• Es war Nacht und die Castra wurde nur von den Fackeln der Nachtwachen erleuchtet und viele der dienstschiebenden Milites waren bereits kurz vor dem Einschlafen.


    Etwa zehn Minuten vor Beginn der zweiten Nachtwache, zog ein kleiner Fackelzug, von der Principia kommend, über den Hof. Der Zug hielt auf dem Hof an und einige leise Befehle wurden gebellt. Daraufhin eilten einige der Fackelträger zu den Unterkünfte der Centuria I der Cohors V .


    Eine einsame Gestalt stand ohne Fackel da und war von einigen wenigen Fackelträgern umringt. Die Gestalt deutete in mehrere Richtungen und die Fackelträger postierten sich am Rand des Exerzierplatzes. Nun begann für Balbus das Warten.

  • .....standen alle "Frischlinge" wie wir hier noch genannt wurden auf dem Exerzierplatz und schauten uns gegenseitig verdutzt an. Keiner hatte bisher so recht begriffen was hier los sei.


    Einige konnten sich ein Gähnen nicht verkneifen, wieder anders schliefen beinahe im Stehen ein. Ich griff mir noch einmal an den Nacken und streckt mich noch einmal bevor die ganze Sache hier losgehen würde um ordentlich wach zu sein.


    Mittlerweile war die Neugierde bei mir größer als die gestörte Nachtruhe.....

  • Balbus stand vor den Reihen der Frischlinge und schaute sie sich an. Es gab ein paar, die bereits schwankten, doch war er sicher, dass sie eine Weile durchhalten würden. Er liess einen Optio für Ruhe sorgen und erhob dann seine Stimme:


    "GUTEN MORGEN MEINE DAMEN! ICH HABE EUCH ZU DIESER WUNDERVOLLEN UHRZEIT HIERHER KOMMEN LASSEN, WEIL MICH ETWAS GESTÖRT HAT!"


    Er wartete einen Moment bevor er fortfuhr.


    "UNSER ALLSEITS GELIEBTER PRAEFECT KAM VOR EINIGEN STUNDEN ZU MIR UND FRAGTE MICH, WIE ICH EUCH BEURTEILEN WÜRDE. NUN, ICH SAGTE IHM, DASS IHR ZWAR NOCH KEINE ECHTEN PRAETORIANER SEID, ABER DASS IHR IN DEN NEUEN UNIFORMEN SCHON MAL GANZ GUT AUSSEHT."


    Spöttisch schaute er über die Reihen.


    "ER SAGTE MIR, DASS DAS NICHT GENUG IST UND WIR WAREN UNS EINIG, DASS IHR GETESTET WERDEN MÜSST. UND DAHER SEID IHR HIER! DAS, WAS EUCH NUN BEVORSTEHT, IST EURE AUFNAHMEPRÜFUNG FÜR DIE GARDE! IHR WERDET NUN HIER AUF DIESEM PLATZ STEHEN! UND IHR WERDET HIER SO LANGE STEHEN, BIS EINER VON EUCH ZUSAMMENBRICHT! UND IHR WERDET HIER NICHT EINFACH LASCH RUMSTEHEN, SONDERN IHR TUT DIES WIE ECHTE PRAETORIANER: IM STILLSTAND UND SCHWEIGEND!"


    Ein Zeichen von Balbus sorgte dafür, dass mehrere Optiones begannen die Reihen abzugehen.


    "MEINE DAMEN, EURE PRÜFUNG BEGINNT! STILLGESTANDEN!"

  • *Sind die denn völlig übergeschnappt* war das einzige was mir zu diesem Zeitpunkt durch den Kopf ging. Das konnte doch unmöglich deren Ernst sein. Aber wenn ich es bei den Praetorianern wirklich zu etwas bringen wollte, dann musste ich dies wohl oder übel über mich ergehen lassen.


    Wir nahmen Haltung an als der Princeps Praetorii dies Befohl und standen nun da ohne auch nur einen Mucks zu sagen. Ich hatte das ungute Gefühl, dass dies wohl noch eine lange Nacht werden würde......

  • .....standen wir immer noch auf unserem Platz, ohne uns zu rühren. Meine Ausrüstung wurde von Minute zu Minute schwerer, trotzdem wahrte ich Haltung, auch wenn es mir schwer fiel.


    Langsam begann die Sonne über der Castra aufzugehen und keine Wolke zeigte sich um ein wenig Erbarmen über uns zu bringen. Ich malte mir in Gedanken aus wie dieser Tag wohl verlaufen würde: Je höher die Sonne in den Himmel stieg, umso schwerer würde es für uns werden hier zu stehen. Der Schweiß floss mir ohnehin jetzt schon über die Stirn, was würde also erst geschehen, wenn die Sonne hoch über uns stünde. Aber wie es sich für Praetorianer gehörte, dachte keiner von uns ans Aufgeben. Keiner wollte jener sein, welcher zuerst auf den Boden ging. Mit dieser Schande hätte wohl keiner von uns Leben können.


    Um nicht über die Aufgabe und deren Schwere nachzudenken und diese dadurch noch zu erschweren, versuchte ich mich unterdessen abzulenken. Ich schloss meine Augen und dachte an die schönen Tage meiner Vergangenheit. Vor allem jener Abschnitt meines Lebens, als ich noch nicht beim Militär war sondern mit meiner kleinen Familie in Aegyptus lebte und einen kleinen Hof bewirtschaftete erleichterte mir meine momentane Aufgabe sehr. Ohne dass ich es bemerkte schlich sich bei diesen erheiternden Gedanken ein Lächeln in mein Gesicht und ich vergaß alles um mich herum. Für eine Weile vergass ich sogar die Schmerzen in den Schultern und den Füßen.........

  • Ein Optio, der gerade vorbei kam, sah Maximianus' geschlossene Augen und blieb vor ihm stehen. Er starrte ihn eine Weile an und wartete darauf, dass die Augen sich wieder öffneten. Als dies nicht passierte, stiess der Optio ihm seinen Ellenbogen in die Rippen. Miles! Hier wird nicht geschlafen!



    ***


    Balbus befand sich noch immer vor den Reihen und schritt hin und wieder hin und her. Er betrachtete die Milites und wartete darauf, dass endlich der erste umfallen würde.

  • Erschrocken riss ich meine Augen auf und hätte dem Optio in meinem ersten Schrecken beinahe eine reingehaut. Doch erkannte ich glücklicherweise gerade noch rechtzeitig was los war und so konnte ich mich beherrschen.


    *Wer schläft denn hier* dachte ich mir, sprach es aber nicht aus. Lediglich mein Blick signalisierte dem Optio, dass ich geistig so fit war wie jeder andere hier. Dafür hatte der Rammstoß in die Rippen seine Wirkung. Die Stelle schmerzte höllisch, was mir vor allem beim Atmen auffiel.


    Zeitgleich schien der Princeps Praetorii förmlich darauf zu warten, dass der erste umfallen würde. Doch diese Genugtuung wollte ich ihm für meinen Teil nicht gönnen. Doch es zeichnete sich auch ab, dass es einige nicht mehr lange aushalten würden. Zwei, drei Miles schwankten bereits bedenklich, ihr Blick ging ins Leere und der Schweiß floss an ihrem Körper herab, als hätte sie Neptun persönlich erst aus seinem Meer ausgespuckt. Doch noch hielten auch diese durch.......

  • Ausgerechnet der Mann neben mir war mit seinen Kräften am Ende. Lange hatte er mit sich selbst und seinem Körper gerungen, doch letztendlich waren die Strapazen zu viel für ihn. Ich hatte noch versucht, nachdem der Optio gegangen war jenen Mann zu stützen, doch half es alles nichts mehr. Mit nur einem Arm konnte ich ihn nicht auf den Beinen halten und mich zu rühren wagte ich auch nicht.


    Nun, als der Balbus herbeigeeilt kam wusste ich nicht richtig was ich machen sollte. Auf der einen Seite war der Befehl zum Stillstehen, auf der anderen Seite sagte mir mein Instinkt, ich müsste dem Mann helfen, der neben mir lag. Nachdem ich mich schon gebückt hatte nahm ich dann doch Haltung an. Ich ging davon aus, dass ihm nun geholfen würde und folgte deshalb den Befehlen ohne mich einstweilen weiter einzumischen.


    Trotzdem hatte ich ein schlechtes Gewissen, was auch meine Augen zeigten, welche immer wieder zu dem Mann auf dem Boden wanderten......

  • Balbus erreichte den gefallenen Miles gemeinsam mit einem Capsarius. Der Capsarius half dem Miles hoch und Balbus schaute ihn ernst an. Dann hob er seine Stimme:
    "MEINE DAMEN, WIR HABEN HIER EINEN EURER KAMERADEN, DER ES NICHT WERT IST DIE UNIFORM DER GARDE ZU TRAGEN UND SICH ALS PRAETORIANER BEZEICHNEN ZU KÖNNEN! SEHT IHN EUCH AN UND NEHMT IHN ALS NEGATIVES BEISPIEL!"


    Er wandte sich an den Capsarius: "Bring ihn ins Lazarett, sorge dafür, dass er wieder stehen kann und dann hat er eine Stunde Zeit seine Uniformen und seine Ausrüstung abzugeben und die Castra zu verlassen. ER IST NICHT LÄNGER EIN MILES DES EXERCITUS ROMANUS!"


    Der Capsarius nickte und Balbus wandte sich bereits wieder ab.


    "MILITES! ES GEHT WEITER! WERDEN WIR MAL SEHEN, WIE LANGE WIR BRAUCHEN UM DIE UNBRAUCHBAREN UNTER EUCH AUSZUSORTIEREN!"

  • Wir konnten es kaum glauben. Es hatte doch geheißen, dass nachdem der erste umkippte diese ganze Aktion zu Ende wäre. Doch dem war wohl nicht so. Ohne Gnade hieß es für uns weiter Strammstehen.


    Etwas ungläubig blickte ich drein, doch dies verflog schnell wieder. Die Rede des Princeps hatte ich nur am Rande mitbekommen, war ich doch stark genug damit beschäftigt mich in einer halbwegs brauchbaren Pose auf den Beinen zu halten. Auch den meisten anderen schien es nicht recht viel besser zu gehen.


    *****


    Mittlerweile standen wir nun schon neun Stunden auf dem Platz. Es ging auf die Mittagszeit zu und die Sonne brannte vom Himmel als wolle sie uns braten. *Praetorianer gegrillt* dachte ich mir und schmunzelte kurz. Doch dieses Schmunzeln verflog so schnell wieder wie es gekommen war. Die schwere Ausrüstung tat ihr übriges zu der unbarmherzigen Hitze die heute herrschte. Zusätzlich wirkte die Uniform mit ihrem Panzer wie ein Ofen. Lange konnte das nach meinem Geschmack nicht mehr gut gehen......

  • Balbus wurde mittlerweile etwas müde, aber im Gegensatz zu den Milites hatte er den Vorteil lediglich seine Rüstung zu tragen und nicht die gesamte Kampfausrüstung.


    Ein Miles brachte ihm einen grossen Becher Wasser, mit dem Balbus nun durch die Reihen der Milites ging. Vor denen, die besonders unter der Hitze litten, blieb er stehen und trank genüsslich einen Schluck.


    Er stand gerade vor einem Miles, als von zwei Stellen gleichzeitig Meldungen über zusammengeklappte Milites zu hören waren. Während zwei Capsarii sich um die beiden kümmerten, schallte Balbus Stimme nun erneut über den Platz: "UND ERNEUT HABEN WIR ZWEI UNWÜRDIGE EXEMPLARE GEFUNDEN! AUCH DIESE WERDEN DAS SCHICKSAL IHRES VORGÄNGERS TEILEN UND UNEHRENHAFT AUS DEM MILITÄRDIENST ENTLASSEN!"


    Er schritt wieder vor die Reihen.


    "SICHERLICH WÜNSCHT IHR EUCH ENDLICH DIE ERLÖSUNG, ABER LEIDER HABE ICH DA SCHLECHTE NACHRICHTEN! DER BEFEHL DES PRAEFECTEN SCHLIESST EIN, DASS DIE ERSTEN ZEHN VON EUCH, DIE UMKIPPEN, DAS SELBE SCHICKSAL EREEILT! DAHER WERDEN WIR HIER NOCH EINE WEILE AUSHARREN! ODER MÖCHTE JEMAND FREIWILLIG AUFGEBEN?"

  • Freiwillig aufgeben? Niemals. Das wäre für mich auf keinen Fall in Frage gekommen. Aber ich musste mir selbst eingestehen, dass meine Kräfte langsam aber stetig immer mehr nachließen. Ich hatte schon gar nicht mehr mitbekommen, dass wieder einige umgekippt waren. Ich konnte nicht einmal sagen, wieviele überhaupt noch auf den Beinen standen. Ich war zu sehr damit beschäftigt mich auf mein eigenes Gleichgewicht zu konzentrieren und stehen zu bleiben.


    Der einzige Gedanke der mir immer wieder kam war *Wasser, Wasser, Wasser*. Was hätte ich nicht alles für den Becher Wasser gegeben den der Princeps Praetorii gerade in seiner Hand hielt und genüsslich daran genippt. Aber ich musste ohne auskommen.......

  • Wieviele Stunden waren inzwischen vergangen? Ich wollte es gar nicht wissen. Wieviele Männer standen noch auf ihren Beinen? Auch dies wollte ich nicht wissen.


    Mein geistiger Kampf die Schmerzen zu kontrollieren war inzwischen in einm Art Wachschlaf gewichen. Ich nahm so gut wie gar nichts mehr wahr, was vor oder neben mir passierte. Immer wieder blitzten Gedankenschübe vor meinem geistigen Auge auf, wodurch mir klar wurde das dies nicht mehr lange für mich so weitergehen konnte. Doch wollte ich auch nicht unter jenen zehn Männern sein, welche den Exercitus zu verlassen hatten. Die einst so strammstehende Linie sah nun aus wie eine Allee aus Pappeln. Jeder einzelne Miles wackelte wie eine Pappel im Wind. Vor und Zurück, immer wieder. Wann würde dies wohl ein Ende haben.......

  • Tatsächlich gab es einen Miles, der lieber aufgab. Auch dieser wurde schnellstens aus dem Militärdienst entlassen und aus der Castra geworfen.


    "Fehlen noch sechs." sagte Balbus zu einem der Optiones und fügte hinzu: "Sieh zu, dass es mit den nächsten schnell geht."


    Der Optio nickte und zog los um dem einen oder anderen Miles ein klein wenig zuzusetzen.


    Balbus kam plötzlich in den Sinn, dass er meist nur Disziplinarmassnahmen durchführte, aber äusserst selten jemanden lobte. Er nahm sich vor das zu ändern, während er wieder vor der Nase eines Miles einen Schluck Wasser trank.

  • Endlich begann die Sonne wieder zu sinken. Langsam kühlte die Luft wieder ab, die Mauern der Castra warfen einen leichten aber dafür um so kühleren Schatten auf unsere durchnässten Körper. Dieser Tag würde wohl für einige eine kleine Verkühlung mit sich bringen, doch dies würde ich gerne in Kauf nehemen, wenn ich unter jenen Miles verbliebe welche ihre Chance bei den Praetorianern bekamen.


    Ich versuchte meine Gedanken wieder zu ordnen. Weg von den Gedankenfeuern, welche mich seit Stunden geplagt hatten, zurück zu der Realität. Erst jetzt bekam ich wieder mit wie sehr doch mein Körper schmerzte. Es war plötzlich wie ein Stich in sämtliche Glieder, dessen Schmerz aber nicht mehr abklingen wollte. Meine Beine brannten, die Riemen des Marschgepäckes schnitten sich langsam tief in meine Schultern ein.


    Jetzt bemerkte ich auch einige Optiones, welche sich an einige Miles heranmachten. Anscheinend versuchten sie einige davon zu überzeugen lieber aufzuhören. Auch mir bot dies ein Optio an, doch lehnte ich ohne Worte mit einem gequälten Lächeln ab indem ich krampfhaft versuchte noch einmal Haltung anzunehemen. Ohne weitere Worte ließ mich der Optio in Ruhe und ging weiter zum nächsten Miles. Doch diese Aktion hatte mich viel meiner restlichen Kraft gekostet. Sollte ich hier scheitern, so hätte ich mir aber zu gute halten können, dass ich mein bestes gegeben hatte. Aber an ein Scheitern wollte ich weiterhin nicht denken........

  • Nachdem die Milites nun schon seit unmenschlich langer Zeit dort still standen, brachen nach und nach weitere zusammen. Es ereilte einen nach dem anderen und so waren die letzten vier auch schon gefunden. Sie wurden ähnlich schnell aus der Castra geworfen und nun standen nur noch wenige Milites da.


    Balbus lächelte und hob seine Stimme: "MEINE DAMEN, IHR HABT ES GESCHAFFT! IHR HABT DIE ZEHN ÜBERLEBT, DIE MIT SCHANDE AUS DEM DIENST ENTLASSEN WURDEN! DOCH GLAUBT NICHT, DASS IHR FERTIG SEID!"


    Ein Lachen kam von einem der Optiones.


    "WIR GEHEN NUN IN DIE NÄCHSTE RUNDE! ES GELTEN VERSCHÄRFTE REGELN! ALS ERSTES WERDET IHR EINMAL ZUSAMMENRÜCKEN! SCHLIESST DIE LÜCKEN! UND DANACH KÖNNT IHR EUCH AUF EINEN SPANNENDEN WETTBEWERB EINSTELLEN!"


    "DER LETZTE VON EUCH, DER NOCH STEHT, WIRD EIN DONATIVUM ERHALTEN! ALSO MEINE DAMEN, STEHT STILL UND MÖGE DER BESSTE GEWINNEN!"


    "ACH JA, BEVOR ICH ES VERGESSE: WER FÄLLT BLEIBT LIEGEN BIS ZUM ENDE!"

  • Es war also geschafft. Der Verbleib bei der Garde war vorerst gesichert. Ich atmete kurz tief durch und wollte mich auch schon zu Boden sacken lassen als ich etwas hörte was ich kaum zu glauben wagte. Das Ganze sollte also allen Ernstes weiterlaufen? Das konnte doch unmöglich wahr sein. Doch das angesprochene Donativum gab einen erneuten Ansporn. Sesterzen ließen einen jeden Soldaten letzte Kräfte mobilisieren, von denen er meist selbst nicht wusste.


    Also rückten wir zusammen um die Lücken zu schließen und diese Tortur noch länger zu ertragen. Das Gelächter der Optiones war für uns wie Hohn, doch wenigstens konnten wir uns damit trösten diese sogenannte "Aufnahmeprüfung" überstanden zu haben. Einige wenige schien aber auch das Donativum nicht zu interessieren, so sackten dennoch weitere drei zu Boden. Teilweise absichtlich, teilweise wirklich kaputt vor Erschöpfung.....

  • Balbus musste ein kleines Gähnen unterdrücken, als er vor den letzten beiden noch stehenden Milites auf und abging. Um ihn rum lagen Milites am Boden und man konnte hören und sehen, dass sie Schmerzen hatten.


    Er stand nun vor den beiden letzten und schaute sie scharf an.


    "Wollt ihr nicht aufgeben, Milites? Ihr würdet damit das Leiden all eurer Kameraden beenden."

  • Ganz unrecht hatte der Princeps Praetorii nicht. Es gab zwei Möglichkeiten, entweder durchhalten bis zum bitteren Ende und ein paar Sesterzen einstecken oder freiwillig aufgeben. Wenn man es recht bedachte, so konnte ein einfacher Miles wie ich jede einzelne Sesterze die er zusätzlich zu seinem Sold verdiente gut gebrauchen, doch andererseits kannte ich viele dieser Männer die hier auf dem Boden lagen und ebenfalls neu hier waren aus meiner Dienstzeit bei der Legio II. Mit vielen hatte ich die Ausbildung durchgestanden, war auf Einsatz in Raetia und auch befreundet.


    Hinzu kam, dass die Schmerzen die ich verspürte allmählich auch unerträglich wurden. So kam ich nach fünf Minuten des Abwägens zu einer Entscheidung. Ich versuchte zu salutieren, doch misslang mir dies. Meine Arme waren vom Gepäck das ich schulterte beinahe taub, sodass ich diese nicht völlig heben konnte. Deshalb sprach ich den Princeps nur an:


    "Princeps Praetorii Prudentius. Ich....... ich........ ich verzichte freiwillig auf das Donativum."


    Meine Aussage war kurz, doch kostete sie denoch Kraft. Aber so war diese ganze Tortur nun endlich vorbei, für meine Kameraden auf dem Boden, für den Kameraden der noch neben mir stand aber auch für mich.......

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