Da nun der größte Teil der eingeladenen eingetroffen war, bemühte sich Dio etwas Ruhe in den Raum zu bringen ... „Verehrte Anwesenden, ich freue mich sehr, euch auf dem Landsitz der Gens Octavia willkommen heißen zu dürfen.“ ...der Alte machte eine Pause ... „Zur ersten Zusammenkunft der Amici orationis liberae, den Freunden der freien Rede, getreu dem Motto der Einladung hoffe ich auf einen interessanten Abend. Ich denke die meisten unter euch sind sich bekannt, für die andere werde ich kurz die Anwesenden vorstellen“ ... seine offene Hand deutete auf den Senatoren rechts von ihm ... „Senator Marcus Vinicius Hungaricus, getreuer des Kaisers, Princeps Senatus und bis vor kurzem Präfekt der Prätorianer, neben ihm sein Nachfolger als Präfekt Ritter Gaius Caecilius Crassus, auch darf ich die Senator Lucius Aelius Quarto und Medicus Germanicus Avarus begrüßen, den Aedilis Caius Helvetius Tacitus und den Sohn des verstorbenen aber uns allen als tapferen Verteidiger der römischen Ideale bekannten Senator Germanicus Sedulus. Zu guter letzt freue ich mich, dass meine beiden Neffen, die Senatoren Victor und Maximus meiner Einladung gefolgt sind.“
Amici orationis liberae (Treffen I)
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Sedulus folgte den Würdenträgern des Reiches und kam sich unter ihnen recht klein vor.
Als Dio seinen Namen nannte trat er vor, nickte kurz und verschwand dann wieder in den Hintergrund. Er war der Meinung das man sich so lange man als normal Sterblicher wie er sich in diesem Falle bezeichnete nichts zu sagen hatte sollte man sich immer schön im Hintergrund halten. Wenn wer was wollte so solle er doch zu ihm kommen oder ihn bitten vorzutreten um das er seine Meinung kund tun möge... -
Ein knappes Nicken als sein Name fiel und ein leichtes Grummeln, als ein anderer Name genannt wurde. Der Name eines Mannes, dessen Verdienste für Rom eben so unzweifelhaft wie umstritten sind.
Ein Seitenblick galt ihm, dann wandte sich Tacitus an seinen hinter ihm stehenden Sklaven, flüsterte irgendwas, worauf der Sklave verschwand.
"Mit Verlaub, Octavius, ohne deine Gastfreundschaft zu schmälern, aber ich dachte, dies wäre eine Versammlung von ehrenwerten und honorablen Persönlichkeiten. Stattdessen muß ich feststellen, daß sich auch niederes Gesindel hier herumtreibt."
*rümpft dabei demonstrativ die Nase.*
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Wohlwissend wen der Aedilis meinte, fuhr Dio zunächst fort, "Bitte nehmt doch alle platz, das stehen ermüdet nur." nach dem dies gesagt hatte setzte er sich, dann wandte er sich an den Aedilis, "Wenn ich in diese Runde schaue, sehe ich nur Freunde Roms und der Gens Octavia, Aedilis."
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Wohlwissend daß Octavius ihn damit gerade gewissermaßen ignoriert hat, macht Tacitus gute Mine zum lustigen Spiel und setzt sich ebenfalls auf einen freien Stuhl.
"Freunde der Gens Octavia ? Das kann ich nicht beurteilen, aber Freunde Roms ? Wenn doch nur alle starken und mächtigen Männer des Reiches "Freunde" Roms wäre, dann würde Rom nicht an seinem Quell an Dreck, Intrigen und Verrat ersticken, dann würde Rom nicht hungern.
Ich kann nur für mich sprechen und ich möchte nicht wagen im Namen anderer zu sprechen, aber mich beleidigt die Anwesenheit eines solchen Mannes, der seines Namens, seines Standes, der Rom nicht würdig ist."
Die letzten Worte sprach er laut genug, daß auch die anderen Gäste sie vernehmen konnten.
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"Sprich dich nur aus Aediles und führe an, wen du hier beleidigen vermagst!"
Ein Hauch von gegorenen fühlte Avarus bei den Worten eben jenes Mannes an sich vorbei gleiten. Vielleicht war er am frühen Morgen schon dem lustigen Spiele mit Amphoren und Kannen verfallen. Es war nur intressant zu erfahren, was seine Worte besagen wollten, denn bislang sprach er in Rätseln.
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"Ich entsinne mich nicht, daß das Behaupten wahrer Tatsachen als Beleidigung aufgefasst werden könne. Aber da bist Du als gewesener Praetor mir natürlich voraus und wirst mich sicher belehren können wie Du auch das Volk Roms "belehrt" hast, nicht 'Consul' ?"
Ein leichtes Grinsen legte sich in seine Mundwinkel, jedoch nur ein leichtes, geradeso, um dem Ernst der Situation und des Inhalts des Gesprächs gerecht zu werden.
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"Ah daher weht der Wind. Nun ich bezweifel, das du jemals die Praetur wirst absolvieren können. Denn ich als Senator und Legatus Augusti habe da so meine Quellen. Ich gebe dir nur einen Hinweis und der besagt: 'Fische in den eigenen Gewässern, sie sind trübe genug.'"
Ich darf doch sehr annehmen, daß du meinen Informationsstand unterschätzt... Auch was deine Amtszeit zur Aedilität anbelangt..."Avarus blickt kurz zu Dio und führt fort:
"Ich nehme an, das dies nicht dein erstes Thema sein sollte, also was läßt die Elite und einige gute Zuhörer..." sein Blick streift den Aedilen "... deiner Einladung folgen, wenn nicht wahr gesprochenes Wort mit einem defftigen Hauch Rhetorik?"
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Der alte Dio hatte mich zu so einer hohen Versammlung eingeladen. Ich konnte es einfach nicht abschlagen, dort selbst zu erscheinen. Natürlich war ich etwas betrübt weil ich ganz ohne Lucia kommen musste, aber ich werde mich hier auf jeden Fall nicht sonderbar lange aufhalten. Ich stellte mich etwas abseits vom Gesehen, eigentlich war ich so was gewohnt, aber trotzdem möchte ich nicht als zu aufdringlich abgestempelt werden.
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Dio räusperte sich, "Freunde, ich habe euch heute geladen, um die Tagespolitk Roms mit euch zu diskutieren, guten Wein zu genießen, mein Freund Agrippa hat er bei seiner letzten Reise sehr guten aus Hispania mit gebracht und natürlch eure Anliegen zu erörtern." ... er wartete bis ein Sklave neuen Wein, Brot und Trauben in das Zimmer brachte, "Doch zuvor möchte ich euch über ein privates Bauvorhaben informieren!" ... langsam erhob er sich und ging zur Raum mitte in dessen gerade Sklaven einen verhüllten Tisch trugen ... "Das Vivarium Antonianum!" ... langsam zog er das rote Tuch von dem Tisch und ein Modell des Tierparkes wurde sichtbar.
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Gelassen winkt Tacitus ab.
"Große Töne wahrlich, ein Meister deren bist Du, Senator. Doch bleibt mir der Sinn dahinter verborgen. Willst Du mir drohen ? Mich einschüchtern ?"
Tacitus lehnte sich entspannt zurück und dreht sich dann leicht zu Dio.
"Verzeih mir, Octavius. Ich bin Dein Gast, Du unser Gastgeber. Ich respektiere deine Entscheidung und füge mich."
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Das Treffen schien nun endlich seinen Lauf zu nehmen und so horchte er aufmerksam den einführenden Worten Dio´s zu, der auch noch einmal die einzelnen Mitglieder vorstellte. Maximus selbst kannte natürlich schon die Namen der Anwesenden, bis auf einen einzigen. Es war, wie sein Onkel sprach, der Sohn des Sedulus und genau an diesem Punkt wurde Maximus hellhörig und er sah den jungen Germanicus für einen kurzen Augenblick etwas näher an. "Interessant..." murmelte er vor sich hin und dachte sich alles Weitere.
Gerade wollte er sich auch schon setzten, als der derzeit amtierende Aedil jedoch die erste heikle Diskussion anfing. Maximus wusste bei seinen ersten Worten, die er zu seinem Onkel sprach, sofort worum bzw. um wen es ging und von da an war Maximus optimistisch, dass dieses Treffen einen durchaus amüsanten Verlauf nehmen könnte. Er konnte den Aedil absolut verstehen, denn Maximus selbst hätte schon die Augen verdrehen können als er den gerügten hier antraf, aber Dio schien sich auch noch nie sonderlich für die Vergangenheit eines Menschen zu interessieren oder für das was ihm auferlegt wurde. Insofern lohnte es sich auch nicht ihn diesbezüglich zu belehren. Mit einem genüsslichen Lächeln setzte er sich nun also endgültig und nippte an seinem Becher Wein bis sein Onkel mit dem weiteren Programm fortfuhr.
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Dio merkte, dass die Anwesend noch nicht wirklich bei seinem Projekt waren, sondern noch immer über die Unterstützung des Senators nachdachten ... doch in Fällen wie diesen war Dio ein typischer Octavia, von seinem Weg abbringen lassen wollte er sich nicht, schon garnicht einen Fehler eingestehen ...
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Die bis dahin angenehme Atmosphäre war vergiftet, daran gab es keinen Zweifel. Quarto warf dem Helvetier einen missfallenden Blick zu und kräuselte die Lippen. Wohlmöglich war dies jedoch auch eine Reaktion auf den Wein.
“Könnte ich einen Becher von Agrippas Hispanier bekommen?“, fragte er halblaut einen Sklaven. -
Der Sklave verneigte sich, bevor er kurz verschwand und dann mit einen neuen Becher mit dem Wein des Senators aus Hispania zurückkehrte, "Bitte Herr."
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Um die Stimmung zu retten fuhr Dio konsequent mit dem Thema fort, nur eines wußte er sicher dieses jüngeren der Helvetia war nicht nach seinem Geschmack, "Selbstverändlich seit ihr alle herzlich zu der Eröffnungsfeier am nächsten Todestage meines Bruder Anton geladen!" ... nach einem Handwink trugen die Sklaven schnell das Modell wieder aus dem Raum ... in der Zeit nahm auch Dio wieder platz ... "Ehrenwerte Gäste doch nun laßt uns zu den ernsten Themen übergehen." ... langsam ließ er seinen Blick über die Anwesenden schweifen ...
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Quarto nahm mit einem zufriedenen Lächeln den Becher entgegen. Dann blickte er erwartungsvoll zu ihrem Gastgeber.
“Ich hoffe nicht zu ernst, verehrter Octavius Dio.“, bemerkte er scherzhaft und prostete ihm zu. -
Ich versuchte für mich ein Liegeplatz zu erhaschen. Es war aber nicht einfach etwas zu finden nach der Rangordnung her war ich nämlich von allen Anwesenden der Unterste und musste mich fügen. Aber einige Zeit später konnte ich eine Liege für mich auswendig machen, immer noch etwas abseits, aber besser als gar nichts. Kurzerhand später hielt Dio eine kurze Rede, ich lauscht und war nun gespannt was für Themen wohl angerissen werden. Ich nahm mir ein paar Trauben und sah ganz zufällig den Aedilis liegen, ah dass ist nun der Herr den ich als Patron gewinnen möchte. Es scheint als hätte er und der Senator eine Auseinandersetzung, immerhin konnte man dies durch sein Abwinken beobachten, bin nun mal gespannt was bei den beiden noch alles passiert.
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Interessiert hörte und sah Sedulus dem Treiben zu das sich hier gerade abspielte. Wieder etwas Neues was er mitbekommen hatte das sich sein Onkel und dieser Helvetier Spinnefeind sind nur warum wußte er noch nicht genau, mal sehen ob er es heraus bekommen würde.
Zumindest schien es ihm, würde es ein interessanter Abend werden bei Wein naja den Rest konnte man sich denken...So suchte er nach einen geeigneten Platz den er auch fand und ließ sich nieder...
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Tacitus war der mißfallende Blick des Aelius gar nicht aufgefallen. Er war noch viel zu sehr erregt von den Geschehnissen. Seine Familie hatte Rom und dem Kaiser, dem ulpischen Geschlecht im besonderen, stets die Treue gehalten, was man von diesen Neu-Römern aus der Provinz nicht behaupten konnte. Abschätzig sah er in Richtung des Senators Germanicus. Nur die Höflichkeit seinem Gastgeber gegenüber hinderte ihn daran, nicht einfach aufzustehen und die Versammlung zu verlassen.
Um die Stimmung ein wenig aufzulockern, bemerkte er spöttisch zu seinem Nebenmann
"Auf die kommenden Wahlen bin ich gespannt. Ob die Germanica auch wieder dabei ist ?"
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