Von der Casa Decima kommend zieht die kleine Reisegesellschaft durch die Hauptstraßen Roms, überquert den Tiber an der Pons Neronianus, und gelangt so bis vor die Tore der Stadt, bis Nahe der Horti Agrippinae, wo der Reisewagen mit dem Gepäck wartet. Es nicht nicht wenig Gepäck - obwohl Lucilla immer dafür sorgt, dass die Einzelteile sehr platzsparend verpackt werden, gelingt es ihr nicht, mit wenig zu reisen. Wer weiß schon, was sie in Germania erwartet? Möglicherweise würde sie ihren Bruder zu irgendeinem offiziellen Anlass oder einem Gastmahl begleiten, dafür bräuchte sie angemessene Kleidung. Dann ist die Frage nach der Witterung - von Sturm über Regen bis hin zu Schnee rechnet Lucilla mit jedem Wetter, daher ist sie für alle Fälle gerüstet. Außerdem bezweifelt sie, dass man in dieser rückständigen Provinz im Notfall auf die Märkte zugreifen könnte, also bleibt ihr nichts übrig, als alles aus Rom mitzunehmen.
Nachdem sie die Sänfte verlassen hat, steigt Lucilla in den Reisewagen um. Ambrosius ist der einzige, der mit in den Wagen darf, die übrigen Sklaven werden ihn zu Fuß begleiten. Lucilla hat darauf geachtet, dass es kräftige Männer sind, die nun außerhalb des Pomerium mit Waffen ausgerüstet werden. Bis Mantua wäre dies auf jeden Fall Schutz genug und dort würde sie Livianus nach seiner Meinung fragen. Er war immerhin lange genug in Germania um die Situation dort zu kennen.
Auf der Via Triumphalis entlang fährt der Wagen los und die Reise beginnt. Erstes Ziel: Mantua - Stadt der Konservativen und Standort der Legio I. Über die guten gepflasterten römischen Straßen fährt es sich vorerst recht gemütlich und Lucilla freut sich schon auf den Zeitpunkt, wenn sie die Westküste Italias erreichen und der Weg sie entlang des Mare Nostrums nach Norden führen wird.
/edit: die Punkte, die Punkte ...