Ein Scriba brachte Titus Aurelius Cicero in die Aula Regia.
Bitte wartet kurz hier, ich werde den Kaiser über Euer Kommen unterrichten.
Dann verließ der die Aula Regia, um den Kaiser zu verständigen.
Ein Scriba brachte Titus Aurelius Cicero in die Aula Regia.
Bitte wartet kurz hier, ich werde den Kaiser über Euer Kommen unterrichten.
Dann verließ der die Aula Regia, um den Kaiser zu verständigen.
Es war das erste Mal, das ich mich in dieser heiligen Halle aufhielt. Gemessenen Schrittes folgte ich dem Scriba.
Detritus war sicherlich schon des Öfteren hier, so vermutete ich. Die Größe und Verkleidung der Aula war angemessen, das Deckendekor sprach mich ebenso an wie die Farbgebung, und ich würde mit Detritus zu späterer Zeit darüber reden wollen.
Detritus, für den es auch die erste Audienz war, folgte Aurelius Cicero und dem scriba und als sie die aula regia erreichten stellte er sich rechts von Aurelius Cicero. Er richtete noch schnell seine Kleidung und wartete nun zusammen mit dem quaestor urbanus auf den imperator.
Der Kaiser betritt den Audienzsaal und begrüßt die beiden Gästen.
"Salve! Was führ euch zu mir?"
Als der Kaiser erschien, grüßte ich ihn in angemessener Weise.
Mein, Kaiser, ich bin hier, da ich drei Dinge auf dem Herzen habe.
Da des Kaisers Zeit sicher ebenso knapp bemessen war, wie die meine, plante ich, mich nicht in philosophische Betrachtungen zu verlieren, sondern alle Punkte knapp und präzise zu formulieren. Ich seufzte leicht.
Zuerst möchte ich ein weitreichendes Bauprojekt ansprechen. Der von mir sehr geschätzte architectus urbi, Lucius Octavius Detritus, ist so freundlich, uns mit seinem Fachwissen zu unterstützen. Ich danke ihm sehr dafür.
Nach einer kurzen Pause fuhr ich fort:
Ich bin nach langer Recherche zu dem Ergebnis gekommen, das es für uns ein enormer Gewinn sein würde, wenn wir den Hafen von Ancona ausbauen würden, so dass wir einen großen Handelshafen haben, der direkt nach Illyricum gerichtet ist. Es gibt viele gute Gründe, die dafür sprechen.
Detritus stand da und der erste Gedanke der ihm durch den Kopf schoß war: Ehm wie drei Dinge? Waren es anfangs denn nicht zwei? Das konnte ja noch was werden.
"Salve meus Imperator!" entgegnete er dem Kaiser.
"Dann bitte ich dich doch gleich darum, einige dieser guten Gründe zu nennen.
Die derzeitige Größe des Hafens ist deiner Ansicht nach nicht mehr ausreichend?"
Seit der Zeit, als Julius Caesar die Stadt nebst Hafen einnahm, hat sich nicht viel geändert. Er hat eine regionale Bedeutung. Illyricum ist aber eine reiche Provinz. Holz, Wein, Gold und Eisen gibt es dort. Auch verläuft die Bernsteinstraße an der nördliche Grenze entlang. An diesem Reichtum können - nein - müssen wir partizipieren. Das geht aber nur, wenn die Kapazitäten des Hafens deutlich erhöht werden, und wir so den Fernhandel beleben. Es müsste ein neuer, großer Kai gebaut werden und das Becken ausgehoben werden.
Außerdem wäre Ancona ein guter Hafen, um von dort schnell Truppen in den Osten zu schicken. Meine Überlegungen gehen dahin, das wir so die gesamte Provinz weiter ausbauen können.
Mein Blick wandte sich vom Kaiser an Detritus.
"Ich möchte gerne meine Dienste und meine Zeit diesem Projekt widmen, mein Imperator und stimme voll und ganz dem Aurelius Cicero zu. Nur gibt's dabei einen kleinen Hacken und zwar wär eigentlich ein architectus provincialis dafür zuständig, doch ist die Stelle zur Zeit nicht vergeben."
Abwartend auf die Antwort des Imperators, nahm Detritus eine Schriftrolle, die er bei sich hatte...
"Wenn du erlaubst Imperator, habe ich schon mal eine Skizze des neues portus angefertigt und möchte sie dir jetzt zeigen."
...und übergab sie dem Kaiser.
[Blockierte Grafik: http://img237.imageshack.us/img237/8726/anconalr6.jpg]
"Der Haken den du ansprichst ist ein nicht unbeträchtlicher. Gibt es keine anderen dringende Projekte, die nach deiner Arbeitkraft verlangen?"
Die Tonlage des Kaisers deutet an, dass er seinen Architectus Urbi keineswegs für unterbeschäftigt hält, ohne jedoch direkt vorwurfsvoll zu klingen.
Regungslos blieb ich stehen, innerlich jedoch brodelte es in mir und am liebsten hätte ich nun eine mitreißende Rede für Ancona und Detritus gehalten. Da ich aber den Unterton des Kaisers wohl verstand, wollte ich erst einmal Detritus Reaktion abwarten, ehe ich mich dazu äußern würde.
"Mein Kaiser jedes Projekt zum Wohle des Volkes ist wichtig, doch will ich nicht eine gewisse Dringlichkeit einiger Projekte leugnen, wie zum Beispiel der Hafen von Misenum. Ich bin mir sicher der amtierende quaestor urbanus wird mir da voll und ganz zustimmen." Detritus sah rüber zum Aurelius, nun war er an der Reihe.
Ancona würde also warten müssen. Meine Verärgerung unterdrückend, nickte ich zustimmend.
Auch Misenum, ich bereiste es vor längerer Zeit, würde nach einem Ausbau besser dastehen. Es käme der Classis und dem Handel zugute. Ich denke, unsere Pläne ließen sich auch dort umsetzen, so würden wir den Handel mit den griechischen Inseln weiter beleben können.
"Nun, meine Herren, dann sollten wir das Augenmerk vielleicht auf diesen Hafen lenken. Ich werde in Kürze voraussichtlich das Vergnügen haben, die Stadt und die dort stationierte Flotte zu besuchen. Quaestor, möchtest du mich auf dieser Reise begleiten? Dann können wir über weitere Pläne gleich vor Ort sprechen."
Ich fühlte mich geschmeichelt durch dieses Angebot, was ich mir - Adel verpflichtet - natürlich nicht habe anmerken lassen. Insgeheim hatte ich ja gehofft, das ich durch den geschickten Zug mit Ancona über kurz oder lang praefectus von Illyricum hätte werden können. Doch dieser Plan lag nun zunächst auf Eis.
Es wird mir eine Ehre und ein ebensolches Vergnügen sein, mein Kaiser.
Insgeheim hoffte ich, Detritus würde ebenfalls eine Einladung erhalten. Auf ihn könnte man nicht verzichten.
Wird der architectus urbi zugegen sein, mein Kaiser?
Meine Frage klang fast beiläufig...
"Meine Reise wird nur kurz sein und soll nicht mit großen Gefolge erfolgen. Ich werde mich hauptsächlich bei der Classis aufhalten. Für eine große fachliche Besprechung mit dem Architectus wird keine Zeit bleiben. Es geht eher darum, dass du dir einen ersten Eindruck verschaffen kannst. Eine spätere Dienstreise des Architectus ist ja immernoch möglich."
Ich verstand und nickte leicht. Dieses also wäre geklärt. Zwei Fragen brannten mir noch auf der Zunge. Und, meine lieben Leser, ein jeder, der einmal vor seinem Kaiser stand, der weiß, es ist nicht leicht, so zu reden wie einem der Schnabel gewachsen ist. Dieses Privileg gehört nur dem Hofnarren, doch der war ich nicht. Also musste ich mich den Gegebenheiten anpassen. In sachlichem Ton fuhr ich erneut fort.
Mein Kaiser, erlaube mir noch eine - nein - zwei kurze Fragen für den Augenblick.
Das Thema Misenum werden wir also in Kürze diskutieren können. Mein Blick ging in Richtung des Kaisers.
Die zwei Fragen, die ich habe, sind ebenso unterschiedlich, wie doch von gleicher Natur, denn sie beide liegen mir, ebenso wie Rom, am Herzen.
Da mein kaiser mich nicht unterbrach, da fuhr ich fort
Mein Kaiser, Du weißt, die Aurelier sind stets eine tragende Kraft des Imperiums gewesen, und sie werden es stets sein. Doch hilf mir, mein Kaiser, wie steht es nun? Werden in Zukunft weitere Frauen in den Senatorenstand berufen?
Ja, ich weiß, diese Thematiik war stets ein heikles Thema. Nun, ich schaute bei meiner Fragestellung meinen Kaiser offen an, ohne irgendeine Regung zu zeigen, so das ich also auch nur eine sachliche Antwort zu erwarten hättte. Meine vorerst letzte Frage würde um einiges heikler werden, so fürchtete ich...
Der architectus urbi betrachtete gerade die elegante Kleidung des Kaisers als der quaestor urbanus seine Fragen stellte, erschrocken sah er den Aurelianer an...war er denn jetzt komplett übergeschnappt?!?
Mir war, als hörte ich ein klackendes Geräusch, so als würde ein Kiefer auf den Boden schnellen, doch bildete ich es mir nur ein. Dezent schaute ich aber zu Detritus herüber.... ich war mir keiner Schuld bewusst
"Ich denke nicht, dass wir dies in dieser Audienz und im Beisein des Architectus Urbi erörtern sollten."
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