Valerian mußte unwillkürlich grinsen, na der war wirklich auf Zack, der Germane. Da so ein Angriff von oben genau das war, was Valerian auch gemacht hätte, riß er rechtzeitig sein Scutum hoch, so daß Eburnus' Angriff daran abprallte und zog gleichzeitig sein Gladius wieder zurück. Er nahm sich nur einen Augenblick, seine Deckung zu prüfen, dann versuchte er einen erneuten Vorstoß, diesmal seitlich. Nur keine Zeit geben, über irgendetwas nachzudenken.
Kampftraining
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Aus den Augenwinkeln gewahrte Quintus den neuerlichen Vorstoß seines Kameraden. Ein seitlicher Angriff war eine günstige Gelegenheit, einen Versuch zur Entwaffnung des Gegners zu starten...
Blitzschnell drehte der Germane sein Scutum quer, was allein schon eine ziemliche Kraftanstrengung war, und warf sich dann nach vorn. Mit lautem Krachen prallten die Schilde gegeneinander! Hatte er jedoch auch den Valerians Waffenarm dazwischen festgesetzt? Er würde es bald genug erfahren... -
Verdammt, war dieser Germane schnell! Valerian begriff fast zu spät, was da geschah. Seinen Arm konnte er gerade noch zur rechten Zeit zurückziehen, doch der Aufprall des Scutums ließ ihn ein paar Schritte zurückstraucheln. Er ließ nicht zu, daß die Überraschung ihn in seiner Reaktion einschränkte. Sofort hatte er seine Deckung wieder dicht gemacht. Dieses mal wollte er abwarten, wie Eburnus einen Angriff aufbauen würde.
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Quintus blickte über den oberen Rand des Scutums, der ja eigentlich die rechte Seitenkante des Schildes war. Er hob seinen Waffenarm so, dass Valerian ihn nicht direkt sehen konnte, presste seine linke Schulter in den Schild und stürmte die drei Schritte zu seinem Gegner vor. Dabei ließ er die Klinge des Gladius blitzschnell herumgleiten, so dass sie seinen Unterarm entlang zeigte.
Als die Scuti erneut gegeneinander schlugen, wirbelte der Germane mit dem gesamten Körper um die Längsachse von seinem linken Bein zu seiner linken Schulter herum und stach, die Deckung des Römers umgehend nach dessen Rücken oder Seite. Eine wirkliche Kontrolle war nur in der Bewegung selbst, nicht aber im eigentlichen Angriff vorhanden, und so wirbelte er um dieselbe Achse zurück hinter die Deckung seines Schildes, ohne zu wissen, ob er auch wirklich getroffen hatte... -
Valerian sah die Bewegung durch den Weg der drei Schritte und erwartete also den Aufprall des Scutums. Doch er stemmte sich nicht dagegen, sondern bewegte sich selbst zurück mit einer Linksdrehung, um dem Aufprall die Kraft zu nehmen und hoffte dabei natürlich, den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Daß dieser dabei ebenfalls eine Linksdrehung vollführte und mit dem Gladius zustieß, bekam Valerian zu spät mit. Einem Treffer entging er nur durch die Tatsache, daß er selbst sich ebenfalls gedreht hatte. Und es war knapp genug, denn das Gladius von Eburnus streifte noch die Rüstung des Quintiliers, wenn auch nur sehr leicht, so daß auch eine scharfe Waffe keinen Schaden angerichtet hätte. Dennoch biß sich Valerian auf die Lippe. Er mußte besser aufpassen! Ohne zu zögern ging er nun auf den Gegner los, um ihn direkt anzugehen. Natürlich konnte dies keinen Treffer einbringen, doch er hoffte, Eburnus ein wenig zurück zu zwingen und ihn dann zu einer Unvorsichtigkeit zu verleiten. Denn er war keineswegs leichtsinnig oder gar erzürnt. Im Gegenteil, er behielt seinen Gegner im Blick und hoffte darauf, daß dieser sich nach diesem Beinahesieg schon zu siegessicher fühlte.
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Quintus duckte sich hinter sein Schild und lauerte auf Valerians nächsten Angriff. Er konnte sich nicht vorstellen, dass der Quintilier es bei diesem Gepklänkel belassen würde. Wie auch immer es weitergehen würde, der Germane würde nicht weichen...
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Der Germane verschanzte sich hinter seinem Schild und wartete ab. Valerian grinste. Durch abwarten gewann man keinen Kampf. Aber natürlich ermüdete der Angreifer irgendwann. Also stellte Valerian seine Angriffe einfach ein und verschanzte sich auf gleiche Weise hinter seinem Schild. Sicher hätte er noch ein paar Angriffe starten können, die gute Aussicht auf Erfolg gehabt hätten, doch er wollte seine Trümpfe nicht zu schnell ausspielen, sondern Eburnus auch aus der Reserve locken. Aufmerksam beobachtete Valerian den Kameraden.
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Plötzlich stellte der Quintilier seine Angriffe ein. Was sollte das denn? Quintus wollte sich schon aufrichten und nachfragen, als er darauf kam, dass dies eine Taktik des Römers war. Also überlegte der Germane kurz und begann dann, hin und her zu schwingen, Schild und Körper immer in entgegengesetzten Richtungen. Erst langsam und dann immer schneller. Dabei begann er, den Kameraden zu umrunden. Den Angriff hielt er noch zurück, wollte er seinen "Gegner" doch zunächst ein wenig verwirren, ehe er blitzschnell zustoßen würde...
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Valerian ließ sich aber nicht verwirren, dafür hatte er ähnliches schon zu oft bei anderen versucht. Aufmerksam verfolgte er jede Bewegung von Eburnus. Er machte einen Schritt rückwärts, um den Abstand ein wenig zu vergrößern und ihn so etwas leichter im Blick behalten zu können. Er war aufs höchste angespannt, denn es war mit einem geschickten, schnellen Angriff zu rechnen.
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Der Römer wich zurück, er bereitete sich also auf Quintus' Angriff vor. Die Zeit zum Handeln wurde knapp...
Als der Germane das nächste Mal nach links pendelte, täuschte er weit ausholend einen Angriff von rechts an, während er ohne weitere Vorwarnung und ein wenig schlingernd mittig nach vorn sprang. Dabei zog er leicht verzögert den Schild an seinen Körper und verlagerte den Stich mit dem Gladius so, dass er von rechts oben kam, also die linke Schulter Valerians hinter dessen Scutum würde treffen müssen... -
Wie gut, daß Valerian vorher noch den Abstand ein wenig vergrößert hatte. So mußte Eburnus diesen Abstand erst wieder überwinden, was Valerian einen Augenblick mehr Zeit gab, sich auf den Angriff vorzubereiten. Doch das Antäuschen von der rechten Seite brachte Valerian dazu, den Schild schon ein wenig nach links zu drehen, um den drohenden Stoß abzufangen, doch es stellte sich schnell als Finte heraus und so mußte er das Scutum schnell hochreißen und sich selbst ducken. Das war knapp gewesen! Doch Valerian blieb nicht untätig. Noch während er unter dem Stoß durchtauchte, stieß er selbst blitzschnell mit dem Scutum kräftig zu, unter den zum Stoß erhobenen rechten Arm von Eburnus. Er hoffte, ihn so aus dem Gleichgewicht zu bringen und stieß sogleich mit dem Gladius nach, in der Hoffnung, eine Lücke in der Verteidigung des Ducciers zu erwischen.
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Der Abstand war wohl doch zu groß gewesen. Valerian riss sein Scutum hoch und erwischte Quintus in der Armbeuge. Gleichzeitig stieß er von unten hoch, schrammte aber nur über den Schild des Germanen. Dennoch brachten diese Aktionen Quintus aus seinem ohnehin recht labilen Gleichgewicht. Ihm war klar, dass er fallen würde, aber wenn es denn schon sein musste, wollte er dabei möglichst viel Schaden anrichten.
Er verlagerte sein Gewicht also weiter nach vorn, um mit mehr Schwung in den Zusammenstoß zu gelangen. Als die Schilde dann aufeinander krachten, merkte er, wie Valerians Schutz nachgab und der Römer schließlich nach hinten strauchelte. Kurz bevor beide auf dem Übungsplatz aufschlugen, stieß Quintus sich mit aller Kraft von seinem Scutum ab und segelte in unschönem aber hohen Bogen über seinen Gegner hinweg, ehe seine linke Seite unsanfte Bekanntschaft mit dem Staub des Bodens machte. Der Aufprall presste ihm die Luft aus der Lunge und ließ ihn für einen Moment Sterne sehen. Dann aber wälzte er sich herum, um den Quintilier nicht aus den Augen zu lassen, der ebenfalls noch am Boden war, sich aber bereits wieder aufrappelte. Quintus griff nach seinem Gladius, der direkt vor ihm im Staub lag... -
Einen Versuch war es definitiv wert gewesen! Der Schweiß rann Valerian über das Gesicht, doch er war viel zu konzentriert auf den Kampf, um sich darüber Gedanken zu machen. Es war schon ein Elend, daß er Eburnus nicht mehr ausweichen konnte und so von ihm ebenfalls zu Fall gebracht wurde, doch er konnte sich schnell wieder aufrappeln, sah, daß der Germane die Waffe verloren hatte. Doch sie lag nicht weit von ihm. Valerian versuchte, heranzukommen und sie mit einem schnellen Tritt aus der Reichweite des Germanen zu befördern und stieß gleichzeitig mit dem Gladius nach dem Arm, der die Waffe zu erreichen suchte. Doch wer von beiden würde schneller sein?
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Als Valerian zustach, änderte Quintus spontan seine Taktik. Er rollte auf die linke Seite, so dass der Römer in den Boden stach. Der Germane griff sich den Waffenarm seines Gegners und zog ruckartig daran, in der Hoffnung, den Quintilier erneut zu Fall zu bringen. Gleichzeitig zog er die Beine an und rollte weiter, um wieder auf die Beine zu kommen. Dass er den Arm Valerians dabei weiter verdrehte, war durchaus beabsichtigt...
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Verflixt und zugenäht, der Duccier kämpfte wirklich mit harten Bandagen und ausgesprochen einfallsreich. Als Valerians Arm von Eburnus erfaßt und er selbst nach vorne gezerrt wurde, ließ er jedoch keineswegs die eigene Waffe los, sondern nahm nun blitzschnell sein Scutum zu Hilfe, um seinen Arm zu befreien und den eigenen Fall so zu verhindern. Er drückte hart mit dem Schild gegen den Arm von Eburnus, um ihn zum loslassen zu zwingen. Dabei würde er in einem echten Kampf durchaus rücksichtsloser vorgehen und bremste sich merklich, um dem Kameraden nicht den Arm zu brechen.
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Wilder Schmerz durchfuhr Quintus Schulter, als Valerian wieder und wieder sein Scutum gegen den Arm des Ducciers schlug. Der Germane ließ jedoch nicht los, Albins gute Salbe würde die blauen Flecken schon verschwinden lassen!
Er richtete Sich halb auf, setzte behände seinen rechten Fuß auf den Oberschenkel des Quintiliers, packte mit der Linken blitzschnell dessen Cingulum und ließ sich nach hinten fallen...
In hohem Bogen flog Valerian über Quintus' Kopf hinweg und landete ebenfalls im Staub des Übungsplatzes. Dummerweise hatte er ein letztes Mal mit seinem Schild zuschlagen können und den Duccier am Kopf getroffen...
Quintus sah Sterne, Donnerwolken und zwitschernde Vögel. Der Himmel musste ihm auf den Kopf gefallen sein! Ein lautes "PHRAKJAZ!!!"* tönte über den Übungsplatz. Er konnte sich kaum regen, von aufstehen einmal ganz abgesehen. So blieb er denn schwer atmend liegen.
Gibst du auf??!?
Sim-Off: *germ. Mist!
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Valerian erkannte seinen Fehler, als es zu spät war. Es gelang Eburnus, einen Hebel anzusetzen und ihn zu Boden zu werfen. Dabei wollte Valerian sich allerdings nicht geschlagen geben und setzte sein Scutum doch noch ein. Der Kopf war allerdings nicht das Ziel gewesen, eher der Arm, der ihn ergriffen hatte. Doch dafür war die Bewegung schon zu weit gediegen, so daß er doch den Kopf des Ducciers erwischte. Und schon krachte er auf den Boden, wobei der Aufprall ihm die Luft aus den Lungen preßte. So mußte er erst nach Luft japsen, bevor er antworten konnte. "Aufgeben? Niemals!" Er keuchte nochmal nach Luft. "Nur... wenn Du ... aufgibst!" Luft... Luft...
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Quintus konnte seine Lunge rasseln hören. Er hustete und keuchte...
Auf... aufgeben? Germanen... geben nicht auf...! Aus... außerdem... *HUST* die Garde fällt..., aber... aber sie flieht... *HUST* flieht nicht!
Langsam sickerte die Situation in das Bewusstsein des Ducciers und schließlich musste er lachen.
Ach... scheiß drauf...! *HUST*
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"Niemals.... aufgeben!... Niemals... kapitulieren!" Valerian hustete und lachte dann ebenfalls. Im Ernstfall hätte er sich längst aufgerappelt und versucht, weiterzukämpfen. Doch dieser Kampf war beendet. Zum Glück. "Man, Du bist echt ne harte Nuß", sagte er schließlich, nachdem sein Atem sich langsam normalisiert hatte. Er rappelte sich auf. Wenn sie allzu lange am Boden lagen, würden sie nur die Aufmerksamkeit eines der Offiziere auf sich lenken.
Etwas wackelig kam er auf die Füße und hielt Eburnus seine Hand hin, um ihm aufzuhelfen. "Wie geht es Deinem Kopf? Es tut mir echt leid. Ich wollte eigentlich Deinen Arm erwischen." Hoffentlich hatte er dem Kameraden keinen ernsthaften Schaden zugefügt.
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Quintus setzte sich auf. Für einen Moment rotierte die Welt um ihn herum, dann aber kam sie zur Ruhe. Das würde eine saftige Beule geben...
Es geht schon... es muss gehen!
Er nahm die angebotene Hand und zog sich daran hoch.
Danke.
Verstohlen blickte er sich um. Scheinbar hatte kein Offizier ihr Duell bemerkt, aber zwischen einigen Kameraden wanderten Münzen hin und her...
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