[Taberna] Zum gerupften Huhn

  • Sim-Off:

    Zusammenfassung wegen des Servercrashs


    Nachdem Servianus Duccia Vera darüber berichtet hatte, dass an diesem Morgen die feindlichen Heere aufeinander getroffen waren, blieben sie noch eine Weile beisammen. Dabei hätte ein aufmerksamer Beobachter ein ziemliches Knistern in der Luft bemerken können, allerdings schien sich keiner der beiden, entgegen ihrer sonstigen Art zu dem ersten Schritt durchringen zu können. Und so bleib es bei zarten Andeutungen.

  • Nachdem sich nun ein paar Kameraden gefunden hatten um zusammen die Stadt unsicher zu machen war das kleine Grüppchen auch gleich auf den Weg zu einem der bekannten Lokale um dort, gesittet und die Form wahrend, einzufallen. Die Taverne war gut besucht wodurch es nicht mehr viel Platz gab und so überlegte man sich nicht doch woanders etwas Spass zu haben.


    Ihr seht doch dass da kein Platz mehr ist murrte Aulus und verzog das Gesicht. Wo willst du dich denn hinsetzen? Vllt dem fetten Typen da auf den Schos? setzte er nach und deutete mit einer Kopfbewegung in die Richtung des Genannten. Alle sahen ziemlich unglücklich drein. Aulus hatte Recht. Wenn man nicht im ganzen Lokal verteilt sein wollte sah die Sache ziemlich trüb aus. Aber die Prima würde sich nicht geschlagen geben. Schliesslich waren sie Helden und hatten eine Schlacht überlebt und gewonnen. So würde dieses kleine Problem doch zu überwinden sein.

  • >>> Meine Reise hatte ja auch nur noch besser werden können! So erreichte ich seit Ostia ohne größere Vorfälle irgendwann auch Mantua.. wo ich mich dazu entschied die Mansio vorerst Mansio sein zu lassen. Ich hatte Hunger! Also ließ ich mich vor irgendeine Taverna kutschieren und landete, wie der Zufall es so wollte, vor dem Lokal 'Zum gerupften Huhn'. In einer Ecke des Marktplatzes gelegen handelte es sich um eine offensichtlich kleinere, aber trotzdem sehr gut besuchte Taverne, wie ich nach dem Eintreten feststellen durfte. Vergleichsweise viele der Männer schienen Soldaten (der Legio Prima, schloss ich) zu sein. Aber auch einige zivile Bewohner Mantuas speisten, tranken und feierten hier. Gut, letzteres nahm ich nur einfach mal an, als wenn es im ersten Beitrag dieses Themas so stehen würde. Aktuell und zu dieser Stunde feierte hier niemand ausgelassen. Ein hagerer Wirt mit beinahe mausgrauem Gesicht spülte gerade Gläser, während eine Bedienstete auffallend nuttig am Tisch einiger Soldaten rumlungerte. Eine andere ebenfalls weibliche Bedienung stritt sich im Hinterzimmer mit irgendeiner Frau (ich konnte beide nur hören). Da musste man aber schon genau die Ohren spitzen. Und eine dritte Schankmagd nährte sich meinem Tisch, an den ich mich gesetzt hatte: "Was darf ich dir bringen?", fragte sie leger mit einer kleinen Wachstafel in der Hand. "Welche Speisen und Getränke kannst du mir denn empfehlen?", reagierte ich nett lächelnd mit spitzem Unterton in einer Gegenfrage. Fittchen!


    Sim-Off:

    Ich würde mich freuen, wenn mir ein Einheimischer vielleicht etwas empfehlen könnte.... =)

  • "Und wieder mal ist es voll und Titus zu spät!" grummelte Licinus in den nicht vorhandenen Bart, kaum dass er die Tür durchtreten hatte und seinen Adoptivsohn nirgendwo ausmachen konnte.
    Nun, es konnte wohl niemand von ihm erwarten, dass er hier im Eingangsbereich oder gar vor der Tür wartete. Also durchmaß er den Raum und trat vor den Tisch, an dem scheinbar am wenigsten los war. Überraschenderweise war der einzige Gast an diesem Tisch eine Frau. Hätte er ein Auge für dergleichen, hätte er eventuell festgestellt, ein Rasseweib. Tat er aber nicht.


    Stattdessen grüßte er er trocken:
    "Salve, is hier noch ein Platz frei?"


    Sim-Off:

    Natürlich trägt Licinus Soldatentunica, cingulum und Schwert mit sich. Da er heute abend aber in zivil unterwegs ist keine Rüstung, Helm oder sonst war. Auch seine Auszeichnungen liegen daheim.
    Man sieht dem getragenen dennoch an, dass es sich um einen Offizier handelt ;)

  • Die Bedienung zog einen kleinen Flunsch auf meinen Unterton hin, bevor sie für den Moment nicht zum Weiterreden kam, weil ein kurz zuvor eingetretener Soldat sich in die Unterhaltung mischte und mich ansprach. In Alexandria hatte ich natürlich genügend Militärs gesehen, um gleich auf den ersten Blick trotz semiziviler Aufmachung zu erkennen, dass es sich hier um einen Offizier handelte. Dennoch fand ich seinen Spruch nicht gerade originell. Da hatte ich schon deutlich gelungenere Anmachen erlebt. Nicht zuletzt war er mir auch schon ein bisschen alt, erwischte ich mich bei dem Gedanken, was ich wohl zu tun bereit wäre, wenn ein junger knackiger Legionär hier an der Stelle des alten Offiziers gestanden hätte. "Hallo, gerne, setz dich.", lud ich den Mann also ein - in erster Linie, um mir selbst zu beweisen, dass ich nicht so war, wie mir meine Gedanken vorgaukeln wollten. Erst im Nachhinein lächelte ich den Fremden zurückhaltend an und fügte hinzu: "Vielleicht kannst du mir ja sagen, was man hier so essen und trinken kann." Die Bedienung war dazu ja offenbar nicht in der Lage. "Ich bin übrigens Sergia, Sergia Fausta, Praefecta Vehiculorum von Italia.", wollte ich weniger den Offizier, sondern vor allem dieses bedienende Flittchen mit feiner Arroganz in meiner Stimme wissen lassen. Trotzdem waren meine Worte dabei natürlich an meinen Tischgenossen gerichtet, weil ich nicht gerne direkt, sondern lieber indirekt stichelte.

  • "Danke!"


    Die feine Arroganz, die die Stimme jener Sergia Fausta begleitete nahm Licinus durchaus wahr. Er kannte diesen Tonfall durchaus von frisch ernannten tribuni, die sich zu wichtig waren. Nun, mit der Zeit wuchs sich das aus, ob freiwillig oder nicht. Daher störte es ihn nicht weiter, sondern er stellte sich selbst ohne jede Gefühlregung vor.
    "Iulius Licinus, praefectus castorum der hiesigen legio."
    Sergia Fausta, hatte er den Namen nicht schon mal irgendwo gelesen, grübelte er und wie um sich abzulenken gab er bekannt, was er über das Essen in der taberna wusste.
    "Entgegen dem Namen, rate ich von allem ab, was Huhn enthält. Wenn du gut gewürztes magst, den Ziegenbraten. Ansonsten Käse mit Obst und Brot.
    Ich trinke den aus Burdigala."

    Der letzte Satz war schon mehr an die Bedienung gerichtet, denn in jenem Moment kam ging ihm eine Leuchte auf, weshalb er das Thema Bestellung aus dem Weg haben wollte.
    "Einen Moment! Sergia Fausta, praefecta vehiculorum. Demnach kommst du aus Rom. Aber dann wäre es... Ja, durchaus. Du bist nicht zufällig mit einem Iulius Dives verlobt, oder?"
    Das wäre doch mal wieder einer dieser Zufälle, die bewiesen, dass das Imperium - und Italia im speziellen - ziemlich klein waren.

  • Ein Iulius Licinus also. Diese Iulier wucherten ja scheinbar auch im gesamten Reich wie Unkraut! Ob er meinen Marcus kannte? Wohl ziemlich unwahrscheinlich bei den ganzen Familien, die sich in Erinnerung an die großen Caesar und Augustus so nannten. "Ja, ich glaube auch, das mit der Pute bezieht sich eher auf die Bedienungen hier, was?", lächelte ich amüsiert über meinen eigenen Witz auf Kosten der Saftschubse. Dann wandte ich mich an ebenjene: "Ich nehme dann ein ordentliches Brot mit Käse, dazu ein bisschen frisches Obst vom Land und ebenfalls "den aus Burdigala". Das wars.", wandte ich mich wieder zum Präfekten (was für ein Präfektentreffen hier!) und wollte gerade etwas Anerkennendes zu dessen hohem Rang sagen, als er mich komplett überraschte! "Ehm.. Doch? Wieso? Kennst du ihn?", fragte ich vorsichtig nach. Dann bemerkte ich, dass sich das Flittchen ebenfalls interessiert noch immer nicht vom Tisch bewegt hatte. "Er amtiert dieses Jahr als Vigintivir und rechte Hand der Praetoren!", übertrieb ich unbedarft. Aber wer erwartete auch schon von einer Frau, dass sie sich so genau in der Politik auskannte? "Danke. Du kannst dann gehen. Und für Speis und Trank sorgen.", pflaumte ich die Schankmagd an. "Also wäre die eine Tabellaria oder Stationaria hier in Italia, dann wäre sie jetzt aber sicher arbeitslos.", murmelte ich mir zusammen.

  • Die Frau hatte Haare auf den Zähnen. So ganz sicher war er sich nicht, ob ihm das gefiel, war Licinus sich nicht, aber für den Moment fand er es ganz amüsant, wie sie die Bedienungsschlampe abkanzelte. Ein feines, zustimmendes Grinsen stahl sich auf sein Gesicht, während er nachdrücklich nickte. Und natürlich machte er sich keinerlei Illusionen, dass genau diese Bedienungen der Grund waren, weshalb sein Sohn so gerne hier verkehrte.
    "Das tu ich in der Tat, er ist mein Großneffe zweiten Grades. Oder irgendwas in der Größenordnung. Der Bruder meines Vaters ist sein Urgroßvater. Ich bin ihm nach dem Krieg in Rom begegnet und habe ihm meine Unterstützung versprochen, für seine politischen Ambitionen."
    Irgendwie fand Licinus es unpassend gegenüber der vermuteten zukünftigen Ehefrauch von der Art ihrer ersten Begegnung nach langen Jahhren zu sprechen. Entsprechend verschwieg er dergleichen.
    "Im Gegenzug hält er mich seit dem Krieg über die Entwicklungen in Rom auf dem laufenden. Mantua ist jetzt nicht aus der Welt, aber immerhin doch so weit weg von Rom, dass uns die Gerüchteküche nicht mehr immer erreicht."
    Unausgesprochenerweise meinte er natürlich die Staatsgerüchte, also wer wohin auf einen hohen Posten berufen wurde, und nicht welche Gaia mit welchem Gaius, na wir wissen schon.
    "Und was treibt die Präfektin der italischen Post zu uns in den Norden?"

  • Und weg war sie, die Saftschubse, und ich konnte mich endlich voll und ganz auf den Oberoffizier konzentrieren. Dessen Großneffe war mein Marcus. Soweit kam ich mit. Das konnte ich mir merken. Bei der übrigen Erklärung ihrer Verwandtschaft stieg ich irgendwo zwischen Bruder, Vater und Urgroßvater unweigerlich aus und runzelte dementsprechend kurz die Stirn. "Dann freut es mich umso mehr dich kennenzulernen, Präfekt Iulius! Und was soll ich sagen? Ich freue mich natürlich sehr, dass mein Verlobter offensichtlich die Unterstützung eines so großen Militärs genießt.", versuchte ich mich nun also von einer meiner besseren Seiten zu zeigen. Und ungelogen war ich wirklich auch irgendwie froh über so einen Verwandten von Marcus. Das bewies mir nämlich, dass dieses Verweichlichte nicht etwa erblich bedingt war! (Nicht dass ich das zuvor je befürchtet hätte, aber jetzt konnte ich es ziemlich sicher ausschließen.)
    Was machte ich hier? "Naja, ich habe mein Amt erst vor kurzem angetreten, nachdem mein Vorgänger Tantasius Numonianus in den Ritterstand erhoben wurde und einen höheren Posten annahm." Dass es keinen höheren Posten beim Cursus Publicus (mit Ausnahme des Praefectus Praetorio) gab, musste ich sicherlich nicht extra erwähnen. "Jetzt mache ich meine erste Inspektionsreise, um zu erfahren wie es außerhalb Roms um den Cursus Publicus bestellt ist und welche Altlasten ich nun hier in Italia mit meinem Amt übernommen habe.", erklärte ich und fand, dass ich auf einmal so vernünftig klang in der Gegenwart des Lagerpräfekten. "Und du? Hast du auch im Bürgerkrieg gekämpft wie mein Onkel Kaeso Modestus von den Annaeern?", klärte ich ihn dezent auch über eine meiner verwandtschaftlichen Verbindungen auf. Ja, das hörte sich schon mehr nach mir an.


    Dann brachte uns das Blondchen (denn natürlich erkannte ich auf zehn Meilen gegen den Wind, dass ihr rot nur billig gefärbt war und sie helle Haaransätze hatte!) erstmal unseren Wein: "Einmal für den Praefectus, bitte sehr." Sie blinzelte verspielt. "Und einmal für die Oberpostmeisterin. Der Rest dauert noch ein bisschen.", pampte sie mich an und ging dann wieder. Ich rollte mit den Augen. "Wahrscheinlich muss die Milch für den Käse erst noch gemolken werden.", kommentierte ich von ihr ungehört zu meinem Schwiegergroßonkel in spe und lächelte locker amüsiert. "Wenn ich fragen darf: Was machst du eigentlich hier, außerhalb deines Lagers?", wollte ich etwas neugierig wissen, schaute kurz auf meinen Wein und ohne ihn anzurühren dann wieder interessiert zum Iulius.

  • "Wofür hat man Familie, wenn nicht dafür sich gegenseitig zu unterstützen?"
    fragte Licinus lapidar zurück, auch wenn ihm eigentlich klar war, dass er Dives vermutlich nicht unterstützt hätte, wenn er nicht dass Gefühl gehabt hätte, dass er es wert war. Familie hin- oder her. Was genau es gewesen war, wusste er allerdings auch nicht. Vielleicht der unbedingte Wille weiterzumachen, auch wenn man grade gehörig auf die Schnauze gefallen war.
    "Ja, man muss seinen Untergebenen immer wieder ein wenig auf die Finger klopfen, damit sie nicht vergessen, dass man da ist. Und keine ... Dummheiten machen."


    "Ah, du bist mit dem Feldherrn verwandt," fragte er anerkennend. Auch wenn der Aennaeer an der aktiven Führung in Italia nicht mehr wirklich beteiligt war, so wusste Licinus doch aus der Besprechnung in Moguntiacum, dass auf ihn ein Großteil der Initiative zurückgegangen war. Oder meinte zumindest das zuwissen.
    Allerdings war das Glück der Feldherren auf diesem Feldzug ja schon beinahe sprichwörtlich zu nennen und Licinus konnte nicht anders als nachzufragen:
    "Weißt du dann vielleicht genaueres über seinen derzeitigen Gesundheitszustand? Ich meine bezüglich seiner Verletzung bei der Alpenüberquerung vor der Schlacht bei Vicetia."
    Dass er die Frage damit wenn überhaupt nur höchst indirekt beantwortet hatte, war ihm nicht bewusst.


    Zwischenzeitlich war auch die Bedienung, die mit ihrem Charme bei Licinus auf Granit biss. Mit einem knappen Nicken, aber ohne Worte, nahm er ihr den Becher ab, prostete seiner Tischnachbarin zu und nahm einen Schluck des verdünnten Weines. "Gut!" steltle er fest und merkte erst jetzt, dass die Sergia nichts getrunken hatte. Stattdessen stellte sie eine weitere Frage.
    "Auf meinen Adoptivsohn warten," wobei Licinus wie üblich wenn er sich über Servianus ärgerte das Adoptiv betonte. "Er hat mich mal wieder von meinem Geld eingeladen. Um die Rahmenbedingungen für seine Kandidatur zum Magistrat zu besprechen, die jetzt bald ansteht. Sprich: Um mich um mehr Geld zu bitten", fügte er trocken hinzu.

  • Nur weil jemand mit mir verwandt war, sollte ich ihn oder sie auch gleich unterstützen? Ich verzog meine Mundwinkel und auch meine Augenbrauen kniffen sich ein bisschen zusammen: "Ohne dir zu nahe treten zu wollen, Präfekt, möchte ich doch einwerfen, dass ich deiner Aussage zwar zustimme, aber keinesfalls alle mit mir Verwandten als unter dem Begriff Familie zusammenfassen würde.", von der rein rechtlichen Definition der Familie mal ganz abgesehen. Hier ging es ja offenkundig eher um die emotionale Wahrnehmung. "Lass mich in dem Sinn also meine vorherige Aussage vielleicht ein wenig korrigieren: Ich bin froh, dass ein Mann deines Formats meinen Verlobten als Teil seiner Familie betrachtet!" Für einen kurzen Augenblick musste ich an meinen Onkel Agrippa denken, gegen den ich schon mehr als nur eine kleine Intrige gesponnen hatte - wohlbemerkt, nachdem ER nicht nur die Freundschaft, sondern auch den Frieden zwischen unseren beiden Familienzweigen gebrochen hatte!


    Die erwartete Anerkennung schlug mir entgegen. "Ja, das bin ich.", bestätigte ich da gerne nochmal. "Und während er mit dafür gesorgt hat, dass der wahre Kaiser in Rom auf den Thron kommt, stand ich in Alexandria unter dem Schutz meines anderen Onkels von den Annaeern, Decimus Varus als damaligem Praefectus Aegypti!" Es war sicherlich hinlänglich bekannt, dass auch dessen Name auf den Proskriptionslisten zu lesen gewesen war, auch wenn er sich kriegerisch nicht ganz so eingemischt hatte. Aber irgendwer hatte mich ja auch beschützen müssen, war meine (leicht egozentrische) Erklärung dafür.
    Dann kam die Frage nach der Gesundheit. "Er schlägt sich wacker. Aber es hat ihn wirklich ganz schön erwischt, sodass man ihn sicher noch nicht so schnell wieder im Licht der Öffentlichkeit wahrnehmen wird.", täuschte ich ohne großes Überlegen nämlich nicht zum ersten Mal darüber hinweg, dass ich selbst noch immer nichts Genaueres wusste. Mein Cousin Lucius Corvinus von den Helvetiern wollte mir ja eigentlich bei meinen Bemühungen helfen, war aber allem Anschein nach vorher wieder mit seiner Legio in den germanischen Busch marschiert - ohne ein Sterbenswörtchen zu mir! (Da sah man es wieder: Nicht jeder Verwandte verdiente es als Familie betrachtet zu werden.) "Ich hoffe, du hast den Krieg da besser überstanden.", musterte ich den Iulier kurz. "Du siehst gut aus." Jedenfalls für das Alter.


    Dann eben kein Trinkspruch, dachte ich mir, als der Präfekt ohne diesen aus seinem Becher trank und den Wein anschließend für gut befand. Ich verbuchte es unter den rauen Soldatenmanieren.... und konnte mir trotz innerem Konflikt nicht helfen dann eben selbst den Part des Trinkspruchsprechers zu übernehmen: "Auf die Iulier und die Sergier - und auf eine gemeinsame Zukunft!", prostete ich meinem Tischgenossen zu nud nahm einen damenhaften Schluck aus meinem Becher.
    "Du hast einen Sohn, der auch eine Magistratur in Rom bekleiden will?", erkundigte ich mich im Anschluss positiv überrascht. Das wäre ja dann schon gleich noch ein Iulier mehr (über den ich mit etwas Geschick ein bisschen Einfluss ausüben könnte)! "Wie heißt er denn? Vielleicht kenn ich ihn ja.."

  • "Mmmh," machte Licinus unbestimmt und blickte nachdenklich drein.
    "Wahrscheinlich hast du Recht. Nicht jeder Verwandte verdient es als Familie bezeichnet zu werden. Vielleicht hatte ich bisher Glück mit jenen, die mich hier in der tiefen Provinz aufgesucht haben. Vor dem Krieg gab es ja nicht allzu viel zu holen, was die Mühe geholt hätte." fügte er ein wenig Selbstironisch hinzu.


    "Na, da hat sich Dives aber eine wirklich gute Partie geschnappt. Entschuldige die Wortwahl." Verflucht es war nicht einfach aus dem üblichen militärischen Habitus auszubrechen, wenn man mal ausnahmsweise nicht mit Männern redete. In den meisten Fällen gelang es ihm recht gut, wenn die Frauen einen Beschützerinstinkt in ihm wachriefen. Aber davon wahr die Sergia weit entfernt, schien sie doch durchaus selbst ihren Mann stehen zu können. "Das ist mehr als bedauerlich. Würdest du mir den Gefallen tun, wenn du nach Rom zurückkehrst, meine Genesungswünsche auszurichten."


    "Danke!" sagte er, auch wenn er sich nicht sicher war, dass sie es ernst meinte. Sicher er war gesund, aber seine sehnige Statur und die scharfen Falten, die sich immer tiefer ins Gesicht gruben entsprachen kaum dem Schönheitsideal. Von den tiefen Narben am rechten Arm ganz abgesehen. Andererseits war sein Gesicht von Narben verschont geblieben. Jetzt war es wohl an der Zeit ein Kompliment zurück zu geben. Und dabei zu versuchen nicht allzu plump zu klingen.
    "Nun, kaum ein Vergleich mit dir!" war jedoch alles, zu was der alte Haudegen im Stande war. Mangelndes Interesse und daher mangelnde Übung waren wohl die Gründe.


    "Auf Iulier, Sergier und eine gemeinsame Zukunft", wiederholte Licinus, der eigentlich nicht viel auf Trinksprüche gab,a ber diesem hier konnte er Bedingungslos zustimmen. Nur irgendwo tief in seinem inneren meldete sich eine dumpfe Erinnerung an seine Erziehung, dass man diesen Teil eines Tischgesprächs nicht den anwesenden Damen überließ. Aber die Stimme war im Laufe der Jahre immer leiser geworden und so war es kaum mehr ein Flüstern.
    "Ah, ich merke, ich hätte mich klarer Ausdrücken sollen, nein, ich meinte eine der hiesigen städtischen Magistraturen. Titus Iulius Servianus, ist sein Name und wenn mich nicht alles täuscht hat er es endlich geschafft hierher zu finden."
    Dabei wieß er mit der freien Hand in Richtung des Eingangs in dem eine neue Gestalt erschienen war.

  • Der Tag war lang gewesen und ausgerechnet gegen Ende war auch der Duumvir zu ihm gekommen, weil irgendeine Abrechnung nicht stimmte und er sollte im Archiv die Grundlagen zusammensuchen. Was ziemlich lang gedauert hatte.
    Deutlich zu spät kam er also zu dem Treffen mit seinem Vater. Und konnte sich schon vorstellen was dieser denken würde, was der Grund für seine Verspätung war. Egal. Er schob die Tür auf und blieb für einen Moment stehen damit seine Augen sich an das Dämmerlicht gewöhnten und nach seinem Adoptivvater zu spähen.
    Als er jenen erkannte, meinte er seinen Augen nicht zu trauen. Saß sein Vater da wirklich mit einer jungen Frau. Einer durchaus gut aussehenden jungen Frau, wie er feststellte. Ungewöhnlich war noch das harmloseste, was ihm dazu einfiel.


    Er näherte sich dem Tisch und begrüßte beide.
    "Salve pater! Salve auch dir!" dann wandte er sich an seinen Vater und bat "Stellst du mir deine charmante Begleitung vor?"

  • "Salve et tu!" antwortete Licinus und übernahm die Vorstellung, wozu es keiner weiteren Bitte bedurft hätte:
    "Sergia Fausta, praefecta vehiculorum pro italia und Verlobte des Iulius Dives. Im Moment auf Inspektionsreise durch Italia. Sie war so gütig mich an ihren Tisch zu lassen, nachdem bei meiner Ankunft alle bereits besetzt waren." schoß er eine kleine aber feine Spitze in Richtung seines Sohnes.
    "Titus Iulius Servianus, mein Sohn, wie gesagt" stellte er auch ihn noch mal vor, auch wenn er alles notwendige der Sergia bereits mitgeteilt hatte.

  • Na, dieser Iulier hier hatte mit seinen soldatischen Manieren ganz sicher so seine Fehler. Aber dafür wusste er ganz vortrefflich mit mir umzugehen und mich zu unterhalten: Er gab mir recht in der Sache mit der Familie - ich lächelte zufrieden. Er machte eine ironische Bemerkung auf eigene Kosten - ich antwortete mit einer wegwerfenden Handbewegung und einem amüsierten Lächeln. Er bedachte mich mit dem Kompliment, was für eine tolle Partie ich doch für seinen Großneffe sei - und ich lächelte wieder, diesmal fast ehrlich etwas geschmeichelt. "Natürlich werde ich deine Genesungswünschen an meinen Onkel weiterleiten. Ich bin mir sicher, er wird sich darüber freuen, merkt man doch gerade in solchen dunklen Zeiten oft am besten, wer seine wahren Freunde sind!", übertrieb ich bezüglich der Beziehung zwischen den beiden Männern vermutlich ein bisschen. Mein Onkel war nämlich sicherlich nur mal senatorischer Tribun oder sogar Legat hier bei der Prima gewesen und kein persönlicher Freund des Iulius. Aber trotzdem.... Der Kerl war mir irgendwie ganz sympathisch, fand ich. Wenigstens so vom ersten Eindruck her.
    Bei dem folgenden Kompliment dann musste ich lachen.. und kicherte trotzdem nur in meine rechte Hand, die ich zu diesem Zweck vor den Mund nahm. "So war das ja auch nicht gemeint.", versicherte ich ihm noch immer sichtlich meinen Spaß an seinen fast schon etwas unbeholfen wirkenden Worten habend. Herrlich! "Du darfst mich übrigens Fausta nennen.", bot ich ihm anschließend offen und frei heraus an. Ich konnte nämlich auch ganz erträglich und fast schon nett sein, wenn man mich nur ließ. "Wir sind ja schließlich bald Familie, nicht wahr?", spielte ich zum Schluss noch darauf an, dass ich für meinen Teil bereit dazu wäre, den alten Präfekt als gefühlte Familie meines Zukünftigen zu betrachten.


    Dass sein Sohn jetzt aber doch nur so ein Provinzmagistrat war, das enttäuschte mich nach unserem gemeinsamen Trinkspruch und Weingenuss dann schon ein bisschen. Aber vermutlich wäre das auch einfach zu schön gewesen, um wahr zu sein! Mein Gesicht hinter einem weiteren damenhaft kleinen Schlückchen aus meinem Becher versteckend ließ ich mir dann den gerade eintreffenden adoptierten Iulius Servianus vorstellen. "Salve Iulius.", grüßte ich das Bürschchen dann mit einem geheuchelt erfreuten Lächeln zurück. Denn die Wortwahl des Alten konnte ich ja noch verstehen. Der war jahrhunderte.. gut, vielleicht auch nur jahrzehnte lang Soldat gewesen. Aber ein "Salve auch dir" von einem jungen Römer?? Das machte auch die folgende Bezeichnung als "charmante Begleitung" seines Vaters nicht wett. Nein, sowas war einfach nur billig und abgedroschen und absolut nicht mein Stil!
    Ganz im Gegensatz dazu stellte mich der Alte hübsch auch mit meinem wunderbaren Amtstitel, auf den ich großen Wert legte, vor (wieder ein Pluspunkt für ihn!) und bezeichnete mich sogar als gütig in meiner Art meinen Tisch mit ihm zu teilen. So machte man das! "Es tut mir Leid, Iulius, wenn ich dich korrigieren muss. Aber die charmante Begleitung heute war bisher eindeutig dein Vater!", wanderte mein Blick entsprechend vom jungen zum älteren Iulier und ich legte kurz meine Hand auf dessen Unterarm. Ja, den Alten konnte ich irgendwie schon ganz gut leiden - obwohl er von Grund auf nur eine einfache Soldatenseele zu sein schien.


    In diesem Augenblick dann kehrt das rothaarige Blondchen an unseren Tisch zurück: "Bitte.", kommentierte sie missgünstig das Abstellen eines Tellers direkt vor meiner Nase und schon auf den ersten Blick stellte ich fest: Das Brot war dünn, der Käse löchrig und die Trauben, die hier wohl das "frische Obst vom Land" sein sollten, kamen nur abgestanden daher. Ich machte zunächst ein pikiertes Gesicht, sagte aber um des guten Eindrucks willen auf die beiden Iulier vorerst nichts weiter dazu. "Und was kann ich dir Gutes tun, mein Schöner?", war auch die Saftschubse gedanklich schnell weitergezogen und beim frisch eingetroffenen Iulier angelangt. Während sie dessen Bestellung aufnahm biss sie sich flirtend auf die Unterlippe und übte sich in ihrem besten Augenaufschlag. (Meine Meinung dazu? Zwar hieß es landläufig, dass Übung den Meister oder die Meisterin machte, aber hoffnungslose Fälle gab es eben immer wieder. Billig! Mehr fiel mir zu diesem Provinzflittchen gerade wirklich nicht ein.)

  • Vermutlich war es der Schock seinen Adoptivvater in Begleitung einer Frau zu sehen, der Servianus derart täppisch hatte werden lassen. Nun, nach dieser missratenen Einleitung war es auch schon egal, dass er die Frau kaum anbaggern konnte. Zumindest nicht ohne sich den Unwillen seines Vaters zuzuziehen, wenn sie die Verlobte eines Verwandten war.


    Wobei er sich ihre nächste Aussage auch nicht gerade bildlich vorstellen konnte. Der alte Brummbär sollte charmant gewesen sein? Das erschien ihm genauso erstaunlich, wie ihn mit einer Frau am Tisch sitzen zu sehen.
    "So?" kam es denn auch ungläubig aus seinem Mund.
    "Da gelingt dir wohl ein seltenes Kunststück, diese Saite an ihm zu wecken. Sonst bist du ja eher als harter Knochen bekannt." wandte er sich an seinen Vater, kurz bevor die Bedienung auftauchte.


    "Ich denke, ich nehme auch etwas Brot, Wein und Obst und dazu etwas von dem Wein aus den Albaner Bergen, bitte!" bestellte Servianus mit freundlichstem Lächeln und sein Blick verlor sich nur für einen wirklich ganz unauffälligen Moment in die Etage unterhalb der klimpernden Augen.

  • "Ich würde mich geehrt fühlen" stimmte er dem Vorschlag sich bei den Cognomen zu nennen zu, nachdem die junge Fau zuende gekichert hatte und auch sein eigenes Grinsen wieder etwasy abgeklungen war.
    "Dann sag du aber auch Licinus!" forderte er sie auf.


    Die Art der Vorstellung gign wohl auch auf kosten seienr soldatischen manieren, schließlich war es beim Militär unvorstellbar einander ohne den Rang vorzustellen. Aber diese Gedanken machte sich Licinus gerade nicht, schließlich hatte niemand Antoß daran genommen.
    Neue Saite, soso, dachte sich Licinus und meinte lapidar:
    "Der Ruf kommt mit dem Job, nicht wahr? Und es ist nciht der schlechteste." Er leiß dabei fofen, ob er Job oder Ruf meinte und wenn er ehrlich war, pflegte er letzteren auch, gefiel ihm die Rolle des mürrischen Alten mit herzlichen Momenten doch ebenso gut, wie sie ihm lag. Daher machte ihm der in seinen Augen nur ehrliche Kommentar seines Sohnes nichts aus, auch wenn er möglicherweise etwas frech war.


    Die Blicke, die sein Sohn der Bedienung zuwarf, waren indes nicht so auffällig wie dieser wohl glaubte und verursachten ihrerseits eine Wanderung Licinus rechter Augenbraue in die Höhe.
    Als er sich nach ihrem Abdrehen seinem Teller zuwandte stellte er fest, dass sein Essen durchaus zufriedenstellend war. Die Ziege war gut gepfeffert und gebraten, dass graum ausgesprochen würzig. Ein anderer hätte es überwürzt genannt und einige Stellen sehr dunkel, aber Licinus gefiel es so. Der Teller der Sergia schien dagegen weniger ansprechend, aber da sie keine Miene verzog, nun wie Licinus sie einschätzte war sie durchaus in der Lage sich selbst zu beschweren.

  • Treffer und versenkt. "Das tue ich prompt.. Licinus.", antwortete ich meinem neuen iulischen Freund mit einem kessen Lächeln auf sein Gegenangebot, das ich hier natürlich irgendwie auch provoziert hatte. Diesen Licinus würde ich mir gewiss noch warmhalten.. jetzt nicht für irgendwelche verbotenen "Abenteuer" (da gab es schließlich jüngere, knackigere "Leckerbissen"), aber als guten Bekannten und Freund. Konnte ja schließlich niemand wissen, wann ich nicht vielleicht nochmal den Rat eines erfahrenen Soldaten brauchen könnte oder einen etwas namhafteren Fürsprecher (ein Lagerpräfekt einer Legio war ja meist fast schon ein halber Ritter) oder.. naja.. Geld schien er ja auch en masse zu haben, obwohl ich aktuell mit meinem Job natürlich selbst recht flüssig war, wie man so schön sagte.


    Der jüngere Iulius, kurz darauf, schoss sich indes ganz von selbst immer weiter ins Abseits. Denn egal, ob er es so gemeint hatte oder nicht: Mit seinem ungläubigen "so" stellte er ohne jeden Anhaltspunkt (abgesehen von seiner eigenen Erfahrung, die aber als Adoptivsohn sicher auch nicht das Nonplusultra war!) einfach so meine Aussage infrage! Blöder Provinzmagistrat, ging es mir durch den Kopf, während ich selbstverständlich völlig ausblendete, dass ich zuerst ihn korrigiert hatte (das allerdings auf meine eigenen Kosten und nicht auf Kosten eines anderen!).
    Der Ruf kommt mit dem Job.. "Das ist sicherlich richtig, Licinus.", benutzte ich ganz offensiv jetzt das vertrautere Cognomen, tat aber gleichzeitig so, als achtete ich nicht im Ansatz auf die Art der Anrede. "Aber ist es nicht manchmal auch ein bisschen umgekehrt? Also kommt nicht manchmal auch ein.. "Job" erst mit einem gewissen Ruf?", behauptete ich als Frage getarnt einfach mal. "Ich denke da zum Beispiel daran, dass ein unzuverlässiger Stationarius - oder auch eine harmoniesüchtige Stationaria - doch niemals zum Postpräfekten oder zur Postpräfektin befördert werden würden, selbst wenn letzteres Amt ihn oder sie noch einmal pflichtbewusster und strenger macht." Nach kurzem Überlegen ergänzte ich: "Oder wer würde jemanden zum Centurio befördern, der den Ruf hat sich ständig auf der Nase herumtanzen und sich nicht durchsetzen zu können?", versuchte ich auch im militärischen Metier zu argumentieren.


    Diese Saftschubse, die unter ihren klimpernden Augen natürlich auch.. also.. einen für meinen Geschmack deutlich überschminkten Mund ( :P) hatte, setzte genau den bei der Bestellung des jungen Iulius auch ein und befeuchtete mit ihrer Zungenspitze einmal sinnlich ihre Oberlippe. "Dein Wunsch ist mir Befehl.", ließ sie ihn mit einem spielerischen und etwas frechen Lächeln wissen, bevor sie sich erneut vom Tisch entfernte, um die gewünschten Speis' und Trank zu beschaffen. "Und du planst also Magistrat hier in dieser Stadt zu werden?", lenkte ich von dieser Provinzmaus ab und wollte gar nicht so genau wissen, wo die Gedanken des Burschen bei seiner Rede von den "Albaner Bergen" gewesen waren. "Mein Cousin Titus Ocella von den Helvetiern ist ja Duovir von Ostia, einer der beiden Nachfolger meines Verlobten.", gab ich vor ein bisschen Ahnung zu haben, obwohl ich nicht mal wusste, ob Titus überhaupt immernoch der Chef dieses Hafenkaffs war oder nicht. Der hatte sich ja nicht blicken lassen, als ich vor kurzem da war.... "Wann wird denn gewählt?"

  • "Also dann, noch mal auf unsere zukünftige Verwandtschaft!" entgegnete Licinus erneut und hob der Sergia, nein Fausta, das Glas entgegen.


    "Nun, natürlich passiert es leicht, dass ein Ruf den man hat, eine Ernennung verhindert. Beispielweise die von dir genannte Unzuverlässigkeit. Und bestimmt würde jemand der sich nicht durchsetzen kann" oder schlicht nicht laut genug brüllen konnte oder kein Organisationstalent besaß, oder, oder, oder...
    "nicht zum centurio befördert. Aber ich glaube tatsächlich, dass es Positionen gibt, die einen bestimmten Ruf fördern. Um bei meinem Beispiel zu bleiben. Ich kannte im Laufe meiner Dienstzeit einige centurionen, gute centurionen natürlich, die Präfekt wurden. Aber diese alle hatten unterschiedlichste Rufe, vom Schinder, der den Stock nicht scheute, über den gestrengen Vater seiner Männer, bis hin zum Technokraten, aus der technsichen Abteilung. Nach einer Weile als Präfekt waren sie alle als mürrische harte Knochen bekannt. Soweit zumindest mein persönlicher Eindruck."


    Als seine Tischnachbarin sich dann an seinen Sohn wandte, hielt Licinus sich zurück und spitzte in erster Linie die Ohren, um schon mal abzusehen, was gleich auf ihn zukommen würde, sobald er mit seinem Sohn allein war.

  • "Ja, das möchte ich. "
    entgegnete Servianus kurz als die Frau endlich die Freundlichkeit besaß auch ihn in das Gespräch einzubeziehen. Bisher hatte er sich doch eher an den Rand gedrängt gefühlt.
    "Leider wurde ich durch eine Erkrankung im vergangenen Winter in meinen Plänen deutlich zurückgeworfen, aber in diesem Jahr ist es nun endlich soweit, dass ich meine Kandidatur einreichen kann. Helvetius Ocella sagst du? Tut mir Leid, der Name sagt mir erst mal nichts. Aber man kann ja nicht jeden Duumvir Italias kennen nicht wahr? Zumal der Kontakt unter den Städten seit Auflösung der curia provincialis vor etlichen Jahren ziemlich zurückgegangen ist. Das dürfte wohl noch vor deiner oder meiner Geburt gewesen sein." Es musste, so schätzte er aus den Unterlagen in den Archiven der curia hier in Mantua nun knapp über zwanzig Jahre her sein, dass der Senat die entsprechenden Gesetze geändert hatte, sodass er hier ein verstecktes Kompliment machen konnte.



    "Gewählt wird kurz nach den Wahlen zum Cursus Honorum, das hat so Tradition. Allerdings ist ein genauer Termin noch nicht festgesetzt worden. Das wird aber wohl noch diesen Monat geschehen, meinte der Duumvir noch heute morgen.*"






    Sim-Off:

    sprich, ich muss noch mit der SL darüber reden."

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