Der Seiteneingang - Lieferanten, Boten und Bettler haben sich hier zu melden.

  • "Das kann natürlich sein aber wir müssen in den heißen Tagen Wasser teilweise umleiten,um die Grundversorgung zu gewährleisten.Leider bleibt der Preis der selbe.Falls es vorkommen sollte,dass dein Haushalt unterversorgt ist, melde es mir bitte demnächst,jeder hat Recht auf Grundversorgung."


    Verus antwortete kalt und war sich bewusst ,dass dieser Sklave nur Geld schinden wollte und ebenso war es möglich ,dass es im Sommer zu Problemen kommt,die aber behoben werden.


  • MAIORDOMUS
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    "Du vergisst, wir sind nicht jeder," erwiedert der Alte, mit jener Überheblichkeit, wie es nur ein langjähriger Vorstehers eines patrizischen oder anderem noblem Haushaltes tun kann. "Sei versichert, wir werden uns melden...."


    Er gibt einen Wink und ihm wird die Schatulle gebracht.


    "Ich werde doch wohl eine Bestättigung erhalten," sagt er, bevor er den geforderten Betrag herausrückt.

  • "Ja natürlich,sie wird dir die Tage oder Wochen gebracht werden,wir haben viel zu tun im Amt.Bitte drücke dein Siegel in diese Tabula als Bestätigung"


    Verus hielt ihm eine Tabula hin.


    Wassergeld - Zahlungen



    Name -




    Zahlung -



  • Nachdem ich den ganzen Tag über diverse Marktplätze und durch enge, aber proppenvolle Seitengassen gestolpert war, hatte ich immernoch kein Dach über dem Kopf für die Nacht. Über den Hunger war ich schon hinaus, allerdings hatte ich das Gefühl meine Magen hätte sich in Ermangelung von Nahrung gleich selbst verdaut. Oh ihr Göttter, warum gab es in Rom nur soviele Bettler, dass kein Händler mir wenigstens noch ein Stück vergammeltes Brot gegeben hatte? Oh bei Aplus Blitzen, es war zum Heulen, aber mehr als eine Träne gestattete ich mir nocht nicht. Flennen konnte ich noch, wenn der erste Straßenköter anfing an mir zu nagen, weil ich zu schwach zum weglaufen wäre.


    Einer der anderen Bettler, angeblich ein Ex-Gladiator, der vorgab beide Beine verloren zu haben, komischerweise bin ich genau in seiner Gegend über zwei solche Gliedmaßen gestolpert, hatte mir unter hämischne Grinsen gesagt, dass ich es doch mal bei einer der Villen der Reichen versuchen wollte. Wahrscheinlich war das eine Falle und ich würde mir dort die Tracht Prügel meines Lebens holen, oder schlimmeres, aber der Mut der Verzweiflung, nebst dem Hunger des schmachtenden, trieben mich zu einer dieser pompösen Wohngebäude.


    Als ich so vor dem Eingang stand schämte ich mich ja schon ein bisschen; Mama hätte mich kräftig ausgeschimpft, wenn ich so dreckig und in verschlissener Kleidung vor den Augen anderer Leute herumgelaufen wäre, aber Mama hatte derweil wohl andere Probleme, als sich um meine Aufmachung zu sorgen. Viele Minuten lang stand ich vor der Tür und wagte es nicht anzuklopfen, aber der Untergang der Sonne machte unerbittlich kalr, dass ich mich nun bewegen musste, wollte ich nicht Teil der Schauermärchen werden, die Papa immer über Rom bei Nacht erzählt hatte.


    Zaghaft trat ich nun an den Eingang, hob meine kleine Faust und klopfte an die Tür.


  • MAIORDOMUS
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    Auf dem Wirtshof der Villa Tiberier herrschte wie meistens hektisches Treiben, eigentliuch brachte täglich ein Lieferant die unterschiedlichsten Waren, immer wieder boten auch Händler einfach so ihre Waren an. Dies hatte gerade für den Maiordomus den Vorteil, das er die Einkäufe für die Villa erledigen konnte, ohne eben diese zu verlassen.


    So war er auch heute damit beschäftigt, mit einem Fleischhändler über den Preis einer ganzen Wagenladung Frischfleisch zu verhandeln. Sie standen neben dem Karren und der Maiordomus prüfte die darauf verladenen Rinderhälften auf das genaueste. Letzlich ging es ihm darum, den Preis etwas zu drücken und die Differenz zu seinen eigenen Ersparnissen zu legen.


    Innerlich stöhnte der alte Maiordomus auf, als der Knabe an der kleinen Seitentür erschien. Ihm waren diese Bettler einfach zu wieder, es war für ihn nur arbeitsscheues, faules Gesindel, welches man am besten in den Orcus spülen sollte. Aber die Anweisung der Herrschaften war eindeutig, kein Bedürftiger sollte abgewiesen werden.


    "Setz dich dahin !" meinte er scharf, deutete auf eine Bank die an der Hand wand stand. "Dir wird gleich eine Schale Puls gebracht..."


    Nein, freudlich war der Tonfall nicht, viel mehr geprägt von herablassender Arroganz, welche der oberste Sklave sich über die Jahre angeeignet hatte.


  • Die Götter waren mir hold. Zumindest wohl Alles in Allem. Als ich den komsichen Typen sah, der mit seiner finstren Miene direkt der Unterwelt entsprungen zu sein schien, wollte ich schon alle meine Befürchtungen für Wahr erklären und meine kurzen Beine in die Hand nehmen, um Fersengeld zu geben. Allerdings donnerte da auch schon die Stimme des Grimmbartes in meinen Ohren und meine Muskeln gefroren.


    Und jetzt waren mir die Götter hold, sollte doch statt unzähliger blauer Flecke meinen Körper sollte ein Teller Puls meinen Bauch füllen. Ich strahlte den Mann an, wie ein Honigkuchenpferd. Den unfreundlichen Tonfall registrierte ich gar nicht erst. Wer mir in deser Stadt freiwillig was zu Essen geben wollte, musste einfach das Herz eines Elefanten haben... also von der Größe her, nicht vom Aussehen.


    Vorerst folgte ich also glücklich der Anweisung und setzte mich auf die Bank um auf das Essen zu warten, aber während ich da so saß, schämte ich mich plötzlich so auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. Papa hätte mein Dasein hier bestimmt nicht so toll gefunden. Ach Papa, warum konntest du mir nicht einfach einen Haufen Sesterzen hinterlassen? Dann könnt ich jetzt zu Hause sitzen und weiter lernen, wie früher, als alles noch gut war.

  • Es dauerte auch nicht lange, da brachte ein junger Sklave, er war sicher nur wenig älter als Laris, eben diesem eine gutgefüllte Schale Puls und auch einen Becher frischem Wasser.
    "Hier, für dich," sagte der Junge, während er Schale und Becher Laris hinhielt.


    Der alte Maiordomus hatte sich in der Zwischenzeit wieder dem Händler zu gewandt und sich auch recht schnell über den Preis geeinigt. Kaum war der Betrag in der Tasche des Händlers, da machten sich einige Sklaven daran, die Rinderhälften vom Wagen zu hiefen und in einen der kühlen Keller der Villa zu tragen.

  • Dankbar nahm ich das Essen und das Trinken an und dann war ich für ein paar Sekunden lang nicht ansprechbar, weil ich die Nahrungsmittel so schnell es ging hinunterschlang. Als ich kurz vor dem Ende der Mahlzeit war, schaute ich verschämt nach links und rechts, aber da mich gerade wohl niemand beobachtete, hob ich die Schale vor das Gesicht und schleckte noch den letzten Rest heraus, der an Boden und Seiten des Gefäßes klebte. Erst als das Ding aussah wie neu, stellte ich die Schlae wieder ab und gönnte mir einen zufriedenen Moment, dann allerdinsg war es Zeit wieder an die Zukunft zu denken... und den Geboten der Höflichkeit zu folgen, die Mama mir auf deutliche Art und Weise immer wieder eingebleut hatte.


    Wie es schien war der Mann, der mir das Essen verschafft hatte, gerade nicht beschäftigt, sodass ich von der Bank auf der ich saß wieder aufsprang und zu ihm lief. Nach einer kleinen Verbeugung sprach ich ihn an.


    "Salve, edler Herr! ich möchte euch Danke sagen und dann fragen, ob ich... äh... eure Großzügigkeit...öh... vergelten kann?"


    Ich fand meine Wortwahl gar nicht mal so schlecht, war allerdings die frage, was der Mann zu mir sagen würde... so ganz traute ich dem Frieden denn auch noch nicht, schliesslich sah der Greis doch aus, als würde er jemanden lieber schlagen, als anstellen wollen. Was auch der Grund war, weshalb ich mich nicht traute einfach direkt nach Arbeit und Unterkunft zu fragen.


  • MAIORDOMUS
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    Der alte Maiordomus war erstaunt, als der junge Bettler sich bei ihm bedankte. Das war eine Reaktion, die er nicht erwartet hatte, verwschwand dieses Bettlerpack doch meistens, direkt nach dem sie ihr Esssen verschlungen hatten, wenn sie nicht zuvor noch etwas hier vom Wirtschaftshof stahlen.


    Aber dieser Junge bedankte sich nicht nur, er traf auch genau denn richtigen Tonfall, denn der oberste Sklave der Villa Tiberia sah sich selbst als etwas besseres, stufte sich eher auf der Höhe der Herrschaften ein, kaum als wirklicher Sklave. Und wer sein Zimmer in der Villa sah und wer ein Blick in die Sesterzen gefüllte Truhe unter seinem Bett warf, dem wurde diese Selbsteinschätzung des alten Sklaven nur zu bewust.


    So blickte er auf den jungen herunter, musterte ihn, anstatt ihn davon zu scheuchen, wie er wohl mit jedem getan hatte, der um Beschäftigung gebettelt hatte. Er musste die Bettler vielleicht füttern, aber das hies nicht, das er ihnen Arbeit geben musste.


    Hier wäre das vielleicht anders.


    "Bist du bereit schwer zu arbeiten ?" fragte er.


  • Dieses Haus sah schon majästetischer aus. Weitläufig füllte es einen ganzen Wohnblock aus. Ich wunderte mich, wozu soviel Prunk gut sein sollte. Aber nun gut, die Menschen hier mussten selbst entscheiden, was sie zu tun gedachten. Die Vordertür betrachtend sah ich plötzlich ein kleines, sehr filigran gezeichnetes Grafiti, auf dem in lateinischer Schrift zu lesen war, dass sich meinesgleichen doch gütigst zum weniger auffälligen Seiteneingang begeben sollten. Diese Herrschaften wollten wohl nicht, dass man die Bettler direkt auf der Straße vor ihrem Haus sah und sie damit in Verbindung brachte. Verächtlich schnaufend suchte ich den Seiteneingang und fand ihn schließlich. Mit dem Knauf meines Wanderstocks schlug ich gegen die Tür und wartete geduldig.

  • [Blockierte Grafik: http://s3.bilder-hosting.de/tbnl/P6NNJ.jpg]| Rufus


    Rufus - ein Sklave für die einfachen Arbeiten - hatte gerade im hinteren Teil des Hauses zu tun gehabt, und gerade auf dem Rückweg in die Sklavenquartiere kam er am Hintereingang vorbei. Als er das Klopfen hörte, ging er schnell zur Tür und öffnete sie.


    "Salve!", sprach der Barsch den Mann an, "Was willst du?"











    SKLAVE - MARCUS TIBERIUS GRACCHUS

  • Mein Warten wurde endlich belohnt, als ein einfach gekleideter Mann die Tür öffnete. Scheinbar ein Sklave.


    "Chaire, werter Herr. Ich bin ein Bettler und bitte Euch um eine milde Spende. Ich bin mit allem zufrieden, was Ihr entbehren könnt. Entschuldigt die Umstände.", antwortete ich aufrichtig und verneigte mich entschuldigend.

  • [Blockierte Grafik: http://s3.bilder-hosting.de/tbnl/P6NNJ.jpg]| Rufus


    Rufus blickte den alten Mann ohne Verständnis an. Was suchte der denn hier im Viertel, in dem ausschließlich die reichsten und vornehmsten Bewohner Roms wohnten? Sollte er doch bei den casae des Pöbels betteln oder sich aufs Forum hocken, da waren Bettler doch sowieso in Scharen. Der sollte dahingehen wo er hingehörte. Doch Rufus brachte nicht den Mut auf den alten Mann wegzuschicken. Jeden Moment konnte der maiordomus vorbeikommen, und der war immer recht großherzig zu Bettlern. Dann würde Rufus bitter bezahlen müssen.


    "Komm rein, in der culina finden wir sicher etwas für dich."


    So bedeutete er dem Mann ihm in die Küche zu folgen.








    SKLAVE - MARCUS TIBERIUS GRACCHUS

  • Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    So blickte er auf den jungen herunter, musterte ihn, anstatt ihn davon zu scheuchen, wie er wohl mit jedem getan hatte, der um Beschäftigung gebettelt hatte. Er musste die Bettler vielleicht füttern, aber das hies nicht, das er ihnen Arbeit geben musste.


    Hier wäre das vielleicht anders.


    "Bist du bereit schwer zu arbeiten ?" fragte er.


    Ein Grinsen vor Freude konnt ich mir zum Glück verkneifen. Auch wenn er erstmal nur eine Frage gestellt hatte, so hörten sich die Worte des Tattergreises doch durchaus positiv an in meinen Ohren. Zumindest bis er zum Wort "schwer" kam. Etwas zweifelnd blickte ich an meinen dürren Armen hinunter zu meinen nur weniges dickeren Beinen. Jetzt rächte es sich wohl, dass meine Eltern keine Bauern waren und ich Lesen lernen musste, anstatt über ein Feld toben zu dürfen wie meine (wenigen) Freunde.


    Aber was blieb mir anderes übrig, als die Zähne zusammenzubeißen? Tapfer schluckte ich meine Zweifel hinunter und versuchte dem Mann, wenigstens einen Augenblick lang, ins Gesicht zu sehen.


    "Ich tue was ihr wünscht, edler Herr!"


  • MAIORDOMUS
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    Natürlich war dem Maiordomus klar, das Laris nicht einfach zum Abladen der Rinderhälften eingeteilt werden konnte. Aber es gab Plätze in der Villa, wo gerade Kleine am besten eingesetzt wurden und denoch schwere Arbeit leisten mussten.


    "Du kannst im Hypocaustum mit helfen, Holz tragen und die Feuer am leben erhalten. Harte Arbeit, aber du bekommst täglich gut was zu essen und kannst in einer Kammer schlafen. Und eine frische Tunika bekommst du auch, wir können doch nicht jemand, der in der Villa Tiberia arbeitet in solchen Lumpen herum laufen lassen."


    Für den Maiordomus war dies sicher ein äusserst grosszügiges Angebot, auch wenn Laris sicher auch zu anspruchsvolleren Arbeiten zu gebrauchen sei. Aber vielleicht würde er, oder ein anderer, irgendwann einmal dahinter kommen.


  • Ins Hypokaustum? Ich persönlich hatte noch keins von innen gesehen, da unser Haus von sehr alter Bauart gewesen war und deshalb ohne Hypokaustum auskommen musste, aber einige Freunde hatten mir erzählt, dass da nur die Sklaven arbeiteten. Fast wären mir also die Tränen ins Gesicht geschossen, dass ich enden würde wie ein servus, ein schonend gedünsteter servus.


    Allerdings und das war der Gedanke, der mich vom Flennen abhielt, würde ich so überleben, ein Dach über dem Kopf haben und genug zu essen in meinem Magen... und irgendwann, irgendwann war ich hoffentlich viel zu groß um unter den Fußboden zu passen. Die neue Kleidung interessierte mich da nur nebenbei, würde mich ja doch keiner drin sehen.


    Mit zusammengebissenen Zähnen und trotz aller Vernunft wässrigen Augen, nickte ich dem gestrengen Großvater des Methusalem zu.


    "Ich würde hier mit Freuden für euch arbeiten, edler Herr."


    Hoffentlich nur war der mann nicht einer von der Sorte, die alle Versprechen vergaßen, wenn sie nicht in Stein gemeißelt auf dem Forum aushingen, denn wenn er mich übers Ohr hauen, ausnutzen oder quälen würde, dann hatte ich Pech. Und keine Hoffnung noch etwas daran ändern zu können. Nicht die rosigsten Zukunftsaussichten waren das, aber wenigstens gewährten mir die Götter die Gnade in der Stadt der Verzweiflung überhaupt eine Zukunft zu haben.

  • Ergeben nahm ich die Anweisungen hin und fügte mich in mein neues Schicksal, als Knecht in diesem Haushalt. Mama wäre in Tränen ausgebrochen, hätte sie noch mitbekommen, was aus der goldenen Zukunft, die sie für alle ihre Kinder geplant hatte, zu werden drohte. Nun war Mama aber tot und ein Leben, auch ein erbärmliches Leben, war besser als gar keines. doch so rechte Freude wollte sich bei mir nicht einstellen, wenn ich dem alten Mann auch dankbar war, dass er mir überhaupt etwas zu arbeiten und eine Bettstatt gab.


    Also nickte ich nun mit gesenktem Kopf und machte mich auf die angegebenen Orte zu besichtigen. Doch das wichtigste hätte ich fast vergessen, aber vor meinem geistigen Auge erschien mir Papa und wackelte drohend mit dem Zeigefinger, sodass ich hurtig dem großen Greis noch etwas sagte.


    "Danke, edler Herr."

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