen lassen und war dann, nach einem kurzen Blick auf das Tischen mit seinen Waffen, hinunter gegangen.


    Im Triclinium angekommen musterte er mit ruhigem Blick die Vorbereitungen seiner Sklavin, doch ihm ihm zusagte was er sah oder nicht, konnte man ihm nicht ansehen. Zumindest sagte er nichts.

  • Ich war wieder in dem festlichen Raum und kümmerte mich nun um den Rest. Ich hatte mich ja schon zurecht gemacht, dass ich nicht abgerissen aussah und auch die Spuren der Vorbereitungen verschwunden waren. Als ich mich umdrehte sah ich meinen Herrn dort stehen. Ich hatte ihn nicht kommen hören, denn sonst hätte ich schon längst etwas gesagt. Sofort kam ich natürlich zu ihm rüber und blieb in angemessenen Abstand zu ihm stehen, wobei ich meinen Blick etwas senkte. Natürlich hoffte ich, dass er nichts sagen würde weil ich nicht sofort zu ihm gekommen war, aber ich hoffte auch, dass ihn das Äussere von hier gefallen würde. Sein Blick hatte mir nichts verraten können und ich hatte schon die Befürchtung in ein Fettnäpfchen getreten zu sein mit meinen Ideen. Mein Herz schlug schneller, denn ich erwartete schon eine Abreibung, warum auch immmer ich das dachte, aber der Gedanke war bei diesem Mann fest in meinem Kopf verankert.


    "Herr? Ich hoffe es entspricht alles deinen Wünschen bis jetzt."


    Endlich traute ich mich etwas zu sagen, auch wenn ich nicht wusste ob ich das durfte, aber wenn ich es nicht tat würde er vielleicht gar nichts dazu sagen und das wollte ich nicht. Ich wollte seine Meinung wissen und vielleicht auch ein wenig Lob kassieren. Welcher Sklave oder Sklavin wollte das schon nicht? Jeder war doch froh wenn man etwas gelobt wurde, sogar ich von meinem Herrn. Und ausserdem wollte ich, dass er dachte, dass er mit mir einen guten Kauf gemacht hatte. Ich hasste es ja selber so zu denken, aber als Sklavin musste man sehen wo man blieb und ich würde das Beste draus machen, wie schon die letzten paar Jahre auch wenn es nicht immer leicht war.

  • Ich hatte früh begonnen mich fertigzumachen und mir ein passendes Kleid rauszusuchen.Allein das hatte mindestens zwei Stunden gedauert.Immerwieder hatte ich eines anprobiert und mich betrachtet doch dann hatte ich ein standesgemäßes und doch sehr elegantes gefunden.
    Meine neue Leibsklavin Tertia half mir mit meinen langen schwarzen Haaren.


    Als ich soweit fertig war übte ich nochmal alle höflichen Floskeln und mein Lächeln,denn ich wollte Vitamalacus keine Schande bereiten wer weiß was mich dann erwartete.


    So betrat ich mit meinem nachtblauen,mit Silber durchsetzen Kleid den festlich geschmückten Raum.Die Sklavin die er mitgebracht hatte schien wirklich ganze Arbeit verrichtet zu haben.


    "Salve Vitamalacus.Ich hoffe ich komme nicht zu spät aber wie ich sehe ist sonst noch niemand eingetroffen." begrüßte ich ihn.

  • Er sprach seine Sklavin nicht an, sondern blickt kurz zu hier und nickte einfach nur zustimmend. Ihm gefiel was er sah, Rahel hatte gute arbeit geleistet und er bereute den spontanen Kauf nicht im geringsten.
    Dann erklang eine Stimme hinter ihm und er drehte sich um. Kurz betrachtet er sie von oben nach unten und schüttelte dabei den Kopf. "Nein, du bist gerade noch rechtzeitig gekommen. Die Gäste werden bald eintreffen."
    Dann blitzte ganz kurz ein leichtes Lächeln auf seinen Gesicht auf und in einem erstaunlich fröhlichem Tonfall sagte er kurz. "Das Kleid steht dir...."
    Dann wandte er sich wieder ab.

  • Ein Sklave der Villa Tiberia schritt den neu angekommenen Gästen voraus in das Innere der Villa, und führte die beiden Iulier mit angemessen langsamem Schritt zum Triclinium des Hauses. Iulia Helena hatte sich am Arm ihres Bruders ein wenig eingehakt und blickte sich interessiert um, immerhin war dies die erste Villa einer patrizischen Familie, die sie bisher von innen gesehen hatte, und vielleicht gab es hier ja auch einige Anregungen zur besseren Gestaltung des Atriums, um auf reichere Gäste auch noch ein bisschen Eindruck machen zu können. Wieder einmal wurde ihr schmerzlich bewusst, wie weit die Iulier in Vergessenheit geraten waren und wie wenig ihr Name in Rom gelten mochte, verglich man es mit einem so prachtvollen Heim wie dieser Villa. Doch dann hatten sie schon die Tür zum Triclinium erreicht und der Sklave kündigte die beiden Iulier an.
    "Caius Iulius Constantius und Iulia Helena, dominus," verkündete er und trat beiseite, um die beiden Besucher durchzulassen.


    Helena ließ ihrem Bruder ein wenig den Vortritt und folgte ihm schließlich hinein, die Anwesenden mit einem leichten Lächeln bedenkend. Sie hatte sich heute für eine dezent elegante Erscheinung entschieden und trug eine dunkelrote Stola mit einem kaum wahrnehmbaren, goldgewirkten Muster, eines ihrer teuersten Kleider und ein Geschenk ihres verstorbenen Mannes, dazu goldene, ebenso teuer wirkende Armreife und Ohrringe, die bei jeder ihrer Bewegung kurz in einem Lichtblitz die Aufmerksamkeit eines Betrachters fangen mochten. Das hochgesteckte schwarze Haar war halb unter einer durchsichtigen Palla verborgen, und von allen zuerst traf ihr Blick Quintus Tiberius Vitamalacus, sich vergewissernd, dass er wohlauf war und hoffentlich guter Laute - indes überließ sie es ihrem Bruder, den Gastgeber und die ihr unbekannte andere Frau zu begrüßen.

  • Die Einladung zu dieser Cena hatte in Constantius alles andere als losgelöste Freudenstürme entfesselt. Ja er hatte sich sogar dabei ertappt, wie er mit dem Gedanken gespielt hatte seinen Centurio um die Nachtwache an diesem Abend zu bitten. Und vielleicht hätte er seinen Gedanken auch Folge geleistet, hätte er nicht das Lächeln auf Helenas Gesicht gesehen, als sie ihm von der Einladung berichtete. Mehr schlecht als recht hatte er sich ihr gegenüber noch ein Lächeln abgerungen, doch das Gefühl des Unbehagens konnte er wohl auch dieses Mal nicht völlig verbergen. Ausgerechnet eine Einladung in die Villa Tiberia. Nicht nur, dass er wieder dem Tribun gegenüberstehen würde und diesmal nicht die heimischen, vertrauten Mauern der Casa Iulier dabei um sich haben würde, sondern bei dem Glück Constantius’ würde er auch noch er noch der Tiberierin begegnen, die er durch Rom eskortieren durfte.


    Trotz aller Befürchtungen, Gedanken und Vorahnungen, schritt Constantius mit erhobenem Haupt neben seiner Schwester her. Allerdings ließ er seinen Blick nicht durch die pompösen Hallen des Hauses streifen. Wie auf der Jagd, wie bei einem Soldaten, der sich bewusst in einen Hinterhalt bewegte, war sein Blick geradeaus gerichtet, die Augen ernst verengt. Seine markanten Gesichtszüge, wirkten an diesem Abend hart und unnahbar, da dieses Mal nicht das ihm eigene, sanfte Lächeln, seine Lippen zierte.


    Obwohl er nur eine einfache Tunika trug. Hatte er sehr penibel darauf geachtet, dass ihr Sitz perfekt war. Keine Falte, kein Fleck war auf dem Stoff des einfachen Gewandes zu entdecken, als er schließlich den Raum betrat.
    Mit dem Anblick des Tribuns hatte er gerechnet. Die Anwesenheit Calvinas hatte er befürchtet. Und dennoch brachte beides den jungen Iulier für einen Moment aus dem Tritt. Ein Gefühl des Unwohlseins, der unangenehmen Leere beschlich ihn, ließ seinen Mund trocken und seine Stimmer schwächer als gewünscht werden.


    „Salve, Tribun. Ich danke dir vielmals für deine freundliche Einladung, die du mir und meiner Schwester ausgesprochen hast. Es ist uns eine Freude und eine große Ehre heute hier sein zu dürfen.“


    Seine Körperhaltung, die bereits lautstark und dennoch wortlos seine Anspannung verkündete, sollte sich noch weiter straffen, als er zu Calvina blickte. Ein militärisch geschultes Auge hätte vielleicht in seiner Haltung die ersten Anzeichen eines Saluts vor einem Vorgesetzten erkennen können.


    „Und mir ist es ebenfalls eine Freude dich wieder zu sehen“, sprach er zu Calvina


    Auf was hatte sich der junge Constantius nur eingelassen. Was suchte er, ein einfacher Miles, im Hause eines Patriziers.

  • Ein Sklave war zum Cubiculum geeilt und hatte Flaccus nun über das Eintreffen der Gäste in der Villa informiert. Es war kein offizieller Anlass außer Haus und erst Recht kein Besuch hohen Standes, so dass Flaccus sich eine helle Tunika angelegt und gegürtet hatte.
    So trat er nun in das Triclinium, welches von den Sklaven für diesen Anlass hergerichtet worden war und schaute sich um. Er setzte ein Lächeln auf und begrüßte die eingetroffenen Gäste seines Cousins Vitamalacus.
    Salvete, ich bin Titus Tiberius Flaccus, Vetter des Tiberius Vitamalacus und Bruder der Senatorin Tiberia Livia. Ich grüße euch und möchte euch ebenso in unserem bescheidenen Hause willkomen heißen.

  • Der Sklave meldet das Eintreten seiner Gäste und er war versucht sich schnell um zu drehen, um die Geschwister zu begrüssen, vielmehr um sie zu begrüssen, doch er hielt sich zurück, drehte sich mir aller Gravitas und Dignitas um, zu der er erzogen war. Allerdings konnte er es nicht vermeiden, das sein Blick einen Moment länger als es üblich gewesen wäre auf Helena ruhte, er sogar ihren Blick suchte und als sich ihre Blicke trafen, in seinen Augen etwas aufblitzte. Und auch wenn dieser Moment nur kurz war, es war fast so, als ob er wieder mit ihr allein am Strand von Ostia war.


    Doch, er war es nicht und so begrüsste er das Geschwisterpaar, höfflich und fast förmlich. "Salve, werter Iulius Constantius, werte Helena, es freut mich, das ihr meiner Einladung nachgekommen seit." Ganz unweigerlich hatte er bei ihr den Nomen Gentile weggelassen, erst als er es gesprochen hatte, war ihm diese Vertraulichkeit aufgefallen. Doch korrigieren wäre noch auffälliger, so entschied er sich, einfach weiter zu sprechen. "Darf ich euch Tiberia Calvina vorstellen ? Ihr Vater hat sie in meine Obhut gegeben."
    Fast hätte er überhört, das der junge Iulier Calvina kannte, doch dann hob er leicht eine Augenbraue und sah Calvina an : "Ihr kennt euch ?" Es war vielleicht nur der Anwesenheit von Helena zu verdanken das seine Worte nicht zu scharf klangen. Nicht das er etwas dagegen hatte, wenn sie sich kannten, schliesslich war der junge Iulier sicher ein Uuntadeliger Mann, doch er hätte es gerne vorher gewusst.
    Dezent gab er den Sklaven ein Zeichen, das sie den Gästen etwas zu trinken bringen sollten. Just da trat Flaccus ein. "Flaccus, darf ich dir vorstellen, Iulius Constantius und seine Schwester Helena." Und wieder fehlte ihr Nomen Gentile...

  • Nach einigen Momenten des stillen Verweilens im Blick des Tribuns schweifte der ihre weiter zu Tiberia Calvina, betrachtete sie aufmerksam - sie hatte schließlich Tiberia Livia auch kennengelernt und forschte nun nach einer Familienähnlichkeit, falls man diese bei einer gens überhaupt entdecken konnte, die ebenso ausuferte wie die gens Iulia. Dann stellte sich Tiberius Flaccus vor, der ebenso interessiert betrachtet wurde wie Calvina, und dem sie wie allen anderen auch ein freundliches Lächeln zugedachte. Es schien wirklich eine ausgesprochen familiäre cena zu werden, aber warum waren sie dazu eingeladen worden? Wieder blickte sie zu Tiberius Vitamalacus, diesmal ein wenig nachdenklicher. Wollte er, dass sie seine Lebensumstände kennenlernte? Dass Constantius die junge Calvina zu kennen schien, ließ sie auch kurz etwas stutzen, denn davon hatte er ihr nicht erzählt - vielleicht hatte er sie während seines Dienstes getroffen, denn ihr Bruder und eigenständiges Frauenkennenlernen ohne Diensthintergrund, das passte vorerst noch nicht so recht zusammen.


    "Salvete," sagte sie freundlich und nickte allen der Reihe nach deutlich zu. "Es freut mich sehr, neben Tiberius Vitamalacus und Tiberia Livilla noch mehr Mitglieder der gens Tiberia kennenzulernen - vor allem zu einem so geruhsamen Anlass wie einer cena." Sachte drückten ihre Finger den Unterarm ihres Bruders, beruhigend und versichernd zugleich. Ich bin da, ich stehe Dir zur Seite, hiess diese stumme Geste, die sich zwischen den beiden eingebürgert hatte, wenn sie nicht laut sprechen konnten, was sie bewegte. "Tiberius Flaccus, ich glaube, ich habe Dich schon bei einigen Opfern gesehen, oder irre ich mich?" Ein wenig Gesprächsstoff konnte nicht schaden und sie war sich fast sicher, ihn wiedererkannt zu haben - er war sicher Priester, zumindest hoffte sie, dass sie ihr Gedächtnis in dieser Sache nicht trog. Und unweigerlich, immer wieder einmal für sehr kurze Momente, glitt ihr Blick zu Vitamalacus zurück. Es mochte vielleicht niemandem sonst aufgefallen sein, aber sie hatte sehr wohl bemerkt, dass er ihr nomen gentile nicht benutzt hatte, als er sie vorstellte. Die Erinnerung an den Strandspaziergang kehrte zurück, und mit ihr auch die Erinnerung an etwas anderes ...

  • Ich stand noch hinten in der Ecke, als auch schon die Gäste eintrafen. Sogleich und ohne, dass es mir jemand sagen musste machte ich die Getränke bereit und stellte alles auf ein Tablett um es später zu ihnen zu bringen, aber erst mussten sie alle den Weg hier rein finden, was ja nicht all zu schwer sein sollte. Meinem Herrn warf ich keine Blicke zu sondern konzentrierte mich auf meine Aufgaben die ich ja hatte. Genau beobachtete ich die Gäste und versuchte die Namen mitzuhören die genannt wurden. Gleich fiel mir der junge Mann auf, der in Begleitung einer anderen Frau war, es stellte sich schnell raus, dass es die Schwester war. Er sah gut aus, das konnte ich nicht leugnen und ich musste über meine eigenen Gedanken lächeln, versuchte es aber zu verbergen, damit es mein Herr nicht sah.


    Ich war mir nicht sicher ob ich es mir einbildete, aber ich fühlte oder sah es sogar, dass mein Herr diese eine Frau ganz besonders anblickte und ausserdem hatte er etwas Entscheidendes bei ihrem Namen vergessen. So war das also er schien verliebt zu sein, hatte er mich deswegen gekauft, weil er so gut drauf war? Möglich war es ja eigentlich schon fand ich. Menschen die sich verliebten taten ja oft Dinge die sie unter anderen Umständen nicht machen würden und zählte es auch nicht dazu einfach eine Sklavin zu kaufen? Wahrscheinlich schon.


    Verstohlen blickte ich wieder den jungen Mann an und gab mir dann endlich einen Ruck um mit dem Tablett und den Getränken zu den Anwesenden zu kommen. Mein Blick ruhte kurz auf meinem Herrn, als ich neben ihn trat, damit er sich als erstes etwas zu trinken nehmen konnte. Ich hoffte er würde wenigstens den richtigen Becher greifen wo nur der Wein drinne war, denn alle anderen hatte ich gemischt, da ich mich lieber nach der Mehrzahl richtete als nach einer Person auch wenn es sich dabei um meinen Herrn handelte. So stand ich nun wie eine Statue in der Mitte der Gruppe und reichte die Getränke, beziehungsweise sie konnten sich diese von meinem Tablett nehmen.

  • Leise klackten die benagelten Sohlen ihrer schweren hohen Lederstiefel, die normalerweise für die Jagd gebraucht wurden, auf dem Mosaikboden dahin. Die Stiefel reichten ihr bis unter die Knie, doch wurde kaum etwas von ihren Beinen frech entblößt, da sich darüber ein kurzer Rock, der knapp über die Knie reichte, befand. Trotz allem war ihr Haar recht gepflegt und anscheinend erst vor kurzem frisch gebürstet und geölt worden. Verwirrt sah sie zwischen den Anwesenden hin und her, dann schenkte sie Vitamalacus ein herzlichstes Lächeln, das nach und nach auch auf die anderen überging. Ob sie ihm nun sein Gastmahl verdarb? Ah, egal. Klackernd stiefelte sie ihn auf zu, zog die Brauen leicht zusammen und stemmte eine Hand in die Hüfte.


    "Salvete.. Cousin, sag bloß, deine Cena findet heute statt? Da muss Durus glatt vergessen haben, mir das mitzuteilen. Hatte er seine Augen und seine Gedanken wohl wieder bei einer Frau." Das Vergnügen blitzte in ihren Augen. "Wenn es dir beliebt, werde ich rasch in mein Cubiculum gehen und mich.. nun.. angemessener kleiden, liebster Cousin."

  • Stets hatte sich Constantius unwohl in größeren Gruppen von Menschen gefühlt. Fühlte sich wie auf einem schwankenden Floss in den unbarmherzigen, aufgewirbelten Fluten des Meeres. Doch hier, in der Villa Tiberia, war das Gefühl, dass ihn beschlich zwar nicht weniger unangenehm, doch unterschied es sich. Fühlte er sich in großen Mengen unsicher, da sein Wachinstinkt durch die vielen Eindrücke überfordert war, er die Kontrolle nicht erringen konnte, so war der Grund für sein derzeitiges Unbehagen, dass er sich unterlegen fühlte. Er war im Hause eines Patriziers, eines Tribuns. Hier war er nicht Caius Iulius Constantius, der Hausherr, der Sprössling des einst glorreichen Hauses der Iulier, ein Kind der Venus und Nachfahre des Gaius Iulus Caesars. Hier war er Caius Iulius Constantius, ein einfacher Miles der Cohortes Urbanae, der wenige Stunden zuvor, noch den Staub der Straßen Roms von seinen Stiefeln gewischt hatte. Ein Umstand, den die Anwesenheit Calvinas nur zu stark verdeutlichte.


    „Ja wir kennen uns.“, er fügte eine kleine Pause ein, in der er abermals zu Calvina blickte.
    „Mir war es vergönnt gewesen Tiberia Calvina nach ihrer Ankunft in Rom als Miles der Cohortes Urbanae zur Villa Tiberia zu eskortieren.“


    Er spürte den sanften Druck der Hand seiner Schwester auf seinem Unterarm. Ihre Botschaft, ihre Nähe verliehen ihm Kraft. Ließen ihn einen Moment lang seine weichen Knie vergessen und beflügelten seine Stimme derart, dass der Rang des Miles mit so viel Stolz ausgesprochen wurde, als hätte sich gerade ein großer Feldherr vorgestellt.


    Es war wohl der größte Moment der Anspannung gewesen. Denn nachdem klar gestellt war, dass es sich bei ihm im Grunde um ein einen einfachen, unbedeutenden Mann, wenn auch einen sehr stolzen, handelte, schien die Last von seinen Schulter zu weichen. Oder zumindest war es ihm nun leichter diese zu tragen, durch die Gewissheit, dass Helena bei ihm war….


    „Helena..“, durchfuhr es Constantius und sein Blick suchte Vitalamacus. Es lag ein Ausdruck der Überraschung in den Augen des Iuliers, auch wenn sein Gesicht sonst nichts verriet. Einmal machte man vielleicht einen Fehler…Aber ein Tribun? Und dann ein zweites Mal? Es fügte sich ein weiteres Teil zu dem Haufen aus vielen Puzzleteilen hinzu. Ein Teil, das jedoch nicht in das Bild passen wollte. Einsam und unbemerkt, begann das Gedankenwerk des jungen Mannes zu arbeiten.


    „Ich danke dir Titus Tiberius Flaccus. Ich danke dir für deine herzliche Begrüßung. Euer Haus ist überwältigend und ich bin dankbar es einmal gesehen zu haben. Es übertrifft die bescheidene Casa der Iulier noch, obwohl einst Imperatoren dort gewandelt sind“
    Kurz blitze der Stolz in den Augen des jungen Mannes auf, gemischt mit einer Prise jungendlichen Übermuts. Diesen Patriziern würde er wenigstens ein paar Beulen in ihren Hochmut machen. Dies war vielleicht nicht sein Schlachtfeld und er war kein würdiger Gegner, doch zumindest war er kein leichter Gegner. Zu seinem Erstaunen lag am Ende seiner Gedanken sein Blick wieder auf Vitalamacus. Das Gedankenwerk des Iuliers hatte wohl unbewußt noch ein paar mehr Informationen über die Blicke des Gastgebers gefordert.


    Doch da war noch mehr… Es war mehr ein Instinkt. Ein Instinkt, wie in viele Menschen aufwiesen, wenn ein Blick auf ihnen ruhte. Es war eher ein Gefühl als eine Gewissheit, doch reichte es aus um die Sklavin zu entdecken, die sich näherte. Sie war hübsch und anmutig und mit einem stolzen Blick gesegnet worden, so..gestand es sich Constantius ein, obwohl er deswegen fast verlegen den Blick wieder von ihr nehmen musste. Dankbar lächelnd nahm er einen Kelch mit gewässerten Wein entgegen. Wieso nur fühlte er sich der Sklavin näher als den hohen Gastgebern hier?

  • Ob es dir anderen auch spüretn fragte ich mich. Denn ich hatte das Gefühl, dass hier eine seltsame Spannung am Werke war. Wirklich deuten konnte ich es nicht...obwohl. Der Blick des jungen Mannes war verräterrisch, denn er hatte es genauso gehört wie ich auch, dass etwas bei dem Namen seiner Schwester gefehlt hatte und mein Herr war keiner der wirkliche Fehler machte und dies war ein eindeutiger. Das Schmunzeln in meinem Kopf wurde ein ganzes Stück breiter und ich senkte meinen Blick, aus Angst man könnte es bemerken was ich dachte. Es wäre sicher fatal für mich sollte dies der Fall sein. Auch wenn mein Her bis jetzt nett zu mir war, so wusste ich von seinen Aussagen zu gut, dass er auch anders konnte und auch anders sein würde sollte ich hier Fehler machen, vor allem heute. Ich würde mir nichts erlauben, aussre vielleicht den ein oder anderen Blick auf den jungen Mann, der nun nach einem der Becher auf meinem Tablett griff.


    Sein Lächeln war bezaubernd und ich erwiederte es mit einem Hauch von einem Lächeln, als er den Becher von meinem Tablett stibitzte. Auch in seinem Blick lag etwas, sogar ziemlich viel von Sorgen und Ängsten. Auch wenn mein Blick nur kurz den seinen traf konnte ich viel erkennen. Es war wie bei meinem Herrn, ich wusste fast was gedacht wurde, es war eine Gabe die ich hatte die Menschen meißt richtig einzuschätzen, auch wenn ich nicht immer richtig lag, aber schon oft hatte es mir dabei geholfen großen Strafen zu entgehen und überhaupt die Anfangszeit meines Sklavendaseins zu überleben. Es war gut wenn man Menschen einzuschätzen wusste.


    Sein Blick war verlegen, aber doch sicher nicht wegen mit? Nein das konnte ich mir nicht vorstellen, ich war doch nur ein Teil des Inventares dieser Villa und einer Kline schenkte man auch nicht einen verlegenen Blick nur weil man sich auf diese setzen sollte. Schnell suchte ich mir einen anderen Gedanken und hörte dieses schrecklich klackernde Geräusch von Schuhen. Was war das für eine Person die nun hier reinkam? Ich hatte sie noch nie gesehen und wusste nichtw er sie war, aber anscheinend gehörte sie zu dieser Familie und schien gerne in den unpassensten Momenten aufzutauchen und einen ziemlich unpassenden Ton anzuschlagen. Ich hoffte mein Herr wusste sich zurückzuhalten, aber in einre ruhigen Minute hätte ich ihr meine Meinung gesagt. Über solche Personen konnte man nur den Kopf schütteln, aber wie gesagt das Inventar hatte nichts zu sagen und so blieb ich stiller Beobachter, der immer wieder seinen Blick in eine ganz bestimmte Richtung schickte.

  • Tiberius Vitamalacus warf seiner Cousine Livilla einen kalten, harter Blick zu. Ihr Auftritt und auch Ausdruck war ganz und garnicht angemessenen für eine Dame von Stand. "In der Tat, werte Cousine, hätte dein Bruder dich informieren sollen. So leiste uns geschellschaft, sobald du dich passend gekleidet hast." In der Stimme des Tiberius Vitamalacus schwang nichts mit, den Ärger könnte sie später noch bekommen. Doch innerlich lächelte er, ihm gefiel das unbekümmerte auftreten seiner Cousine, auch wenn er es nie zugeben würde.


    Dann wandte er sich von ihr ab, mit seinen Worten war sie für ihn entlassen bis sie sich umgezogen hätte. Er nahm ein Glas von dem Tablett, ihm entging nicht, welches seine Sklavin ihm zu gedacht hatte und gutierte diese Aufmerksamkeit mit einen leichten Nicken. Auch entging ihm nicht, das der junge Iulier seine kleine Unterlassung mit Überraschung zur kenntniss nahm. er fragte sich in diesem Moment, ob die Briefe, welche er nach Germanien geschickt hatte schon angekommen waren, ob sein Freund schon unterwegs war und welche Reaktion denn kommen würde. Kurz schwenkte er seinen Blick zwischen den Geschwistern hin und her, sich fragend, wie die beiden reagieren würden, wenn er, sollte eine positive Antwort erfolgen, den nächsten Schritt tun würde.


    Kurz blickte er, leicht vorwurfsvoll zu Calvina. Sie hätte ihm von ihrer Eskorte erzählen sollen, doch er war froh darüber, das sie so sicher den Weg in die Villa gefunden hatte und dies wollte er auch dem jungen Iulier gegenüber zum Ausdrück bringen.
    "In diesem Falle danke ich dir, werter Iulius Constantius, das du mein Mündel so sicher in die Villa geleitet hast. Bei all dem Gesindel, welches sich heut zu Tage schon bei Tageslicht und auch in edlen Gewandungen in der Stadt herum treibt, ist es gut zu wissen, das eine junge Frau, für welche ich Verantwortung trage, in so guten Händen war. Ich hoffe, sie hat deinen Schutz auch mit angemessenen Dank zu würdigen gewusst ?"


    Das sich der junge Mann unwohl fühlte entging ihm auch nicht, auch wenn der Blick des hochgewachsenen Soldaten immer wieder mal den Blick mit Helena suchte, er gerne gewusst hätte, wo gerade ihre Gedanken waren. Vielleicht war den jungen Mann einfach nur unnötiger Weise von den Äusserlichkeiten der Villa beeindruckt.
    "Auch wenn eure Casa äusserlich bescheidener ist, sei versichert, gerade weil sie einst das Heim des göttlichen Iulius Caesars, ist sie sehr beeidruckend."


    Dieser äusserliche Prunk der Villa Tiberia war ihm einfach zu viel, vielleicht legten seine Verwandten wert darauf, doch er fühlte sich in einem Castellum und sei es auch nur der bescheidenen Unterkunft eines Centurios wohler. Die Ruhe, die man dort im gegensatz zu einen Conturbium hatte, war der einzige Luxus, der ihm wichtig war.

  • Livillas Auftritt ließ ein deutlich amüsiertes Lächeln auf ihren Lippen erscheinen - die junge Tiberierin hatte etwas sehr unkonventionelles an sich, das sie sehr zu schätzen wusste, aber in solchen Dingen hatten es Patrizier auch deutlich leichter, ihnen verzieh man kleine Ausbrüche aus den Konventionen viel eher als den Plebejern. "Ich hoffe, Du hast nicht bis eben ein Wildschwein für das Abendessen gejagt, Livilla," neckte sie ihre Bekannte mit einem gutmütigen Augenzwinkern und freute sich insgeheim sehr darüber, sie wiederzusehen. Diese Frau war doch immer wieder für eine Überraschung gut und langweilig würde das Essen nun garantiert nicht werden. Die Nennung von Durus' Namen hingegen erfreute sie nicht ganz so sehr, immerhin war der Advocatus Imperialis ein ziemlicher Langweiler, zumindest hatte sie ihn bisher so kennengelernt.


    Constantius' Eskortengeständnis beruhigte sie ein wenig, und ebenso, dass er anscheinend der jungen Patrizierin hilfreich zur Seite gestanden hatte, als sie dieser bedurfte - manchmal fragte sie sich wirklich, wo diese jungen Frauen das Vertrauen her nahmen, ohne irgendeine hilfreiche Begleitung auf den gefährlichen Straßen Roms umher zu streunen, auf denen Diebe, Mörder und Vergewaltiger unterwegs waren, meist allzu bereit, ihren Vorteil einer Schwächeren gegenüber auszunutzen. Sie konnte nur hoffen, dass sich dieses in Zukunft nicht wiederholen würde, auch für die junge Frau selbst. In Rom musste man einfach vorsichtig sein, wenn man überleben wollte. Mit einem dankenden Lächeln zu der jungen Sklavin nahm sie einen Becher vom Tablett und nickte ihr freundlich zu, bevor sie sich wieder umsah und dem Gespräch folgte. Irrte sie sich oder hatte ihr Bruder der Sklavin nachgesehen?


    Nun, es wurde auch langsam Zeit, dass er der Weiblichkeit mehr Aufmerksamkeit zugedachte ... und so betrachtete sie Rahel sinnierend von der Seite, als diese dem nächsten Familienmitglied das Tablett offerierte.
    "Wie gefällt Dir denn Rom bisher, Tiberia Calvina?" unternahm sie den Versuch, die junge Frau in das Gespräch einzubinden. "Ich fand es sehr überwältigend, als ich hierher zurückkehrte und noch immer habe ich das Gefühl, so vieles nicht zu kennen."

  • Flaccus folgte den Worten des Vitamalacus und untermauerte seine Begrüßung nochmals mit einem aufgesetzten Lächeln und Zunicken, während er sich vom Tablett der neuen Sklavin etwas zu trinken nahm. Er selbst sah sie heute das erste Mal und achtete dabei auf ihre Haltung und ihr Auftreten, denn eine ungehobelte wie ungeschickte Sklavin war für den Ruf einer Familie bei solchem Anlass eine Katastrophe.
    Iulius Constantius, Iulia Helena, es ist eine Freude! Es ist möglich, dass du mich unter den Priestern Roms gesehen hast, erst jüngst wohnte ich dem Opfer der Ludi Apollinares bei, welches ja groß gefeiert wurde. Ich diene als Sacerdos Publicus den Göttern und volziehe meinen Dienst meist im Tempel des Sosianus für Apoll.
    Anders als sein Verwandter, liebte Flaccus den Prunk, die Verzierungen des Marmors, die Statuen, die das Atrium und das Peristyl säumten, die Mosaike, all die kleinen Feinheiten, die das Heim mit sich brachte, auch wenn sie ihm schon nach kurzer Zeit immer weniger auffielen.
    Meine Schwester erwarb die Villa kurz vor meiner Rückkehr aus den östlichen Provinzen. Livia hat ein ausgesprochenes Auge für das Ästhetische. Dieses Gebäude ist in der Tat eine architektonische Meisterleistung und eine Zierde zugleich.
    So versuchte der Patrizier wenigstens noch die Pracht der eigenen Villa zu einem Lob des Architekten umzuformen.
    Etwas geschockt betrachtete er Livilla, die unangemessen gekleidet und in forschem Ton den Raum betrat. Sie musste sich mäßigen, schließlich waren Gäste im Haus und als angehende Priesterin geziemte sich nur ein würdevolles Auftreten.
    Livilla, gesell dich doch direkt nach deiner Umkleide zu uns.

  • Etwas verwundert schaute ich Vitamalacus an denn mit einem Kompliment hatte ich sowahre nicht gerechnet.
    "Ich danke dir Vitamalacus." sagte ich leicht verlegen.
    Ich hatte eigentlich mit einer Rüge gerechnet denn dieses Kleid zeigte doch ein wenig Ausschnitt.



    Da kamen auch schon die Gäste und ich legte ein freundliches,einladenden Lächeln auf weilches vielleicht für eine Milisekunde erstarrte als ich den Miles erblickte.Der stolze Iulier...dachte ich bei mir.
    Als er mich begrüßte antwortete ich mit einem warmen Lächeln.
    "Auch mir ist es eine Freude dich wiederzusehen Iulius Constantius"
    Nach einer kurzen Pause,in der mein Blick auf dem Miles ruhte begrüßte ich auch dessen Schwester.
    "Sei gegrüßt Iulia Helena,es freut mich dich kennenzulernen."


    Hatte ich es mir eingebildet oder hatte er den Nomen Gentile bei Iulia Helena vergessen?Das klang doch nach ziemlicher Vertrautheit....anscheinden kann er ja doch anders dachte ich bei mir.


    Ich merkte Vitamalacus Blick auf mir ruhen als der dessen gewahr wurde das ich den Miles kannte und lächelte innerlich.
    "Bitte verzeih das ich dich nicht darüber informiert habe Vitamalacus."


    Als Flaccus dazukam nickte ich ihm zu und wartete darauf das Vitamalacus mich ihm vorstellte,da ich ja sein Mündel war.
    Die Sklavin ging mit dem Tablett herum und auch ich nahm mir ein Glas verwässerten Wein.
    Ich vernahm das Klackern und die Person die unbefangen zu uns stoß.
    Dies war also eine weitere Verwandte.Ich wunderte mich das Vitamalacus angesichts ihres Auftritts so ruhig blieb.Dieser Mann verwunderte mich immer wieder.


    Ich wandte mich zu Iulia Helena.
    "Nun ich hab noch nicht viel gesehen denn ich hatte noch nicht die Gelegenheit die Stadt richtig zu erkunden." Ein leicht böser Blick traf Vitamalacus doch schnell schaute ich wieder lächelnd zu Helena.
    "Aber ich hoffe dazu hab ich bald Gelegenheit.Aber ich find die Größe dieser Stadt sehr imposant.Aleria ist nicht so groß,aber sehr schön.Ich hab gern auf Corsica gelebt."

  • Das sanfte Lächeln Tiberia Calvinas kam für Constantius überraschend. Hatte er vielmehr mit einem angewiderten und zumindest abgeneigten Blick gerechnet. Auch dies ließ ihn kurz über seine eigenen Gedanken stolpern und zögern. Höflich erwiderte er das Lächeln kurz und wandte sich schließlich an Vitalamacus.


    „Es bedarf keines Dankes. Erfüllte ich lediglich meine mir auferlegte Pflicht. Es war mir eine Ehre dein Mündel sicher in die Villa Tiberia geleiten zu dürfen. Und gewiss hat auch sie sich ausreichend für diese Eskorte bedankt, die jedoch selbstverständlich gewesen ist.“


    Es waren sicherlich keine überschwänglichen Worte des Iuliers. Doch sie erweckten im Rahmen ihrer höflichen Distanziertheit den Anschein der Aufrichtigkeit. Die persönlichen Empfindungen eines Miles taten hier nichts zur Sache und wurden deshalb auch nicht von Constantius geäußert. Und bevor er noch weitere über abgeneigte und angeekelte Blicke nachdenken konnte, wurde seine Aufmerksamkeit von einer weiteren Tiberierin beansprucht. Es war ein erleichternder Anblick. Scheinbar ging es auch im Hause der Patrizier doch auch genau so zu, wie in einem einfachen Hause. Auch hier gab es scheinbar Familienmitglieder, die sich nicht völlig an die Hausordnung hielten. Entweder unbeabsichtigt … Constantius stutzte einen Moment und neigte sein Haupt höflich vor Livilla. War es vielleicht doch eher eine Geringschätzung der einfachen Gäste? Nein, es konnte nicht seiin…oder doch?


    Innerlich seufzte Constantius und rang um die Klarheit seiner Gedanken. Es war wohl hier und dort ein verstohlener Blick, ein schwaches Lächeln der Sklavin, das er ab und an ebenso verstohlen, verlegen erwiderte, dass ihn dabei half sich nicht im Labyrinth seiner Gedanken zu verirren. Wo sie wohl herstammte? Fühlte sie sich ebenso elend im Hause eines Patriziers, wie er als freier Römer?


    Als Helena sich an Calvina wandte, fühlte Constantius den Moment gekommen, wo er sich einen Augenblick in den Hintergrund zurückziehen konnte. Jedenfalls hoffte er das. Ließ seinen Blick mehrmals sinnierend, sehr langsam und unauffällig zwischen Vitalamacus und Helena hin und her wandern. Auch wenn er seine Gedanken zu beruhigen versuchte, ließen sie ihn doch nicht los. Es gab vielleicht ein Geheimnis, vielleicht nur ein sehr kleines und vielleicht auch gar keines. Dennoch reichte es aus, um den Spürhund im Geiste des Iuliers zu wecken und an seiner Kette zerren zu lassen.


    „Ja die Ludi Apollinares. Welch herrliche Rennen. Es war sehr beeindruckend.“
    Constantius war sich sicher, dass er nicht lange im Hintergrund würde bleiben können. Also trat er die Flucht nach vorne an. Blickte durch den Raum, zwischen den Männer hin und her, während sich die Frauen noch unterhielten.

  • Ich konnte wirklich froh sein, dass die Gäste meines Herrn alle ziemlich freundlich zu sein schienen, da ich tatsächlich auch von dieser Frau, er nannte sie NUR Helena, angelächelt wurde. Ebenso freundlich lächelte ich sie auch an und nahm das Tablett etwas fester zwischen meine Hände, als auch sie einen Kelch genommen hatte. Da ich weder blind noch dumm war spürte ich die Blicke dieser Frau und ich musste noch nicht einmal wirklich zu ihr sehen. Warum musterte sie mich denn so? Ich versuchte mir keine weiteren Gedanken darüber zu machen, aber es fiel mir wirklich schwer und sicher würde sie auch von mir ein paar Blicke bekommen, aber ich wusste sehr gut meine Gedanken zu verstcken, zumindest bei den meisten Leuten bekam ich es auch ganz gut hin und bei anderen war ich ein offenes Buch in dem man alles über mich erfahren konnte. Hier war es aber angebracht nicht zu viel von sich preis zu geben, vor allem nicht vor meinem Herrn und den anderen Tiberiern die den Raum betraten oder eben schon auf ihre Art betreten hatten, dazu schaute ich wieder zu dieser klackernden Frau.


    Und wieder waren da Blicke, abschätzend, musternd und vor allem prüfend. Sicher hoffte er nur darauf, dass ich einen Fehler machen würde, das konnte ich ihm an der Nasenspitze ablesen. Ja vielleicht sollte sich sogar den Fehler bei ihm machen und ausversehen einen Kelch umstoßen der dann einen häßlichen roten Fleck auf seiner Tunika hinterlassen würde. Nein, nicht heute, das hatte ich mir geschworen und einen Schwur brach man nicht, auch nicht mit sich selber. Mein Blick war offen, als ich Tiberius Flaccus in die Augen sah nachdem er einen Kelch genommen hatte und ich weiter gehen konnte, damit auch die restlichen Münder etwas zun befeuchten kamen.


    Zuletzt stand ich wieder ein klein wenig abseits, da alle etwas zu trinken hatte, die Frage war eigentlich nur ob noch jemand kommen würde, oder ob sie alle vollzählig waren. Der Herr Tiberius Durus lag soviel ich wusste krank im Bett und ob er kommen würde war die Frage. Nun da sich alle in ein Gespräch vertieften lauschte ich auch etwas mit auch wenn ich wieder zu dem kleinen Tisch ging an dem ich zuvor das Trinken gemischt hatte um das Tablett wieder abzustellen. Das ganze Essen würde erst los gehen wenn sie alle auf ihren Plätzen saßen vorher würde ich nichts auftischen, aber da es ja noch weibliche Anwesende gab die nicht richtig gekleidet waren würde es noch eine Weile dauern.


    Warum musste ich eigentlich immer wieder zu diesen Iulier blicken? Er schien hier so verloren und gerne hätte ich ihm etwas Trost gespendet aber ich konnte mich schlecht neben ihn stellen und ihn ansprechen, schneller als ich würde schauen können wäre ich in der dunkelsten Kammer dieser Villa gelandet und ich war mir sicher, dass es hier viele davon gab. Ja so stellte ich mir meinen Herrn vor auch wenn es grausam klang und er doch so viel Mitleid mit mir gezeigt hatte war ich mir sicher, dass er auch ganz anders konnte.


    Es war wieder ein Moment wo ich den jungen Mann ansah, als ich neue Kelche nahm um diese wieder zu befüllen. Sein Lächeln hatte etwas ´niedliches´an sich und ich erwiederte es jedes Mal und hoffte, dass er sich nicht ganz so verloren fühlte wie er eigentlich aussah. Dies war nicht der passende Platz für ihn, ganz und gar nicht. Er war kein Patrizier und auch nicht für das Leben als solch einen gemacht. Wenn er in eine solche Villa ziehen ,müsste würde er sich ganz sicher eingesperrt fühlen, denn ich sah, dass ihm noch der Schalk hinter den Ohren steckte und als Patrizier würde er sich nichts erlauben dürfen. Gerne hätte ich gewusst was er dachte und fühlte, wobei das Fühlen konnte ich förmlich spüren. Huups nun hätte ich vor lauter Gedanken fast den Wein zum Überlaufen gebracht. Zum Glück schien es niemand bemerkt zu haben und hastig wandte ich meinen Blick von dem Mann ab und widmete mich dieser einen Aufgabe dir mir zuteil wurde.


    Sogar seine Stimme hatte ich noch im Ohr. Einen schönen Klang hatte sie und ich hoffte er würde noch etwas mehr reden, als nur diese paar Worte bis jetzt.

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