Arbeitszimmer | Felix, Durus, Gracchus

  • Seit der Herr des Hauses von Sardinia zurückgekehrt war, hatte man ihn wenig im Haus gesehen. Es hieß, er würde die meiste Zeit in seinem Arbeitszimmer verbringen um dort zu prüfen, was während seiner Abwesenheit getan worden war. Sciurus suchte daher zuerst in diesem Zimmer nach dem Herrn, er klopfte laut und wartete darauf, dass der Herr Felix ihn einließ. Dann betrat er das Zimmer. "Herr, ein gewisser Manius Tiberius Durus steht vor der Tür und möchte dringlich mit dir sprechen. Er will dein Klient werden, Herr. Möchtest du ihn empfangen?"

  • Ich hatte mich gerade in meinen Sessel geworfen, um mich vom langen Erkundungsgang durchs Haus zu erholen, als schon wieder jemand was von mir wollte. Es war Sciurus, und er hatte Arbeit für mich.


    "Mein Klient werden, sagst du? Na gut, bring ihn her. Und lass auch den Lucullus hierkommen, oder Gracchus."


    Die beiden könnten gut noch ein paar Klienten gebrauchen, fand ich.

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  • "Jawohl, Herr." Sciurus verließ den Raum, um zuerst eilig die Herren Flavier zu informieren, dann um zur Tür zurückzukehren und den Tiberier einzulassen.


    ...


    Mit diesem kehrte er schließlich zurück, klopfte kurz an und führte den Tiberier herein. "Tiberius Durus, Herr."


    Er trat näher zu Felix und senkte seine Stimme ein wenig. "Der Herr Lucullus ist nicht im Haus, der Herr Gracchus wird jeden Moment erscheinen."

  • Durus betrat das Arbeitszimmer des Senators Felix. Er überlegte noch einmal, wie er am besten beginnen sollte, dann erhob er das Wort. Komisch, dass der Sklave noch etwas zu flüstern hatte - naja, war sicher eine haustechnische Frage...


    "Salve, Senator Flavius Felix. Dein Sklave wird dich schon informiert haben: Ich möchte gern dein Klient werden, da ich denke, dass diese Verbindung zum Nutzen für uns beide wäre."


    Zur Zeit würde sie wohl eher zu seinem Nutzen sein...aber er würde früher oder später auch eine größere Klientenschar hinter sich haben, sodass es Felix auch nützen würde...vielleicht...hoffentlich...

  • Ein wenig unghalten über die Störung war Gracchus der Aufforderung seines Vetters gefolgt. Sciurus war zu schnell wieder fort gewesen, als dass er ihn hätte fragen können, welches Anliegen Felix verfolgte. So war er doch ein wenig überrascht, als er nach kurzem Klopfen und Eintreten den Quaestor Consulum Tiberius Durus neben seinem Vetter im Raum vorfand.
    "Salvete."
    Er nickte dem Quaestor zu.
    "Tiberius."
    Schließlich wandte er sich mit fragender Miene zu seinem Vetter hin.

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  • Durus war doch mehr als überrascht, als Gracchus auch noch eintrat. Eigentlich hatte er sich eher ein Gespräch unter vier Augen vorgestellt. Durus grüßte kurz zurück
    "Salve."
    und sah dann ebenfalls erwartungsvoll zu Felix - was wollte der Senator?

  • Würdevoll und aufrecht saß ich in meinem Sessel, als Durus den Raum betrat. Kurz darauf war auch Gracchus erschienen, wie ich erbeten hatte.


    "Sei gegrüßt, Tiberius. Und auch du, Gracchus. Kommt, setzt euch."


    Ich deutete auf zwei niedrige Hocker, und wiederholte vor Gracchus Durus' Anliegen. Dann wandte ich mich dem Tiberier zu.


    "Dein Antrag ehrt mich, Tiberius Durus. Doch ich fürchte ich kann in deinem Fall meinen Pflichten als Patron nicht gerecht werden. Nur selten halte ich mich derzeit in der Urbs auf, die meiste Zeit verbringe ich auf einem Landgut in Sardinien."


    Halb an Gracchus gewandt fuhr ich fort.


    "Ich würde dir, Tiberius, deshalb nahelegen, dich in deinem Anliegen an einen meiner Klienten zu wenden. Gracchus ist ein fähiger Mann; ich habe ihm die Verwaltung des Familienvermögens anvertraut, und er ist besser und öfter für dich zu erreichen als ich selbst. In Dingen, die meinen Einfluss benötigen, kann er deine Bitten an mich weiterleiten. Für alle anderen Dinge wäre er dir ein besserer Patron als ich es sein kann."


    Fragend blickte ich Durus an.

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  • Durus war einigermaßen baff, als Felix sich äußerte. Er wollte ihn also nicht als Patron. Das hatte er in der Tat nicht erwartet. Immerhin...naja, er brauchte sich keine Gedanken zu machen. Aber ihn gleich an Gracchus weiterzuleiten, kam ihm doch recht seltsam vor. Nicht, dass er etwas gegen seinen Kollegen hatte - aber er kam ihm als genauso einflussreich vor, wie er selbst und somit als nicht besonders nützlich für ihn. Aber wie sollte er das Angebot abschlagen, ohne irgendjemanden zu beleidigen.


    "Oh, deine Antwort überrascht mich ehrlichgesagt. Allerdings kann ich mich jetzt spontan nicht für dich..."
    Er blickte zu Gracchus
    "...entscheiden, da ich auf solch eine Entscheidung nicht vorbereitet war und ich erst einmal in aller Ruhe darüber nachdenken und Erkundigungen einziehen muss - ich hoffe, ihr versteht - aber ich komme vielleicht noch einmal darauf zurück - wir sehen uns ja jetzt häufiger."


    Er lächelte zu Gracchus und hoffte, dass die Flavier von seiner Ablehnung nicht zu sehr beleidigt wurden.

  • Etwas verwundert verfolgte ich Durus' Stammeln. Schien er tatsächlich zu glauben dass es einen Unterschied machte, ob ich sein Patron war oder einer meiner Klienten? Vielleicht unterschätzte er auch Gracchus' Einfluss, dachte in zu einfachen Bahnen. Ich schüttelte den Kopf.


    "Die Beziehung zwischen Klienten und Patronen ist eine Frage von Loyalität - und nicht von Kalkül. Wie kann sich dein Patron sonst darauf verlassen, dass du ihn dann, wenn er eine Gegenleistung von dir verlangt, nicht einfach verrätst?"


    Langsam erhob ich mich.


    "Ich fürchte, Tiberius, dass Gracchus es sich anders überlegt hat. Er möchte Klienten mit Rückgrat."

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  • Die Beleidigung traf Durus doch ziemlich. Trotzdem antwortete er


    "Natürlich wäre ich meinem Patron gegenüber loyal. Aber um es ganz deutlich zu sagen: Ich glaube nicht, dass diese Loyalität es ermöglichen würde, gegen meinen Patron zu kandidieren.
    Natürlich würdest du vermutlich auch nicht wollen, dass zwei deiner Klienten gegeneinander kandidieren, aber ich wusste nicht, dass Gracchus dein Klient ist. Somit muss ich mein Ersuchen ohnehin zurückziehen."


    Dann erhob er sich


    "Deswegen werde ich deine Zeit nicht weiter beanspruchen. Vale!"


    zu Gracchus gewandt wiederholte er seinen Gruß


    "Wir sehen uns, Vale!"


    Dann wartete er auf einen Sklaven, der ihn hinausgeleitete.

  • "Vale, Tiberius."
    Ein wenig verwundert hatte Gracchus die Ankündigung seines Vetters vernommen, noch ein wenig mehr verwundert dem folgenden Gespräch still gelauscht. Als Durus den Raum verlassen hatte, schlug Gracchus ein Bein über das andere und lehnte sich zurück.
    "Ich denke nicht, dass sich Tiberius der Tragweite seiner Entscheidung bewusst ist. Davon abgesehen, dass mangelnde Information seinen Zielen kaum dienlich sein wird, gleich in welcher Hinsicht, scheint er die Flavia zu unterschätzen."
    In Hinsicht auf manches Familienmitglied sicherlich sein gutes Recht, doch in Bezug auf Felix ganz bestimmt ein Fehler, wie Gracchus glaubte.

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  • "Vale!"


    Ich murmelte Durus den Gruß nach, und lümmelte mich dann wieder in meinen Sessel.


    "Ich denke eher, dass er etwas kurzfristiger denkt, als man bei der Wahl seines Patrons sollte. Aber was solls, er wird aus seinem Fehler lernen."


    Sim-Off:

    Beamten-Shaping? :D


    "Apropos Patron, kann ich etwas für dich tun bevor ich wieder abreise?"

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  • [Sim-off]:dafuer:[/simoff]
    "Du reist bald wieder ab?"
    Natürlich, welch sinnlose Frage.
    "Nun, ich hatte gehofft, du würdest zu der Hochzeit anwesend sein. Die Ankündigung dazu sollte bereits auf deinem Schreibtisch liegen."
    Wahrscheinlich war sie längst dazu verwendet worden, das Feuer im Herd zu entfachen.
    "Anderweitig sehe ich derzeit keinerlei Belange, welche zu besprechen sind."

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  • "Ich hatte geplant, sobald als möglich Rom wieder zu verlassen..."


    Es war wieder höchste Zeit, dem Trubel zu entschwinden.


    "... aber unter diesen Umständen werde ich natürlich noch ein Weilchen verbleiben. Am Mittwoch ist das freudige Ereignis?"


    Man konnte Gracchus förmlich ansehen, wie er der Hochzeit entgegenfieberte.

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  • Beinahe hätte Gracchus verneint, nicht jedoch, weil das Ereignis nicht an jenem Tage stattfinden würde, sondern weil jenes nicht im mindestens freudig war.
    "Das ist korrekt. Es wird traditionell im Hause der Claudia seinen Beginn nehmen und gegen Abend nach dem Brautzug hier seinen Höhepunkt erreichen."
    Seit Tagen brachte Gracchus den Göttern Opfer dar mit der Bitte, dass auch er an jenem verhängnisvollen Abend seinen Höhepunkt erreichen möge.
    "Am folgenden Morgen sind die Gäste wiederum zum Mahl geladen und Claudia wird sich als Dame des Hauses beweisen müssen. Ich hoffe sehr, dass sie jener Pflicht gerecht werden wird, doch ihr Name sollte Garant genug sein."
    Wieviel lieber würde Gracchus jene Pflicht übernehmen, als die seine zu tragen.

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  • "Sehr gut, sehr gut..."


    Nach langer Zeit würde endlich wieder eine Bindung unserer ehrenwerten Familien hergestellt werden.


    "Ich danke dir für dein rasches Erscheinen und deine Anwesenheit hier... ich halte dich sicher von wichtigen Arbeiten ab."


    Und mich selbst von einer wohlverdienten Ruhepause.

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  • "Aber mitnichten, nichts könnte wichtiger sein, als Familienangelegenheiten."
    In einem Atemzug hätte Gracchus mindestens ein Dutzend Dinge aufzählen können, welche zu erledigen und welche auf den Gesamtkontext bezogen sicherlich um eininges wichtiger waren, als solcherlei Lappalien. Doch die Gens ging vor und nahm die erste Stelle im Leben eines Flaviers ein.
    "Doch da nun alles geklärt ist, werde ich an meine Arbeit zurückkehren und dich der deinen überlassen. Wir sehen uns sicherlich noch beim Abendmahl."
    Er erhob sich und nickte Felix noch einmal zu, bevor er den Raum verließ.

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