Atrium - Artorius Corvinus et Sergius Curio

  • "Da hast du sicherlich recht ... aber sie zeichnet noch einige andere Dinge aus. Wenn sie sich erst einmal eingelebt hat ist sie sehr fix und auch lernfähig. Gut, was diese Aktion mit dem Diebstahl und dem Angriff gegen dich sollte, vermag ich nicht zu sagen und was geschehen ist, ist geschehen."
    Nein, 200 Sesterze war mir auch noch zu wenig, aber es ging zumindest in die richtige Richtung.


    "Deine Frau ist schwanger? Meine Glückwünsche. ich hoffe es wird ein problemlose Geburt. Richte deiner Frau ebenfalls meinen Glückwunsch aus."
    Die Worte waren durchaus ernst und ohne jeglichen Hintergedanken ausgesprochen worden, denn auch in der Casa Sergia gab es erst vor kurzem die glückliche Geburt eines gesunden Jungen und es war einfach faszinierend. Kurz schüttelte ich die Gedanken ab und konzentrierte mich wieder auf andere Dinge. Wie den Wein zum Beispiel ... wieso trank ich ihn denn? War ich so abgelenkt, dass mir diese Ungenießbarkeit gar nicht auffiel? Aber warte ... da ließ sich etwas mit anfangen. Ein kleiner Test um die Ehrlichkeit meines Gegenüber, ich würde zu gerne wissen, was er so dachte und bisher konnte er ruhig annehmen, es wäre der Wein aus meiner eigenen Produktion.


    "Sag Artorius Corvinus ... wie schmeckt dir der Wein?" Interessiert blickte ich ihn an und ich konnte meine Neugier nur schwer verbergen.

  • "Ich danke dir für deine Glückwünsche und werde sie meiner Frau ausrichten... aber ich denke nicht, dass sie als Priesterin Iunos ein Problem bei der Geburt haben dürfte." Kritisch sah er in den Kelch und schließlich über dessen Rand zu Curio hin.


    "Nun, ich hoffe nicht, dass er aus deiner Kelterei kommt, denn er ist schal und schmeckt, als hätte der Winzer hineingepisst", konterte jener schmunzelnd, während er den Wein im Kelch ein wenig herumschwenkte und daran schnupperte.


    "Ich sage dir gleich, mehr als 250 Sesterzen kannst du von mir nicht erwarten, denn dies ist der Preis eines normalen Sklaven auf den Märkten des Imperators. Für dreihundert Sesterzen hat meine Schwägerin einen Kelten gekauft, vor dem sogar manch gestandener Germane Angst hat - und sie hatte noch nie Probleme mit ihm."

  • “Na wenn sie eine Priesterin Iunos ist, dann braucht man sich ja wirklich keine Sorgen machen, denn wen würde Iuno wohl eine gute Geburt geben, wenn nicht ihren eigenen Dienern?“ Ein kleines Schmunzeln bildete sich wieder auf meinen Lippen, welches sich aber sogleich wieder verzog, als Corvinus eine Antwort auf die Frage des Weingeschmacks gab.


    “Du hast recht ... er schmeckt abartig und nein, er kommt nicht aus meiner Weinkelterei, sonst würde ich mir ernsthaft Sorgen machen. Solch ich welchen von mir bringen lassen? Oder wir machen es so ...belassen wir den Preis bei sagen wir ... 250 Sesterzen und ich gebe dir meinerseits eine Amphore von meinem besten Wein mit?“
    Noch einmal überdachte ich mein eigenes Angebot und befürwortete es ein weiteres Mal. Wenn er den Preis nicht über 250 Sesterze bringen wollte, dann soll es so sein, aber ich wollte wenigstens das bestmögliche aus Cine herausholen.

  • 250 Sesterzen.. naja, da hätte er sich auch eine gefügige Sklavin von den Märkten kaufen können. Eine kleine dralle Keltin. Die kleine dralle Keltin, die er letztens sah. Naja egal, Cicinne versprach.. interessant zu sein. Dazu eine Amphore, kostenlos, von seinem "Rivalen" - ein guter Handel.


    "Das beruhigt mich sehr, hatte ich doch Angst, keine wirklichen Rivalen zu haben", lachte er und hielt ihm die Hand zum Handschlag hin. 250 Sesterzen für eine Sklavin und eine Amphore. Das ist en guter Handel."

  • 250 Sesterze, das war also der Endpreis für Cicinne. Einerseits wollte ich sie unter keinen Umständen verkaufen, nicht wenn man mir 100.000 Sesterze geben würde, aber andererseits konnte es so nicht weitergehen und da sie anscheinend nicht gewillt war, etwas zu ändern und andauernd ihren Willen durchsetzen wollte, gab es keine Zukunft mehr für uns beide - in jeglicher Hinsicht.
    Das Angebot des Handschlages zur Besieglung des Geschäftes nahm ich gerne an.


    "Nein, so einfach wirst du es nicht haben. Soll ich Cicinne gleich wieder holen lassen?"

  • "Ich bin mir sicher, ich werde angemessen mit ihr umgehen können, sollte sie zu widerspenstig sein..", erwiderte Corvinus und nickte ihm anschließend zustimmend zu. Bedächtig stellte er den Kelch mit Wein von sich weg, nicht dass er wieder in die 'Versuchung' kommen würde und überlegte. "Kannst du mir vielleicht Rat geben, wie mit ihr umzugehen ist? Ja.. bring sie herein."

  • Ich überlegte ein wenig über seine Frage, wie konnte man denn mit ihr leichter umgehen? Ich erinnere mich nur an eine Tat, die bei ihr wirklich geholfen hatte und das war die Peitsche. So sehr die Erinnerung auch schmerzte, anders konnte man mit Sklaven anscheinend nicht ordentlich umgehen.
    "Wie ich ja heute feststellen musste, kann man mit guten Worten noch viel weniger erreichen, als ich dachte. Wohl oder übel musst du sie mit körperlichen Strafen züchtigen. Einmal tat ich es und es ging eine Zeit lang gut, bis sie wahrscheinlich dachte, dass ich es nicht mehr tun würde. Und lass dich nicht von ihren Blicken und ihren Reizen beirren ... sonst wird das nie etwas." antwortete ich schließlich mit einer klaren Sichtweise. Wäre mir das vorher so bewusst gewesen, wäre mir wohlmöglich nicht so etwas passiert, aber hinterher ist man immer schlauer.


    Ich schnippte ein weiteres Mal mit dem Finger, erinnerte mich aber daran, das Strabon etwas außer Hörweite war, brachte er ja meine (noch) Sklavin wieder in ihr Zimmer, also rief ich ihn: "STRABON! BRING CINE WIEDER HER!"

  • Mit gesenktem Kopf betrat Cicinne wieder zusammen mit ihrem Bruder, von dem ja keiner wusste, den Raum. Wie gerne wäre sie doch einfach nur weggelaufen weil sie nicht hören wollte was Curio zu sagen hatte, aber sicher war es nicht wirklich etwas angenehmes aber sie würde sich schon zu wehr setzen, schließlich hatte er ihr ein Versprechen gegeben und wenn er das nicht hielt....ja dann wusste sie auch nicht mehr weiter. Ohne ein Wort zu sagen blieb sie einfach stehen und wartete, denn mehr blieb ihr auch gar nicht übrig als zu warten.

  • "Mhm", machte er nur und dachte sich seinen Teil. Peitschen mochte er eigentlich nicht - Ohrfeigen blieben besser in Erinnerung und waren viel demütigender. Sollte es soweit kommen. Das mit den Reizen und Blicken würde er sich aber sehr wohl im Gedächtnis behalten. Als Cicinne schließlich eintrat, musterte er sie flüchtig und beobachtete ihre Reaktion. Wie sie wohl reagieren würde, wenn Curio ihr die Neuigkeit sagt?

  • Als Strabon endlich Cine wieder ins Atrium brachte, blickte ich sie erst eine kurze Weile an, wie sie dort leicht betrübt mit gesenktem Haupt dastand. Sie hätte sich früher überlegen sollen, was sie tun darf und was sie lieber bleiben lassen sollte, aber das war nun die logische Konsequenz. Ich konnte mir von keinem, vor allem keiner Sklavin - auch wenn es Cine war - solche Dinge gefallen lassen. So etwas schadete nur meinem Ruf, der doch irgendwie schon recht 'angeschlagen' schien.
    "Wie du dir nun sicherlich zusammenreimen kannst, hast du ab heute einen neuen Herren. Du unterliegst nun nicht mehr mir, sondern Decimus Artorius Corvinus! Warum das so ist kannst du dir selber denken!" sprach ich mit ziemlich gefühlskalten und gleichgültigen Worten.

  • Sie sah seine Blicke nicht, denn ihren hatte sie weiterhin auf den Boden gerichtet und dachte auch nicht daran ihn so schnell wieder zu heben, aber das sollte sich bei seinen Worten dann doch ändern. Er hatte ihr doch ein Versprechen gegeben und nun brach er es dann doch wieder. "WAS?" fragte sie entsetzt und blickte ihn an. "Das geht nicht. Du hast mir was versprochen. Spinnst du?" Langsam begann ihre Stimme ins histerische überzugehen und sie war versucht sich umzudrehen und wergzurennen. "Nein ich werde nicht mit dem Mann da mitgehen, das kannst du nicht von mir verlangen" meinte sie als hätte sie etwas zu sagen und als sei das alles nur ein Scherz.

  • Ihr 'Anfall' verwunderte mich dann doch ein wenig, war es doch ihr eigenes Verantworten, welches sie in diese Lage brachte. Da würde aber nun sämtliches Gemecker nichts mehr bringen.
    "Nein, ich habe dir extra gesagt, ich kann dir nichts versprechen ... und du hast recht, das kann ich nicht von dir verlangen, aber Artorius Corvinus kann es nun!"
    Noch immer waren meine Worte recht kühl. Ungewohnt mit ihr so zu sprechen, aber mir viel es in einer solchen Situation nicht wirklich schwer. Mein Entschluss stand fest und der Handel war sowieso besiegelt. Da konnte keiner mehr dran rütteln.

  • Er wollte sie wirklich von ihrem Bruder und von sich selber trennen? Und sie hatte nicht einmal ihre Pläne bezüglich seiner Freundin ausleben können. Wie sie es doch bereute nicht noch mehr Stunk gemacht zu haben und warum hatte sie nicht einen gefälschten Brief abgegeben, dann hätte er wirklichen Ärger bekommen, nein sie war zu gutmütig. Ihr Blick traf den Mann der ihr neuer Herr sein sollte. Was bildete er sich eigentlich ein? Kam her und wollte sie einfach haben, dabei hatte er ihr gesagt es würde nicht so schlimm werden. Gelogen hatte er wie sie alle immer logen.
    "Gut und ich werde nicht gehorchen" fauchte sie und drehte sich weg um aus dem Zimmer zu laufen. Sie hatte fest damit gerechnet glücklich mit Curio zu werden, aber merkte, dass es nur Träume gewesen waren.

  • Unmerklich schüttelte ich den Kopf. Stur wie immer. Das würde letztendlich noch ihr Verhängnis werden, aber mein Problem sollte das nicht mehr sein. Mit einem Schnippen wies ich Strabon an, sie festzuhalten. Sie würde schön hier bleiben!
    "Ich denke Artorius Corvinus hat da seine Möglichkeiten... Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, ich würde alles durchgehen lassen? Wenn doch, dann tut es mir sehr für dein Realitätsverständis Leid."
    Mit einem fragenden Blick schaute ich zu Corvinus und wartete darauf, dass er seinen neuen Besitz in Empfang nehmen würde, denn er hatte auch das unwillige Ding hierher geschafft.

  • "CICINNE."


    Corvinus hatte sich erhoben und die Arme verschränkt. Er sah sie musternd an, aber die Stimme.. der Tonfall, wenn man den nicht bei ihm kannte, konnte er durchaus erschrecken. Tief, basslastig. Befehlsgewohnt - und laut. Schließlich senkte er sein Stimmvolumen etwas, was dem ganzen aber nicht die erste Härte nahm. "Cicinne. Komm her. Wir werden zur Casa Artoria gehen und uns auf dem Weg dorthin unterhalten. Einverstanden?" Er hoffte, sie zumindest ein wenig einschüchtern zu können - bisher hatte dies so eigentlich immer ganz gut funktioniert. Er wollte ihr ja nicht unbedingt Angst machen, aber erst einmal sollte sie artig sein und gehorchen. Damit er mit ihr reden konnte.

  • Cicnne warf ihrem Bruder einen wütenden Blick zu, weil er es wirklich wagte sie einfach festzuhalten und sie nicht einfach gehen ließ. Wie konnte er das nur wagen? Hier schienen alle einfach gegen sie zu sein. Sie hatte ihren Bruder erst gefunden und nun sollte sie ihn wieder verlieren und alles nur wegen Curio? Das war nicht gerecht und warum gab er ihr nicht noch eine Chance? Strabon hatte sie an den Armen gefasst und hielt sie fest auch wenn er das nicht gerne tat, aber er hörte im Gegensatz zu ihr wenigstens.
    Die Stimme ließ sie dann doch zusammenzucken und zu Corvinus aufblicken. Mit einem wütenden Ausdruck sah sie ihn an und kaute auf ihrer Wangeninnenseite, bis sie endlich sprechen konnte. "Ich will nicht mitkommen" sagte sie trotzig "Ich bleibe hier."

  • Anstatt ihr ein Widerwort zu geben, versuchte er es nun anders.. ihr entgegen zu kommen. Physisch wie psychisch. Also ging er langsam auf sie zu. Was wollte das kleine Biest nur? Was hielt sie hier, in der Casa Sergia? 250 Sesterzen für das Gör - er musste leise seufzen. Das würde ein steiniger Weg werden, sie zu zähmen. Mit vielen spitzen scharfen Steinen. Leicht verzog er das Gesicht, als er dabei an die Bisswunde an seinem Arm dachte.


    "Warum?"

  • Sie spürte immer noch den Griff ihres Bruders, der sich aber schon etwas gelockert hatte. Nun hatte sie eher das Gefühl, dass er sie stützte anstatt festhielt und damit eine Flucht verhindern konnte. Gerne hätte sie einen Schritt nach hinten getan, aber da war der Körper ihres Bruders und versperrte ihr den Weg. Langsam blickte sie zu Boden und ballte ihre Hände zu Fäusten. "Ich bin hier zu Hause" war alles was sie sagte und dann griff sie sich an die Stirn. "Ich lasse mich nicht einfach wegschicken" knurrte sie dann schon fast wieder.

  • "Du wirst bei mir ein neues Zuhause haben..", begann er und baute sich vor der kleinen Cicinne auf. "Es wird dir nicht schlecht gehen, wenn du gehorchst und du wirst viele Freiheiten haben, wenn du nicht aufmüpfig bist." Langsam legte er ihr seine Hand auf die Schulter und sah sie an. Was ihr wohl durch den Kopf ging? Dass sie bei ihm nicht eine solche Narrenfreiheit haben würde?
    "Und du würdest mich stets auf Reisen begleiten. Kannst du Lesen und Schreiben?"

  • Cicinne musste zu ihm aufsehen, denn im Moment hatte sie keine andere Wahl und es kam ihr alles fast wieder so vor wie auf der Strasse wo sie ihm begegnet war. Hatte er es denn nicht verstanden was sie gesagt hatte? Warum musste sie alles immer und immer wieder wiederholen? Sie würde doch nicht zu ihm gehen. Was hatte sie denn schon großartiges getan? Es war doch nur ein Versuch gewesen etwas zu klauen und sie hatte es doch gar nicht geschafft. Vorwurfsvoll sah sie zu Curio, der sich ja nicht mehr für sie zu intressieren schien, was ihr am allermeisten schmerzte. Hatte er schon alles vergessen was zwischen ihnen gewesen war? Wahrscheinlich sonst wäre er nicht so kalt ihr gegenüber. Cicinne unterdrückte ihre Tränen die sich nach oben kämpfen wollten und blickte Corvinus wieder fest an. "Ich habe es mittlerweile gelernt zu lesen und zu schreiben" presste sie mit großer Mühe zwischen ihren Zähnen hervor. Strabon hatte sie mittlerweile ganz losgelassen, aber sie würde auch nicht mher versuchen wegzulaufen, denn es brachte nichts.

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