[Taberna] Zum gerupften Huhn

  • Zitat

    Original von Camillus Matinius Plautius
    "Optio. Nimm Platz, betrachte dich als eingeladen und schnapp Dir einen Becher. Also die Ludi Florales in einer biederen Stadt wie Mantua stelle ich mir "interessant" vor. Vor allem mit den Damen aus den Lupanaren."


    "Es war eine Masse Mädels von außerhalb da", antwortete Priscus und dachte anbei natürlich wieder an die eine mit den langen braunen Haaren zurück, die er wohl nie wieder sehen würde, weil sie eben von außerhalb kam.


    Der Becher kam ihm ganz gelegen. "Prost!"

  • Ich lachte aufgrund von Plautius' Worten...


    "Ach weißt du Plautius. Ich glaube diese Narbensache ist schon ausgestorben. Die Frauen wollen Kerle die für ihre Feinde geradezu unantastbar sind, ein paar Schrammen an den Beinen hinzu und jede Frau von Ägypten bis nach Britannien hat ihren Traummann vor sich... Mich."
    sagte ich lachend und erhob dann meinen Becher...


    "Also Männer auf die ewige Hassliebe zwischen Infantrie und Kavallerie. Und auf dass wir noch oft hier zusammensitzen werden."

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Plautius trank und wurde dann sehr ernst und wandte sich an Numerianuns.


    "Seien wir froh, daß wir mit ein paar Narben aus den Germanenschlachten weg gekommen sind. Ich dachte damals wirklich, daß ich durch den Stein mein Auge verliere und erinnerst du dich noch daran, wie man Centurio Decimus Proximus in Stücke gehackt hat. Der Mann ist verblutet, wie ein abgestochenes Schwein, bevor man ihn fand. Mars hat uns beschützt und Fortuna ist zusätzlich hinter Mars herspaziert. Dagegen waren die Piraten eine Bande von Hühnerdieben."

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • "Ja du hast Recht Plautius. Es war wirklich absurd damals... Man hatte uns doch vor der Schlacht immer wieder gesagt dass wir die Geschütze bedienen würden und dann fanden wir uns in der ersten Kampflinie wieder... Und Proximus.. Noch immer bedauer ich es... Auch die tausenden anderen Kameraden. Die Piraten... Das war lächerlich, eine Jagd, sie hatten keine Chance."


    meinte ich und blickte dann nachdenklich in meinen Becher...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Etwa 2 Liter Tee leichter und quasi leerer Blase kam Plautius zurück und setzte sich wieder.


    "Ja, ich habe schon alle Frauen für das Lupanar zusammen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Und wer es schafft in die "Bruderschaft der Sieben" aufgenommen zu werden, der braucht den Abend dort auch nicht zu bezahlen."

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Es war einer dieser Tage, an denen ich meine 'Besorgungen' recht schnell am Morgen erledigen konnte und bereits gegen Mittag von einem Gefühl der Langeweile erfüllt war. Natürlich würde ich mich über soetwas nie beklagen, schliesslich kamen solche Tage leider viel zu selten vor.
    Da heute aber einer dieser wenigen glücklichen Tage war, hatte ich beschlossen ein Wenig Zeit in der Taberna zu verbringen. Nicht dass ich es mir wirklich leisten konnte, aber ich hatte gute Kontakte zu einer der Bedienungen hier. Man könnte sagen, wir waren soetwas wie Freunde. Jedenfalls wenn man diesen Begriff wirklich weit fasst.
    So sass ich nun an jenem Tisch, den sie mir immer zuschob, wenn ich sie hier besuchen kam und knabberte fast schon lustlos an einem Stück Brot, dass sie für mich aus der Küche hatte mitgehen lassen.

  • Ich blieb eine Weile in der Taberna sitzen und während ich die wenigen Speisen, die mir zugesteckt wurden, verzehrte, beobachtete ich immer wieder das Publikum.
    Es gab hier nichts lohnenswertes. Es schien fast, als wäre mit dem Abzug der Legion das Leben aus der Stadt entwichen. Mittlerweile langweilte ich mich und das bezog sich nicht nur auf den aktuellen Moment, in dem ich hier in dieser faden Taberna sass, sondern auch auf mein Leben hier in dieser Stadt.
    Eine Weile später verliess ich dann, um die Erkenntnis reicher, dass ich mich hier langweilte und machte mich auf den Weg nach Hause.

  • Paulinus hatte endlich eine ansehnliche Bleibe gefunden und trat in die Taberna zum gerupften Huhn ein. Er ging zum Wirt und erkundigte sich nach einem freien Zimmer. Als der Preis ausgehandelt war, ließ Paulinus sein Gepäck vom Sohn des Wirtes nach oben tragen und genehmigte sich einen großen Becher Wein. Es war heute wieder ein besonders heißer Tag und im Schankraum roch es nach dem Schweiß von Soldaten und Arbeitern. Eine kleine Schüssel Oliven sollte Ablenkung bringen und so genoss Paulinus die salzigen Oliven auf seiner Zunge. Noch lange kreisten seine Gedanken bei dieser arroganten Patrizierin, die es doch tatsächlich wagte, Paulinus sein gutes Recht in Frage zustellen. "Dieses kleine Miststück." Murmelte er leise und trank einen Schluck Wein. Danach ging er auf sein Zimmer und ruhte sich aus. Im obersten Zimmer war es seltsamerweise recht kühl.

  • Paulinus war nun seit Wochen in Mantua. Er hatte die Taverne nur selten verlassen. Meistens war er oben auf seinem Zimmer und studierte Schriften und wartete auf Briefe von Freunden und Bekannten. Der Tavernenbesitzer beäugte ihn misstrauisch, sagte aber nie etwas, da Paulinus pünktlich vorab bezahlte und keinen Ärger machte. Heute war einer der seltenen Tage, wo er die Taverne verließ und gedachte, außerhalb zu speisen. Er zog seinen schweren Baumwollmantel enger und trat hinaus. Seine Lungen füllten sich mit kalter Luft und ein feiner Hauch von Rosmarin stieg ihm in die Nase. Schweigend und verschlossen ging er die Straße entlang und beobachtete die Händler die ihre Waren einpacken und sich bereit machten, ihren Stand abzubauen. Noch schnell erwarb er einen Apfel und aß diesen, während er weiter flanierte. Hunderte Gedanken gingen durch seinem Kopf und er fand einfach keine Ruhe. Er brauchte endlich Arbeit. Aber nicht des Geldes wegen, sondern eines geordneten Lebens wegen. Er konnte sich nicht vor der Welt versperren und ewig auf seinen Zimmer bleiben um zu lesen. So ging Paulinus, bedrückt und müde, weiter die Straße entlang...

  • Sedulus und Ursus gingen ein ganzes Stück bis sie Zum gerupften Huhn kamen. In den Straßen war es relativ ruhig gewesen. Gut, im Gegensatz zu Rom war es wohl in allen Straßen der Welt recht ruhig.


    Noch bevor sie das Huhn erreichten meinte Sedulus zu Ursus.


    Sag mal, wie sieht eigentlich dein weiterer Weg aus. Du wirst doch nicht ewig von einem Tribunenposten zum nächsten wechseln wollen bis du ein Kommando erhälst.

  • Auch Ursus empfand die Straßen Mantuas als sehr ruhig. Viel los war hier ja nicht. Aber auch ihm kam der Gedanke, daß wohl keine andere Stadt mit Rom mithalten konnte. Doch war in Mogontiacum nicht auch ein wenig mehr los gewesen?


    Das "Gerupfte Huhn" sah nicht ganz so gerupft aus, wie Ursus befürchtet hatte. War aber auf jeden Fall eine einfache Taberna, die offenbar auch bei den Soldaten recht beliebt war. Na, dann konnten die Preise nicht allzu überhöht und Essen und Wein nicht zu schlecht sein.


    Sie setzten sich und bestellten Wein und etwas zu Essen.


    "Mein weiterer Weg? Nein, auf keinen Fall von Tribunat zu Tribunat. Ich hoffe, daß ich in Kürze genug Land erhalte, um in den Senat berufen zu werden. Dann stehen noch Kurse an der Academia an. Und der Cursus Iuris. Und als Aedil werde ich dann wohl kandidieren, denke ich. Wenn ich bis dahin genug Geld zusammengespart habe, um anständige Spiele veranstalten zu können. Möchtest Du nicht bald mal als Aedil kandidieren?"

  • Als die Eingang passierten kamen ihnen gerade ein paar Legionäre entgegengegfallen. Sedulus grinste breit.


    So folgte er Ursus und es wimmelte geradeso von Uniformierten. Da fielen Ursus und er schon mal gar nciht weiter auf.


    Auch ich sollte mich mal wieder in der Academia blicken lassen aber so richtig treibt es mich derzeit nicht wirklich hin.


    Stimmt, Aedil. Das nötige Kleingeld hätte ich ja aber auch hier fehlt mir die Muse. Und ganz ehrlich, für was eigentlich? Man kann es dem Haufen doch eh nicht recht machen, egal ob man sich ein oder gar beide Beine rausreißt.


    Ein wenig verstimmt suckelte Sedulus an seinem Wein welcher in der Zwischenzeit gebracht worden war.

  • Ursus tat so, als würde er den Zustand einiger Soldaten gar nicht bemerken. Sollten sich doch die Wachsoldaten damit herumschlagen. "Na, wenn man es hinter sich hat, braucht man sich da keine Gedanken mehr drüber machen", grinste Ursus. Er brachte immer alles lieber schnell hinter sich, statt es zu lange aufzuschieben. Für seinen Geschmack hatte er die beiden verbliebenen Prüfungen schon viel zu lange aufgeschoben.


    "Für was? Für Rom natürlich! Du erwartest Dankbarkeit? Die wird es nie geben. Aber es bleibt auch nicht unbemerkt, was man tut. Ich bin Patrizier. Die meisten Geschäfte sind mir verwehrt. Mein Onkel würde mich gerne im Cultus Deorum sehen. Aber ich muß gestehen, daß mich da nicht so schrecklich viel hinzieht. Politik liegt mir nun einmal mehr. Und ich habe bis jetzt jedem Amt etwas abgewinnen können. Und was möchtest Du dann als nächstes machen?"

  • Bevor Sedulus antwortete verzog er sein Gesicht bzw. schürzte seine Unterlippe über die Oberlippe.


    Hmm. Da mag schon etwas dran sein. Aber ich würde ja in nächster Zeit eh zu keinem Kommando kommen nehm ich an. Wozu dann also die Eile?


    Bevor Sedulus fortfuhr, trank er erst noch einen Schluck vom Wein.


    Natürlich erwarte ich Dankbarkeit! Schließlich ist es ja mein sauerverdientes Geld welches ich für den Mob und auch den Senatoren hinauswerfe welche sich bei den Spielen vergnügen können! Ich habe doch nichts davon? Gut, außer der Arbeit!


    Sedulus Stimme wurde ungewollt ein klein wenig lauter so das schon die Legionäre vom Nachbarstisch zu ihnen herüberschielten.


    Cultus Deorum also. Da müßte ich jetzt auch nicht hin. Dann würde ich lieber als gemeiner Legionär zur Legion gehen, das glaubst du aber.


    Fuhr Sedulus in normalem Ton fort.


    Zur Zeit habe ich ja einen recht ordentlichen Posten als Curator operum publicorum. Wenn ich wieder in Rom bin, werden einige Theater und Thermen saniert werden und was mir noch so alles unterkommt. Da bin ich ersteinmal voll und ganz damit beschäftigt. Was dann kommt, das wissen nur die Götter.

  • Auch Ursus trank erst einmal einen Schluck Wein. "Dann wirst Du noch oft enttäuscht werden, mein Freund, wenn Du Dankbarkeit erwartest. Du wirst sie nur in den seltensten Fällen erhalten. Für die Ausübung der Ämter schon gar nicht. Es wird erwartet, daß Du es mit Freuden für Rom tust und es wird als selbstverständlich angesehen, daß Du Dein bestmöglichstes gibst. Ich finde das nicht so schlimm, - wenn ich vorher weiß, daß es so ist. Ich bin ehrgeizig. Ich möchte eines Tages Consul werden." Er lachte. "Du siehst, meine Träume sind hochfliegend. Davon bin ich noch sehr, sehr weit entfernt. Ich gehe Schritt für Schritt und lasse mir Zeit dabei."


    Als Sedulus aber so negativ über den Cultus Deorum sprach, mußte Ursus doch staunen. "So schlecht ist der Tempeldienst aber auch wieder nicht. Den Göttern zu dienen ist eine Ehre und gehört eigentlich zur Laufbahn dazu. Vielleicht sollte ich mich doch darum bemühen. Aber erst, wenn ich einen Schritt weiter bin." Hier sprach er seine Gedanken laut aus, die ihn gerade bewegten.


    "Entschuldige, das gehört vermutlich nicht hierher. Du fühlst Dich in dem Haifischbecken Senat gar nicht so wohl oder habe ich das jetzt falsch verstanden?"

  • Ja, das ist mir bewußt.


    Sedulus winkte ab.


    Das mag ja schon sein. Aber es wird ja von einem auch dementsprechende Leistung erwartet. Bzw. wissen die Götter was von einem erwartet wird das man nur einen Funken Anerkennung bekommt.


    Wieder verzog Sedulus die Mundwinkel.


    Es ist sowieso müsig darüber zu sprechen finde ich.


    Consul?


    Sedulus horchte auf.


    Da hast du aber noch einiges vor dir mein Freund. Tja Zeit. Ab und an bleibt einem diese nicht immer.
    Aber wenn du zum Aedil kandidierst, sag mir bescheid, vielleicht schließe ich mich dir an. Wir müßten uns dann nur noch einig über die Aufgabenteilung werden. Das heißt wenn wir überhaupt gewählt werden würden. Wobei ich mir bei dir keine Sorgen mache.


    Wieder nahm Sedulus einen Schluck als auch gerade die Bedienung kam. Wenigstens diese war eine Augenweide und trug ein wenig zur Hebung von Sedulus` Stimmung bei. Sie bestellten.


    Wenn ich ehrlich bin, habe ich es nicht so mit unseren Göttern. Eigentlich noch nie so recht gehabt. Ich bin zwar in einem Kollegium, du erinnerst dich vielleicht, das der Laren. Aber das war`s dann auch schon.


    Auf die Frage hin ob sich Sedulus im Senat nicht wohlfühlen würde grinste dieser nur.


    Eigneltich schon! Das Problem ist nur, man muß obacht geben was man sagt und vorallem zu wem. Und da ich ein Mensch bin der gerne sagt was er denkt, hab ich desöfteren ein Problem.

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