Via | Mogontiacum - Confluentes

  • Brandolf war es mit der Sichtung der Patrouille zu heiß an der Strasse geworden. Er überredete seine Schar sich zum Versteck zurück zu ziehen, die Beute aufzuteilen und dann zurück nach Hause zu gehen. Sie waren jetzt schon ein paar Tage hier, hatten jedoch nichts erbeutet außer dem was sie in der Nähe von Confluentes geraubt hatten. Insgesamt war er zufrieden mit seinem Anteil. Er würde sicher für eine Kuh, ein paar Bahnen guten Stoff und Saatgut für das nächste Frühjahr reichen. Vielleicht blieb sogar noch etwas für einen neuen Dolch. So zogen sie sich tiefer in den Wald zurück und bahnten sich den Weg zu ihrem Versteck. Plötzlich vernahmen sie Hufgetrappel und laute Kommandos.
    Beunruhigt sahen sie sich an. Hatte die Patrouille sie gefunden?
    Er beschloss mit Berengar nachzusehen und hieß die Anderen sich still zu verhalten und auf ihre Rückkehr zu warten. Vorsichtig wagten sie sich weiter vor, dem Lärm entgegen.
    Dan war plötzlich Ruhe und sie sahen sich fragend an. Brandolf erhob sich am Rande des Dickichts, genau in dem Moment in welchem die Turma in Reihe auf den Waldrand zuritt.
    Erschrocken holte er Luft was Berengar veranlasste ebenfalls aufzustehen.
    Seit alter Helm, den er jeden Tag polierte blitzte in der Sonne auf.

  • Ocella, im Gegensatz zu Varro bemerkte sehr wohl was Hilko trieb und bekam Stielaugen. Der Bursche war offensichtlich mit dem Kopf zuerst aufgestanden. Doch bevor er den Eques fragen konnte, was ihn dazu bewog irgendwelche Äste zu ermorden, erfolgte schon wieder ein neues Manöver. Varro trieb sein Pferd in die direkte Position neben Varro, denn dort war im Gefecht sein Platz. Sollte die Turma aus taktischen Gründen geteilt werden, ging es so nachweislich am Besten mit der Befehlsweitergabe. Die Turma raste auf den Waldrand zu. Varro blickte nach rechts und erkannte, daß selbst Hilko sich ihnen angeschlossen hatte. das würde ihn keinesfalls vor einem Arschtritt retten. Ocella war sicher, der Gaul war eher dafür verantwortlich als der Torfkopf Hilko. Sein Blick fiel auf den Waldrand. Da blitzte etwas Metallisches auf...in Kopfhöhe. Sein Instikt ließ ihn die Spatha ziehen und wenn er sich nicht täuschte würde Varro gerade das gleiche tun.

  • Varro bemerkte die Reflexion am Waldrand und zog nahezu zeitgleich mit Ocella seine Spatha. Gleichzeitig gab er die Befehle und kurze Zeit flogen 8 Kurzspeere auf die Stelle zu.
    Die Equites zogen die Zügel zurück und die Pferde bremsten aus vollem Galopp ab.
    Varros Befehle kamen laut, deutlich und unmissverständlich.
    Ein Pfeilhagel ging auf die Stelle nieder.
    Kurz darauf erfolgte der Befehl zur Wende und sie ritten geschlossen in Reihe zurück. In 50 Schritt Entfernung zum Waldrand ließ Varro wieder wenden und die Bögen erneut in Position bringen.
    Die Equites legten den Pfeil auf und warteten weitere Befehle ab. In solch einer Situation waren sie keine denkenden Wesen, sie waren ausführende Soldaten, denn sie wußten, solange es Befehle gab lebten sie weiter.
    Varro fixierte die Stelle an der das Blinken zu sehen war. Diesmal konnte er nichts erkennen. Was nach dem Angriff wenig verwunderlich war.
    Duplicarius! Nimm dir zwei Mann und sieh dir die Stelle einmal an, bleibt auf den Pferden und haltet mindestens 10 Schritt Abstand.
    So blieb im Bedarfsfall genug Zeit mit dem Pferd davonzureiten oder den Angreifer zu eliminieren.

  • Ocella grinste wölfisch und ritt in leichtem Trab nach vorn in Richtung Waldrand. Die beiden Equites neben ihm folgten. Mit ein leichten Schrecken erkannte er aus dem Augenwinkel, daß einer der beiden Hilko war. Innerlich verfluchte er Fortuna und gab ihr wenig schmeichelhafte Zusatznamen, während er hoffe Hilko würde diesmal keinen Ausfall bekommen und irgendeinen haarsträubenden Unsinn veranstalten.
    Ocella ließ sein Pferd in Schritt fallen und nahm gespannt den betreffenden Abschnitt des Waldrands in Augenschein. Um ihn herum einem atemberaubende Stille. Nicht einmal Tierlaute waren zu hören. Das machte ihn noch misstrauischer und er griff sich einen der kurzen Speere, die Spatha machte jetzt keinen Sinn. Thoralf,Hilko,...Bogen aufnehmen und spannen.
    Es knackte im Gebüsch.

  • Hilko tat wie ihm befohlen wurde und machte den Bogen bereit. Er fand ja immer noch das sie mit dem Schwert..ja Spatha halt. Den Wurfspeeren usw genug Waffen hatten. Aber ihn fragte ja keiner. Immerhin musste die armen Pferdchen das auch alles tragen den ganzen Tag.
    Während er noch solchen Gedanken nachhing, ahnte er nicht mal ansatzweise das Ocella nen Hals hatte wegen dem Speerwurf eben. Er erwartete für den Treffer eigentlich sogar fast ein Lob. Ebenso hatte Null mitbekommen das es da im Gebüsch irgendwo geblinkt hatte.
    Streng genommen dachte er gar nichts als er und Thoralf nun mit bereiten Bögen vor dem Gebüsch standen. Aber er gab sich Mühe, sah finster drein und forschend in das Gebüsch vor sich. Dabei bekam er nicht mit wie sein treues Reitpferd, daran gewohnt das es öfter mal die Richtung bestimmte ein, zwei Schritte näher an ein Gebüsch mit sehr leckeren Blättern und jungen Äpfeln machte.


    Dummerweise saß in diesem Gebüsch quasi der Teres Hilko aus Brandolfs Schar, Bonus. Er hatte zu lange gebraucht als Brandolf den anderen befohlen hatte sich zu verstecken und ruhig zu verhalten um seine Beute aufzunehmen. Außerdem wollte er noch kurz, gar nicht neugierig, nachsehen was da los war. Als er es dann sah, er hatte sich zu weit vorgewagt war es zu spät für einen Rückzug. Also zog er sich in ein Gebüsch zurück. Legte seinen Beutesack ab und nahm die große Holzfälleraxt die ihm als Waffe diente fest in die Hand. Die Römer würden bestimmt gleich vorbeiziehen. Fast wäre es genauso passiert aber irgendwas hatte die Aufmerksamkeit erregt. Drei von Ihnen lösten sich aus der Hauptgruppe. Sie kamen immer näher und Bonus hielt die Luft an. Zwei von Ihnen blieben etwas weiter stehen aber der Dritte...der war kaum noch 2 Schritte entfernt. Und dann vielen die Würfel wie wahrscheinlich schlauere Männer sagen würden. Das Pferd des römischen Reiters sah, anders als Bonus, das das Gebüsch in welchem er sich versteckt hatte lecker aussah und machte die 2 Schritte. Bonus merkte erst als das Pferd mitsamt Reiter da war das er immer noch die Luft anhielt und musste aus- und einatmen. Was so laut war das sowohl Pferd als auch Reiter ihn hörten. Vier große Augen starrten ihn genau an. Bonus schon immer kräftiger als schlauer wählte den Barbarenweg.


    Er sprang aus dem Gebüsch, brüllte so laut er nur konnte und schwang sein große Axt


    *Volltreffer*


    im nächsten Moment spritzte heißes Blut auf Bonus. Er hatte mit der Axt in einem seitlichen Schwung Teres einen Digitus über dem Knie getroffen. Mit soviel Kraft und Schwung das Knie und Unterschenkel sich mit einem schmatzenden Geräusch vom Rest des Körpers lösten und ins Gras fielen. Doch damit nicht genug. Die Axt war anschließend bis zum Stil im Pferdebauch versenkt.
    Der Reiter reagierte ähnlich wie Bonus. Er schrie...allerdings kein Kriegs- sondern ein Schmerzensschrei und ging sofort zu Boden. Alle umstehenden Reiter wussten wenn ein Kerl wie Teres so schrie dann musste es verdammt wehtun. Denn wenn er auch nicht besonders schlau war so war er doch ein Arbeitstier und Ochse der sich auch noch Blasen auf Blasen marschierte ohne zu klagen.
    Das Pferd schrie auch auf...ebenfalls voller Schmerzen und Pein. Allerdings ging es nicht zu Boden sondern tat einen Sprung und wollte fliehen. Riss sich dabei dummerweise die Axt aus dem Leib und die Wunde damit locker auf die doppelte Größe.
    Interessierte Zuschauer die hinsahen konnten bereits einige Darmschlingen sehen die sich aus der Wunde raushingen und -quollen.

  • Brandolf verfluchte den Helm und vor allem seinen Träger.Nach der Attacke jedoch sah er erschüttert seinen kleinen Bruder in seinem Blute liegen. Berengar, der seinen Helm beim Versuch sich in Sicherheit zu bringen verloren hatte,sah die Schuld nicht bei sich sondern bei diesen Equites. Woher wußten die überhaupt wen sie da angriffen?
    Sein Blick traf auf Brandolfs Blick. Es gab keine Fragen, der Tod musste gerächt werden. Das sahen auch die anderen wohl so. Sie zückten ihre alten Schwerter und Spieße. Ein Wort von Brandolf würde genügen. Der beobachtete die drei Reiter die sich näherten. Sie blieben auf Distanz, hatten Bögen und einen Speer. Was würde es helfen jetzt aus dem Dickicht zu brechen. Die würden mindestens 3 von ihnen treffen, vielleicht 4. Die anderen würden sicher schnell zu Hilfe eilen. Sie waren mehr Männer, aber diese Reiter der Legion waren wahre Dämonen, einer wog 4 oder 5 von ihnen auf.
    Da schreckte er auf und sah wie Berengar mit Geschrei auf die Reiter zulief. Brandolf konnte nicht anders, er zog sein Schwert und sprang ebenfalls auf, gefolgt von den Anderen.
    Es war Blutzeit!

  • Das Geschrei der Männer und des Pferdes rissen Varro aus seiner Beobachtungshaltung und innerhalb eines Lidschlages preschte er mit seinen 6 Männern auf die Gruppe Kombattanten am Waldrand zu. Einer der Eques war offenbar verletzt und löste sich aus dem Kampfgeschehen, wo inzwischen Ocella mit einem Mann gegen eine beträchtliche Übermacht zu kämpfen hatte.Bevor Varro den Gedanken zuende geführt hatte brach Ocella aus dem Knäuel um ihn aus und preschte in einem Bogen davon, ebenso der andere Eques.
    Das verdutzte die Barbaren offenbar , denn Sie sahen eher sich an, als die Gruppe die auf sie zugaloppiert kam. Sie zu überreiten war keine Option, weil sie zu nah am Wald standen und niemand wußte ob dort noch mehr lauerten.
    Also Speere raus und nach dem Abbremsen schleuderten sie ihre tödlichen Geschosse in die Gruppe, die sich inzwischen gefasst hatte und auf sie wartete.
    Vier der Geschosse fanden ihr Ziel. Varro zückte seine Spatha und warf einen Blick auf seine Formation. Ocella und der zweite Eques hatten aufgeschlossen. Was Varro nicht nur freute, sondern auch in diesem Moment beflügelte. Er ließ einen Halbkreis um die Barbaren bilden, sicher in der Annahme, daß nun keiner mehr im Wald lauern würde. Kurz überflog er die Anzahl und erkannte, daß sie ihnen doppelt überlegen waren.
    Mit martialischen Gesten und Rufen warteten die Barbaren auf sie. Das Geschrei wurde noch größer als eine letzte Pfeilsalve auf sie niederging und weitere drei von ihnen niedersanken. Grimmig glitt Varro aus dem Sattel und klopfte seinem Pferd auf sie Flanke um es nach hinten zu schicken. Die Klinge seiner Spatha schimmerte bläulich und sang als er sie beidhändig führend auf den ersten Barbaren niedersausen ließ.

  • Teres arbeitete immer noch daran zu verarbeiten was passiert war. Eben gerade hatte er noch auf dem Pferd gesessen auf ein Lob von Ocella gehofft und in den Wald gestarrt.
    Nun lag er auf dem Rücken im Gras und starrte in die Luft...und irgendwer in seiner direkten Nähe schrie ganz unheimlich.


    Es dauerte tatsächlich ganze 10 Herzschläge bis Teres begriff das er derjenige war der so schrie. Er lag auch nicht wirklich auf dem Rücken im Gras sondern krümmte sich am Boden während seine beiden Hände auf einen Blut spritzenden Stumpf drückten wo eben gerade noch sein rechtes Knie und sein rechter Unterschenkel gewesen waren.


    Er sah sich kurz um und stellte fest das der Kampf im Moment ganz gut für seine Seite zu laufen schien...außer für ihn.
    Es brach ihm fast das Herz als er sein treues Pferd...diese gute Seele...dieses clevere Bürschchen nicht weit von ihm, halb zusammengebrochen an ein paar jungen Birken lehnte. Seine ganze Seite war aufgerissen und etliche seiner Darmschlingen hingen aus dem Tier heraus. Mit schaumiger Schnauze und weit aufgerissenen Augen sah es sich immer wieder hektisch um.


    Teres musste unbedingt was tun!


    Als erstes Mal hörte er mit dem Schreien auf...das half ja niemanden.


    Er zog seinen Pugio und schnitt so viel es ging von seiner Tunika ab. Mit einem guteralem Grunzen presste er diesen auf seinen Stumpf und ließ den Stoff noch über seien Oberschenkel überlappen. Anschließend löste er seinen Cingulum und schnallte diesen so fest er konnte um seinen Oberschenkel um den "Tunikaverband" an Ort und Stelle zu halten.


    Das ganze dauerte eine Weile und immer wieder musste er Pause machen da er sehr müde und durstig wurde. Als er endlich fertig war griff er sich seinen Schlauch und entgegen aller Regeln soff er den komplett leer und kippte die Posca in sich hinein.


    Nun musste er aber wirklich los. Den nur noch tropfenden Stumpf so gut es ging hochhaltend zog er sich zu seinem Pferd rüber. Die 10 Meter kamen ihm ewig vor aber schließlich kam er bei dem Tier an. Es gab nur noch ganz klägliche Laute von sich und röchelte schwach vor sich hin.


    Teres richtete sich auf und sah dem verängstigten Tier tief in die Augen. Sanft streichelte er ihm über die Wange und die Nüstern.
    "Ganz ruhig... hab keine Angst... ich bin ja da... du stirbst nicht alleine... du warst wirklich ein gutes Reitpferd...das beste was man sich denken kann...so nun mach die Augen zu und lass los" sprach er mit ruhigen Worten dem Tier ins Ohr.
    Tatsächlich es half das vollkommen in Panik gewesene Tier beruhigte sich. Teres war der festen Überzeugung das das Tier ihm noch einmal in die Augen sah und starb dann.
    Teres musste den Blick abwenden...Tränen liefen ihm über das Blut besudelte Gesicht und hinterließen zwei kleine Streifen.
    Ob da gerade jemand stand oder nicht konnte er nicht sagen aber mit brüchiger Stimmte sagte er
    "Es ist tot...ich konnte ihm nicht mehr helfen... was für ein Unglück!"

  • Ocella registrierte zwei Dinge, erstens brach da jemand aus dem Wald und brachte seinen Eques um, zweitens, es waren eindeutig zu viele um die Sache allein und vor Ort zu regeln. Ein Pfiff sorgte dafür, daß Thoralf sein Pferd herumriss und sich nach links absetzte, während Ocella nach rechts davonstob. Im Augenwinkel sah er Hilko in sicherer Entfernung vom Pferd fallen. Grimmig sah er die Kameraden hinter Varro heranpreschen. Er ließ sich passieren und schloß sich, genau wie Thoralf der Attacke an. Auch wenn sie gefühlt immer noch halb soviele wie die Barbaren zählten,so waren sie nicht weniger entschlossen diesen Tag zu überleben. Varro stieg ab und ließ die Spatha mit einer unglaublichen Wucht durch einen Barbaren fahren daß dieser verblüfft auf seinen Schwertarm mitsamt Schulter starrte die vor ihm auf dem Boden lag. Wie im Vorbeigehen schlug ihm Varro den Kopf ab um sich dem nächsten Barbaren zu widmen. Ocella staunte immer wieder wie absolut und unaufgeregt Varro kämpfte. Verdammt! Er sollte aufhören Varros Kampfstil zu bewundern und aufpassen. Eine Axt hatte ihn nur knapp verfehlt, und wenn auch Ocellas Kampfstil Aeonen von der Präzision Varros entfernt war, so glich sich doch das Endergebnis.
    Kurze Zeit später war der Kampf beendet. Ocella zählte durch, alle bis auf Hilko standen noch, wenngleich nicht unverletzt. Ocella bestimmte drei Mann die den verwundeten Barbaren den Weg zu den Göttern ebneten und lief nach einem kurzen Blickwechsel mit Varro zu Hilko, der neben seinem toten Pferd lag.
    Ein Blick sagte ihm, daß hier größte Eile geboten war. Alwin! Reite zur Strasse und halte ein Pferdefuhrwerk an! Hilko muss schnell ins Castellum. Hoffentlich gab es eines in Reichweite, denn mit einem Ochsengespann würde Hilko den Tag nicht überstehen. Er betrachtete den Verband und nickte, jedoch zeigte ihm die Berührung des Stumpfes, daß der Verband arg durchgeblutet war. Hilkos Gesichts war blaß und feucht. Ich muss dir jetzt den Verband lösen, Kamerad,...du blutest noch und das nicht mehr lange.
    Neben ihn kam Varro auf die Knie und unterstützte ihn bei seinem Unterfangen.

  • Ocella war da und gab Befehle...
    Alles also wie immer... Nein halt er hatte ihn Kamerad genannt. Das machte er sonst nie. Meistens bekam er eher Sachen wie Dummbeutel, Ochse oder Holzkopf zu hören und das waren noch die netten Sachen.


    Ocella sah ihn irgendwie so an als ob er auf eine Antwort auf eine Frage warten würde...


    "Duolicarius....kannst du dafür sorgen das sich jemand um mein Pferd kümmert? Er war ein guter und ich möchte nicht das ihn irgendwelche Wölfe zerfleischen...er hätte gewollt das er im Lager zum Abdecker kommt und man Wurst und Seife aus ihm macht....mein Sattel ist auch noch gut...ehrlich...das Blut maht da na Regn oda .... wischen"


    Teres war verwirrt...ihm war ganz duselig und irgendwie konnte er nicht mehr wirklich sprechen.

  • Ocella starrte auf den säuberlich abgetrennten Beinstumpf. Ja, Junge,...wir sehen nach deinem Pferd! Murmelte er während er eine dicke Ader betrachtete aus der rythmisch Blut quoll. Sein Blick fiel auf den alten Verband. Er hatte keine Ahnung wieviel Blut man so in sich hatte, aber der Lappen war ziemlich schwer von Blut und hier kam dauernd neues heraus. In Gedanken versunken drückte er mit dem Daumen auf die pulsierende Ader. Sofort hörte das Bluten auf. Wenn er den Daumen wegnahm spritze es wieder heraus. Thoralf, schnitz mir mal ein Stück Holz, so groß und lang wie ein Daumen...und die Herulf,...ich brauche Stoffstreifen!
    Kurz darauf reichte ihm Thoralf das Stück Holz, glatt geschnitzt, ohne Fuseln und Splitter. Heruf brachte die Stoffstreifen und zusammen brachten sie die Blutung zu erliegen.
    Inzwischen kam der requirierte Wagen mit zwei kräftigen Zugpferden. Der Händler bestand darauf den Wagen selbst zu lenken, was Ocella recht war.
    Sie polsterten den Wagen etwas aus und legten Hilko hinein. Unter dem Stumpf ein Stoffballen, damit er hoch lag. Mehr konnten sie im Moment nicht tun.
    Herulf, zum Castellum!...du fährst mit! Wir bringen dein Pferd mit,...abite!Herulf nickte und sprang neben Hilko auf die Ladefläche. Der Händler grüßte verhalten und wendete das Fuhrwerk zurück zu Strasse.

  • Varro wußte den Kameraden in guten Händen. Er sammelte die verbliebenen Equites nachdem sie ihre Wunden versorgt hatten. Equites,...wir sehen uns die Stelle des Gefechts noch einmal genauer an, vielleicht findet sich in der Nähe noch etwas... meinte er vielsagend. Er rechnete nicht mit weiteren Barbaren, denn wenn sie die Kampfeswut packte dachten sie weniger taktisch. Vielleicht gab es angebundene Sklaven oder Beute aus einem Raubzug.
    Mit gezogener Spatha,gedeckt durch die Parma schritt Varro voran. Die Klinge hatte heute wieder Blut geleckt, doch schimmerte sie bläulich und unbefleckt. Mancher Eques sah mit Schaudern und Neid auf die Klinge, denn auch sie waren noch Barbaren bis sie ihre 25 Jahre gedient hatten und die Klinge des Germanicus war schon lange Legende.
    Bald stießen sie auf die ersten Leichen. Den Göttern sei Dank war keiner von ihnen dabei, wenngleich einer von ihnen mit dem Tode rang.
    Einige der Barbaren waren übel zugerichtet. Varro´s Blick glitt über die Körper, hin zum Waldrand. Dort im Dickicht funkelte etwas. Sie rückten vor und fanden einen alten Helm. Varro atmete die Luft ein. Roch den Wald ein. Mit einem kurzen Handzeichen befahl er in Keilform in den Wald einzudringen.Ein Blick zurück. Das requirierte Fuhrwerk rumpelte davon und Ocella gab Befehle. Lächelnd schlug er eine Schneise in das Dickicht. Alles gut...

  • Während der Wagen davon rollte starrte Ocella auf seine blutigen Hände und die Stelle an der Hilko gelegen hatte. Kopfschüttelnd hob er den ersten Verband, der schwer von Blut war an und gestand sich ein, daß die Wahrscheinlichkeit Hilkos ´Überlebens an einem Faden fing. Und wenn er überlebte wäre es des Ende seiner Dienstzeit bei der Ala.
    Mit einem Ächzen drückte er sein Kreutz durch und warf einen Blick auf Hilko´s Pferd. Ein seltsam beklemmendes Gefühl kam in seiner Mitte auf als er es dort wie schlafend liegen sah. Es traf ihn immer hart wenn es eines erwischte. Sein Verhältnis zu den vierbeinigen Kameraden war innig, wie das zu einem kleinen Bruder. Er trat an den Kadaver heran und sah die klaffende Wunde und fragte sich wo wohl Hilko´s abgetrenntes Bein liegen würde. Nach kurzer Zeit besann er sich und mit einem Wink holte er die beiden Equites heran, die die Pferde bewachten und sie begannen Sattel und Zaumzeug zu lösen.
    Es war wohl Hilko´s Wunsch gewesen den Kadaver zu bergen, was jedoch illusorisch war. Es würde schon ein Problem werden den Sattel mitzuführen.
    Am Waldrand, dem Ort des Gefechts trat Varro gerade mit seinen Equites in das Dickicht ein. Seltsamerweise hatte Ocellus dabei kein mulmiges Gefühl, wie er es oft hatte wenn er Anzeichen von Gefahr ahnte. So machten er sich daran die übrigen Pferde auf Verletzungen zu untersuchen und diese zu versorgen. Doch bis auf Hiko´s Tier waren alle wohlauf und wiesen keine Verletzungen auf.
    Alles in Allem hatten sie heute Forunas Beistand gehabt.

  • Eila zerrte an ihren Fesseln. Sie versuchte mit ihren Zähnen den Knoten zu lösen, doch dieser stinkende Bastard verstand sein Handwerk. Es war jetzt eine Weile her, daß man sie hier gefesselt inmitten geraubter Silberteller, Glaspokale und anderen Tand zurück gelassen hatte um sich umzusehen. Diese verdammten Bastarde.
    Dabei hatte alles so schön angefangen. Sie war nach Mogontiacum gelaufen um sich ein paar Ellen Stoff und was man sonst noch so brauchte zu kaufen. Jahrelang hatte sie dafür gespart. Und endlich nach dem Tod ihres ungeliebten Ehemannes war sie frei genug gewesen um das wenige was sie besaß zu Geld zu machen.
    Grollend schimpfte sie in sich hinein und bei der Gelegenheit beschimpfte sie auch noch Jord, weil dieser verdammte Lederriemen an diesem verdammten Baum ganz sicher ihr Werk waren. In der Ferne gab es vor ein paar Minuten seltsame Geräusche, gerade so als würde jemand in die Büsche schlagen. Na das würden wohl kaum diese räuberischen Sugambrer sein.Die waren ja derart schissig seit sie auf der Strasse jemanden erkannt hatten.
    Wieder versuchte sie den Knoten mit den Zähnen zu lösen als sie plötzlich auf ein paar Beine und der Spitze eines bläulich schimmernden Schwertes starrte. Ihr Blick glitt nach oben.
    Oh nein! entfuhr es ihr. Ein Römer! Sie zerrte wieder an dem Lederriemen, so stark, daß er in die Haut schnitt.
    Diese Römer versklavten alles was nicht schnell genug auf dem Baum war. Sollte es nun schon vorbei sein, ihr freies Leben?

  • Varro und seine Equites schlugen sich durch das Dickicht. Einerseits wollten sie sich nicht verheddern, andererseits eventuelle restliche Barbaren aufscheuchen.
    Doch nach einer Weile war das einzige was vor ihnen floh Damwild und ein kapitales Wildschwein. Plötzlich hörte Varro ein Geräusch. Es klang wie das Knurren eines jungen Bären. Doch Bären fluchten nicht...Varro hob die Hand und die Equites standen still.
    Wieder ein Fluch. Mancher der Eques musste grinsen.
    Varro trat an einem großen Haselnussstrauch vorbei und sah auf das schönste Wesen was er je erblickt hatte. Er war so gebannt, daß er wie versteinert vor ihr stand bis es begriff, daß sie sich verletzte. Mit einer fliessenden Bewegung glitt seine Spatha zurück an seine linke Seite und er hob beide Hände zur Beruhigung.
    Sachte, sachte...ich will dir nichts tun! Er versuchte seiner Stimme eine beruhigenden Klang zu geben, was schwierig war denn er war bereits seit 15 Jahren Soldat.

  • Eila starrte weiter zu dem Römer auf. Zwar beruhigte es sie ein wenig, daß er diese Klinge wegpackte, jedoch riss sie instinktiv weiter an ihren Fesseln.
    Dann raunte er auch noch was von Sachte und nichts tun mit einer brummigen Stimme die sie an ihren Onkel Arnulf erinnerte. Der tat auch immer so freundlich und am Ende haben sie ihn lebendig verbrannt weil er ganz furchtbare Dinge gemacht haben sollte.
    Lass mich in Ruhe Römer! piepste sie. Ich bin eine verheiratete Frau eines freien Bauern! Was ja nicht mehr stimmte, aber es klang zumindest schützenswert.
    Mit großen Augen sah sie ihn an und hörte auf an den Riemen zu zerren, zum einen weil es sowieso keinen Sinn hatte und zum anderen weil es inzwischen sehr weh tat.

  • Varro war so fasziniert von ihrer Schönheit, daß er sich fast vergaß. Doch bekam sein eiserner Wille wieder die Oberhand und wurde wieder zu dem Offizier den seine Männer kannten und erwarteten.
    Mit einer Geste befahl er Rundumsicherung und kurz darauf war der Bereich um Varro gesichert.
    Er ging in die Hocke und hob noch einmal die Hand. Ich werde jetzt deine Fesseln durchschneiden,…dazu nehme ich meinen Puggio,…meinen Dolch. Bevor sie etwas sagen konnte waren die Fesseln gelöst und sie setzte sich auf ihren Allerwertesten, weil der Zug der Fesseln nicht mehr gegeben war. Varro trat zu ihr und half ihr auf die Beine zu kommen. Dabei sah er die Ledernen Beutel und groben Säcke hinter ihr.
    Eques Albin, kontrolliere die Säcke und Beutel,…wenn mich nicht alles täuscht gehört das unseren Freunden dort hinten. Albin tat wie geheißen und es kamen Glaspokale, in Stücke geschlagene Silberplatten und Teller, Schmuck und ein paar Beutel mit Münzen. Pelze, Stoffbahnen und Lederriemen komplettierten die Ausbeute.
    Varro sah die Frau an und meinte, Ich nehme einmal an, daß du ebenfalls zur Beute gehörst?!

  • Natürlich tat es gut endlich diese Fesseln los zu sein, trotzdem hatte sie sich erschrocken wie schnell der Römer seinen Dolch zog, sie befreite und den Dolch wieder zurücksteckte. Interessanter Typ dieser Römer,…und er hatte auch noch etwas zu sagen.
    Eila ließ zu daß er ihr aufhalf und während einer der Soldaten die Beute der stinkenden Sumpfkröten sichtete, warf sie einen Blick auf den Offizier. Sie hatte bisher nur einen Mann und der war dreimal so alt wie sie selbst gewesen. Abgesehen davon, daß er mit Blut und sonstwas bespritzt war sah er eigentlich ganz passabel aus. Und sie hatte auch den Eindruck, daß er sie vorhin so seltsam angesehen hatte. Nicht so wie diese notgeilen Mistböcke die sie hier angebunden hatten…irgendwie anders. Sie klopfte sich den Schmutz vom Kleid und antwortete, Na das hätten diese Mistigen Schafsf… sie besann sich, was sollte der Offizier denn für einen Eindruck von ihr bekommen?
    Sie haben mich und meine Begleiter überfallen. Einen haben sie getötet und zwei sind abg…konnten fliehen. Der Beutel da,…der mit den Perlen, das ist meiner…ich heiße Eila.
    Irgendetwas sagte ihr, daß sie gerade seine Faszination was ihre Person anbelangte zumindest halbiert hatte. Das ärgerte sie und wenn sie sich ärgerte bekam sie einen fast kindlichen Gesichtszug.

  • Also doch. Einer dieser Barbaren dort hinten hatte sie sich wohl als Beute mit nach Hause nehmen …oder an irgendein Lupanar verkaufen wollen. Im Gegensatz zu ihrem Äußeren stand die etwas derbe Ausdrucksweise, welche sie immer wieder auszugleichen versuchte. Varro´s Interesse schwand ein wenig. War sie wie einer dieser Pfirsische im Garten seines Onkels? Außen samtig, prall und verlockend und innen im Kern verfault. Varro lächelte verlegen und wandte sich dann seinen Männern zu.
    Schön,…ich denke hier wird nichts weiter sein. Nehmt den Plunder mit und dann ab zurück zu den Pferden.
    Er wandte sich um und sah sie an, Eila,…darf ich bitten? Ich nehme dich mit ins Castellum, dort musst du eine Zeugenaussage machen und dann kannst du deiner Wege gehen.
    Einer der Männer kramte gerade zwei Lederbeutel in einen Sack als Varro etwas einfiel. Er ging zur Beute und griff sich den bunten mit Glasperlen bestickten Beutel.
    Das war wohl deiner?!
    Natürlich wusste er es nicht wirklich, er hatte nur ihre Aussage, doch es war ihm egal. Die wenigsten Beraubten hatten das Glück den Raub zu überleben, geschweige denn ihr Eigentum zurück zu fordern.

  • Eila stand wie ein begossener Pudel da und ärgerte sich einmal mehr über ihr loses Mundwerk. Dabei war es nicht einmal ihre Schuld. Sie hatte am Marktstand ihres Mannes Wulf Waren feilgeboten, gefeilscht und geschimpft. Dabei nahm man ein Verhalten an, welches sich aus dem entwickelte was einen umgab. Zu Hause bei ihrem Mann wurde Kassensturz gemacht, gegessen und für den nächsten Tag alles vorbereitet bevor man in getrennten Räumen zur Ruhe ging. Ihr Mann hatte anfangs ihrer Ehe versucht seinen Vorstellungen von der Gründung einer Familie nachzukommen. Doch es zeigte sich sehr schnell, daß es wohl dafür zu spät war. Seinen unmoralischen Vorschlag sich von seinem Neffen schwängern zu lassen lehnte sie brüsk ab. Nicht nur weil dieser Neffe ein elender Schürzenjäcker mit Hautkrankheiten und Sackläusen war, sondern weil sie sich für den Richtigen aufsparen wollte. Die Ehe mit Wulfgar war, aufgrund seines fortgeschrittenen Alters eine zeitlich absehbare Sache.
    Was zur Folge hatte, daß der Neffe sich mit Gewalt holen wollte was ihm gefiel. Hierbei wurde er von Eilas Mann und einem Sklaven erwischt und aus dem Kontor geworfen. Soweit so gut. Es war ja bis auf ein paar Striemen und blaue Flecken nichts passiert. Doch am nächsten Morgen fand man Wulfgar tot und steif in seinem Bett. Verletzt war er nicht wie eine kurze Untersuchung ergab. Die drei Sklaven klaubten daraufhin zusammen was sie tragen konnten und verschwanden. Eilas Einfluss auf sie war wohl nicht der ihres Mannes…und in ihrer Hilflosigkeit war es ihr auch egal. Nach dem Begräbnis verkaufte sie den Marktstand und die beiden Pferde und machte sich mit dem Erlös auf nach Raetia. Sie wollte wieder zurück nach Hause. Das Wohnhaus mit angrenzendem Warenlager überließ sie dem sackläusigen Neffen. So war er abgelenkt und würde nicht nach ihr suchen.
    Unterwegs schloss sie sich einer Gemeinschaft mit dem Ziel Mogontiacum an. Leider waren sie nur nett und keine großartigen Denker. Denn sonst hätten sie sicherlich eine Wache aufgestellt um das Nachtlager zu bewachen.
    Aus ihren Gedanken gerissen starrte sie auf den Beutel, welcher alles enthielt was für sie auf dieser Welt von wert war.
    Ääh, ja,…das ist meiner. Entgegnete sie und nahm ihn wieder an sich, um dann den Soldaten zu folgen.

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