Porta - Der Eingang

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    Und wieder war es Araros, der die Tür öffnete. Misstrauisch beäugte er die Herrschaften, die vor der Tür standen. Sklave und Herr. Ein Blick auf die Schuhe verriet den Patrizier. Das sah doch schonmal gar nicht so schlecht aus.
    "Ihr wünscht?" fragte er in höflichem Tonfall die beiden, da er nicht wusste, ob nun der Sklave oder gleich der Herr antworten würde.

  • Ich konnte es nicht leiden, dass jemand für mich antwortete, also trat ich vor (der Sklave war es ja gewohnt) und sagte: "Salve. Ich bin Manius Tiberius Lupus. Ich habe mitbekommen, dass Iunia Axilla eine Weberei verkauft, deswegen bin ich hier. Ich würde den Betrieb gerne kaufen."

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    Ah, schon wieder einer! Araros beäugte diesen Burschen hier einen Moment kritisch. Gut, er war Patrizier, da konnte man schon annehmen, dass er ordentliche Manieren besaß. Aber wer wusste das schon so genau, wie er wirklich war? Aber zumindest hatte er bei dem hier ein besseres Gefühl als beim letzten, der hier begrüßte zumindest richtig und kam gleich zum Punkt.
    "Meine Herrin ist zugegen. Folge mir bitte"

  • Seiana stand da und zögerte. Nein, es war kein Zögern im eigentlichen Sinn – aber sie überlegte. Sie wusste immer noch nicht ganz, ob sie hierfür die richtige Entscheidung getroffen hatte. Oh, es war richtig, hierher zu kommen, das schon, jedenfalls objektiv betrachtet. Und deswegen war sie ja auch hier, weil sie versuchte, objektiv zu sein, weil sie der Überzeugung war, dass sie es sein musste. Dennoch war da aber auch dieser andere Teil in ihr, der einen Dreck auf Objektivität gab, sondern darauf herumreiten wollte, was die Frau getan hatte. Diesem Teil von ihr war es zutiefst zuwider, hier zu sein, noch dazu mit diesem Vorhaben. Diesem Teil sträubte sich alles bei dem Gedanken daran. Und trotzdem war sie hier, weil sie diesem Teil in ihr, dem emotionalen, dem leidenschaftlichen, selten die Oberhand ließ und noch seltener den Vorzug gab.


    Als sie ein entsprechendes Zeichen gab, trat Demetrios, der bis dahin ruhig bei ihr gewartet hatte, nach vorn und klopfte an die Porta der Iunier. „Decima Seiana wünscht Iunia Axilla zu sprechen. Ist sie zugegen und hat Zeit, meine Herrin zu empfangen?“

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    Araros war kurz vorm Herzkasper. War es nicht genug, dass sich der Mann seiner Herrin vom Felsen gestürzt hatte? Mussten sich nun sämtliche Bürger Roms als Ausgleich dafür auf seine Herrin stürzen? Ein wenig fühlte er sich an die Blumeninvasion nach der Krankheit seiner Herrin erinnert, denn auch dort war er kurz davor gewesen, die Porta einfach zuzumauern. Ja, er war Ianitor, aber deshalb musste man doch nicht andauernd anklopfen!
    Bemüht, doch irgendwie ausgeglichen zu wirken, öffnete der in die Jahre gekommene Mann mit Effet die Tür und blickte dem Sklaven und seiner Herrin erwartungsvoll – manche mochten es auch genervt nenne – entgegen. Zu Axilla. Welch Überraschung aber auch! Araros war kurz davor, die beiden einfach abzuweisen und auf später zu vertrösten, wie er es nun schon seit 2 Tagen mit so ziemlich jedem machte, der nicht wichtig aussah, als irgendwas doch klingelte. Decima... Dominus Silanus war Klient eines Decimers. Und... oh... OH! Da war doch was! Kurz blickte Araros unsicher zwischen den beiden hin und her. “Sie ist zugegen und wird deine Herrin empfangen.“ Araros zögerte noch einen Moment. “Wenn ihr mir folgen möchtet, domina.“ Ihre Diener hingegen würden entgegen den eigentlichen Sitten wohl vor der Tür warten. Araros wollte nicht riskieren, dass dies hier doch ein Racheakt war, denn immerhin hatten die beiden Frauen nicht unbedingt eine glorreiche gemeinsame Vergangenheit.

  • Mit einer Tasche voll Tabulae und Schriftrollen beladen kam Vala zur Porta der Iunii und klopfte an. Mehr gab es da eigentlich auch nicht groß zu schreiben. Er klopfte halt. Wie man so anklopfen konnte. Dreimal, mit gelockertem Handgelenkt und dem Schwung eines Könners. Das Holz machte Bumm. Und das dreimal. Weil: Vala hatte dreimal angeklopft. Es war ein volles Bumm, nicht das Bumm wenn man halbherzig zuschlug, oder das dröhnende Bumm wenn ein zorniger Ehemann vor der Tür stand. Nein. Es war das Bumm, das es machte wenn man zielstrebig und bestimmt, aber unaufdringlich anklopfte.
    Vala stand dabei nicht genau vor der Tür, er hatte sich etwas abgewandt. Den einen Fuß quer, den anderen gerade auf die Tür zugedreht. Wie beim Billard, und mit der Präzision eines Billardspielers landete Valas Hand auch an der Tür. Um zu klopfen, wurde das bereits erwähnt? Mit einem vollen Bumm.


    Worüber man sich nicht alles Gedanken machen konnte..

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    Und Araros öffnete die Tür, an der es eben geklopft hatte. Nicht einmal, nicht zweimal, sondern dreimal, mit einem ganz normal klingenden Bumm. Und vor ihm stand ein bekanntes Gesicht, oder aufgrund des Größenunterschiedes eher ein bekannter Brustkorb.
    “Salve, Duccius. Du möchtest zu domina Iunia Axilla?“ Die letzten Male hatte der Duccier das gewollt, also fand Araros die Frage durchaus gerechtfertigt. Das übliche 'Du wünscht' schien allein schon aufgrund der Tatsache, dass das Domus Iuniana nicht allzu viele Einwohner hatte, schon eher übertrieben.

  • "Verdammt gut geraten, Araros.", grinste Vala schief, "Ich gehe davon aus, sie ist im Hause?"


    Natürlich war sie da. Erstens hatte vor kurzem ihr Kerl den Löffel abgegeben. Im freien Fall. Was für Vala schon eine starke Leistung war. So Löffel waren verdammt knifflinge Dinge, die man schwer abgab. Besonders unter dem Einfluss der Gravitation, die natürlich noch nicht entdeckt war.
    Zweiterens war natürlich noch viel trifftiger: das hier war Rom. In Rom traf man Leute an allen Ecken und Enden. Und in allen unmöglichen Gassen. Vor allem aber: zuhause. In den eigenen vier Wänden. Und zwar ständig. Zu jeder Zeit. Immer.

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    "Ebenfalls verdammt gut geraten, Duccius", erwiderte Araros leicht den Scherz, wenngleich es bei ihm dennoch ruhiger und emotionsärmer wirkte als bei dem Germanen. "Sie ist in der Bibliothek und wird sich sicher freuen, dich zu empfangen. Tritt bitte ein."
    Araros wusste, dass Axilla den jungen Burschen gern hatte. So, wie sie seinetwegen strahlte, konnte man das nicht übersehen, und wenn man noch so sehr weg sah. Auch wenn außer Anhimmeln nichts gewesen war. Dennoch erlaubte sich der Ianitor hier den Schluss, dass sich seine Herrin auch dieses Mal über den Besuch freuen würde.

  • Geschafft nun war ich auch zu der Casa Iunia angekommen. Ich klopfte an die Porta und überreichte dem Torhüter meine Nachricht.




    Salve Iunia Axilla



    Der neue Aedilis Curulis, Herius Claudius Menecrates
    bittet um die Ansicht der Räumlichkeiten seines Officiums.
    Für Farbabsprachen und Preisangebote bittet er Morgen
    fachkundiges Personal zum Officium vorbei zu schicken. .


    Im Auftrage
    gez. Linos
    Privatsekretär



  • Zwanzig lange Jahre war es her dass Corona diesen Weg nahm. Damals war vieles anders und dennoch war vieles wie früher. Ein Gefühl der Vertrautheit kam in Corona hoch, doch dieses Gefühl war sofort wieder weg als Corona mit seinen Gedanken in die Realität zurück kam. Was sollte er machen falls er nicht akzeptiert wird. Er müsste dann in sein altes Leben zurück. Corona konnte nur hoffen dass irgendwer, sei es ein Sklave oder ein Familienmitglied, da ist der ihn von früher kannte. Aber auch wenn man den Namen Lucius Corona kannte, war die Chance sehr gering dass ihn irgendjemand anhand seines Aussehens erkennen würde.


    Es blieb ihm aber keine Wahl. Die 9 Jahre, die hinter ihm lagen, wollte er soll schnell wie möglich vergessen. Zu viel war passiert...


    Corona klopfte also an die Tür...

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    Wie immer war es der mittlerweile in die Jahre gekommene Araros, der die Porta öffnete und erst einmal einen kurzen, abschätzenden Blick auf den Menschen vor eben jener warf. Ein junger Bursche, ein bisschen strubbelig für Araros Geschmack, aber das war ja gerade modern. Pah, die Jugend von heute konnte sich nur nicht vernünftig rasieren, so sah es aus!
    “Du wünscht?“ fragte er den Burschen also, ebenso wie er jeden anderen an der Porta begrüßte.

  • Plötzlich ging die Tür auf und Corona war positiv überrascht als er den Mann sah. Das Alter des Mannes schien passend zu sein. Vielleicht war er vor 20 Jahren auch schon hier.Corona freute sich innerlich in einem kurzem Moment des Schweigens. Er hatte jemanden der vielleicht seine Identität bestätigen konnte, vorausgesetzt der Mann, der anscheinend ein Sklave war, erkennt ihn.


    „Ich..ähm..mein Name ist Lucius Iunius Corona. Vielleicht kennst du diesen Namen.“


    Bevor der alte Sklave etwas sagen konnte, fügte Corona noch etwas hinzu...


    „Es ist zwar 20 Jahre her aber ich hoffe dass du dich an den Namen erinnerst. Vielleicht hilft dir der Name Aulia Hadriana, sie war meine Mutter. Lucius Iunius Zissou ist..... mein Vater.“

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    Einen Moment lang stutzte Araros, als er den Namen hörte. Er erinnerte sich an den Namen, so wie er sich – wie es ja auch seine Aufgabe war – an die Namen aller Iunier erinnerte und auch der Gäste, die diese empfingen. Wobei das mit dem Gedächtnis so nach und nach schlechter wurde. Aber dieser Name, der war schon wirklich lange nicht mehr aufgetaucht.
    Der Bursche redete auch gleich weiter und bestätigte, dass es tatsächlich schon 20 Jahre her war. Damals war Lucius Corona noch ein Kind gewesen. Araros wusste nicht mehr, wie alt, aber noch keine zehn Jahre alt. Er betrachtete den jungen Mann hier vor sich etwas genauer. Könnte hinkommen mit dem alter, und wenn man ihn ins Balneum stecken und ordentlich anziehen würde, hatte er sogar ein wenig Ähnlichkeit mit seinem Vater.
    “Ich erinnere mich an Aulia Hadriana. Und was möchtest du jetzt? Braucht deine Mutter Geld?“ Einem inneren Instinkt folgend öffnete Araros die Porta nun richtig. Er hatte schon so im Gefühl, dass er den jungen Mann wohl gleich reinbitten würde.

  • "Ich...hehe..."


    Corona musste leicht grinsen. Das musste Araros sein, wenn man Hadrianas Worten glauben schenkt. Sie erzählte oft von ihm, und davon welch ein guter Diener er gewesen ist. Er wusste wohl noch nicht dass Hadriana tot war, jetzt würde er es erfahren...


    "Nein meine Mutter braucht kein Geld. Ich sagte sie WAR meine Mutter." er betonte das war...


    "Ich will zu meinem Vater Lucius Zissou. Ist er da?"


    Corona war gespannt was aus seinem Vater geworden ist.

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    Er hätte wetten sollen. Er trat ein wenig von der Tür zurück und machte damit Platz, so dass der junge Bursche da vor ihm eintreten konnte.
    “Komm erstmal rein, das sollten wir nicht zwischen Tür und Angel besprechen. Domina Iunia Axilla ist gerade im Haus.“


    Es tat Araros ein wenig leid, zu hören, dass die Aulia gestorben war. Als sie gegangen war, war Araros nicht viel älter gewesen als der Bursche nun vor ihm. Und die Aulia war eine hübsche Frau gewesen. Auch wenn es sich nicht schickte, die Entscheidungen seines Herrn anzuzweifeln, Araros hatte die Scheidung nicht verstanden. Und es tat ihm leid, zu hören, dass sie nun tot war.


    “Folge mir bitte“ meinte er noch und führte Corona ins Atrium.

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