[Taberna] Zum gerupften Huhn

  • Ursus lachte und ließ sich einen weiteren Bissen schmecken, bevor er antwortete. "Wie Du Dir denken kannst, sind 2100 ein Preis, von dem ich so gar nichts halte und ich bin sicher, Du nennst diesen überhöhten Preis ebenso, um noch ein wenig Luft bis zur Schmerzgrenze nach unten zu haben." Er griff nach dem Becher, um einen tiefen Schluck zu nehmen. Da er stark verdünnt hatte, brauchte er nicht zu fürchten, seine Sinne damit zu benebeln.


    "Ich halte Dich für einen guten Mann, Pericleitus. Und auch Deinen Schützling halte ich für einen guten Mann. Ich bin bereit, großzügigerweise und vor allem ausnahmsweise die 2100 zu zahlen, sagen wir, als kleine zusätzliche Anerkennung dafür, daß Du so großartige Arbeit leistest. Dafür bitte ich Dich, mich über neue außerordentliche Talente frühzeitig zu informieren. Natürlich sind meine Leute auf dem Posten, aber ich denke, Du bist den Talentsuchern der Factiones trotzdem oft noch einen Schritt voraus. Was sagst Du dazu?" Es war ein Versuch. Sollte sich der Mann als nicht zuverlässig erweisen, würde es mit der Aurata nie wieder ein solch gutes Geschäft für ihn geben und der Verlust für die Aurata durch den zu hohen Preis war Ursus durchaus bereit, privat zu tragen. Falls es aber funktionierte, konnten sie beide davon profitieren.

  • Äußerlich ließ sich Pericleitus nichts anmerken, sondern kaute in Ruhe sein Stück Brot zu Ende und nahm anschließend erneut einen Schluck aus dem Becher. Innerlich freute er sich über das gelungene Gegenangebot. Der heutige Tag war ein sehr guter. "Eine weise Entscheidung. Dann sind wir im Geschäft", stellte er fest, denn mit den Bedingungen für den Preis konnte er problemlos leben. Ein Brief mehr zu gegebener Zeit war kein Aufwand, für den man 1000 Sesterze ausschlug. "Wann und wo soll sich Pythocles melden?"


    Sim-Off:

    Geld bitte an die Staatskasse II

  • Weise? Das vielleicht weniger. Aber es war ein Versuch, diesen Kontakt ein wenig auszubauen, was sich noch als nützlich erweisen könnte. Was waren da schon ein paar Sesterzen, zumal Ursus sich aufgrund seiner Position und des damit verbundenen Einkommens in der glücklichen Lage sah, die Factio tatkräftig zu unterstützen?


    Der Mann hatte sich gut unter Kontrolle, er zeigte zumindest kaum etwas von der Freude, die er aufgrund der leichten und ausgesprochen erfolgreichen Verhandlung zweifelsfrei empfinden mußte. "Schick ihn zu den Stallungen der Factio Aurata in Rom, dort wird er weitere Anweisungen bekommen." Wie die anderen jungen Fahrer würde er dann zu Septimas Anwesen geschickt, wo die neue Trainingsstrecke der Aurata errichtet worden war. "Das Geld lasse ich Dir heute noch zustellen." Wer schleppte schon solche Beträge mit sich herum? Dafür füllte er die Becher nochmal neu, um mit Pericleitus auf das abgeschlossene Geschäft anzustoßen, bevor sie beide wieder ihrer Wege gingen.





    Sim-Off:

    Überweisung ist erfolgt

  • "Auf die kommenden Erfolge." Worauf Ursus wahrhaftig hoffte. Gut, sofortige Siege waren nicht zu erwarten, jedoch waren die jungen Fahrer seiner Factio alle begabt und hatten gute Aussichten, zu Spitzenfahrern zu werden. Der Wein reichte noch für ein angenehmes Gespräch, das über lockere, allgemeine Plauderei nicht hinauskam. Dann machte sich der Aurelier wieder auf den Weg zur Castra, zurück zum Alltag.

  • Endlich war es überstanden, das tirocinium der Männer der Legio Prima lag hinter ihnen. Was mit einer Hundertschaft blutjunger, schwachbrüstiger Männer begonnen hatte, war zu einer Einheit harter, durchtrainierter milites geworden, gedrillt und geschliffen vom unermüdlichen Einsatz des centurio. Was ihnen an Kampferfahrung noch fehlte, machten sie durch ein großes Mundwerk beim Reden und dem Schlucken von Getränken wieder wett.
    An diesem Tag hatten die Männer frei bekommen und durften tun, was sie wollten, sofern sie vor Einbruch der Nacht wieder im Lager waren. Saufen und huren waren gestattet, doch sollte keiner von ihnen auf die Idee kommen, das weite zu suchen.


    Musa, Strabo, Mella, Macer und Priscus steuerten zielsicher die erstbeste Kneipe an, die sie vom Lager aus erreichen konnten. Es galt die Zeit bis zum Einbruch der Nacht zu nutzen und der Tag war noch jung. Bereits um die sechste Stunde herrschte in der taberna reges treiben, vor allem Händler, exotisch aussehende Männer mit merkwürdigen Kleidern, verkehrten hier und sprachen dem Wein aus der näheren Umgebung gehörig zu. Die fünf Männer suchten sich einen freien Platz in dem dämmrigen Schankraum und bestellten eine große Kanne mit Wasser und Wein. Kaum standen die Becher und der Wein auf dem Tisch, als auch schon geprostet wurde.
    "Auf uns, die härtesten Hunde des Imperiums!!!!" rief Macer, leerte seinen Becher in einem Zug und rülpste wohlig. "Auf uns!!", echoten die anderen und tranken ebenfalls. Der erste richtige Sold war schon ausgezahlt worden, trotz der Abzüge für die Ausrüstung und Verpflegung blieb noch etwas Handgeld für einen guten Rausch und einige billige Huren. Die Kanne war kaum leer, da wurde sie auch schon durch eine volle ersetzt. Priscus zog aus seinem Lederbeutel einen verschlissenen Becher und die Würfel hervor und dann ging das Spielen los. Es wurde immer lauter in dem kleinen Raum, als die Einsätze stiegen. Nach und nach gesellten sich auch einige der anderen Gäste dazu, die das Spiel verfolgten und mal den einen, bald den anderen Spieler moralisch unterstützten.


    Eine kleine Gruppe Männer mit langen, wallenden Gewändern und merkwürdig gewickelten Kopfbedeckungen hatten sich lange im Hintergrund gehalten, nun setzte sich einer von ihnen mit an den Tisch. "Wollen wirrr ein Spiel wagen, Soldatt?" fragte er und ließ dabei zwei Reihen weißer Zähne aufblitzen, die einen Kontrast zu seiner recht dunklen Hautfarbe bildeten. Priscus nickte, schon ein wenig benebelt vom Wein. Sofort scharrten sich die Männer um die beiden, machten etwas Platz für die hinteren, damit alle gut die Würfel sehen konnten. Die Einsätze wurden gemacht, die Würfel geworfen. Priscus würfelte eine Eins und eine Fünf, der Fremde eine Vier und eine Sechs. Grummelnd schob Priscus sein Geld hinüber. Dann ging es weiter, die Einsätze verdoppelten sich, doch Priscus schien kein Glück zu haben. Als schließlich ein kleiner Berg Münzen vor dem Fremden lag und Priscus seinen Sold fast gänzlich verspielt hatte, entschied er sich zu einem Trick. Er hatte noch seinen Glückswürfel, wie die beiden anderen auch aus Knochen, nur ein wenig "verbessert". Er drehte sich zu seinen Kameraden um. "Kommt, legen wir alle zusammen, ich will mein Geld wieder haben. Was meinst du, Fremder, alles oder nichts?" Der Fremde unterhielt sich mit seinen Leuten und nickte dann. "Mein Name ist übrigens Bashir, merk dir den Namen. Wir spielen alles oder nichts, ich beginne. Dann die Einsätze!!!" Die Legionäre legten ihr Geld auf den Tisch, auch die Gegenspieler kramten in Beuteln und Taschen und förderten eine beachtliche Summe zu Tage.


    Dann wurde es still, alle Augen ruhten auf Bashir, der den Becher nahm und die Würfel hineinwarf. Er schüttelte und knallte den Becher umgedreht auf den Tisch. Langsam hob er ihn an, die Augen zeigten eine Vier und eine Fünf. Seine Anhänger jubelten, ein recht guter Wurf. Während sich alle Augen auf Bashir richteten, hatte Priscus seinen Würfel herausgezogen und vorsichtig in der linken Hand, mit der er seinen Trinkbecher hielt, versteckt. Nun war er am Zug, nahm mit der Rechten den Würfelbecher und griff mit der Linken die beiden Würfel auf dem Tisch. Nun befanden sich drei Würfel in seiner Hand. Gekonnt ließ er zwei davon in den Becher gleiten und hoffte, dass er auch den richtigen dabei hatte. Alle Augen waren auf den Becher gerichtet, den nun schüttelte und die Göttinnnen anrief, alle die ihm einfielen. Den Dritten Würfel ließ er geschickt zu Boden fallen, zwischen den Beinen seines Kameraden Musa hindurch, der dicht hinter Priscus stand und sofort bemerkt hatte, was vor sich ging. Mehr als einmal hatte Priscus in den Unterkünften seinen kleinen Trick gezeigt und war dafür von Macer schon einmal verprügelt worden.


    Nun knallte Priscus den Becher auf den Tisch und hob ihn langsam hoch. Eine Vier kam zum Vorschein----und eine Sechs!!! Lautes Jubelgeschrei der Legionäre setzte ein, begleitet von entsetzten Rufen der Fremden, die sich gegenseitig beschuldigten, die Ersparnisse verprasst zu haben. Priscus jubelte und girff nach den Münzen, die auf dem Tisch lagen, die Stimmung konnte nicht besser sein. "Leute, das gibt ein Fest, wir werden saufen bis zum Umfallen," rief er lachend seinen Kameraden zu. Die Fremden trollten sich unter Beschimpfungen vom Tisch und überließen die Legionäre ihrem Treiben. Hätten die Männer etwas aufmerksamer beobachtet, hätten sie die finstere Miene von Bashir bemerkt, der sie hinterlistig anfunkelte.

  • Meine Reise hatte mich also nach Mantua geführt, weg aus Rom und dem ewigen Kampf um die Macht. Auf dem Weg hierher waren mir die vielen Patrouillen nicht entgangen. Wie aussah, bereitete man sich auf eine größere Schlacht oder dergleichen vor. Naja Mantua war ja auch quasi gerade um Rom`s Ecke. Aber nichts desto trotz, knurrte mir der Magen und so bestellte ich eine kräftige Mahlzeit und einen guten Trunk.
    Als ich mich an meinem Essen zu schaffen machte, überlegte ich mir, wo ich es mich denn als nächstes hin verschlagen würde oder sollte ich mich für ein Weilchen hier nieder lassen? Das Essen war ja nicht schlecht hier und meine Geschäfte könnte ich schließlich auch von hier aus führen. Ich legte mich noch nicht fest und es blieb schließlich auch noch abzuwarten wie der Bürgerkrieg ausgehen würde über dem in den letzten Tagen so viel gesprochen wurde.

  • Nach dem Dienst suchte auch Fontinalis die Taverne auf und setzte sich an einem freien Tisch der im Eck stand und bestellte einen Becher Wein. Er wollte swine Versetzung Feiern.
    Der Wirt brachte Fontinalis den bestellten Wein Azgenblicklich und ging zurück an die Theke.
    Neugierig sah sich der junge Soldat um, nachdem er den ersten Schluck getrunken hatte und festgestellt hatte das es sich um einen guten Wein Handelte.
    An einem Tisch saßen drei Mann und Würfelten, an dem anderen saß einer alleine.
    Sonst war es noch Ruhig.
    Fontinalis beobachtete weiter.
    Der Mann der alleine da saß kam ihm bekannt vor, konnte ihn aber nicht zuordnen.

  • Aus meiner Zeit als Magister Officiorum und Chef der Frumentarii in Mogontiacum bemerkte ich, dass ich beobachtet wurde. Ich schluckte meinen letzten Bissen hinunter und drehte ich mich zu dem Mann um, der mich eine Weile schon beobachtet hatte. Da ich zur Zeit ganz andere Sachen im Kopf hatte und es wohl auch schon eine Zeit her war, als ich ihm begegnet war und da auch nur kurz, erkannte ich ihn nicht. So fragte ich ihn was er denn von mir wolle.


    Salve Fremder! Was kann ich für dich tun? Bzw. warum starrst du mich die ganze Zeit über an?


    Fragte ich ohne irgendwie patzig zu klingen.

  • Anscheinend hatte Fobtinalis zu lang und zu intensiv dem Fremden beobachtet. Dieser stand nämlich auf und kam zu dessen Tisch.
    Verzeiht meine Beobachtungen. Aber ich glaube euch schon mal gesehn zu haben, aber ich weis nicht woher. Ich wolkte dich nicht belässtigen.

  • Ich sah ihn an und zuckte mit den Schultern.


    Nun gut, ist nicht weiter tragisch. Aber wo ich schon mal hier bin... Wo meinst du mich schon einmal gesehen zu haben?


    Fragte ich neugierig wie ich einmal war und setzte mich einfach.

  • Nachdenklich sah Fontinalis den unbekannten an.
    Ich bin mir nicht sicher, Rom vielleicht! Ich weiß nur das ich dich schon mal geshen habe
    Ohne zu zögern reichte Fontinalis dem unbekannten die Hand.
    ich heiße Aulus Hadrianus Fontinalis. Und wer bist du?
    Während dessen gab Fontinalis dem Wirt zu verstehn das er einen Krug leichten Weines haben wollte und einen zweiten Becher.

  • Rom war es nicht, da war ich mir ganz sicher. Aber als ich den Namen hörte war dies auch egal. Er war also ein Hadrianus wie ich auch, das war doch schon mal etwas. Auch wenn ich und mein Bruder Pictor damals mehr oder weniger adoptiert wurden.


    Mein Name ist Lucius Hadrianus Iustus, Sohn des Herius Hadrianus Subdolus. Es freut mich hier einen Verwandten anzutreffen!


    Und das meinte ich ehrlich.

  • Ich hatte das Leben in Rom satt? Es war einfach nicht meins. Ich bin halt doch die kleinen Städte wie Mogontiacum gewohnt wo ich einige Jahre verbracht habe. Rom lieg mir einfach nicht...


    Erklärte ich meinem Vetter.


    Und du bist bei der Legion wie ich sehe...

  • Fontinalis errinerte sich unweigerlich an seinen Auftrag in Rom, vor ein paar Wochen. Und er Wusste was Iustus meinte. Die Stadt war laut, voller Menschen. Niemand kannte den anderen, zumindest in den meisten Fällen.
    Fontinalis riss sich sogleich wieder von seinen Gedanken los.


    Ich war auch vor kurzem in Rom, ist auch nicht unbedingt das was ich mir für mein Leben vorstelle.
    Dann sah Fontinalis kurz an sich hinunter.
    Ja ich diene hier bei der Prima. Davor war ich in Germania bei der Decunda, dort habe ich es bis zum Optio gebracht.


    Kein hoher Rang, aber immerhin auf den besten Weg eines Tages Centurio zu werden.

  • Ich grinste als Fontinalis meinen Eindruck bestätigte.


    Scheinbar leigt dies in unserer Familie. Also das wir großen Städten nichts abgewinnen können. Bei der Secunda hatte ich einige Beaknnte, aber das ist schon lange her. Mir kommt es schon fast vor wie eine Ewigkeit. Wie lange dienst du schon bei der Prima.


    Ob man sich hier etwas aufbauen konnte? Ich würde meinen Vetter noch darauf ansprechen.

  • Ob Iustus schon über seinen Vater bescheid wusste? Fontinalus entschied das auf später zu verschieben.
    Ich bin seit 6 Monate hier. Ich wurde kurzweillig an die Reiterrei ausgeliehn. Und seit heute bin ich die rechte Hand des Primus Pilus.
    Fontinalis grinste breit, schließlich war es eine Ehre und große möglichkeit.

  • Sich umsehend betrat Valentina das Lokal. Es war gemütlich und hell. Freundlich so wie es Valentina gefiel.
    Sie besah sich die Angebot auf den Tafeln und man bestellte dann ein einfaches Essen.
    „Es ist wirklich nett hier.“ Gab Valentina zu. „Und das wäre dann auch die Taverne die du mir empfehlen würdest für eine Übernachtung, ja?“
    Ihr Blick glitt wieder über die Anwesenden. Es waren viele Soldaten hier. Und da wurde es der jungen Frau etwas mulmig.
    „Ich möchte nicht unhöflich sein. Aber gäbe es vielleicht noch einen anderen Ort als diese Taverne für eine Übernachtung?“

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!