Centurio Flaccus ging auf und ab und gab ein paar Kommandos. Die Maultiere, welche die Ausrüstungsgegenstände und Zelte transportierten, waren noch nicht eingetroffen. Dafür standen wenigstens die Turmae bereit, welche den Legatus begleiten würden. Und die zusätzliche Centurie hatte sich auch schon eingefunden. Ebenfalls beritten, da die Reise des Legaten zügig und ohne Unterbrechung von statten gehen sollte. Hin und wieder zahlte es sich also doch aus, dass den Männern in der Grundausbildung das Reiten vermittelt wurde.
Inspektionsreise nach Raetia
- Centurio Legionis II
- Geschlossen
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Meridius befand sich noch in der Principia, als die erste Männer vor dem Gebäude ihre Marschaufstellung einnahmen und noch einmal die Ausrüstung überprüften. Der Legatus indess gab dem Offizier, welcher in seiner Abwesenheit für das Castellum verantwortlich wäre, noch die letzten Anweisungen und überprüfte gleichzeitig mit geübten Handgriffen, ob seine Legatenrüstung auch richtig saß. Er hatte schon lange keinen Ausritt mehr getätigt und dieser würde mit Sicherheit kein Spazierritt werden. Die Strecke war groß, das Wetter hatte an Rauheit zugenommen und die Verhältnisse würden nicht überall optimal sein. Dennoch musste es schnell und zügig vorran gehen, denn in Mogontiacum wartete zeitgleich eine Menge Arbeit, die sich nicht wirklich lange aufschieben ließ.
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Crispus war mit der zusätzlichen Centurie angetreten. Das Pferd, das er zugeteilt bekommen hatte, war ein schöner Rappen, der zwar bereits die üblichen Gebrauchsspuren der Legio zeigte, aber trotz allem noch einen frischen Eindruck machte.
So wartete er mit den Reitern und Legionären auf den Legaten, den er begleiten sollte. -
Der Centurio ging die Reihe der Männer ab und überprüfte ob alles vorschriftsmäßig war, als er vor dem Neuen stehen blieb und ihm einfiel, dass der Legatus ihm am vorherigen Tag noch eine Anweisung gegeben hatte. Verdammt, beinahe hätte er es vergessen gehabt und der Kerl, wäre die ganze Etappe mitgeritten.
"Optio! Du nicht. Für Dich gibt es eine Planänderung. Man braucht Dich bei Bauarbeiten in der Stadt. Tut mir leid. Anweisung von oben!"
Er zuckte mit der Schulter und nickte Richtung Ställe.
"Kannst Deinen Gaul zurückbringen und Dich bei den Fabricae melden."
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Crispus war sehr überrascht, als der Centurio ihn ansprach. Er war sich nicht sicher, ob er sich über den neuen Befehl freuen sollte - aber das war ja auch nicht wichtig. Stattdessen antwortete er
"Jawohl, Centurio!", salutierte und führte seinen Gaul in den Stall zurück, wie es ihm befohlen worden war. -
Der Centurio indess führte seine Insepktion fort und inspizierte die Männer. Es hatte alles so weit seine Richtigkeit und schien in Ordnung. Es war an alles gedacht worden und um die Ecke der Straße bog gerade auch der Tross, bestehend aus Maultieren und einigen Stallknechten, welche die Männer begleiten würden.
"Achtung!"
brüllte er dann, als er auch den Legatus erscheinen sah.
Die Männer welche vorhin noch relativ locker in der Gegend herumgestanden hatten ...
... nahmen schlagartig Haltung an. -
Meridius erreichte die abmarschbereite Gruppe und nickte dem Centurio zu. Es war ein herrlicher Morgen und wenn sie heute weit kommen wollten, musste es zügig vorwärts gehen.
"Centurio. Ich danke Dir."
sprach er zu diesem und wandte sich dann an ein paar seiner begleitenden Stabsoffiziere, sowie die angetretenen Männer.
"Soldaten! Wir brechen heute nach Raetia auf.
Der Ritt wird schnell und schmerzhaft.
Also zeigen wir, dass wir Männer sind.
Wer vom Pferd fällt, muss liegen bleiben!"Die Männer lachten und einige schmunzelten.
Dann nickte Meridius einem Stallknecht zu und dieser brachte ihm sein Pferd...
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Der Centurio indess gab den Männern den Befehl aufzusitzen und sich in die Marschformation einzureihen.
"Auf! Auf! Worauf wartet ihr?
Bewegung! Das muss schneller gehen!"Sein Kopf schwoll rot an, die Einheiten indess spurten und nicht wenig später hatte alles seinen Platz eingenommen. Die Reise des Legaten konnte starten.
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Die Reiter nahmen die Straße nach Borbetogmagnus. Die Straße war in einem guten Zustand, breit angelegt, und da es noch früh am Morgen war, kam die Truppe gut vorran. Gegen Mittag dann nahm der Verkehr allmählich zu, und die Turma, welche als Vorhut eingeteilt war und der Kolonne vorraus ritt, hatte des öfteren schwere Wagen und Handelskarawanen von der Straße zu befördern. Wo es ging, zogen es die Männer jedoch hin und wieder vor auch neben der Straße in den breit getretenen weicheren Pfaden zu reiten, was den Pferden sichtlich gut tat. Nichts desto trotz waren die gut ausgebauten Straßen für die Marschgeschwindigkeit ein Gewinn.
Meridius saß indess auf seinem Pferd und ging während dem Ritt allgemeinen Betrachtungen der Umgebung nach. Er ließ Landschaften, Felder, Wälder, Dörfer und Siedlungen auf sich wirken und beobachtete alles aus aufmerksamen Augen.
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