Porta - Der Eingang

  • "Natürlich, Decimus", meinte der Ianitor nickend und ließ den jungen Mann eintreten. Selbstverständlich hatte man ihn informiert, dass der Tribunus einen Gast erwartete, blöd nur, dass der keine Ahnung hatte, wie ein Decimus Scipio so aussah. Da fragte man natürlich erst mal nach. Jetzt wusste er es jedenfalls.
    "Der Dominus erwartet dich bereits."

  • Zitat

    Original von Quintus Claudianus Anaxander
    Nach dem Gespräch mit seinem Patron machte sich Anaxander gleich am nächsten Tag auf zur Domus der Iunier. Die Wachstafel mit seinen Notizen hatte er fest unter den linken Arm geklemmt. Mit der rechten Hand klopfte er an die Tür. Es pochte zweimal. Hoffentlich war um diese Zeit, es war kurz nach Mittag, überhaupt wer da.


    Anaxander hatte offensichtlich Pech. Um diese Zeit, kurz nach Mittag, war anscheinend niemand da, der ihm die Tür aufmachen konnte .. oder wollte. Wohl oder übel zog er also nach längerem Warten unverrichteter Dinge wieder ab.

  • Pollio hatte ein wenig gebraucht ehe er sich zumindest rudimentär in Rom zurecht fand. Nichts auf dem Land seiner Kindheit war mit dieser Stadt vergleichbar. Es war aber zuletzt die nun in seinen Händen liegende Zeichnung des Domus Iunia, welches ihn den Weg wies.


    Als er vor dem sehr ansehnlichen Ansehen nun zum stehen kam, waren seine Augen vor Staunen geweitet. Nichts in der Welt hätte ihn auf diese Anblick vorbereiten können. Sollte es wahr sein, dass hier die Familie seines Vaters, seine Familie, wohnen mochte.


    Zaghaft trat der junge man an die Porta heran und klopfte nach einem letzten Zögern gegen das massive Material: KLOPF KLOPF

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    Araros war sich seiner Sache nicht ganz sicher. Es hatte doch geklopft, oder? In jüngster Zeit kam es immer öfter vor, dass sein Gehör ihn narrte. Besonders wenn er – wie eben geschehen – darauf konzentriert war, eine der schusseligen Haussklavinnen zurecht zu weisen.


    Stirnrunzelnd marschierte er zur Porta und lauschte. Nichts. Nur, um sich hernach nichts vorwerfen zu müssen, zog er dennoch den Riegel zurück und lugte hinaus. Doch, es hatte geklopft. Da stand einer, also hatte es geklopft.


    "Salve Herr. Dies ist die Domus der ehrenwerten Iunii. Was kann ich für dich tun?"

  • Nun gab es wohl kein Zurück mehr. Dies war in der Tat das Haus seiner Verwandten. Nun musste sich Pollio aber schleunigst überlegen, wie er Zutritt erlangen konnte. Tatsächlich hatte er so weit eigentlich nicht gedacht. Zu sehr war er damit beschäftigt, diesen Ort überhaupt zu finden.


    Pollio trug einfache, jedoch gepflegte Kleidung, der man den Staub der Straße ansah. Alles in allem machte er aber wohl doch einen zwar schlichten, nicht jedoch heruntergekommenen Eindruck. Es war fast schon wie in einer der Erzählungen aus den Briefen seines Vaters, wie er nun vor dieser Tür stand.


    Pollio fasste sich ein Herz und sprach: "Ich bin Tiberius Iunius Pollio, Sohn von Lucius Iunius Corona und wenn ich deinen Worten und dieser Zeichnung hier", er streckte dem Mann eine erkennbare Zeichnung des Domus entgegen, "glauben schenken darf, residieren hier wohl die Mitglieder seiner..." er zögerte kurz, "meiner Familie."


    Nun war er gespannt auf des Mannes Antwort.

  • [Blockierte Grafik: https://s12.directupload.net/images/201024/pih3vaoa.jpgAraros



    Reserviert, aber keineswegs unhöflich, taxierte Araros den jungen Burschen, der vorgab, ein Iunius zu sein. Etwas derangiert sah er schon aus. Nicht unbedingt die Sorte von Gast, die man ohne vorherige Ankündigung in die Domus lassen würde, zumal zu einer Tageszeit, an der sich üblicherweise fast alle Iunii außer Hauses befanden. Nicht mal einer der Männer des Tribunus käme ohne weiteres hier rein. Bei einem Iunius allerdings, war das etwas völlig anderes.


    Araros konnte sich gut an Iunius Corona erinnern. Auch er hatte hier einst angeklopft und danach einige Zeit in der Domus gelebt, und wenn dieser verstaubte Jüngling Coronas’ Sohn war, hatte er alles Recht der Welt, einzutreten.


    Nach einem flüchtigen Blick auf die Zeichnung – den Araros lediglich aus reiner Höflichkeit getätigt hatte, denn er wusste ja, wo er sich befand – nickte er dem jungen Mann freundlich zu.



    „In der Tat, Herr. Wie ich schon sagte .. dies ist die Domus der Gens Iunia. Mein Name ist Araros. Leider ist momentan weder Tribunus Iunius Avianus zugegen, noch Domina Iunia Axilla. Wenn du für’s Erste mit Iunius Agricola, dem Neffen des Tribunus, vorlieb nehmen möchtest?“

  • Ein schwacher Hauch von Enttäuschung durchzuckte Pollio, würde er doch wahrscheinlich eher wenige seine Fragen mit Hilfe des Neffen ergründen können. Nicht weniger aber war er auch froh, überhaupt eine Möglichkeit zu erhalten, jemanden aus seiner vermeintlichen Familie kennen zu lernen. Demnach willige er schleunigst ein:


    "In der Tat würde auch die Bekanntschaft mit Iunius Agricola durchaus meinem Anliegen entsprechen, Araros."


    Pollio war etwas verunsichert, wie er sich zu verhalten hatte. Auf dem heimischen Gut gab es zwar auch unfreie Männer und Frauen, er erahnte, dass es sich bei Araros wohl auch um einen der selbigen handeln mochte, doch konnte sich der städttische Umgang mit diesem Stande vom ländlichen durchaus unterscheiden. Hat er sie zwar als im untergeben kennengelernt, sie aber doch stets zwanglos und in einem mindestmaße respektvoll als Teil seines Alltags begriffen.

  • [Blockierte Grafik: https://s12.directupload.net/images/201024/pih3vaoa.jpgAraros




    Es war nicht zu übersehen, dass die Erwartungen des jungen Mannes einen leichten Dämpfer erfahren hatten. Offenbar hielt er den Neffen des Tribunus lediglich für zweite Wahl, womit er natürlich recht hatte. Aber daran ließ sich momentan nun mal nichts ändern. Der Rest der Herrschaft würde ja nicht ewig ausbleiben. Araros nickte verbindlich.


    „Nun, dann darf ich dich bitten, mir in’s Atrium zu folgen, Tiberius Iunius Pollio.“


    Sprach’s und schritt voraus in’s angenehme Halbdunkel der Domus.

  • Ein Mann mittleren Alters, gekleidet in eine einfache Tunika, klopfte an der Tür der Domus Iunia und wartete darauf, seine Nachricht für einen gewissen Pomeius Atticus übvermitteln zu können, der hier angeblich wohnte.

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    Es dauerte nicht lange, da öffnete Araros - ein Mann höheren Alters - auch die Türe. "Ja bitte?" fragte er durchaus höflich, wie er so ziemlich jeden Besucher hier an der Porta empfing, der nicht nach Räuber oder Bettler aussah. Beides traf auf den Mann vor ihm nicht zu, also kein Grund, wild fuchtelnd jemanden zu verscheuchen.

  • "Sei gegrüßt. Wohnt hier ein Pompeius Atticus, der der Factio Albata angehört?" erkundigte sich der Mann. "Ich habe eine Nachricht von der Factio Russata für ihn", ergänzte er dann noch sein Anliegen. Da er weder Taschen bei sich trug noch einen Handwagen hinter sich stehen hatte, konnte man zwar wohl schon vom Augenschein her ausschließen, dass er irgendetwas verkaufen wollte, aber die Chance auf eine Antwort war wahrscheinlich trotzdem höher, wenn er gleich mitteilte, warum er besagten Pompeius Atticus suchte.

  • [Blockierte Grafik: http://oi63.tinypic.com/11r6j36.jpgAraros


    Der Mann sah auch nicht aus wie ein Geldeintreiber - und selbst wenn, glaubte Araros nicht, dass der junge Herr Geldprobleme hätte, die nciht spätestens von seiner Mutter gelöst werden würden - also konnte der iunische Ianitor frei heraus antworten. "Ja, das ist der älteste Sohn der Hausherrin. Du kannst die Nachricht mir geben, ich gebe sie dann gerne weiter. ODer hast du den Auftrag, sie persönlich zu übergeben?"

  • "Nein, eine persönliche Übergabe ist nicht notwendig", winkte der Mann ab. "Du brauchst ihm lediglich auszurichten, dass die Factio Russata vorschlägt, das gemeinsame Trainingsrennen am ANTE DIEM V NON OCT DCCCLXVII A.U.C. (3.10.2017/114 n.Chr.) auszurichten. Wir werden im Stadium Domitiani fahren", sagte der Mann dann seine Nachricht auf.

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    "Für Tage vor den Nonen, Stadium Domitiani, Trainingsrennen. Alles klar, richte ich aus. Besten Dank für die Nachricht."
    Zwar wurde Araros langsam alt, so dass es manchmal zwickte und zwackte. Aber sich ein paar Daten, Namen und Orte merken, das klappte immer noch ganz hervorragend.

  • Während Macer zu Hauser seine Salutatio abhielt, führte der Weg seines Laufburschen auch am Wohnsitz eines seiner Klienten vorbei. Sozusagen als doppelte Absicherung, denn Macer wollte sicher sein, dass sein Klient heute seine Frage erhielt. Sie war zwar nicht lebenswichtig, aber immerhin an eine zeitliche Frist geknüpft. Also klopfte sein Laufbursche morgens an die Tür der Domus Iunia, um eine Nachricht für Pomeius Atticus loszuwerden.

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    Und wieder öffnete der alte Araros nach einem seinem Alter angemessenen Moment die Tür der Casa Iunia. Ein kurzer Kontrollblick, wer da vor der Tür stand: ein junger Kerl, ordentlich gekleidet, staubige Schuhe. Araros schloss daraus: Ein Bote.
    "Wie kann ich helfen?" fragte Araros also höflich nach dem Grund des Klopfens.

  • "Salve. Ich wurde von Senator Purgitius Macer geschickt, mit einer Nachricht für seinen Klienten Pompeius Atticus, da er sich nicht sicher war, ob er jenen bei der heutigen Salutatio treffen würde", trug der Laufbursche sein Anliegen vor. Und da er keine Anweisung hatte, die Nachricht nach Möglichkeit persönlich auszurichten, sprach er nach einer kurzen Pause gleich weiter. "Mein Herr möchte seinen Klienten einladen, ihn übermorgen zu einem Abendessen bei Senator Aurelius Lupus zu begleiten. Mein Herr würde sich freuen, wenn er bis morgen eine Antwort erhält, ob Pompeius Atticus ihn begleiten mag."

  • [Blockierte Grafik: http://oi63.tinypic.com/11r6j36.jpgAraros


    Eine Nachricht für den jungen Atticus also, eine Einladung zum Essen. Wie nett. Und praktischerweise war der junge Herr auch zuhause, da es noch früh am Morgen war und der junge Mann wie die meisten Leute seines Alters am liebsten bis zum Mittag schlief, wenn man ihn nicht weckte. "Warte bitte kurz, dann kann ich dir die Antwort gleich mitgeben. Setz dich ruhig und nimm dir einen Keks" bot Araros mit einer Handbewegung in Richtung eines Stuhls und eines Tellers mit Gebäck an, während er los zog, den jungen Herrn einmal aus seinem Vormittagsschläfchen zu schütteln und zu fragen, ob er die Einladung annehmen wollte.
    Von den oberen Stockwerken war das freudige Gebell eines Hundes zu hören, dann eine Weile lang nichts, bis schließlich ziemlich laut eine Tür ging und Araros wieder die Treppe heruntergestapft kam. "Es wäre Pompeius Atticus eine überaus große Freude, den Senator zu begleiten. Er wird sich dann rechtzeitig bei der Domus Purgitia einfinden, um mit dem Consular gemeinsam zur Villa Aurelia zu reisen. Noch einen Keks auf den Weg?"

  • Der Laufbursche war es gewohnt, dass er gelegentlich auf Antwort warten sollte und genoss es durchaus, dass er dann einfach ein paar Minuten herumsitzen und nichts tun konnte. Vielleicht würde eines Tages ja noch ein schlauer Mensch lustige Spiele erfinden, die man in solchen Situationen alleine auf einer Wachstafel spielen konnte, aber bis dahin saß er halt einfach herum und genoss die Pause. Und die Kekse.


    Als er den Türhüter zurück kommen sah, stand er wieder auf und hörte sich die Antwort an. "Ich werde es meinem Herrn ausrichten. Danke. Auch für die Kekse", quittierte er die Antwort und verabschiedete sich dann wieder.

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