"Nun... ich glaube nicht, daß du eine akute Gefahr darstellst", antwortete er langsam mit dem Anflug eines Lächelns, "was deine wahren Absichten anbelangt, so will ich dich nicht weiter bedrängen..." Irgendetwas konnte er aber immer noch nicht ganz einordnen, aber es war ja nicht so, daß er einen Verdacht hatte, daß sie ein Verbrechen geplant hatte... "Wenn du mir erlaubst dich bis zum Tor zu begleiten, werden dich die Bettler diesseits der Stadtmauer nicht mehr belästigen", bot er ihr an.
Wache an der Stadtmauer
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Erst antwortete ich ihm nicht, sondern musterte ihn erneut, blickte zu Terita, die tief durchatment mit den Händen vor dem Gesicht, zornig auf den Boden starrte. Daraufhin ging ich ihm einen weiteren Schritt entgegen ohne ihn dabei anzusehen. Wir hatten uns schon einige Schritte von Tertia entfernt, als sie es bemerkt hatte und uns eilig folgte. "Tust du das aus Höflichkeit oder aus Vorsicht? Oder um erneut deinen Posten verlassen zu können, Mil....nennst du mir nicht deinen Namen? Ein so fleißiger und kleinlicher Soldat muss doch einen bedeutenden Namen besitzen." fragte ich ihn neugierig, dem ein kleines Lachen folgte, doch ihm auch nicht mehr offenbarte.
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"Kleinlich..." echote er etwas kritisch, antwortete ihr dann aber wieder freundlich "Quintus Caecilius Metellus ist mein Name - sag du mir ob er bedeutend genug ist", fügte er mit leichtem Grinsen hinzu.
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"Ja, das ist er für mich auf jedenfall." antwortete ich nachdenklich. Ein Caecilier also, erinnerte ich mich doch noch an eine Begegnung mit einem seines Blutes, an eine solche, die ich nicht so schnell vergessen würde. "Dann bist du mit einem Marcus Caecilius Fabricianus verwandt?" fragte ich ihn sogar leicht mürrisch und suchte nach eine Ähnlichkeit der beiden. War er auch so aufdringlich? In meinen Augen hatte er eine viel ernstere Erscheinung wie sein Verwandter damals. Vor mir stand immerhin ein Soldat.
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"Hm, -ist das jetzt gut oder schlecht, wenn ich zugebe, daß ich mit ihm verwandt bin?" fragte er immer noch leicht grinsend, aber da er ja seinen jüngsten Bruder kannte, fügte er schnell hinzu: "In der Tat, ich muß mich schuldig bekennen - er ist mein jüngster Bruder, allerdings, so fürchte ich, ist die unterhaltsamere Gesellschaft..." Er war schließlich der Älteste gewesen, da hatte er schon früh ein gewisses Verantwortungsgefühl auch seinen Brüdern gegenüber verspürt.
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Seine Entschuldigung und die Bedeutung seiner Aussage nahmen jeden Zweifel von mir. Er war der Älterste, die Strenge galt bisher also nur ihm und sein Bruder wurde von diesen Pflichten im Moment noch verschont. Viel persönliches war an diesen Metellus nicht zu erkennen, doch erinnerte mich das sehr an meine Zeit in Germanien umgeben von Soldaten, die ihre Disziplin behielten, das von machnem mehr als deutlich zu erkennen war."Schuldig bekennen, denkst du ich missbilligte seine Gesellschaft und daher auch die deinige, Caecilius Metellus?" verwirrt sah ich ihm das erste Mal richtig ins Gesicht.
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"Nun, ich habe Fabricianus erst einmal wieder kurz gesehen, seitdem ich nach Rom zurückgekehrt bin", erklärte Minor "in meinen Augen ist er wohl immer noch der Junge, der allen Leuten in seiner Umgebung quasi ununterbrochen Streiche spielt..." Er überlegte kurz bevor er fortfuhr: "Aber möglicherweise tue ich ihm da auch Unrecht und er ist erwachsen geworden... " Dafür sprach zumindest, daß er auch den Urbanen beigetreten war, wenn nicht würde der PP ihm das schnell austreiben... Aber wie sprach er überhaupt zu einer Fremden so über seinen Bruder. Er hatte das fatale Gefühl, daß sein Gesicht einen leicht rötlichen Farbton annahm - wieso redete er überhaupt so freimütig und so viel mit ihr... Er versuchte schnell wieder einen neutralen Gesichtsausdruck aufzusetzen, schließlich war er ja im Dienst.
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Er untersuchte den Wagen und fand plötzlich etwas, was er gar nicht gut fand: ein halbes Dutzend Waffen und das schon auf dem zweiten Blick. "Herrjeh," murmelte er nur und winkte seinem Kameraden zu, dass er den Mann im Blick halten sollte. Dann winkte er einem weiteren Kameraden zu, um mit ihm weiter den Wagen zu durchsuchen.
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Innerlich tobte ich, so vieles hatte ich mit diesen Fabricianus gemeinsam, in Hispania jedenfalls. Und ich hatte das Gefühl, das ich auch noch manchmal, zu Tertia jedenfalls, noch sehr unvernüftig bin und sie aufziehe, indem ich ihre Pflichten behindere. Doch nun war ich in Roma, in der Öffentlichkeit und in der Gesellschaft eines Caeciliers und auch nur der geringste Fehler, der vielleicht seinen Stolz verletzten könnte, würde meiner Familie schaden. Die Tatsache das ich eine Iulierin war, eine so bedeutenden Namen trug, nahm ich schon seit ich denken konnte sehr ernst. "Er hatte an jenem Tag sein Pferd nicht unter Kontrolle, aber er hat es nicht geschafft, wie du, mich sofort als verdächtig oder gar gefährlich einzustufen. Die beiden folgten mir eine ganze Weile und ich fühlte mich sogar von ihm bedroht, bis ich seinen Namen kannte. Er hat deiner Familie nichts zu schulden kommen lassen." Höflicher und freundlicher wurde meine Stimme, das sich seine Gesichtsfarbe änderte viel mir gar nicht auf, dennoch bemerkte ich wie er seinen strengen Blick wieder annahm, der mir aus irgendeinen Grund gefiel.
Gerne hätte ich erfahren wo er gewesen war, seitdem er nach Roma zurückgekehrt war. Doch waren wir weder verwand noch kannte wir uns, das es erlauben würde eine solche Frage zu stellen. "Unser verdächtiger Freund scheint wirklich Grund zur Sorge zu haben." Mein Blick richtete sich wieder auf den Fremden, der sich jetzt sicherlich wünschte, sich in Luft aufzulösen.
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Plötzlich bemerkte Minor, daß Solli angefangen hatte den Wagen zu durchsuchen und nun weitere Verstärkung heranwinkte - das sah gar nicht gut aus. Noch bevor die Iulierin ihm antworten konnte, wandte er sich wieder an sie: "Verzeih bitte, aber da vorne scheint es ernst zu werden... Ich muß da mal besser schnell hin... Ich...äh..." Er wollte eigentlich noch sagen, daß er sich freuen würde, wenn sie auf ihn warten würde, aber das traute er sich dann doch nicht. Entschuldigend lächelte er ihr zu, hoffte aber, daß sie wie durch ein Wunder gleich noch da sein würde und machte sich schleunigst auf den Weg zu seinen Kameraden hinüber.
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Der Mann wurde festgehalten und wirkte immer nervöser. "Minor," sagte er zu seinem Kameraden. "Schau Dir mal das hier an," meinte er und zeigte auf die Waffen. "Die waren hier unter den Stoffballen versteckt. Ich hab das dumpfe Gefühl, das wir noch mehr finden werden."
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Minor stieß einen leisen Pfiff aus- der Mann hatte jetzt definitiv ein Problem. "Da würde ich nicht gegen dich wetten wollen" antwortete er Solli. "Wollen wir dann mal weiter suchen?" Er warf noch einen Blick zu dem Mann, den die Kameraden fest im Griff hatten, und fragte ihn drohend: "Willst du uns hier nicht etwas zu sagen?"
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Sedulus war es fad. Der andere Mies war nicht gerade sehr gesprächig und wenn er mal was von sich gab dann nörgelte er nur rum.
er schimpfte auf die Praetorianer die Legionär, die Vigiles und auf die Classis.
Es war lustig ihm zuzuhören aber irgendwann fing es einfach an zu nerven.
Sedulus nickte ihm zu drehte sich um und ging einige Meter. Es würde ein langer Tag werden... -
Keine Reaktion zeigte ich ihm, als er mich verließ , wendete mich vollkommen dem Geschehnis vor uns zu und fragte mich schon, wie der Händler es wohl versuchen würde, sich aus dieser Sache hinauszureden, vielleicht machte er ihnen eine Erpressung weiß oder besticht sie sogar. Bis mich jemand an meinen Handgelenkt packte und mich somit aus meinen Gedanken riss. Erschrocken blickte ich die Person an, die mich herumgerissen hatte, Terita. Es wunderte mich das sie die ganze Zeit geschwiegen hatte und noch überraschter war ich als ich ein überglückliches Lächeln auf ihrem Gesicht sichtbar wurde.
"Wie heißt er? In meinen Augen ist er ein sehr anständiger junger Mann, aus dem sicher mal etwas wird. Einen strengen und selbstbewussten Gesichtsausdruck, außerdem sieht er sehr athletisch aus. Hat er sein Herz schon vergeben?" entegenete sie mir mit einer lauten und aufgeregten Stimme.
Auf eine solche Reaktion von ihr war ich sicherlich nicht gefasst, doch so wie ich sie kannte, hätte ich darauf eigentlich vorbereitet sein müssen. Unweigerlich begann ich herzhaft zu lachen. "Ich werde ihn fragen ob er sich für dich interessiert." antwortete ich ihr lachend. "Livilla, du weißt genau wie ich das meinte." verteidigte sich Tertia hastig. Wieder widmete ich mich der Wache, ohne ihr eine Antwort zu geben und wurde äußerlich jedenfalls wieder ernster. -
In Gedanken warf Minor noch einen Blick zurück zu der Iulierin - ob sie wohl einfach weitergegangen war - froh, daß sie ihn und seine Fragen endlich los war? Mit aller Macht zwang er sich dann aber seine volle Konzentration wieder auf den Mann und seinen Wagen zu lenken. "Also", wiederholte er und starrte den Verdächtigen noch ein wenig durchdringender an "was hast du uns zu sagen?"
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Aber der Mann schwieg zitternd und zog sich förmlich in sich zurück, wurd immer kleiner. Eine weitere Durchsuchung führte noch mehr Waffen zutage und Solli kratzte sich am Kopf. "Minor, hol den Princeps. Und verhafte den Mann wegen Versuchs Waffen ins Pomerium zu bringen." Er wusste sonst gerade echt nicht, was er noch mit ihm machen sollte, da er ja auch schwieg.
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Minor winkte Solli kurz zur Seite - "Soll ich ihn tatsächlich zur Castra schleppen oder versuchen wir hier noch was aus ihm rauszuquetschen?"
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"Alleine wohl nicht so machbar," meint er nur trocken. "Eben ist hier doch noch eine Patrouille vorbei, oder nimm Dir zwei der Jungs mit, die da gerade ihre Pause absolvieren. Wobei ich mir sicher bin, das bei der Patrouille der PP Nepos bei war. Aber zur Castra muss er so oder so, weil er eingesperrt gehört. Und der Wagen kann als Beweisstück gleich mit." Einen Moment überlegt er noch und deutet an das Minor einen Augenblick warten soll. Dann verschwindet er kurz und kommt wenig später wieder. "Unsere Vertretung. Und die Beiden da helfen uns den guten Mann in die Castra zu geleiten, samt Wagen."
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"Moment - ich will gerade die Ladung wieder anständig zudecken und sichern, nicht daß sich die etwa verflüchtigen", meint Minor zu Solli. Gesagt, getan... "Hm, kannst du den Wagen fahren?" wendet er sich dann fragend an ihn - wäre vielleicht nicht schlecht, wenn ich auch auf dem Weg zur Castra ein Auge auf die Ladung werfe..."
Während er noch darauf wartet, daß sich die Karawane in Bewegung setzt, fällt ihm Iulia Livilla wieder ein. Er versucht sich klar zu machen, daß die schon längst weitergegangen ist, wirft aber trotzdem unauffällig einen Blick in die Richtung -tatsächlich glaubt er sie in der etwas dichter gewordenen Menschenmenge zu sehen.
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Ihr Fang war wirklich ein Glückstreffer gewesen, welch eine schlechte Strategie musste deren Auftraggeber wohl ausgewählt haben um einen so unfähigen Mann diesen Part spielen zu lassen. Er zitterte am ganzen Körper und hätte er auch nur einen Funken von Stolz in sich, würde er standhaft sein, auch wenn nun vielleicht alles als verloren galt. Das der Caecilier noch mal zurückkehren würde wagte ich gar nicht zu hoffen, immerhin war er im Dienst und ich fand auch das unser Gespräch, nicht so sehr von seinem dienstlichen Aufgaben abgeschweift ist. Äußerst persönlich klangen seine Worte immerhin nicht.
"Livilla, meine Liebe, lass uns doch weitergehen." Leicht drängend klang Tertias Stimme, weshalb, konnte ich mir nicht erklären, denn als ich mich zügig umdrehte sah ich auch keine weiteren Bettler, die uns wieder folgen würden. Kurz nach ihrer Bitte setzte ich meinen Weg fort ohne ihr eine Anwort zu geben und Tertia blieb nichts anderes übrig, als mir in meine Richtung zu folgen, die ich gewählt hatte. Mein Weg führte mich direkt zum Karren und zu Metellus.
"Pass auf das er dich nicht rücklings ersticht." füsterte ich Metellus zu, als wir an ihm vorbei geschritten waren und er gerade über den Täter befehligte. Sicherlich konnte der Besitzer des Karren verängstigt sein, oder aber er war ein geschickter Schauspieler, der wusste das sein Spiel ein Ende hatte und deshalb auch noch einen Miles mit sich nehmen wollte. "Was hast du ihm gesagt, Livilla?" fragte Teria neugierg als wir uns ein Stück entfernt hatten da sie meinen kurzen Wortwechlsel erblickt hatte. "Das worum du mich gebeten hast, das er dir gefällt." antwortete ich lachelnd und musste gar nicht in ihr Gesicht sehen, um ihren Zorn zu spüren.
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