Inspektion des Architectus Urbi


  • "Ich verstehe, wurden die Horrea agrippiana schon in Erwähnung gezogen? Sie sind auch ganz in der Nähe des Porticus Neronis."

  • "Nun, da bliebe zu überlegen, inwieweit die horrea agrippiana die wegfallenden Lagerräume kompensieren können.


    Auch wenn Teile der horrea piperataria gar nicht mehr benutzt wurden, denke ich, daß es erforderlich sein dürfte, neue Lagerhallen hochzuziehen. Mir schweben da die Gebiete jenseits des Tibers, nordwestlich der Via Aurelia vor.


    In gemeinsamer Absprache mit dir, architecte, würde ich gerne die entsprechenden Anweisungen erteilen."



    Aber vielleicht stellte sich der Architectus Urbi auch ein besserer Platz für die Ausbauten vor. Dieses und eben jenes galt es zu erwägen.

  • "Ich weiß es nicht das muss ich noch überprüfen, bevor wir einen Neubau anfangen möchte ich mich jedoch vergewissern ob ein anderer Getreidespeicher keine Erweiterung benötigt, denn das wär einerseits billiger und weniger zeitaufwändig. Hast du dir schon die Gebiete jenseits des Tibers angeguckt?"

  • Tacitus überlegte.


    "Ja, das käme uns allerdings billiger."


    Im Geiste ging er die Lagerhallen Roms durch. Doch Rom war imgrunde zugebaut, daß man ohne groß angelegte Abrissarbeiten eine Erweiterung jedweder horrea kaum würde durchführen können.


    "Ich werde die Aufsicht im späteren Verlauf dann wohl meinen Nachfolger übergeben müssen, möchte Dir aber versichern, architecte, daß die nötigen Edikte und Erlasse nach eingehender Begutachtung stellen werde, damit mit dem Bau so schnell als möglich begonnen werden kann."

  • Als ob der Architectus Urbi seine Gedanken erraten hätte...;)


    "Die horrea vespasiani stellte ich mir in der Tat auch vor. Sie liegen doch recht zentral und sind nicht weit entfernt von den horrea piperataria. Außerdem werden sie größtenteils gesäumt von insulae und Wohnungen, die dafür Platz machen müßten.


    Inwiefern bestehende Bauten gänzlich abgerissen werden müssen oder durch den Umbauten zweckentfremdet werden können, will ich deinem geübten Auge überlassen, architecte."

  • "Ja ich werde mich darum kümmern Aedil. Du wolltest ja einen vorläuflichen Bericht über die Schäden...Moment kommt sofort."


    Detritus ließ sich eine Wachstafel und eine Calamus bringen und verfasste schnell einen Bericht für den Aedil.


    "So bitte für dich."



    Gebäude: 'insula'
    Name: 'taberna apicia'
    Besitzer: Titus Petronius Varus
    Dauer der Inspektion: 25.08.2006 - 29.08.2006


    BERICHT


    Ein pflichtbewusster Bürger hat mich auf den Zustand der 'taberna apicia' hingewiesen, daraufhin habe ich beschlossen der Sache persönlich auf den Grund zu gehen. Alle Angestellten und Kunden wurden evakuiert, das Lokal wurde geschlossen und ein Schild mit der Aufschrift "clausum" wurde am Eingang angebracht. Während der Inspektion wurden eine beschädigte Decke, einige Risse an den Wänden und eine nicht genehmigte 'piscina' auf dem Dach der 'insula' entdeckt, mit Sicherheit wurden die meisten Schäden durch das Gewicht dieser 'piscina' verursacht. Einige Baumängel wurden auch festgestellt. Ein ausführlicher Bericht folgt noch.


    gez. Lucius Octavius Detritus
    http://www.imperiumromanum.net…tcrom-architectusurbi.png
    D. ante diem IV Kal. Sep. Roma caput mundi - (29.8.2006/103 n.Chr.)

  • Der Aedil nahm den Bericht entgegen, überflog diesen und rollte ihn darauf zusammen.


    "Ich danke Dir. Den endgültigen Bericht erwarte ich dann in meinem officium. - Und wegen der Abriss- und Umbauarbeiten will ich die benötigten Genehmigungen so schnell als möglich unterzeichnen, daß die Bauarbeiten noch vor dem Winter losgehen können."

  • "Ich werde noch einige Zeugen befragen und dann einen endgültigen Bericht für dich und für den 'praefectus urbi' Octavius Victor verfassen."


    Detritus sah sich um und suchte den 'agrimensor' Cato.


    "Wo treibt sich der wieder mal rum?"

  • "Ich danke Dir."


    Darauf verabschiedete sich der Aedil von dem Architectus Urbi und machte sich seiner Wege. Lange würde sie nicht mehr dauern seine Amtszeit, bis der Senat getagt und die neuen Besetzungen beschlossen haben würde.
    Er bereitete sich schon geistig darauf vor, bald nicht mehr in der Basilica Iulia zu sitzen. Vorher würde sich jedoch noch eine Audienz beim Kaiser und die nach der Amtszeit üblichen res gestae anschließen.

  • "Mist! Männer alle mitanpacken, wenn ich nur einen Sklave verliere reisst mir Victor den Kopf ab."


    Alle Sklaven versuchten nun die verschüttete Stelle wieder freizulegen.


    "Bringt den verletzten Sklaven zu seinem Besitzer."

  • Da ich mich mit 'alle Männer' auch angesprochen fühlte, ging ich acuh in das Gebäude


    [...]


    15 Minuten später kam ich mit einem Blutendem Sklaven auf der Tür. Hinter mir trugen zwei Sklaven eine Leiche aus dem Haus.


    "Tut mir Leid, Detritus. Ein herabstürzendes Stück hat seinen Kopf zertrümmert." kommentierte ich die Leiche, die inzwischen schon verdeckt war.

  • "Ja alles in Ordnung."


    Jetzt war das Haus sogar zu gefährlich um Sklaven herein zu schicken.


    "Und jetzt?" :hmm: fragte ich Detritus verwirrt. immerhin wurde neben mir einem Sklaven der Schädel zerdrümmert.

  • Drei Vigilen, mit gestemmten Brettern bewegten sich rasch durch die Straßen Roms und ernteten den ein oder anderen skeptischen Blick. Die Leute interessierte dies allerdings nicht mehr großartig, merkten sie wohl, dass wir auch nur unsere Arbeit machten und wandten sich dann wieder ihren Dingen zu. Der Weg war nicht sonderlich weit, aber das Holz auf den Schultern machte sich irgendwann auch bemerkbar, weshalb wir - oder zumindest ich - leicht glücklich darüber waren, als wir bei der Taverna Apicia ankamen. Das erste, was ich tat, waren die Bretter von meinen Schultern zu laden und sich an die Seite zu legen. Milo und Turianus taten es mir gleich und legten sie daneben.


    "So ... da wären wir. Moment, innen sollten einige Nägel nehmen ..." Mit diesen Worten betrat ich die Taverna. Ein leicht mulmiges Gefühl machte sich in der Magengegend breit, schließlich sollte dieses Gebäude ja nicht umsonst verriegelt werden. Nachdem ich wie gesagt neben dem Eingang die Nägel gefunden hatte, warf ich noch einen kurzen Blick hier herein, um mich zu versichern, dass auch - warum auch immer - keiner mehr dort drin war. Als ich keine Person fand, verließ ich wieder die Taverna und gab den warteten Vigilen die Nägel.
    "Das sollte eigentlich reichen ... also, ihr wisst was ihr zu tun habt? Wir nageln hier den Eingang mit Brettern zu und machen uns dann wieder auf den Weg zur Castra. Irgendwelche Fragen?"
    Turianus nickte leicht. Verdammt, hatte eine Frage bei einem solch simplen Unterfangen? Brett anhalten, Nägel reinhauen und fertig. "Ja Turianus? Was willst du wissen?"
    Leicht verwirrt schaute er mich an, ehe er etwas sagte. "Oh äh nein. Ich habe nur auf deine erste Frage genickt. Also ob wir alles verstanden hatten."
    Unmerklich verdrehte ich die Augen, warum hatte er denn nicht zugehört und dann am Ende genickt, dann wenn es darauf ankam? Naja, konnte man nichts machen.


    Ich drehte mich zum Eingang und betrachtete ihn einen kurzen Moment, bevor mir eine Idee kam, das ganze vielleicht etwas schneller zu gestalten. "Milo, da du der Stärkste bist, nimmst du die einzelnen Bretter und hältst sie gerade an den Eingang, während Turianus und ich an den beiden Seiten jeweils unsere Nägel rein schlagen!"
    Ein kleines Schnauben war von Milo zu hören, aber er widersprach nicht, sondern nahm das erste Brett und hielt es an den Eingang. Milo holte den Hammer und die Nägel hervor und fing am linken, ich am rechten Ende an, die Nägel in das Holz zu schlagen, um die Bretter am Eingang zu befestigen...




    Die ganze Aktion ging eigentlich ganz schnell und problemlos, außer dass sich Milo einen Splitter in den Finger rammte, Turianus sich einmal auf den Daumen schlug und ich den ein oder anderen Nagel ziemlich verbog. Wann hatte ich zuletzt den Hammer in der Hand gehabt? Es schien mir Ewigkeiten her zu sein und ich dachte, dass würde man nicht so einfach verlernen. Anscheinend hatte ich falsch gedacht.
    Nach knapp einer Stunde war nun der gesamte Eingang von Brettern verdeckt und fürs erste erst einmal nicht betretbar. Zu schade, war ich doch eigentlich immer gerne in der Taverna, auch wenn der Wirt doch etwas komisch war ... oder lag es an Helios, dass das Hähnchen letztens schwarz war? Mit einem Schulterzucken drehte ich mich nach der getanen Arbeit wieder zu den beiden Vigilen.
    "Wir haben gute und ordentliche Arbeit geleistet. Schnappen wir uns noch die restlichen Bretter und tragen sie wieder zurück zum Werkzeugschuppen in der Castra." Mit einem zufriedenen Lächeln auf der Lippe hob ich die Nägel, die ich zur Sicherheit mitgeschleppt hatte, und den Hammer auf und legte mir dann wie die anderen beiden die übrig gebliebenen Bretter auf die Schulter.


    Nach einer erledigten Arbeit gingen wir nun wieder durch die Straßen von Rom, während die Taverna Apicia nun vorerst nicht mehr von ihnen zu bestaunen war.

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