• Er hatte einen kleinen Tisch reserviert und hoffte, sein Patron hatte seine Nachricht erhalten und würde die Zeit aufbringen zum Essen hierher zu kommen. Die Taberna war eine kleine, saubere und ruhige, in einer der Seitengassen des Forums mit einem guten Ruf und noch besserer Küche. Zumindest hiess es so. Er selber war noch nie hier gewesen, hatte sie aber wegen des Rufes und weil sie nah an seinem Arbeitsplatz war, ausgewählt.

  • Als er seinen Patron eintreten sah, lächelte er und erhob sich, winkte ihm, dass er ihn sah und näher kommen konnte. "Salve Patron," grüßte er ihn freundlich. "Ich freue mich, dass Du die Zeit gefnden hast. Ich hoffe, der Platz ist Dir genehm?" Er deutete auf den Platz ihm gegenüber und setzte sich danach ebenfalls. "Möchtest Du etwas Trinken?"

  • Er nickte und winkte der Bedienung. Während diese kam, fragte er: "Ich nehme an, Du erweist mir auch die Ehre mit mir eine Kleinigkeit zu Essen? Ich habe Dir viel zu erzählen, sowohl über das Gespräch, als auch über Zukünftiges. So es denn Deine Zeit erlaubt," fügte er schnell hintenan.

  • Er nickte erfreut. "Dann gestatte, dass ich für uns Beide bestelle." Als die Bedienung kam, ließ er ihnen Wasser und etwas stark verdünnten Wein bringen. Ausserdem Brot, Fleisch, Käse und Obst, wie auch etwas Gemüse. "Nun, die Reise verlief schneller und anders als erwartet. Oder sagen wir so, überraschender," begann er, als die Bedienung fort war. "Meridius empfing mich erstaunlicherweise sogleich und hatte auch ein offenes Ohr für die Probleme in der Verwaltung bezüglich mangelndem Personals, wie auch mein Hinweis darauf, dass ich Gedenke in den CH einzusteigen."

  • Fuscus' Bestellung quittierte er mit einem Nicken und gab zu verstehen, dass er mit allem einverstanden war.


    Gespannt wartete er nun auf die Geschichten aus Mogontiacum und war überrascht, was er hörte.


    "Ich hoffe, sein offenes Ohr hörte dich auch." kommentierte er. Schliesslich hatte er am eigenen Leib erfahren, welche Prioritäten Meridius bei seinen Entscheidungen hatte. Er erinnerte sich an ein Gespräch vor langer Zeit. Er selbst noch Comes, Meridius als Legionslegat frisch hierher versetzt und die Provinz unter der schützenden Hand Macers. Damals sah Commodus, wie Meridius seine Entscheidungen traf und er hatte dies bis heute nie vergessen.


    "Wie reagierte er auf deinen Hinweis?"

  • Er beobachtete seinen Patron genau und ließ keine seiner Regungen ausser Acht. "Nun, zu sagen er gab mir seinen Segen wäre vielleicht etwas pathetisch ausgedrückt, trifft aber letztlich den Kern der Dinge. Er verstand meine Entscheidung und ernannte mich zudem zum Comes, damit ich im CH auch diesen vorweisen kann." Dann aber lächelte er eigentümlich. "Ich weiss, Patron, natürlich tat er dies nicht aus purer Freundlichkeit, sondern aus Eigennutz. Er erwartet sich daraus eine Menge."

  • Das überraschte Commodus nun noch mehr. "Nun, dann gratuliere ich dir erst einmal zu deinem neuen Amt." sagte er mit einem Lächeln. "Dies ist wahrlich ein Grund zum Feiern."


    "Bezüglich des Eigennutzes mache dir nicht zu viele Sorgen. Er wird von dir erwarten, dass du deine Arbeit hier gut machst und wenn er seit seiner Ankunft hier nicht mit verschlossenen Augen rumlief, wird er wissen, dass du diese lieferst. Hüte dich jedoch davor, wenn er versucht dich für andere Dinge einzuspannen."

  • Das Letzte ließ ihn aufhorchen. "Bisher hat er mir nur den weiteren Ausbau der Regio ans Herz gelegt und deren Verwaltung, regelmässige BErichte, das Übliche eben. Was meinst Du mit den zusötzlichen Aufgaben?" fragte er neugierig. In der Zwischenzeit kam die Bedienung mit ihren Getränken wieder uns stellte diese vor ihnen ab, schnekte ein und ging mit einem Lächeln wieder.

  • Er inspizierte den Becher vor sich mit einem Blick und nickte fast unmerklich bevor er antwortete.


    "Nun, du wirst für den Cursus Honorum kandidieren. Sicherlich weisst du, dass die politische Bühne viel der römischen Würde missen lässt. Und wie soll ich es sagen. Meridius gehört meines Wissens nach zu denen, die viel dafür tun, dass die Kandidaten, die er unterstützt auch gewählt werden. Ich höre immer wieder Gerüchte, dass er auch vor Spionage in den gegnerischen Wahlkampflagern nicht zurückschreckt. Für solche Sachen solltest du dich keinesfalls einspannen lassen."

  • "Herrjeh," entfuhr es ihm leise und er merkte, dass er in manchen Dingen wahrlich nicht der politische Mensch war. "Nein, da sei unbesorgt. Das geht wider meiner Natur und meiner Ansichten. Wenn er der Meinung ist Informationen erlangen zu wollen, muss er sie wohl von wem Anders einholen. Nicht von mir. Er hat garantiert eine weitschweifige Klientenschaft, die er ausquetschen kann." Wobei ihm einfiel, dass er vielleicht auch mal auf Dauer etwas daran tun sollte. Bisher hatte er sich nur für sich einen Patron gesucht, aber ein paar Klienten konnten sicher auch nicht schaden.

  • "Nun, hoffen wir das beste. Ich wollte nur sicherstellen, dass du gewarnt bist und nicht in sein offenen Gladius hineinläufst." sagte Commodus und griff nach dem Becher.


    "Lass uns ersteinmal auf deine Beförderung trinken, bevor wir uns über so etwas Gedanken machen." sagte er und hob den Becher.

  • "Ich danke Dir für Deine Fürsorge," meinte er ehrlich und hob dann seinen Becher. "Hoffen wir, dass die neue Position fruchtbar sein wird," lächelte er. "Viel Arbeit liegt vor mir und ich bedauere, dass die Entwicklungen hier bisher nicht besser waren." Er trank einen Schluck und meinte dann an seinen Patron gewandt. "Unter Deiner und der Comesschaft von Germanica gab es ja auch schon diese Probleme, mal etwas mehr, etwas weniger. Hast Du eine Idee, woran es liegen könnte?"

  • Er trank ebenfalls einen Schluck und hielt den Becher weiterhin in der Hand. Während er den Becher leichte Kreisbewegungen machen liess, dachte er über die Frage nach.


    "Nun, ich ging immer davon aus, dass wir, also Germania als Grenzprovinz, Inferior als Randregio und unsere schöne Stadt als 'letzter Aussenposten der zivilisierten Welt' nicht unbedingt attraktiv auf die meisten Bürger wirken."

  • Er grinste leicht und nickte. "Wäre wohl eine Möglichkeit, ja. Aber ich fürchte, ich muss mich mit anderen Dingen dran setzen. Aber irgendwas wird mir schon einfallen. Vielleicht kann ich aus anderen Curien Hilfe bekommen," meinte er nachdenklich.

  • "Das wäre sicherlich eine Möglichkeit. Vielleicht solltest du dich an Städte in Hispania wenden. Dort gibt es meiner Erfahrung nach immer mehr als genug fähige junge Menschen die bereit sind für eine Arbeitsstelle umzuziehen." sagte er und trank einen weiteren Schluck.


    "Ich könnte einen Brief nach Rom schicken. Soweit ich weiss, stellen sich am kaiserlichen Hof regelmässig Bewerber vor. Vielleicht könnte ich den Senator Quarto dazu überreden einige dieser Bewerber an dich zu verweisen."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!