[Grundausbildung] A. Iunius Lucullus

  • Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    "mutate" ~ Wechsel
    daraufhin machte Avitus einen kleinen Schritt zur Linken und zog sich eiligst zwischen den Rotten in die hintere Reihe zurück.hallte es wieder, begleitet von dem dazugehörigen Signal des Cornicen, und
    "Probatus, es wäre deine Aufgabe gewesen, den Platz ohne Verzögerung einzunehmen. Aber gut, das üben wir jetzt..."
    sagte Avitus.


    Lucullus blickt verdutzt zum Centurio und nickt. "Jawohl, Herr. Wird nicht wieder passieren, Herr."


    Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    "parate... aequatis passibus pergite..." ~ Achtung... im Gleichschritt Marsch
    Er führte die Einheit zu einer Reihe Holzpfähle, die ihnen als Gegner dienen würden, darauf achtend, dass die Formation nicht durcheinander geriet.Als sie nah genug waren, mit dem Holzgladius zuzustechen, folgte der nächste Befehl.
    "consistite... ictus recte... mutate" ~ Halt... Hieb gerade... Wechsel


    Nach der kurzen Instruktion durch den Primus Pilus, marschierte die Einheit geschlossen zu den Holzpfählen. Lucullus machte halt, wie ihn befohlen, und wartete den nächsten Befehl ab. Dies ließ nicht lange auf sich warten und er stach auf seinen "Gegner" ein mit seinen Holzgladius. Hoffentlich würde es nicht mehr lange dauern, bis er endlich sein echtes Gladius im Kampf erproben könnte. WECHSEL! Der Befehl erschallte und Lucullus zog sich zurück. Er presste sein extrem unhandliches Schild an seine Brust und drückte sich durch seine Linien zurück. Aller Anfang ist schwer und so blieben die Rekruten oft irgendwo hängen oder stolperten und sprengten damit die Formation. Erst nach langen Üben ging es fast reibungslos und jeder wusste, wo sein Platz war und was er zutun hätte.

  • "Wenn die Barbaren euch so sehen würden, würden sie sich totlachen und mit Krämpfen im Bauch aufgeben. Auch eine Art, ein Gefecht zu gewinnen, aber nicht die, die mir vorschwebt"
    Zu Beginn hatte er nur mit dem Kopf geschüttelt und hin und wieder dem einen oder anderen Rekrut zu etwas mehr Eile mit der Vitis verholfen. Mit fortschreitender Dauer der Übung zeigten sich die ersten Anzeichen von so etwas wie Routine und zumindest wurde die Formation als solche mehr oder weniger beibehalten.
    "Schon besser, meine Herren. Aber bildet euch ja nichts ein. Von so etwas wie 'gut' seid ihr im Moment genau so weit entfernt, wie von einer legitimen Ehe"


    Er stellte sich den Rekruten gegenüber auf.
    "gladios condite" ~ Schwerter in die Scheide


    "Wir marschieren und wir kämpfen stets in Formation, zumindest in der offenen Feldschlacht. Warum?"
    fragte er, drehte sich am Ende der Reihe um und beantwortete sie selbst.
    "Ganz einfach. Der Massennahkampf, welches das Charakteristikum einer offenen Feldschlacht ist, ist das reinste Chaos. Eben dieses Chaos gilt es zu vermeiden. Es stellt sich die Frage, wie man es vermeiden kann. Die Antwort ist recht einfach. Man bringe Ordnung da rein. Und wie bringt man Ordnung in das Chaos der Schlacht? Indem die kämpfende Truppe nicht wild und unkontrolliert drauf los prescht, wie eine Horde besoffener Germanen. Sondern in dem sie formiert bleibt.
    Die Disziplin in der Legion hört nicht auf, wenn es in den Kampf geht. Ganz im Gegenteil. Disziplin wird von euch vor allem im Kampf gefordert. Jeder Mann, jeder von euch, jeder Soldat in der Legion, ganz egal, ob er zur kämpfenden Truppe gehört oder zur unterstützenden, hat seinen Platz. Und solange jeder an seinem Platz bleibt, kann die Legion funktionieren.
    Das erfordert drei Dinge. Disziplin, Vertrauen und Führungsqualitäten. Was bedeutet das im Einzelnen? Folgendes.
    Ihr habt auf Befehle eurer Vorgesetzter zu hören. Sie sind nicht nur Vorgesetzte, in der Schlacht sind sie eure Lebensversicherung. Ein centurio wird einen Dreck tun, als seine Soldaten zu verlieren, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Um euch jedoch lebend aus der Scheiße, in der ihr bis zum Hals während einer Schlacht stecken werdet, rauszuholen und auch noch den Sieg über den Feind zu erringen, erwartet er von euch bedingungslosen Gehorsam.
    Das bedeutet, dass nichts von dem, was man euch befiehlt, hinterfragt wird. Das bedeutet, das niemand aus der Reihe tanzt. Dass niemand seinen Platz verlässt. Wenn der Mann neben euch zurück fällt, marschiert er eben im Nachzüglerzug im Troß der Legion mit. Wenn der Mann neben euch verwundet wird, sind es die capsarii, die ihn da rausholen. Nicht ihr, die ihr neben ihm kämpft. Ihr habt nur dafür zu sorgen, dass sie Formation bestehen bleibt. Denn davon hängt ab, ob ihr Futter für die Aasfresser oder siegreiche Helden an diesem eurem längsten Tag sein werdet
    "

  • Die Soldaten steckten die Schwerter in ihre Scheiden und hörten ihren Primus aufmerksam zu. Lucullus ahnte was ihn bei der Legion erwartet, alles was der Centurio sagte erschien ihn auch logisch, aber nicht moralisch. Er stellte sich vor, wie er auf dem Schlachtfeld liegt, verwundet, nicht fähig allein zum Tross zu kommen. Wenn die Centurie nun zurück weichen müsste und die capsarii nicht an ihn ran kommen würden? Schrecklich diese Vorstellung, aber die Formation dürfte sich nicht auflösen, sonst wären alle Soldaten zum Tode verurteilt. Wie der Centurio sagte... Vertrauen, Disziplin und bedingungsloser Gehorsam waren das Rückrad dieser Armee. Vereinzelt nickten die Soldaten und als der Centurio mit seiner Rede endete, riefen die Rekruten im Chor: "JAWOHL CENTURIO".

  • "Hmmmm"
    Avitus nickte, zum ersten Mal wohl mit so etwas wie einem zufriedenen Grinsen.
    "Wenigstens hört ihr euch mittlerweile schon an, wie Legionäre"


    "Es ist wichtig, dass ihr die Begriffe "Reihe" und "Linie" [simoff: agmen - acies] auseinanderhält, denn sie untersheiden zwischen Marsch- und Gefechtsformationen. Eine Marschformation - agmen - hat in der Regel 4 Mann Breite und in diesem Fall eine Länge von ca. 40 passus [simoff: 60 m], 80 passus bei den Cenzurien der cohors prima, von denen ungefähr ein Drittel auf unsere Lasttiere entfällt. Wenn ein Feind herannaht, wechselt die sich auf dem Marsch befindliche Einheit, sei es eine einzelne cohors oder eine ganze legio, von der Marschkolonne zu einer Gefechtslinie. Dabei ist wichtig, dass dies schnell und präzise vonstatten geht"
    erklärte Avitus.
    "Den Wechsel von einer Marschkollone zu einer Gefechtslinie werden wir jetzt erlernen und üben. Folgendes ist dabei zu beachten. Der Wechsel kann auf mehrere Arten erfolgen, je nach Beschaffenheit des Geländes. Über die rechte Flanke, über die linke Flanke oder im Wege einer Wendung um den Mittelpunkt der Kolonne"
    erklärte Avitus und kritzelte in den kalten Sand des Exerzierplatzes mit der Vitis eine Skizze, während er sprach.


    "in agmen venite" ~ in Kolonne antreten


    "Auf den Befehl 'ad aciem' vollführt ihr den Wechsel zur Gefechtslinie, in dem die milites in den vorderen Treffen sich über Rechts zurückfallen lassen, während die milites der hinteren Treffen über Links nach vorne vorrücken. Das Zurückfallen und das Vorrücken hört dort auf, wo die Mitte der Kolonne ist bzw. war, was im Ergebnis eine Art Drehung der Marschkolonne um ihren Mittelpunkt ergeben sollte"
    erklärte Avitus.


    "parate... ad aciem" ~ Fertigmachen... zur Linie


    Sim-Off:

    agmen - Heereszug, Marschkolonne
    acies - Schlachtordnung, Linie, Treffen, auch Schneide, Spitze

  • Aufmerksam hörten die Rekruten den Ausführungen ihres Ausbilders zu und versuchten sich die Zeichnungen ihres Centurios einzuprägen.
    Als die Befehle des Offiziers über den Exerzierplatz hallten, machten sich die Soldaten daran in Kolonne anzutreten.


    PARATE.... AD ACIEM!!! Ertönte es und die Soldaten begannen ihr wuseliges da sein. Überall hörte man laute Flüche und Metall, welches auf Metall stößt. So stellten sich die nördlichen Barbaren sicher nicht die römische Disziplin und Ordnung vor. Nach knapp zwei Minuten standen die Rekruten mehr oder weniger in Position. Der Offizier konnte froh sein, dass sie überhaupt in die gleiche Richtung sahen.

  • "Das tut einem Soldaten ja im Herzen weh, wenn er sieht, was ihr hier veranstaltet"
    kommentierte Avitus die kläglichen Versuche, die Kampflinie zu bilden.
    "Nochmal"
    sagte er und gab die Befehl, die die Männer wieder eine Kolonne bilden ließen, und ließ sie anschließend wieder zum Schildwall wechseln.
    "ad aciem"
    wieder beobachtete er und - sobald auch dieser Versuch sein Ende fand - setzte den Drill fort.
    "ad aciem"
    schallten seine Befehle über den Campus.

  • Nach mehreren wiederholungen funktionierte es langsam mehr oder weniger. Nur noch selten stießen die Rekruten zusammen und die Dauer wurde immer kürzer. Lucullus, der ziemlich mittig stand, und daher wenig laufen musste, empfand ein wenig Stolz in der Brust als die verbesserungen deutlich zu sehen waren.

  • "los, Männer"
    spornte der Centurio die Rekruten an. Zwar war die Vorstellung, die sie boten, bei weitem noch nicht das, was ihn wirklich zufrieden gestellt hätte, aber dafür, dass diese Männer zum ersten Mal in ihrem Leben einen Schwenk in Formation vollführten, war es ansehnlich.
    "Nicht vergessen. Ihr müsst schnell sein, ihr müsst präzise sein, in allem was ihr tut... sonst erlebt ihr im Ernstfall den nächsten Tag nicht mehr"
    sagte er zwar leise, aber nicht minder eindringlich.


    "in duos ordines...venite"
    sagte Avitus und ließ die Männer in zwei Reihen antreten. Wieder ging er langsam und mit aufm Rücken verschränkten Armen entlang der Reihe.
    "Reiterei..."
    sagte er und machte eine Pause, um das Wort klingen zu lassen.
    "Reiterei kann nur dem gefährlich werden, der sich nicht zu schützen weiß. So beeindruckend und furchteinflößend eine Reiterformation auch erscheinen mag, wenn sie auf einen zu reitet, so dass die erde bebt, so einfach ist es, diese aufzuhalten... wenn man es denn kann"
    Avitus machte kehrt und fuhr fort.
    "Um so verheerender sind die Folgen, wenn man es nicht kann. Ein erfolgreicher Angriff sprengt jede Formation, Ordnung und Disziplin lösen sich in Rauch auf und wenn es überhaupt zum Kampf kommt, dann zu einem unübersichtlichen Handgemenge, Mann gegen Mann. Im schlimmsten Fall ergreifen Männer die Flucht, vergessen dabei, dass sie ihren Centurio in diesem Fall mehr zu fürchten haben, als die verdamten Reiter auf ihren Pferdchen"
    wieder eine Kehrtwende am Ende der Reihe.
    "Die erste Reihe geht kniend hinter ihren scuta in Deckung. Die zweite Reihe stellt ihre scuta auf die der ersten Reihe. Sollten noch pila vorhanden sein, werden diese dem Feind entgegengehalten und bei Bedarf wird zugestochen"
    Avitus trat etwas zurück.
    "Reiterabwehr... ordate"


    Sim-Off:

    wir gehen davon aus, dass jeder grad ein pilum hält

  • ...dass sie ihren Centurio in diesem Fall mehr zu fürchten haben, als die verdamten Reiter auf ihren Pferdchen... Dieser Satz prägte sich bei Lucullus ein. Kurz schweifte sein Blick auf den Vitis des Centurio ehe die Rekruten ihre Schlachtformation einnahmen. Lucullus, der in der erste Reihe kniete, gefiel seine Aufgabe rein gar nicht. So ein Pferd hatte enorme Kraft und der Gedanke daran, von einer ganzen Reiterschwadron, jagte ihn einen Schauer über den Rücken. Wenn die Reiter mitten in die Formation krachten, wäre er in der ersten Reihe, einer der ersten der unter ihnen begraben wird und noch am Boden liegend, durchbohrt wird von einer feindlichen Lanze.


    Nach eine, wie er fand, angemessen Zeit für Rekruten, stand die Formation und Lucullus kniete neben seinen Kameraden rechts und links, dass Pila gegen den Imaginären Feind gerichtet. Bereit es in das Fleisch des Tieres, oder noch besser in das des Reiters zu bohren.

  • "Das muss schneller gehen. Um euretwillen, Männer, müsst ihr schneller werden. Im Gefecht können und werden diese Verzögerungen dazu führen, dass viele Männer sinn- und ruhmlos fallen werden"
    kritisierte der Centurio.
    "So schnell und beweglich die Kavallerie als Waffengattung auch sein mag... sie büßt jeden Wert und Vorteil ein, wenn sie versuchen sollte, eine intakte, gut eingeübte und auf den Ansturm gefasste Formation frontal zu sprengen. Eine Schildmauer, im Idealfall noch durch eine Hecke von Speerspitzen ergänzt, ist ein unüberwindbares Hindernis für jede Reiterei. So entschlossen die Reiter ihre Pferde auf eine Linie auch treiben... die Pferde verweigern - in den meisten Fällen zumindest - instinktiv vor einer festgefügten Front"
    erklärte Avitus.
    "Pferde, die einen einzelnen Mann ohne weiteres niederrennen werden einen Dreck tun, als in einen dicht geballten Menschenblock hinein zugaloppieren. Sie sind nicht mehr vorwärts zu bringen oder sie weichen einfach aus"


    "ad aciem... parate..."
    erklang es und Avitus versuchte, sich bildlich eine heranstürmende Reiterei vorzustellen.
    "Zur Reiterabwehr"
    er wartete ab und begutachtete das Formieren der Schildmauer. Sobald die Mauer stand, fuhr Avitus fort.
    "ad aciem"
    Nun folgte sein kritischer Blick den Männern beim Neuformieren der Kampflinie.
    "schneller, schneller, aufstellen... tollite pila... mittite... tollite pila... mittite"
    und nachdem die beiden Reihen geworfen hatten
    "Reiterabwehr"

  • Verschnaufpausen gab es keine, die Männer standen unter Strom, gepeitscht durch die Befehle ihres Ausbilders. Ständiger Formationswechsel, Speere werfen, wieder in Position, knien, Schild hoch und Schild runter. So langsam begriff auch der dümmste Esel, wie es funktionierte. Wie man im Ernstfall, einen Reiterangriff abwehren könnte und wo jeder Mann seinen Platz hatte in einer Formation. Das war also das große Geheimnis der Krieger. Eine Portion Naturtalent und ständiges wiederholen von Übungen. Durch die neu erworbene Muskelmasse der Rekruten war der Schild nicht mehr so schwer wie damals. Die Rekruten hofften innig, bald ihre Ausbildung zu beenden und richtige Soldaten zu werden.

  • "milites venite... state... aciem dirigite... movemini"
    Avitus wartete nach jedem Befehl ab, bis dieser ausgeführt wurde.
    "milites... in den letzten paar Tagen, die uns hier noch geblieben sind, in denen ihr mir als probati gegenübersteht und nicht als legionarii, werden wir noch eine Formation kennenlernen und üben, die testudo" ~ Schildkröte


    "Das Vorrücken auf eine befestigte Stellung, die von Schützen verteidigt wird, ist etwas, das den Puls eines jeden Befehlshabers in die Höhe schießen lässt. Ausfälle - Verwundete und Gefallene - sind zu befürchten, noch lange bevor die Legionäre in Reichweite ihrer gladii kommen können. Auch für einen miles gregarius, der als Mann an der Front die schwere Bürde des eigentlichen Angriffs zu tragen hat, ist es eine nervenaufreibende Angelegenheit. Um die Verluste so gering wie nur möglich zu halten, bilden die Angreifer mit ihren Schilden einen Rundumpanzer, den wir als testudo bezeichnen. Es ist entscheidend, dass die testudo nicht nur schnell gebildet wird, sondern ebenso schnell wieder aufgelöst wird. Im Nahkampf sind milites einem in offener Formation angreifenden Feind nahezu hilflos ausgeliefert"
    Avitus holte kurz Luft nach diesem Wortschwall und fuhr fort.
    "Die contibernia reihen sich hintereinander auf. Vier Mann breit, sechs Mann tief. Ordate"
    Nachdem das erledigt war, setzte er die Lektion fort.
    "Die milites des ersten contubernium halten ihre scuta hoch. Die in den folgenden Reihen halten ihre ccuta hoch über ihren Köpfen. Die, die am Rand marschieren, halten ihre Schilde nach außen. Milites... ad testudenum" ~ Schildkröte bilden

  • Das konnte ja lustig werden. Zwar litt Lucullus nicht an Klaustrophobie, aber der Gedanke daran, so eingekeilt zu sein und kaum noch Licht zu sehen, war erschreckend. Nachdem sich die ganze Abteilung formiert hatte und jeder da stand, wo er hingehört, ging es los. Wie bei einen Gefecht richteten die Soldaten der ersten Linie ihre Schilde aus. Die am Rand der Formation stehenden, richteten sie seitlich aus. Nun wurde es aber richtig interessant. Die Soldaten drängte sich zusammen bis die äußerste Linie einen undurchdringlichen Panzer bildetet. Danach waren die restlichen Rekruten gefragt. Sie hoben ihre Schilde so an, dass ein kleines Stück ihres Schildes, den Schild ihrer Kameraden vor ihn überlappte. Es war wie Lucullus es sich vorgestellt hatte. Dunkel, Stickig, Heiß und nach einer weile begannen die Arme zu schmerzen. Das marschieren in dieser Formation war bestimmt noch anstrengender und erforderte viel Fingerspitzengefühl, Training und Erfahrung.

  • Die Rekruten bezogen Position und auf Kommando des Ausbilders ging es los. Die stählerne Lawine kroch über den Exerzierplatz und überall ertönten leise Flüche. Es schien, als würde ein jeder auf die Füße des anderen treten. Obwohl es viel Tumult unter der Formation gab, gelang es fast immer die Schilde aufrechtzuerhalten. Natürlich ging es nur sehr langsam vorwärts.

  • "Ihr merkt, dass das Vorrücken in der testudo schwer fällt. Man kommt nur langsam voran. Gerade jetzt werdet irh verstehen, wie verwundbar ihr wärt, wenn ein in offener Formation angreifender Gegner euch in Reichweite hätte"
    sagte Avitus.
    "Die testudo ist aber um so wichtiger, wenn man eine befestigte Stellung unbeschadet erreichen will... ad aciem. Und..."
    sagte er und hielt die Vitis so, als ob er mit einem Zeigefinger gen Himmel deutete
    "... sie ist das, was uns von den milites der auxilia unterscheidet. ad testudinem. Erstens kann die testudo nur mit unseren schweren scuta effektiv geformt werden und zweitens... können nur legionarii die erforderliche Disziplin aufbringen, um in einer testudo zu agieren..."
    währen er erklärte, gab Avitus die Befehle, mal eine testudo zu bilden und dann in einer solchen zu marschieren, mal wieder eine Linie zu bilden. Dann ließ er die Probati an verschiedenen Positionen stehen, damit sie lernten, sich überall unter diesem "Panzer" zurechtzufinden...

  • Die Positionen wurden gewechselt. Nun stand Lucullus in vorderster Reihe. Man musste exakt Schritt halten. Es geschah öfter, das Lucullus nach oben blicke und gar keinen Schutz mehr hatte. Der hinterer Soldat hatte wieder mal geschlafen. Auch kam es oft vor, das Lucullus zu schnell war oder zu langsam. Was er spätestens merkte, wenn ihn jemand in die Hacken lief. Ja, die Testudoformation wollte gelernt sein.

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