• Vibulanus ging wieder zu Fusca und führte sie vom Wasser weg. Dann stieg er auf. Er prüfte ob er alles dabei hatte und trank dann im Reiten noch einen Schluck Wasser, das er vorhin abgefüllt hatte. Dann preschte er mit Fusca nach vorn um neben Cupidus zu reiten. Seinen Mantel zog er etwas mehr an sich, damit noch weniger Kälte zu ihm vordringen konnte. Mit einem kleinen Feuer würde die Nacht vieleicht sogar noch erträglich werden.

  • Der kommende Tag verlief ereignislos, nach einer kalten Nacht unter freiem Himmel näherte sich die Kolonne wieder der Stadt Confluentes. Cupidus sah sich seine Männer an. Sie alle sahen abgespannt aus, die vier Tage unterwegs waren anstrengend gewesen, für Mann und Tier gleichermaßen.


    Schließlich kam das Castellum in Sicht und die Stimmung der Turma stieg merklich an.

  • Im Morgengrauen waren die Männer der Turma I ausgerückt, um ihre Runde am Limes zu drehen. Heute ging es wieder in Richtung Bonna, Aufgabe war das Kontrollieren der Grenztürme und das Auskundschaften möglicher Vorfälle. Cupidus ritt an der Spitze und als sie den ersten Turm erreichten, ließ er halten und glitt vom Pferd. Er ging schnell zum Turm, um sich mit den Wachen zu unterhalten.
    Wenig später kehrte er zurück, saß wieder auf.
    "Männer, die Wache berichtet von einigen nächtlichen Vorfällen mit unerlaubter Grenzübertretung. Ich vermute, es könnten wieder die Schmuggler sein. Ich will eine Vorhut haben, die die Gegend erkundet. Gibt es Freiwillige?"

  • Merowech überlegte nicht lange und antwortete: "Ich melde mich freiwillig." Natürlich war einer alleine zu wenig. Erwartungsvoll blickte er in die Runde und schaute, wer sich noch melden würde.

  • Cupidus nickte anerkennend, dass sich sein Duplicarius freiwillig meldete. Zusammen mit Thorleif, einem der ältesten Eques, der sich ebenfalls zur Vorhut meldete.
    Diese beiden winkte Cupidus zu sich. "Ihr beide werdet die Gegend vor uns erkunden, wir folgen kurz danach. Wenn ihr etwas verdächtiges bemerken solltet, macht mir sofort Meldung. Besonders die Wälder dort drüben interessieren mich. Noch Fragen?" Er blickte von Thorleif zu Merowech und wieder zurück.

  • Merowech blickte kurz zu Thorleif und sagte dann: "Nein, alles klar." Dann ritten die beiden der Kolonne voraus. Alles war ruhig. Sie näherten sich den Wäldern. Merowech bedeutet Thorleif, sein Pferd etwas zu gängeln. Aufmerksam ritten die beiden in den Wald hinein. Dann blieben sie kurz stehen und lauschten in den Wald hinein. Aber außer den üblichen Geräuschen war nichts zu hören...

  • Nachdem sie sich eine Weile umgehört hatten, ritten Thorleif und Merowech wieder weiter, immer wieder Halt machend und lauschend, ob nicht etwas Verdächtiges zu hören war. Aber da war nichts. Schließlich erreichten sie das Ende des Waldes. Alles war ruhig. Kein Feind, der sich irgendwo verborgen hätte. Und auch auf der Wiese, die sich nun vor ihnen erstreckte und sich bis zum Ufer des Rhenus hinzog, war nichts auffälligs. "Komm, wir kehren um.", sagte Merowech zu Thorleif.


    Sie ritten wieder durch das Waldstück zurück, immer noch wachsam, denn man konnte ja nie wissen. Aber schließlich erreichten sie wieder Cupidus und den Rest der Turma. Merowech machte sofort Meldung:
    "Decurio, Duplicarius Merowech meldet, alles ruhig. Wir haben das Waldstück durchritten, allerdings ist uns nichts auffällig erschienen. Dahinter erstreckt sich eine Wiese, die an den Rhenus grenzt, aber auch dort war alles ruhig."

  • Die restliche Turma folgte den Kundschaftern in einiger Entfernung und hielt ebenfalls Ausschau. Die nächste Turmbesatzung hatte nichts neues zu berichten, also ritten sie weiter. Kurz vor dem Waldstück kehrten die Kundschafter zurück.
    Cupidus nahm die Meldung von Merowech entgegen.
    "Gut gemacht, wir reiten noch weiter bis zum Mittag," befahl er. Sie setzten sich in Bewegung und ritten weiter an ihrer Route entlang. Kurz vor Bonna stand die Sonne im Zenit, als Cupidus eine Pause befahl. Im Schatten eines der Wachtürme ruhten sich die Männer aus und erfrischten sich.
    Cupidus nahm einen tiefen Schluck aus seiner Wasserflasche und wischte sich über die Lippen. Er blickte zur Plattform nach oben, wo zwei der Soldaten ihre Runden liefen. Er hängte seine Flasche wieder an den Sattel und nahm einen Bissen Brot. Kauend überlegte er. Dann wandte er sich an Merowech.
    "Was meinst du, sollen wir da mal rauf und uns umschauen?" fragte er.

  • Merowech stärkte sich ebenfalls ein wenig. Nachdem sie den ganzen Tag in der Sonne geritten waren, war es angenehm, sich ein wenig im Schatten des Wachturms auszuruhen. Auf Cupidus Frage erwiderte er: "Schaden kann es jedenfalls nicht, wenn wir einen Blick wagen. Auch wenn die Posten ihre Runden drehen, so kann es dennoch sein, dass sie durch die Eintönigkeit des Dienstes das eine oder andere Detail übersehen. Auch wenn ich das nicht hoffen will."

  • Cupidus aß noch einen Bissen Brot und verstaute den Rest in seiner Satteltasche. Dann deutete er auf den Eingang des Turmes. "Nach dir, mein Freund." Sie traten in die dunkle Öffnung ein. Für einen Moment sah Cupidus garnichts, bis sie die Leiter erkannten, die zum Obergeschoss führte. Sie kletterten hinauf und erreichten die Wachstube mit der Galerie. Die zwei wachhabenden Männer liefen gerade ihre Runden.
    "Salve Kameraden," begrüßte er die Männer, die sofort bei ihnen waren. Von unten kamen noch drei Mann hinauf, die dort ihre Zeit verbracht hatten und dann ging es darum, die letzten Neuigkeiten auszutauschen. Cupidus fragte, ob sie etwas verdächtiges gesehen hätten, aber die Wache verneinte. Dann trat Cupidus an das Geländer und blickte über den Rhein.


    [Blockierte Grafik: http://img134.imageshack.us/img134/4180/a2aad2eba09814eb4f6bf80.jpg]


    "Eine wilde Gegend da drüben, findest du nicht auch Merowech?" fragte er seinen Freund. "Wer weiß schon, was dort drüben lauert, in der großen Germania Magna."

  • Merowech betrachtete den ruhig und bedächtig dahin fließenden Strom und das wilde Flußufer. Dann meinte er: "Ehrlich gesagt, Cupidus, will ich's gar nicht wissen, was sich dort drüben tut. Ich komme zwar aus den Alpen, aber diese unermesslichen Wälder und Sümpfe sind mir unheimlich. Den Göttern seis gedankt, dass sie mich im Imperium zur Welt kommen ließen." Dann blickte er noch auf die übrigen Seiten, die Gebiete der römischen Provinz, die sich in der warmen Frühlingssonne ausstreckten. Alles war ruhig. Schließlich sagte er: "Was meinst du, Cupidus, solln wir wieder aufbrechen?"

  • Sim-Off:

    Ich schalt mich mal mit ein, wenn ihr erlaubt. :)


    Es war ein langer Ritt und für Seleukos der erste aus dem Lager der Ala hinaus. Endlich würde er die Möglichkeit haben sein Können unter Beweis zu stellen, schließlich erwarteten ihn nun richtige Einsätze, fernab vom Exerzierplatz und von Holzschwertern.


    Als die Patrouille am Grenzturm ankam, bewegten sich Decurio Cupidus und ein Duplicarius in den Turm selbst. Seleukos blieb bei seinen Kameraden und blickte flüchtig zu einem der Eques. Es handelte sich hierbei um einen älteren, wohl erfahrenen Reiter. Wahrlich ein gutes Gefühl, nun selbst einer von ihnen zu sein.

  • Cupidus riss seinen Blick von der unheimlichen Szenerie los. "Vielleicht führt uns unser Weg ja einmal dorthin... Aber du hast recht, wir sollten weiterreiten, es ist schon spät. Wir wollen ja vor Einbruch der Nacht wieder im Lager sein. Komm!". Dann wandte er sich um und verabschiedete sich von der Wachmannschaft. Die Männer schienen nicht sehr begeistert zu sein, ihre Chance auf Abwechslung gehen zu lassen.
    "Ruhigen Dienst, Kameraden," wünschte Cupidus ihnen noch, als er die Leiter hinunterstieg und draußen wieder ans Sonnenlicht trat.
    Die Männer rasteten noch und versorgten ihre Pferde. Cupidus nahm seinen Verpflegungsbeutel vom Sattel und setzte sich neben Seleukos ins Gras. Er förderte ein Stück lukanische Wurst zu Tage und biss hinein. "Nun Seleukos, wie gefällt dir dein erster Einsatz als Eques? Aufregend, nicht?" fragte er schmunzelnd.
    Er hatte den jungen Griechen beobachtet, der nicht allzuviel sprach, sich aber dennoch ins Zeug legte.

  • Merowech ging zu seinem Pferd und löste den am Sattel befestigten Proviantbeutel und einen kleinen Wasserschlauch. Er setzte sich in den Schatten des Wachturmes, stärkte sich und ruhte sich ein wenig aus. Bald würde es nämlich wieder weitergehen.

  • Zitat

    Original von Justinianus Cupidus
    Cupidus riss seinen Blick von der unheimlichen Szenerie los. "Vielleicht führt uns unser Weg ja einmal dorthin... Aber du hast recht, wir sollten weiterreiten, es ist schon spät. Wir wollen ja vor Einbruch der Nacht wieder im Lager sein. Komm!". Dann wandte er sich um und verabschiedete sich von der Wachmannschaft. Die Männer schienen nicht sehr begeistert zu sein, ihre Chance auf Abwechslung gehen zu lassen.
    "Ruhigen Dienst, Kameraden," wünschte Cupidus ihnen noch, als er die Leiter hinunterstieg und draußen wieder ans Sonnenlicht trat.
    Die Männer rasteten noch und versorgten ihre Pferde. Cupidus nahm seinen Verpflegungsbeutel vom Sattel und setzte sich neben Seleukos ins Gras. Er förderte ein Stück lukanische Wurst zu Tage und biss hinein. "Nun Seleukos, wie gefällt dir dein erster Einsatz als Eques? Aufregend, nicht?" fragte er schmunzelnd.
    Er hatte den jungen Griechen beobachtet, der nicht allzuviel sprach, sich aber dennoch ins Zeug legte.


    Seleukos nickte leicht und lächelte.


    "Ja, sicher..."


    Man konnte aufgrund seiner Tonlage darauf schließen, dass das noch nicht alles war. Der Grieche blickte jenseits des Sees.


    "Nur...was erwartet uns dort?", erkundigte sich der frischgebackene Eques.

  • Cupidus kaute nachdenklich auf seinem Stück Brot herum und sah gedankenverloren über den Rhenus. Ohne Seleukos anzuschauen antwortete er: "Was uns dort drüben erwartet? Das wissen nur die Götter, Seleukos. Man hört immer wieder Gerüchte, aber das meiste ist Erfindung, denke ich. Tatsache ist, dass wir hier seid einigen Jahren schon Ruhe haben und es keine unerlaubten Grenzübertritte der Germanen dort drüben gab...
    Warst du schon mal in Magna? Oder lebtest du schon immer in den Reichsgrenzen?"

  • Als Merowech die beiden so sprechen hörte, wurde ihm zum ersten Mal bewusst, dass er eigentlich gar nicht wusste, woher Cupidus stammte, obwohl er diesen schon so lange kannte. Er sagte: "Verzeih, Cupidus, wenn ich dich unterbreche, aber bist du nicht auch Germane?"

  • Zitat

    Original von Justinianus Cupidus
    Cupidus kaute nachdenklich auf seinem Stück Brot herum und sah gedankenverloren über den Rhenus. Ohne Seleukos anzuschauen antwortete er: "Was uns dort drüben erwartet? Das wissen nur die Götter, Seleukos. Man hört immer wieder Gerüchte, aber das meiste ist Erfindung, denke ich. Tatsache ist, dass wir hier seid einigen Jahren schon Ruhe haben und es keine unerlaubten Grenzübertritte der Germanen dort drüben gab...
    Warst du schon mal in Magna? Oder lebtest du schon immer in den Reichsgrenzen?"


    Der Grieche musste überlegen. Hatte er dem Decurio nicht schon einmal davon erzählt? Naja, Cupidus hatte bestimmt wichtigere Dinge zu tun, als sich solcherlei Unwichtigkeiten einzuprägen.


    "Ich komme aus Griechenland. Germanien war mir vor meinem Dienst bei der Ala gänzlich unbekannt.


    Noch einmal warf er einen Blick zur anderen Seite der Grenze.


    Ich verstehe...

  • Cupidus blickte Seleukos von der Seite an. Er musste grinsen. "So genau wollte ich das nicht wissen, Seleukos", schmunzelte er. "Ich meine die Gegend wo du herkommst. Ich habe mal etwas über die Gegend von Attika gelesen, es soll dort sehr schön sein... Ich selber bin immer schon in Germania gewesen, aber war noch nie in Magna."
    Er wandte sich an Merowech und nickte. "Ja, ich stamme aus Germania, vom Stamme der Ubier, um genau zu sein." Er dachte an seine Verwandten, die noch lebten.
    "Sagt mal ihr beiden, wie stellt ihr euch eure zukünftige Karriere vor?"

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