Minervina hatte sich auf den Weg gemacht, eine weitere Leibsklavin für sich zu besorgen. Selbstverständlich hatte sie zu diesem Zweck auch ihren Onkel mitgenommen, zu dessen Linken sie ging. Vermeiden ließ sich leider nicht die Präsenz von diesem Titus, der bei Minervina eine Gänsehaut verursachte. Es machte sie nicht so glücklich, dass er ein beständiger Begleiter war.
Dafür machte etwas anderes sie glücklich. Ganz entgegen ihres gewöhnlichen neutralen Blickes schlich hin und wieder ein leichtes Lächeln auf ihr Gesicht - einfach so und ohne dass ihr Gegenüber den Grund dafür kannte. Der Brief ihres Freundes, denn auch wenn sie sich nur kurz kannten war er dies zweifellos, hatte eine ihrer Sorgen getilgt: Ob er noch am Leben war.
Und nun, während sie sich beständig dem Stand eines großen Händlers näherten, versuchte sie sich sein Gesicht in Erinnerung zu rufen. nur die spaßigen Züge und die warmen Augen waren ihr richtig in Erinnerung geblieben, den Rest musste sie stellenweise stark improvisieren.