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Tiberia Albina,
Castellum Legio Prima, Mantua,
Italia
Teure Verlobte, es grüßt dich der, der dir seit der ersten Begegnung verfallen ist.
Dein Brief zauberte mir ein breites und lang anhaltendes Lächeln auf meine doch oft schweren Züge. Es freut mich zu wissen, dass du dich bester Gesundheit erfreust und es dir an allem, auch der Sicherheit, nicht mangelt.
Kürzlich habe ich von einem Sklaven, welchen ich beauftragt dir ein paar Präsente und die Gästeliste zu übergeben, die Nachricht erhalten du seiest ab diesem Augenblicke in Mantua, im Castellum, anzufinden.
Diese Tatsache irritiert mich nicht nur, sie beunruhigt mich.
Du weißt, dass die Männer der Legio Prima erst kürzlich wieder zivilisierter Gesellschaft beiwohnen und sich erst an diesen neuen Umstand anpassen müssen. Sie haben schließlich einen ganzen Feldzug auf den Rücken, ihre Umgangsformen und ihr Verhalten wird wohl auch in den nächsten Wochen recht rabiat sein. Sie haben getötet, geplündert und ihre Kameraden begraben. Sie kehren aus dem Chaos in die Zivilisation zurück.
Und daher sorge ich mich. Ja, ich zweifle an dem Anstand der Männer, welchen sie auf dem Felde abgelegt, nun nicht so schnell wieder sich aneignen können. Aufgrund dessen besorgt mich dein Aufenthalt im Castellum.
Ich habe noch keine Bitte an dich richten dürfen und so sei dies die erste an dich als Römerin, Patrizierin und vor allem meine Verlobte.
Ich möchte, dass du das Castellum verlässt. Meine Familie hat in Mantua ein recht beschauliches, doch nicht minder luxuriöses Gut. Es steht dir zur Verfügung, falls du Rom und dessen Gestank entfliehen willst.
Ein langes Verbleiben im Castellum jedoch, ist jedoch aufgrund unser beider Verbindung nicht förderlich. Nicht für dich, doch vor allem nicht für mich als deinen zukünftigen Ehemann. Ich bin Proconsul, kein Legatus Legionis und so ist dein Platz auch nicht in einem Castellum, sondern der dir angemessenen Villa Proconsularis.
In Sehnsucht,
Dein Verlobter, Flavius Furianus
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Quintus Tiberius Vitamalacus,
Castellum Legio Prima, Mantua,
Italia
Geehrt seist du, teurer Verwandter.
Ich beglückwünsche dich auf diesem Wege zu der dir zuteil werdenden Ehre die erste Legion kommandieren zu dürfen. Nie habe ich nur einen Zweifel an deinem Wege gehegt, Vitamalacus und so war es nur eine Frage der Zeit, bis du der Erste der Ersten wurdest.
Ich habe jedoch nicht nur Worte des Dankes an dich zu richten, sondern auch eine Bitte.
Diese Bitte hat meine Verlobte zum Gegenstand, denn wie ich informiert wurde, ist ihr fester Wohnsitz nun das Castellum der von dir befohlenen Legion in Mantua.
Dieser unangekündigte Wohnsitzwechsel ließ mir selbstverständlich einige Fragen offen. Wenn die Tatsache, dass Albina ab diesem Augenblicke fortwährend im Castellum leben wird, nur ein Irrtum ist, so ignoriere die nächsten Zeilen.
Falls dem nicht so ist, äußere ich meine Bitte. Und zwar bist du ein Ehrenmann, Vitamalacus, wie ich es bin. In der Tradition unserer beider Familien in gehobenem Stande ist es unsere Pflicht, gewisse Normen und Gepflogenheiten einzuhalten. Wie auch die jedes Römers es sein sollte.
Doch ein Castellum ist für eine junge Frau von solch einem Stand, für meine Verlobte, nicht der richtige Wohnort. Ich bin weder Tribun, noch Legatus Legionis, sondern Proconsul Hispaniens. Daher sollte der Wohnort meiner werten Verlobten nicht nur mich verwundern lassen, sondern auch jeden anderen Römer, der sich seiner Tradition und der Geschichte Roms, des Anstandes, bewusst ist.
So bitte ich dich hiermit von Mann zu Mann darum, meiner Verlobten verständlich zu machen, dass ein Castellum nicht der richtige Wohnort für eine Frau ihrer Position ist. Meine Familie hat ein Landgut in Mantua, bescheiden, doch nicht unbehaglich. Dieses könntest du ihr als Wohnort nahe legen, wenn sie deine Nähe, was ich durchaus verstehe und akzeptiere, nach so langer Zeit sucht. Schließlich musst du ihr wie ein Vater sein.
Dafür danke ich dir schon jetzt.
Ich hoffe du und deine Verlobte erfreut euch bester Gesundheit. Mögen die Götter dies auch so wahren.
gez.
L. Flavius Furianus
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Manius Tiberius Durus,
Villa Tiberia, Roma,
Italia
Treuer Freund in der Ferne, ich grüße dich.
Deine Antwort erreichte mich schon vor langer Zeit, leider versäumte ich es dir leider früher zu schreiben. Du weißt sicherlich, dass des Tages Stunden für Menschen wie uns oft gar zu kurz sind.
Ich hoffe du erfreust dich bester Gesundheit, wie auch die Deinen.
Deine Praetur soll, so höre ich von vielen, eine Zeit der Stabilität und der Rechtschaffung in dem Gerichtswesen gewesen sein. Das erfreut mich, wobei ich dir auch nicht weniger zugetraut hätte, mein Freund.
Es steht wohl schlecht um Rom, besonders um uns Flavier, mein Freund. Sollte Valerianus, was ich nun annehme, die Kaiserwürde ohne Zwischenfälle empfängen, regieren nicht die Ulpier, sondern die Aelier. Er ist, trotz der Adoption, immer noch vom aelischen Geblüte, was die Sache heikel macht, waren es doch meine Ahnen, welche die gesamte Gens Aelia ins Exil schickten.
Ich hoffe, dass Valerianus keine Vergeltung wird sinnen wollen.
Angesichts der übrigen Kandidaten ist er, trotz der Gefahr für uns, wirklich wohl der am besten geeignetste Kandidat. Die anderen von dir Genannten kenne ich persönlich nicht oder sie sind mir aufgrund ihrer Geburt, ihrer Taten oder ihrer Person an sich zuwider.
Dass die Augusta sich aus dem politischen Leben weitestgehend heraus hält, finde ich erstaunlich. Ich habe die Frau stets anders eingeschätzt, musst du wissen.
Schade um Decimus, doch jeder Krieg hat seine kleinen und großen Opfer. Der Tod des Kaisers wie auch wohl der anzunehmende des Livianus sind Letztere. Dennoch hat Rom genug guter Söhne, um jeden von den Plebejern durch einen unseres Standes zu ersetzen - so hoffe ich zumindest. Vitamalacus ist ein eben solcher und es ist ein sehr glücklicher Umstand, dass er nun der Erste der Ersten ist. Ich hätte meiner alten Legio keinen Besseren wünschen können.
Dein Vorgehen Aurelius Corvinus betreffend findet meine ganze Unterstützung. Ich halte viel von ihm, er ist talentiert und ambitioniert. Einer jener Männer, die das neue Zeitalter unseres Standes werden mittragen können. Eine Entsendung in mein Hispania hätte dem zwar keinen Abbruch getan, doch angesichts der von dir erwähnten Pflichten unseren Göttern gegenüber, sollte er doch sein Ansehen lieber in der Hauptstadt mehren, als hier.
Einen weiteren Kandidaten erwäge ich nicht, mein Freund. Außerdem bin ich noch nicht so alt, dass ich bedürftig nach Hilfe aus Rom bin.
Hier ist, wie immer, alles ruhig, bis auf die Tatsache, dass mein verstorben geglaubter Bruder nun urplötzlich aufgetaucht ist. Nach der Überprüfung seiner Identität habe ich ihn jedoch herzlich aufgenommen. Familie steht eben über allem, auch über der Vergangenheit. Der Schatten seiner Frau liegt noch immer über ihn, auch wenn er, so wie auch ich, dir verischern können nichts mit der Sache zu tun gehabt zu haben. Diese Frau war verwirrt, anders kann ich es mir nicht erklären. Ihr Sohn ebenfalls.
Ich habe auch eine Bitte an dich, mein Freund, nämlich die Einführung meines Bruders in die Bruderschaft der Arvales.
Leider sitze ich hier in Hispania und kann dies nicht vollbringen. Sei du jedoch mein Arm in Rom und stelle den Brüdern meinen Bruder vor.
Seine Vita habe ich dir hierzu beigelegt. Meine Stimme kannst du selbstverständlich als ein weiteres "Ja" für den Beitritt meines Brüders zählen. Er ist ein würdiger Mann, das wirst du aus seiner Vita erkennen können.
Ich verbleibe mit besten Grüßen aus dem schönen Hispania.
gez.
L. Flavius Furianus
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