[Casa] Praefectus Castrorum

  • Zufrieden lehnte Medeia ihre Wange an Plautius Hals und verharrte still und ruhig, ließ ihre Finger an seiner Schulter entlang kreisen und empfand ein Gefühl, was dem Glück am Nächsten kam, wenn es nicht sogar dieses war. Als Plautius zu sprechen begann, hob sie ihr Kinn an und sah ihm lächelnd in die Augen, doch nicht für lange. Denn als er Demokrit erwähnte, blitzten ihre Augen auf. „Tatsächlich?“ Sie reckte sich und griff nach der Schriftrolle. Ihre Augen wanderten schnell von Zeile zu Zeile, als ob sie in Kürze alles aufsaugen wollte. „Wo hast Du die Schrift abschreiben lassen. Alexandria? Ich habe gehört, diese Schrift gibt es nur noch dort. Camillus, wie bist Du nur daran gekommen?“ Medeia nickte und lauschte mit halbem Ohr, was Plautius sagte, ließ dabei ihre Augen auf dem Schriftstück ruhen. „Oh…“ murmelte sie mal leise, es war nicht zu erkennen, ob sie den Text oder Plautius Worte kommentierte. Erst als er zu Ende gesprochen hatte, hob sie ihren Blick und sah Plautius unverwandt und mit Entzücken an. „Hast Du auch die Abhandlung über Kenon, die Leere und den Tractaus der Solidität betreffend?“ Doch dann ließ Medeia schnell die Schriftrolle auf ihren Schoß sinken und hob ihre Hände, um Plautius über den Nacken zu streichen. Sie seufzte schwer und das Lächeln minderte sich etwas. Denn über Plautius Abreise wollte Medeia immer weniger nachdenken, je mehr Zeit sie für sich hatten. „Die Casa Matinia? Nun…“ Medeia zögerte leicht. „Und Du bist Dir sicher, dass ich nicht doch mitkommen könnte…also…nach Parthia oder Syria?“ Medeia grauste es vor der Vorstellung, sich in ein Feldlager begeben zu müssen, würde es womöglich Plautius zuliebe jedoch tun. „Und ich denke, die zukünftige Residenz hängt doch auch von Dir ab. Was planst Du nach dem Feldzug? Wo würdest Du gerne hinstreben? Rom oder dann doch eine Provinz?“

  • “Die Rolle ist eine Abschrift von einem Original in Alexandria. Bezogen habe ich sie für eine horrende Summe von einem jüdischen Priester, Rabbi Schromel Ben David oder so. Keine Ahnung wie der genau heißt, zumindest scheint sein Vorname Rabbi zu sein und der ist so selten, daß die hier lebenden Juden immer wissen wen ich meine, wenn ich mich ab und an erkundige, ob er mal wieder in der Stadt ist. Er bereist die Strecke Mantua-Alexandria-Mantua regelmäßig und bringt ab und an Abschriften für ausgesuchte Kunden und seine Discipuli mit. Ein sonderbarer Kauz, vielleicht einen Kopf größer als Pumilus und er spricht auch nur Griechisch und seine eigene Sprache, obgleich er Latein versteht. Aber die Juden begegnen ihm mit großem Respekt.


    Die andenen eben genannten Schriften habe ich nicht. Es ist nicht einfach und günstig an gute Abschriften zu kommen, vom deinem Schriftrollen-Verkäufer in Roma mal abgesehen. Wobei der auch nicht günstig ist, zumindest bei einigen erlesenen Stücken bekomme ich dort auch Tränen in die Augen. Und du weißt ich verdiene nicht schlecht.


    Nein! Ich möchte nicht, daß du mitkommst. Die Reise ist hart und entbehrungsreich, das Leben in einem Zelt und in der permanenten Gefahr eines Angriffs nicht sehr komfortabel. Es ist mir lieber, wenn ich dich in relativer Sicherheit weiß. Spätestens nach 3-4 Tagen würde es Dir wie der Tartarus vorkommen. Außerdem ist es nicht angenehm, denn außer den Trosslupas und Iulia Helena gibt es keine Frauen. Mißgunst wäre an der Tagesordnung.


    Hm, was plane ich nach dem Feldzug. Eine gute Frage. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich wirklich mit auf diesen Feldzug möchte. Mein Ziel war es als Nächstes das Examen Tertium und Quartum an der Militärakademie zu machen. dann wollte ich mich um den Posten des Praefectus Legionis oder einen vergleichbaren Posten in Aegyptus bewerben. Allerdings macht der Feldzug mir da einen Strich durch die Rechnung. Außer Auszeichnungen und einer langen Abwesenheit rechne ich da mit nichts. Vermutlich ist das eh nur ein aufgebauschtes Strohfeuer und wir werden ewig lange durch die Wüste laufen. Die ganzen Zivilisten werden die Examen inzwischen ablegen können, während wir Militärs auf der Strecke bleiben. Ohnehin eine Schande, daß Nicht-Berufssoldaten diese Examina ablegen dürfen. Alternativ gäbe es die Entscheidung den Weg des Cursus Honorum zu beschreiten, sofern der Kaiser mich in den Ordo Senatorius erhebt. Und dann würde ich die normale Laufbahn durchlaufen. So wie Flavius Aristides, einer unserer Centuriones es plant. Der könnte auch schon die erste Amtszeit fast hinter sich haben, wenn er zwischenzeitlich ausgeschieden wäre.


    In der nächsten Zeit wollte ich noch das Geld für einige Grundstücke zusammen sparen, die du dann für uns erwerben kannst, damit wir ein Auskommen nach meiner aktiven Zeit in der Legio haben. Und dann würde ich mich gerne einige Zeit in Alexandria tummeln und ein Heer von Scribas damit beauftragen mir Abschriften von interessanten Schriftrollen zu erstellen.”

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Liebevoll umfasste Medeia die Schriftrolle am Rande, spürte die rauen Fasern des Papyrus, sicherlich auch aus Ägypten importiert. Medeia lehnte sich wieder näher an Plautius und betrachtete ihn von ganz nahem. Rabbi, das Wort hatte Medeia durchaus öfters vernommen, dachte eigentlich keinen Namen dahinter, aber mit den Juden hatte sich Medeia selten beschäftigt. Genauso wie Christen war ihr ein Ein-Götter-Glauben etwas zu suspekt, zudem soll der Gott der Juden angeblich kein Bildnis haben. Wo sollte man denn da seine Opfer bringen können und an wen die Gebete schicken, wenn man keinen Gott vor Augen hatte, sondern nur abstrakte Symbole? „Ein Jude…ja, die scheinen viel zu reisen, dieses Volk. Und sie sind sehr gebildet. Wir haben auch einen Juden an der Schola, wenn ich mich recht entsinne.“ Medeia nickte auf die Worte mit den Schriftrollen hin. Das Problem kannte sie allzu gut, wenn sie auch froh war, einiges an Schriften über die Schola ab und an borgen zu können und sich selber zu kopieren. Eine gewisse Erleichterung durchströmte Medeia auf Plautius Abweisung ihres Vorschlages. Dennoch bedauerte sie es ein wenig, wenn auch nicht des Feldzuges wegen, sondern weil sie dann umso länger getrennt war von ihrem Mann.


    Doch dann war Medeia verblüfft. Trosslupae und Iulia Helena? Eine Falte erschien auf ihrer glatten Stirn, die Medeia schnell verschwinden ließ, denn so was sah schließlich nicht gut aus, etwas worauf sie penibel achtete und es machte zudem schnell Falten. „Iulia Helena kommt auf den Feldzug mit?“ Medeia sah Plautius verwirrt an und hörte wieder nur mit halbem Ohr hin, denn im Kopf ging sie durch, was das implizierte und was Plautius damit meinte, besonders mit dem Zusammenhang seiner Wortwahl. Demnach würde es wohl doch nicht gefährlich sein, mitzureisen, nur unkomfortabel. So sah Medeia Plautius weiterhin fragend an, murmelte zwischenzeitlich. „Ah, der Verlobte von Epicharis? Der Cursus Honorum ist sicherlich ein lohnenswertes Ziel.“ Was Medeia wieder auf Plautius bezog.


    Medeias Nase kräuselte sich ein wenig, wieder nur leicht und sehr kurz, dann nickte sie, halb pikiert noch wegen der Vermutung, dass Plautius sie nicht beim Feldzug dabei haben wollte, und halb erfreut über die Aussichten der Zukunft betreffend. Zudem über die Möglichkeit, dass Plautius womöglich doch den Feldzug in den Wind schlagen würde. „Wovon hängt es denn ab, ob Du doch nicht zum Feldzug mitgehst? Ich denke, Du weißt ja, wie sehr ich mich freuen würde, weiter mit Dir zusammen sein zu können und Dich nicht in ferner Fremde zu wissen.“ Sie lächelte ihn an, es war sogar vollkommen ehrlich gemeint und kein, wie oft in der Öffentlichtkeit, gespieltes Lächeln. Zu Zivilisten und Militärexamen konnte Medeia kaum etwas Sinnvolles beitragen. Sie war noch nie in die Versuchung zu kommen, sich dafür zu bewerben, würde es auch niemals. Aber den Ärger diesbezüglich versuchte Medeia trotzdem zu verstehen. „Ägypten klingt ganz wunderbar. Aber Du würdest Dich entscheiden müssen. Erst mal Ägypten und dann Cursus Honorum oder nur den Cursus Honorum, es sei denn der Kaiser erlaubt Dir als Senator die Provinz zu bereisen.“ Medeia lächelte und stellte sich Plautius in der Toga eines Senators vor und in den Hallen des Senates. Er würde sicherlich seinen Spass mit all den mehr trägen Senatoren haben. Medeia schmunzelte bei der Vorstellung. „Dann wäre es doch sinnvoll, in Ägypten die Grundstücke zu erwerben, Camillus. Ich könnte mich darum kümmern, zudem das mit einer Reise für die Schola eventuell verbinden, sofern mein Rector zustimmen würde. Aber noch schöner wäre es, wenn Du natürlich mitkommen könntest.“

  • “Keine Ahnung, ob Iulia Helena bzw. Tiberia Helenia mitkommt. Es fiel da mal das ein oder andere Gerücht in dieser Richtung. Zumindest der Luchs von Vitamalacus soll mitkommen. Wir werden sehen was sich ergibt. Bis Ravenna ist es ein langer Weg. Da kann viel passieren. Vielleicht kapituliert der Feind ja bis dahin. Wir packen die Tage alles zusammen. Du reist erst einmal nach Ägypten und ich schreibe Dir wann immer ich kann. Den Hausrat lässt du nachkommen und kaufst uns in Ägypten ein Anwesen und Grundstücke. Und vielleicht schaffst du es ja auch einige gute Schriften kopieren zu lassen. Hm, ich vermisse dich schon jetzt.”


    Plautius wechselte von Griechisch auf Latein und brummelte etwas Unverständliches. Dann drückte er seine Frau sanft an sich.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Das pikierte Kräuseln der Nase, was in schönen regelmäßigen Abständen auftrat, verschwand. Medeia unterdrückte dies und betrachtete Plautius stumm, lächelnd und mit den Fingerspitzen an seiner Schulter. „Hm?“, murmelte sie leise. „Ich komme aber noch bis nach Ravenna! Beziehungsweise, ich reise mit der Sänfte dorthin.“ In dem Soldatentross wollte Medeia nicht mitkommen. Aber Ravenna lag nicht so weit, dass es nicht noch einen kleinen Katzensprung erlauben könnte. Zudem würde sie eventuell auch von dort ein Schiff bekommen können, was nach Ägypten fuhr und sie somit auch genauso prompt nach Alexandria brachte. „Ich werde sicherlich was schönes dort finden können. Und Schriftrollen lasse ich Dir dann zuschicken...nur wie?“ Medeia sah Plautius ratlos an, hoffte jedoch, dass der Cursus Publicus dort hin lieferte oder sie müßte sich an das Militär in Ägypten wenden. „Ich Dich auch!“, erwiderte Medeia leise, legte ihre Wange auf seine Schulter und betrachtete einer der mehr groben Fresken auf der Wand. „Was hast Du gesagt?“, fragte Medeia leise, als sie seine Worte nicht mehr verstehen konnte.

  • "Entweder mit dem Cursus Publicus oder mit einer abgestellten Einheit der Legio. Post wird eigentlich immer in beide Richtungen befördert, wenn eine Legio im Krieg ist.


    Meine letzten Worten waren ein Schwur, der nicht für die Ohren einer anständigen Ehefrau gedacht ist. Dafür waren meine Worte zu vulgär."


    Plautius drückte seine Frau an sich und lauschte ihrem Atem und Herzschlag.

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  • Das grosse Packen


    Irgend so ein schlauer Philosoph hatte einmal gesagt, daß Hausrat alles ist, was aus einem Haus rausfällt, wenn man es auf den Kopf stellt. In diesem Fall fiel verdammt fiel aus der Casa von Plautius . Plautius, Medeia, die Sklaven und der Casa-Katze Augustus. Und verdammt viel Hausrat.


    Ein Heer von Sklaven wuselte durch die Casa und hatte begonnen alles für eine Übersiedlung von „Matinius Medeia“ nach Ägyptus zu verpacken. Plautius hatte geschmunzelt als er diesen Namen auf einer großen Kiste mit dem Zusatz „Kleider für zu Hause“ entdeckt hatte. Etwas irritierter hatte er dagegen geschaut als er eine andere Kiste entdeckt hatte: „Artorius Plautius – Korrespondenz“. Na ja, solange es alles im selben Haushalt in Alexandria ankam.


    Kiste für Kiste wurde auf Reisekarren verladen, die vor dem Haus standen. Das ganze Zeug für die Kisten konnte doch unmöglich alles in dieser Casa gewesen sein? Oder verpackte man auf Medeias Anweisungen alles einzeln. Die Kisten schienen beschriftet und katalogisiert zu sein. Wann trug Medeia nur die vielen Kleider? Vage erinnerte er sich, daß sie jeden Tag und bei jedem öffentlichen Anlass etwas anderes trug. Auch hatte sie ein beeindruckendes Sortiment durchsichtiger Nachtgewänder aus Seide mit raffiniertesten Schnitten, welche sie aber meist nur kurz trug, wenn Plautius ins Bett kam. Aber die schienen ohnehin nie sonderlich warm zu halten, denn in der Nacht klaute sie Plautius dann die Decke und zog sie sich bis über die Ohren. Diese Kisten füllten zusammen mit dem Schmuck, den Kosmetika und den Schuhen von Medeia 3 Karren. Vermutlich gab es dafür nur noch leere Medeia-Zimmer in der Casa Artoria in Roma. Ein Zeichen dafür, wie wohl sich seine Frau bei ihm fühlte.


    1 weiterer Karren wurde mit dem persönlichen Hausinventar von Medeia und Plautius bepackt. Etruskische Vasen, Vorhänge, Teppiche, die Schlachtsouvenirs aus Germania, Marmorbüsten etc.. Den gallischen Hinkelstein würde man erst einmal nach Roma, zur Casa Matinia und Bruder Fuscus, schicken.
    Hier würde sich seine Frau in Alexandria bei dem neuen Domus um eine komplett neue Einrichtung und Möbel kümmern müssen, denn die Casa eines Tribunus oder Praefectus war bereits vollständig eingerichtet, wenn man sie bekam. Das Inventar gehörte aber der Legio. Diese Sachen müssten aussortiert und wieder hinein getragen werden. Ohnehin hoffte er, daß Medeia dort ein passendes Anwesen fand.


    2 Karren wurden mit Kisten von Plautius beladen. Nachdem Medeia ihn mal neu eingekleidet und seine Togas und Sandalen aufgestockt hatte, kam da auch einiges zusammen. Eigentlich wären es in seinem Fall mindestens 6 Karren gewesen, aber Medeia hatte den Umzug zum Anlass genommen mal ohne Ende auszusortieren. Aber daß er immer noch so viel Zeug hatte, zumal sein Reisegepäck und die Ausrüstung für Parthia schon ausgesondert war ... Sein Schreibtisch war seine Sache gewesen. Medeia hatte hier nichts angerührt. Zumindest hatte er nichts davon bemerkt. Ob sie seinen Testamentsentwurf gelesen hatte?


    Medeias Reisesänfte und dazugehörige Sklaven wurden aus einem Horrea heran getragen, wo die Sänfte in der Zwischenzeit meist geparkt worden war.


    Dann kamen die Kisten mit den vielen Schriftrollen, Karten und Büchern. Medeia und Plautius hatten alles persönlich verpackt und keinen Sklaven ran gelassen. Da kam auch noch einmal 1 Karren zusammen. In seiner Bibliothek hatte das nach gar nicht mal so vielen Schriftrollen ausgesehen, aber er hatte sich geirrt. Bis auf die ein oder andere Karte, sowie einige militärische Standardwerke hatte er nichts für Parthia eingepackt. Lediglich noch 1 dickes Buch über Medizin und „Frauenleiden“. Ob Medeias „Unpässlichkeiten“ der letzten Zeit auf eine Schwangerschaft hindeuteten? Sie wollte doch keine Kinder, aber vielleicht hatte Iuno das anders gesehen. Vielleicht sollte er hier mal Medeias Leibsklavin Olympia als Informantin gewinnen.


    Er beobachtete Olympia kurz, welche einen Katzenkorb mit dem Casa-Kater Augustus zu einem der Karren tragen ließ. Medeia wäre nicht begeistert, wenn sie wüsste, daß die Katze mitkam, aber Pumillus und Olympia würden sich um das Tier kümmern. Pumillus wuselte überall herum und gab Anweisungen und überwachte.


    Plautius ließ seinen Blick über die Sklaven schweifen. Die hatten sich in den letzten Wochen und Monaten auch immer mehr vermehrt. Plautius konnte sich dem Eindruck nicht erwehren, daß seine Frau hier sehr berechnend und strategisch vorgegangen war. Sobald er einen Sklaven 3-4 Mal gesehen und sich etwas an ihn gewöhnt hatte, tauchte irgendwo im Haus der Nächste auf. So waren es immer mehr geworden. Also wenn er die Sklaven der Legio jetzt mal abzog, ebenso die Trägersklaven der Sänfte und die 2 Leibsklaven von Medeia, Pumillus und Olympia, dann blieben mindestens noch 11-14 Sklaven übrig. Ob die alle ihm und Medeia gehörten?


    Er ging ein letztes Mal durch das geräumte Haus, welches die Präsenz seiner Bewohner aber immer noch enthielt. Zumindest glaubte Plautius Medeias Duftöl in jedem Raum riechen zu können.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • | Antinoos


    Direkt vom Haupttor der Castra kommend, denn die Wegbeschreibung des Wachsoldaten hatte ausgereicht, um die kaum zu übersehende Domus des Praefectus Castrorum rechts neben der Principia schnell auszumachen, verlor der iulische Sklave dann auch keine weitere Zeit und klopfte dreimal kräftig gegen die Tür.


    War das ein 'Herrein' aus dem Innern des Hauses? Kurz zögerte Antinoos, dann trat er einfach ein.
    "Salve Praefectus, Herr.", grüßte er, nachdem er abermals einen kleinen Augenblick geschwiegen hatte, um den Lagerpräfekten nicht mitten bei irgendeiner wichtigen Tätigkeit zu unterbrechen. "Dein Verwandter Iulius Dives schickt mich aus Roma. Ich habe drei Nachrichten für dich dabei.", klärte er seinen Gegenüber dann auf und wartete hernach erst einmal ab, ob er weiterreden durfte oder nicht; ob der Praefectus alle Nachrichten auf einmal haben wollte oder eine nach der anderen; ob der Militär überhaupf gewillt war jetzt Botschaften seines Großneffen entgegenzunehmen. Denn was wusste ein Sklave schon davon, wie gut oder weniger gut die beiden Verwandten aufeinander zu sprechen waren oder wie dieser Iulius hier überhaupt ganz allgemein so war?


    Sim-Off:

    Ich hoffe, ich übergehe hier nicht noch irgendwelche weiteren Wachsoldaten. Falls doch, dann pfeif mich via PN zurück und ich editiere.



    CUSTOS CORPORIS - MARCUS IULIUS DIVES
    CURSOR - MARCUS IULIUS DIVES

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Sim-Off:

    Naja, Licinus hat kaum ständig Zeit im Haus selbst aufzupassen, von daher wäre ein Soldat mit Türdienst schon passend, aber ich löse das mal anders


    Tatsächlich war Licinus grade in dem kleinen Atrium des Hauses unterwegs und alberte ein wenig mit seiner Adoptivtochter herum, die zufällig mal wieder in der castra unterwegs war.
    "Wart grade mal, meine Kleine", sprach er und stellte Esquilina ab, strich ihr noch mal liebevoll über den Kopf und ging dann zur Tür und rief den Ankömmling herein.
    "Salve!"


    Zwei ungleiche Augenpaare richteten sich auf den Boten. Das eine, jüngere, war groß, braun und blickte recht unsicher schüchtern. Um das ältere, etwas höher angesiedelte, lagerten sich scharfe Falten und eine Augenbraue war deutlich erhoben. Es blickte skeptisch abwartend und der Mund darunter machte sich daran zu sprechen.
    "Gleich drei Nachrichten von Dives, sagst du? Na, dann gib mal her...
    Wenn du auf eine Antwort warten möchtest, die Culina ist direkt hier um die Ecke. Lass dir was zu Essen geben. Natürlich auch, wenn du nicht warten möchtest."

  • | Antinoos


    Der Sklave war etwas irritiert hier ein junges Mädel vorzufinden, konzentrierte sich letztlich jedoch auf seinen Auftrag. Er holte also zunächst das erste Schreiben aus seiner Umhängetasche - ein amtlicher Brief in Sachen Iulius Flavus:

    Roma, A.D. X KAL DEC DCCCLXIII A.U.C.

    Ad
    Praefectus Castrorum
    Marcus Iulius Licinus
    Castra Legionis Primae Traianae Piae Fidelis
    Mantua, Italia

    ____________________________________________________________
    M. Iulius Dives Decemvir stl. iud. Iulio Licino s.d.


    Wir wollen nicht klagen, dass sie gegangen sind,
    sondern dankbar sein, dass wir sie hatten.


    In diesem Sinne wünsche ich dir in diesen schweren Stunden den Trost deiner Verwandten und Freunde, nach der Zeit der Trauer jedoch auch wieder einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Sei dir meines Beileids ob des Verlustes deines Großneffen Titus Iulius Flavus versichert.


    Vom hohen Senat zum Decemvir stlitibus iudicandis gewählt ist es meine Pflicht, dem Praetor Urbanus in Erbschaftsprozessen zur Hand zu gehen, was nun speziell auch diesen Fall betrifft. So ist es meine Aufgabe, dir mitzuteilen, dass du nach Intestaterbrecht als rechtmäßiger Erbe der folgenden Vermögenswerte festgestellt wurdest: Geld, Waren und den Getreidehof (I) 'Getreidehof Iulius Flavus'.


    Dir steht es nun frei, ob du dieses an keinerlei weitere Verpflichtungen geknüpfte Erbe annimmst oder nicht. Solltest du dich gegen eine Annahme des Nachlasses entscheiden, wird dein Erbanteil auf die übrigen Erbberechtigten aufgeteilt respektive der Res Publica zugeführt.


    Ich bitte dich, mir möglichst zeitnah, spätestens jedoch bis zum ANTE DIEM VII ID DEC DCCCLXIII A.U.C. (7.12.2013/110 n.Chr.) mitzuteilen, ob du dieses Erbe anzutreten gewillt bist. Denn sollte ich bis dahin keine Antwort in mein Officium in der Bascilia Ulpia zu Roma von dir erhalten haben, bin ich gezwungen dies als Ablehnung der Erbschaft anzusehen.


    Mögen die Unsterblichen deinen Verwandten sicher ins Elysium geleiten, dir und den Deinen aber ein langes und erfülltes Leben schenken.


    Vale bene!


    /images/signet/Siegel_gens_Iulia_Papyrus.png


    MARCUS IULIUS DIVES XVIR STL. IUD.


    Sim-Off:

    Ich gehe mal davon aus, dass die Casa Iulia in Alexandria von Manius Iulius Potitus [NSC] geerbt wird. Deshalb ist die hier unerwähnt. ;)

    Er folgte das zweite Schreiben, das ebenfalls ein amtlicher Brief war. Diesmal jedoch ging es um einen Iulius Civilis:

    Roma, A.D. X KAL DEC DCCCLXIII A.U.C.

    Ad
    Praefectus Castrorum
    Marcus Iulius Licinus
    Castra Legionis Primae Traianae Piae Fidelis
    Mantua, Italia

    ____________________________________________________________
    M. Iulius Dives Decemvir stl. iud. Iulio Licino s.d.


    Wir wollen nicht klagen, dass sie gegangen sind,
    sondern dankbar sein, dass wir sie hatten.


    In diesem Sinne wünsche ich dir in diesen schweren Stunden den Trost deiner Verwandten und Freunde, nach der Zeit der Trauer jedoch auch wieder einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Sei dir meines Beileids ob des Verlustes deines Großneffen Gaius Iulius Civilis versichert.


    Vom hohen Senat zum Decemvir stlitibus iudicandis gewählt ist es meine Pflicht, dem Praetor Urbanus in Erbschaftsprozessen zur Hand zu gehen, was nun speziell auch diesen Fall betrifft. So ist es meine Aufgabe, dir mitzuteilen, dass du nach Intestaterbrecht als rechtmäßiger Erbe der folgenden Vermögenswerte festgestellt wurdest: Geld und Waren.


    Dir steht es nun frei, ob du dieses an keinerlei weitere Verpflichtungen geknüpfte Erbe annimmst oder nicht. Solltest du dich gegen eine Annahme des Nachlasses entscheiden, wird dein Erbanteil auf die übrigen Erbberechtigten aufgeteilt respektive der Res Publica zugeführt.


    Ich bitte dich, mir möglichst zeitnah, spätestens jedoch bis zum ANTE DIEM VII ID DEC DCCCLXIII A.U.C. (7.12.2013/110 n.Chr.) mitzuteilen, ob du dieses Erbe anzutreten gewillt bist. Denn sollte ich bis dahin keine Antwort in mein Officium in der Bascilia Ulpia zu Roma von dir erhalten haben, bin ich gezwungen dies als Ablehnung der Erbschaft anzusehen.


    Mögen die Unsterblichen deinen Verwandten sicher ins Elysium geleiten, dir und den Deinen aber ein langes und erfülltes Leben schenken.


    Vale bene!


    /images/signet/Siegel_gens_Iulia_Papyrus.png


    MARCUS IULIUS DIVES XVIR STL. IUD.


    Zu guter Letzt fand er unter einem Apfel, den er auf dem Weg hierher am Straßenrand als Proviant von einem Baum gepflückt hatte, auch noch eine Wachstafel:

    Roma, A.D. X KAL DEC DCCCLXIII A.U.C.

    Ad
    Praefectus Castrorum
    Marcus Iulius Licinus
    Castra Legionis Primae Traianae Piae Fidelis
    Mantua, Italia



    Dives Licino patruo magno s.d.p.


    Ich danke dir sehr für deinen letzten Brief und deine darin zahlreich enthaltenen Glückwünsche. In der Tat hatte ich selbst kaum zu hoffen gewagt, was sich mir Schritt für Schritt, natürlich keineswegs frei von der einen oder anderen Anstrengung, ergab.
    Nun bin ich also ein gewählter Decemvir stlitibus iudicandis und habe, wie du leicht sehen kannst, auch gleich zwei Erbschaftsfälle, die dich als potenziellen Nachlassempfänger betreffen. So du ein zeitnahes Antwortschreiben vermeiden willst, kannst du deine Entscheidung in beiden Fällen auch gerne meinem Boten mündlich mitteilen.


    Insbesondere möchte ich dich dabei darauf aufmerksam machen, dass du den Getreidehof des Iulius Flavus zwar erben, als Mitglied des Exercitus Romanus jedoch laut Lex Mercatus nicht selbst führen darfst. Doch vielleicht wäre der Betrieb ja auch etwas für deinen Sohn, für den ich hoffe und bete, dass er sich möglichst bald wieder erholt haben wird.


    Denn hiermit komme ich zu einer Angelegenheit, für die seine und eure Hilfe nicht unwichtig wäre. Es geht um nicht viel weniger als den Ausbau unseres iulischen Einflusses! Über meinen Schreibtisch ging jüngst der Fall eines Vipsanius Gallicus, dessen Name dir vielleicht bekannt sein mag. Er verstarb vor einiger Zeit ohne Erben und wird sein gesamtes Vermögen der Stadt vermachen, in der er zuletzt wohnhaft war: Mantua.
    Entscheidend hierbei ist, dass damit unter anderem auch eine Centuria Land nahe Geneva, direkt am dortigen See, den Besitzer wechselt. Ich frage dich nun: Was bei den Göttern will Mantua mit dortigem Landbesitz?! - Nein, der Aufwand sich um jenen zu sorgen würde vermutlich jeden Gewinn für die Stadt vernichten. Deshalb hatte ich gedacht und gehofft, dass es dir mit deinem guten Verdienst als Praefectus Castrorum und deinem Sohn mit seinen Verbindungen in die Stadtverwaltung vielleicht möglich wäre jene vom Verkauf des Landes an dich zu überzeugen.


    Du sollst wissen, dass uns im Gegensatz zur Stadt Mantua sogar die Möglichkeit dazu gegeben wäre, jenes Land bei Geneva gegen guten Grund und Boden bei Bovillae einzutauschen. Der Zufall nämlich will es, dass der Verpachter des von mir bewirtschafteten Guts im Krieg verstorben ist und sein erbender nächster Verwandter mit seiner Familia irgendwo bei Augusta Raurica lebt.
    Mein gesandter Sklave Antinoos hat den Auftrag dich und oder deinen Sohn, so dies gewünscht ist, zu einem möglichen Termin mit der Stadtverwaltung Mantuas zu begleiten.


    Mögen die unsterblichen Götter über dich und die Deinen wachen!
    Vale bene!


    /images/signet/Siegel_gens_Iulia_Tabula.png



    MARCUS IULIUS DIVES
    DECEMVIR - CURSUS HONORUM


    Während der Militär mit Lesen beschäftigt sein würde, entschied sich Antinoos das Angebot einer Mahlzeit dankend anzunehmen und begab sich stumm, obgleich er gerne wenigstens die junge Dame um Begleitung gebeten hätte, in die Culina, wo er sich gemäß den Worten des Lagerpräfekten einen kleinen Imbiss geben ließ. Er hatte schließlich noch weitere Aufgaben hier in Mantua zu erledigen...




    CUSTOS CORPORIS - MARCUS IULIUS DIVES
    CURSOR - MARCUS IULIUS DIVES

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus


  • Esquilina


    "Dann komm mal her mein, Mädchen", sprach Licinus zu seinem Adoptivtöchterchen. Er begab sich auf eine der Bänke, die am Rand des Atriums standen und klopfte sich auf seine Knie, woraufhin sich Esquilina auf seinen Schoß setzte.
    "Sehen wir mal, was der Onkel Dives uns da schreibt, mmh?"


    Zuerst entrollte er einen der Briefe auf Papyrus und überflog ihn.
    "Mmmh, Iulius Flavus? Wieso bekomme ich denn den Brief und nicht Iulius Potitus?"


    Der zweite Brief gab ihm nicht unbedingt weniger Rätsel auf
    "Iulius Civilis? Herzchen, anscheinend hast du mehr Cousins als wir beide dachten."


    "Marcus, was steht da eigentlich?", fragte das kleine Mächen, da sie nicht so schnell mit dem Lesen hinterher kam, wie der Lagerpräfekt die Briefe nach wieder nach hinten schob.
    Licinus wendete sich daraufhin Esquilina zu und versuchte zu erklären:
    "Siehst du, Esquilina, es ist so: Anscheinend ist ... sind zwei Männer in die Unterwelt eingegangen, die irgendwie mit mir verwandt sind. Und Onkel Dives ist jetzt der Mann, der dafür sorgen muss, dass alles was diese Männer hatten zu den Leuten kommt, die es bekommen sollen. Hast du das verstanden?"


    "Ich glaub schon. Apollo hat die Männer geholt und ihre Seelen zum Styx gebracht. Und dann können sie nix mehr mit ihren Sachen machen. Und deshalb bekommt die jemand anders."


    "Ganz genau, mir ist nur nicht ganz klar, warum ich. Na, lass uns mal in den letzten Brief reingucken." Mit diesen Worten öffnete Licinus die Wachstafel. Allerdings bezogen sich dort nur die ersten beiden Absätze auf die Erbschaften.
    "Mmmh, das nützt mir spontan auch nicht besonders viel. Was schreibt der gute denn sonst noch. Oh ha, jetzt wird es interessant. Vipsanius Gallicus? Kennst du den?" Die Frage war eher rhetorisch, aber das Mädchen antwortete dennoch:
    "Nein, wer ist das?"
    "Tja, das weiß ich eben auch nicht. Auf jeden Fall hat er Land besessen das jetzt der Stadt gehört. Und Dives will, dass ich das Land kaufe. Vermutlich um es an ihn weiter zu verkaufen. Wenn ich das richtig sehe zumindest."
    Licinus zuckte mit den Schulter. Das Geld dafür besaß er schließlich, die Zahlungen seines Soldes waren auch nach dem Krieg weiter gegangen.
    "Antinoos!"

  • | Antinoos


    Gerade noch schaufelte sich der Cursor den letzten Happen hastig in den Mund, schluckte ihn nach zweimaligem kurzen Kauen hinunter und begab sich sodann schnurstracks zurück ins Atrium, von wo der Iulius rief.
    "Praefectus Iulius, Herr?", antwortete er, nachdem er einige Schritte von dem Mann entfernt stehen geblieben war. Der Tonfall des ihm ansonsten unbekannten Iuliers ließ ihn dabei weniger Gutes befürchten...




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    CURSOR - MARCUS IULIUS DIVES

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    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • "Dein Herr hat geschrieben, dass du mich in die Stadtverwaltung begleiten sollst. Du wirst also heute Nacht hier Quartier beziehen müssen. Bist du über die Angelegenheit informiert?" kam es aus dem Munde des Präfekten, dass der Bote in Anbetracht des soldatisch unwirschen Tonfalls schlimmeres befürchtete als eine einigermaßen harmlose Nachfrage.
    "Wenn ja, was weißt du genau über die Pläne deines Herren?"

  • | Antinoos


    Ja, der aus Roma gesandte Sklave hatte bislang noch keine große Erfahrung mit Militärs sammeln können. Einzig in Ostia hatte er durchaus gelegentlich mit dem einen oder anderen Soldaten zu tun gehabt, sich aufgrund des miserablen Verhältnisses zwischen Curia, der sein Herr an hoher Stelle angehörte, und der Classis allerdings nie über Maß mit den Leuten beschäftigt. Hier nun stand er jedoch nicht nur vor einem Praefectus Castrorum, sondern gleichsam einem Iulier, einem Verwandten seines Herrn. Da galt es sich folglich doppelt zu bemühen!
    "Ja, Herr, ich bin wenigstens grundlegend informiert. Ich weiß, dass zwei der überbrachten Nachrichten solcher Art sind, wie sie mein Dominus seit seinem Amtsantritt an viele verschickt. Sofern du mir darauf mündliche oder schriftliche Antwort mitgeben willst, soll ich diese nach Roma meinem Dominus überbringen.", begann Antinoos und ahnte nicht, dass der ältere seiner beiden Gegenüber dies wohl nicht gemeint hatte. Doch letztlich war es eben auch ein Teil des Auftrags, den er erhalten hatte und nun im Sinne des sich Bemühens wiedergab.
    "In dem dritten Schreiben geht es darüber hinaus um einen verstorbenen Soldaten deiner Legion. Ich weiß nicht genau warum, aber aus irgendeinem Grund erbt die Stadt Mantua sein Vermögen, wozu auch ein Grundstück gehört, das irgendwo weit weg von hier liegt. Und das Land hofft mein Dominus deshalb in euren Besitz, in den Besitz der Iulier, zu bekommen. Du sollst das Geld haben und dein Sohn die nötigen Kontakte in der Stadt. Und ich bringe die Erbschaftsbenachrichtigung, um sicher zu gehen, dass euer Angebot auch das erste sein wird.", führte er aus. Denn wo niemand etwas von der Erbschaft wusste, da konnte ebendiese schließlich auch kaum veräußert werden.




    CUSTOS CORPORIS - MARCUS IULIUS DIVES
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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • "Was die ersten beiden Briefe angeht, kannst du deinem Herren ausrichten, dass ich das Erbe ausschlage," beschied Licinus. Er hatte entschieden, dass das Erbe sicher nicht so groß sein konnte, dass es die Transportkosten rechtfertigte. Und einen Betrieb sonst wo zu verwalten kam auch nicht in Frage.* Damti dürfte der Teil der eventuellen Erbschaften erledigt sein und Licinus konnte zu dem restlichen Part kommen. Dort erwartete ihn sogleich eine Überraschung. Es hatte den Anschein als wäre er unversehens in ein kleines Ränkespiel verwickelt worden.
    "Sieh an, sieh an," sprach leicht amüsiert er mehr zu Esquilina denn zu Antinoos
    "Der gute Dives ist mit allen Wassern gewaschen, wie es aussieht." Die Angesprochene sah ihn jedoch nur aus verständnislosen Augen an und verstand nicht, was ihren Adoptivvater so sehr belustigte. Aber dieser konnte nichts schlimmes darin sehen, hatte er doch nicht vor, die Stadt übers Ohr zu hauen. "Also gut, wir gehen morgen in die Stadt, mit etwas Glück bekommen wir sofort einen Termin. Ich bin ja nicht irgendwer, das sollte also gehen. Sei zur zweiten Stunde morgen bereit, dann brechen wir auf. Fragen?" So verfiel Licinus wieder in die Rolle des militärischen Befehlshaber und jeder Soldat wäre schon in Anbetracht des abschließenden Tonfalls ins state gefallen und hätte nur noch wirklich dringende Fragen gestellt.



    Sim-Off:

    }Oder mit anderen Worten: An dem Betrieb hab ich kein Interesse und das Geld, davon hab ich selbst genug auf dem Konto
    Thread in der Stadt mach ich morgen auf.

  • | Antinoos


    Der Sklave nickte, was die beiden Erbschaften anbelangte, obgleich er nicht ganz verstand, wieso der Iulier die beiden Nachlässe ausschlug. Es mochte nur das Gerede einer besitzlosen Sklavin sein, doch seine Mutter hatte ihm stets gesagt: 'Wer das As nicht ehrt, der sein den Sesterz nicht wert.' Zweifellos mochte das auf einen eh gut vermögenden Praefectus Castrorum nicht zutreffen, wie sich Antinoos allein schon aus Respekt vor dem Verwandten seines Herrn kein einziges Wort des Zweifels vor diesem erlaubte, doch verstand sein Geist es eben trotzdem nicht.
    Erst bei der Behauptung, dass Dives mit allen Wasser gewaschen sei, blickte dessen Sklave doch kurz etwas skeptisch, weil er den Ausdruck im ersten Moment ein wenig zu wörtlich auffasste. Und hier war der amtierende Decemvir in der Tat mit nicht einmal der Hälfte aller Wasser gewaschen, bezog sich dieses aus der Seefahrt kommende Sprichwort doch auf die sieben Weltmeere, die in dieser ihrer Zeit aktuell das Schwarze Meer, das Aegaeische Meer, die Adria, das Thyrrenische Meer, das Ligurische Meer, das Ionische Meer sowie nicht zuletzt das Mittelmeer selbst waren. Tatsächlich hatte Iulius Dives erst drei dieser Meere befahren und war folglich auch erst mit ebendiesen drei Wassern gewaschen. Aber gut: Schwamm drüber.


    "Verstanden, Praefectus Iulius, Herr. Keine Fragen.", antwortete der Unfreie kurz darauf auf die Ansage des Praefectus, wobei er selbst im Nachhinein etwas überrascht war, wie klein er doch bei diesem Tonfall seines Gegenübers sogleich wurde. Nach der Erlaubnis wegzutreten kümmerte sich Antinoos sodann um ein einfaches Nachtlager...

    ~~~


    ... bevor er am nächsten Morgen nach flinkem Frühstück und weniger komfortablen Schlaf als gewohnt pünktlich erneut den Praefectus Castrorum im Atrium von dessen Unterkunft aufsuchte:
    "Praefectus Iulius, Herr? Der von deinem Verwandten Iulius Dives gesandte Sklave Antinoos ist bereit dich wegen der Sache mit dem Grundstück in die Stadt zu begleiten.", meldete er aus seiner Sicht fast schon so soldatisch wie die richtigen Soldaten, die hier hin und wieder den Lagerpräfekten 'besuchten'.




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  • Das Militär färbt ab, war Licinus erster Gedanke, als der Mann sich in einer pseudo-militärischen Art meldete. Er selbst hatte ebenfalls schon eine Schale puls gefrühstückt und war somit ebenfalls marschbereit.


    "Dann Abmarsch!" kommandierte er.

  • | Antinoos


    Tja, was konnte der bithynische Sklave darauf noch groß erwidern? Eigentlich... nichts. Und so nickte er dann auch nur wortlos, bevor er dem iulischen Verwandten seines Herrn stumm durch eines der Tore aus den Castra bis hin zum Eingang der Curia von Mantua folgte.




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  • Mit den Schreiben in seiner Hand, war Verus - mitsamt seiner lorica hamata, die nur übergeworfen schien - zur Casa des Präfekten gerannt. Der Waffengürtel war bereits fest um seine Hüfte geschlossen und das Gladius an diesem verbracht. Verus war nervös, während seine Linke fest an die Türe hämmerte. "Aufmachen," rief er. "Alarm," setzte er noch nach, um den militärisch geschulten Iulius aus dem Schlaf zu reißen, der dieses Wort sicherlich kannte als alter Haudegen.

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