• „Na, Aristides, ich denke, das kriegen die mitreisenden Centurionen und der Tribunus noch hin, dass da keiner aus der Reihe tanzt und etwas schief geht. Avitus wird hier im Lager noch mehr als genug zu tun haben. Außerdem wurde seine Centurie nicht durch das Los ausgewählt und wir wollen es doch gerecht zugehen lassen.“


    Wenn es ansonsten erst mal keine Fragen mehr gibt, dann mache ich mal weiter.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Avitus' Nackenmuskulatur entspannte sich wieder etwas. Auch waren seine Lippen nicht mehr so stark aneinander gepresst. Plautius' Antwort hatte er erwartet. Doch wie auch immer, der Optio hatte sich damit für die nächsten zwei Wochen... nein drei Wochen... oder gar einen verdammten Monat - um keine halben Sachen zu machen - nach seiner Rückkehr aus Rom auf die Gerste- statt Weizenliste gesetzt.
    "Meinerseits keine weiteren Fragen, Praefectus"
    sagte er. Am liebsten hätte er noch 'ersteinmal' hinzugefügt, denn etwas war da noch, aber die Aktion des Flaviers hatte ihn etwas aus dem Konzept gebracht. Avitus nahm sich vor, den weiteren Verlauf der Besprechung etwas konzentrierter zu verfolgen.

  • Priscus fand sich ziemlich unvermitteln bei der Diskussion um die Zeremonie und einen möglichen Marsch nach Rom völlig außen vor. Was ihn allerdings nicht störte, hätte er dazu doch ohnehin nichts beisteuern können.


    Bei Punkt zwei hatte er einfach nur genickt. Was auch immer er da diesem Quaestor genau als Hilfestellung anbieten sollte, wenn man ihn dazu eintelite, dann würde er es eben tun.


    Punkt drei fand ebenfalls seine Zustimmung. "Bezüglich der Arbeitsteilung auf dem Exerzierplatz werde ich mich mit Aristides absprechen."


    Mehr hatte er erst einmal nicht zu sagen. Notizen machte er sich auch ziemlich wenige.

  • Sim-Off:

    Es wäre schön gewesen, wenn wir es schon simmen, dass es noch jemand außer den Saliern macht. Na, wenn’s eh nimmer dazu kommt *Schulterzuck*


    Diese elende Angewohntheit mit dem Cognomen. Marcus hatte sich zwar bei Plautius daran gewöhnt, der war ja schon immer sein Vorgesetzter gewesen und manches Übel mußte man damit also hinnehmen. Aber bei Numerianus war er schon leicht zusammen gezuckt und bei Priscus ähnlich. Innerlich seufzte er und nickte auf den Kommentar von Plautius bloß. Damit waren eigentlich all seine Bedenken bezüglich der Lustratio ausgeräumt und er lehnte sich zurück. Vage nickte er auf die Worte von Priscus hin und sah auf die Wachstafel. Wie automatisch, Marcus konnte es sich später nicht mehr genau erklären, fing er an kleiner Muster an den Rand seiner Notizen zu kritzeln. Auch versuchte er die Konturen einer nackten Frau in das Wachs zu kritzeln. Das erinnerte ihn glatt an alte Jugendzeiten, wo er fleißig mit Graffitis an die Wände von Baiae gemalt hatte. So beschäftigt harrte Marcus die weitere Besprechung aus.

  • Sim-Off:

    @Aristides: Wir ziehen das mal frühzeitig für das nächste Ritual im nächsten Jahr in Betracht. Ich schaue mir das als Plautius gerne an, wenn ihr dann da Ringelreigen tanzt. Das wird dann bestimmt eine lustige Sache. Ihr toternst dabei und von uns Plebs gibt es gehässige Stänkereien und Kommentare inklusive dem Zorn von Mars auf uns, weil wir das so lustig sehen, wenn sein Schild durch die Gegend bewegt wird.


    "Gut! machen wir weiter. Punkt 5 bis 7 gehören zusammen.
    Numerianuns! Avitus! Nun zu euch. Ich habe von Avitus eine Liste der Beförderungen erhalten. Diese werde ich die Tage kommissarisch als Praefectus aussprechen. Der Legatus zeichnet sie dann später ab. Bis zum Rang eines Optios sollte es hier auch keine Probleme geben, wenn ich das in Abwesenheit ausspreche und unterzeichne.
    Allerdings solltest du, Avitus, dir mal Gedanken machen, ob du den ein oder anderen Legionär dann nicht vielleicht als Nachwuchs in die I. Centurie der I. Kohorte integrieren willst. Deine Entscheidungen, welcher Probati zum Legionär ernannt wird, stelle ich nicht in Frage, aber ich bin aus den Verwendungsempfehlungen nicht so recht schlau geworden. Habe ich es richtig verstanden, daß Bursa direkt zu den Eques kommen soll? Weitere Kandidaten?

    Womit wir bei der Reiterei wären, Numerianuns. Ich brauche von Dir mal aktuelle Ist- und Sollzahlen. Kannst du überhaupt Eques gebrauchen? Wenn ja wie viele? Wer von den zukünftigen Legionären entspricht deinen Voraussetzungen für einen Eques? Wo siehst du Potential? Wo Avitus mitunter Potential bei den Leuten sieht, das weiß ich, aber setzt ihr beide denselben Maßstab an? Da solltet ihr euch gegebenenfalls noch einmal austauschen und mir dann eine aktuelle Bedarfsanforderung zukommen lassen.
    Womit wir bei einem weiteren Thema der Reiterei sind. Wieviel Pferde haben wir? Haben wir für Bursa zum Beispiel überhaupt ein Reittier oder sollen wir auf dem lokalen Markt ein paar frische Pferde kaufen.* Hat im Bedarfsfall jeder Eques ein eigenes Pferd oder reiten dann einige auf Maultieren in die Schlacht. Im Stall sah ich auf dem letzten Rundgang sehr viele Pferde. Laut Auskunft der Stallburschen gehören davon sehr viele als Privateigentum gewissen Offizieren. Mir zum Beispiel sind 2. Da täuschen viele Pferde über die tatsächlichen Legiopferde hinweg. Wie sieht es hier aus? Und wie kommen wir an neue Reittiere? Züchten wir die selber? Oder machen wir auf dem lokalen Markt einen Aushang machen, wo sich Leute aus Mantua und der Provinz Italia vorstellen und uns Reittiere anbieten? Um das Thema mußte ich mich bislang nicht kümmern. Ich bitte also um Informationen."



    * es gibt ein Legio-Konto, das ich mal schröpfen will, denn es ist gut gefüllt. Mehr dazu auch in den noch folgenden Punkten. Es spricht also nichts dagegen Bursa ein neues Pferd in der Wisim für 300 Sz zu kaufen und Numerianuns, Mela und Maximus betätigen sich als aufmerksame und kritische Pferdehändler bei den lokalen Anbietern, die mir der ware ins Castellum kommen. Wir können dann ja auch ruhig Pferde auf Vorrat kaufen.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Nachdem Plautius geendet hatte, ging Avitus es an, seine Frage an ihn zu beantworten.
    "Ich empfehle, zunächst die Probati der I. und II. Gruppe - denen unter anderem auch die Probati Caecilius Macro und Petronius Bursa angehören - in den Rang eines miles gregarius zu befördern. Die Männer haben ihre Grundausbildung hinter sich gebracht. Über die weitere Verwendung entscheide ich nicht, sondern gebe meine Empfehlungen oder zumindest eine Stellungnahme ab. Probatus Petronius hat sich als Kandidat für den Dienst in der Legionsreiterei herauskristallisiert, weshalb ich zu bedenken gebe, ihn in eine der vier Turmae nach seiner Beförderung zu versetzen. In Caecilius Macro sehe ich ebenfalls einen Kandidaten, empfehle aber zunächst eine Beförderung ohne Versetzung zur Reiterei"
    sagte er.


    Sim-Off:

    Dass Bursa zur Reiterei will, hat er SimOn und SimOff oft genug gesagt. Deshalb hab ich das in der PN erwähnt. Auch Macro will zur Legionsreiterei, hat es aber ausser in der Kneipe damals nie SimOn geäußert (zumindest fällt mir spontan kein Fall ein), weshalb Avitus in seinem Fall nur einen möglichen Kandidaten sieht, im Fall von Bursa einen empfehlenswerten. Macro wird also etwas später dazu stoßen, evtl erst nach einem Test bei Numerianuns, Bursa könnte jetzt schön zu den Reitern.
    Dass mir so keine Infanteristen bleiben, sehe ich locker. Ich will niemanden zwingen, Infanterie zu spielen, wenn er unbedingt Reiterei spielen will und umgekehrt. Und mit Lucullus, Ahala und evtl. auch mit Galerianus kommen noch drei weitere Milites auf uns zu, von denen bestimmt der eine oder andere in der Infanterie bleibt, vlt. auch alle.

  • Ich antwortete...


    "Nun Praefectus, es sind genug Reittiere vorhanden, mehr als genug, ich meine, wir haben nicht in allen Turmae volle Sollzahlen, das heißt wir haben mehr Pferde als Reiter, dennoch sehen manche noch aktive Pferde sehr alt aus, eigentlich, sind sie sehr alt und deswegen sollten sie sobald wie möglich verkauft werden, an irgendwelche Bauern, sodass wir neue, junge Pferde erwerben können. Ich weiß dass dieser Schritt einigen Equites sauer aufstoßen wird da sie wie ich an ihren Pferden hängen, deshalb sollten wir den Equites ihre Pferde vielleicht billig zum Kauf anbieten, sodass sie diese privat behalten können, dann allerdings nicht in den Ställen der Legionsreiterei im Castellum mein Praefectus."


    ich räusperte mich kurz, und fuhr dann fort...


    "Damit käme ich zum nächsten Punkt mein Praefectus. Es gibt zuviele Pferde in den Ställen, ich meine damit dass es zuviele Pferde gibt die nicht der Legionsreiterei angehören. Viele Offiziere, auch von der Infanterie bringen ihre Pferde in den Stallungen der Legionsreiterei unter, dadurch leiden die Pferde der Reiterei, erstens darunter dass sie natürlich alle enger beisammen sind, und zum zweiten dadurch dass die Stallburschen mehr Pferde versorgen müssen als eigentlich vorgesehen. In dieser Richtung müssten wir schauen dass wir etwas ändern, ich habe nichts gegen einige private Pferde, nur sollen manche Offiziere nicht ihr gesamtes Gestüt in unseren Stallung unterbringen und versorgen lassen."


    Und so kam ich zum letzten Punkt.


    "Nun zum letzten Punkt. Den Beförderungen. Ich schlage wie die Probati Burse und Macro als neue Equites vor, beziehungsweise, ich würde sie gerne in meiner Einheit begrüßen. Ich würde mich persönlich um ihre Ausbildung kümmern, ich werde zwei erfahrene Equites zu anderen Turmae versetzen sodass ich die beiden im Auge behalten kann. Es geht nicht um sympathie, sondern darum dass ich in ihnen einen hohes Potential sehe."


    Sim-Off:

    So nun mal was SimOff, wie ihr sicher bemerkt habt ist mein direkter Vorgesetzter nicht ganz so aktiv weswegen ihr euch bei Reiterei Sachen am besten an mich wendet, zumindest im Moment, mal schauen was die Zukunft bringt.^^

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Sim-Off:

    @numerianuns: ich weiß und kein thema
    @avitus: ich weiß, dass die probati diesen wunsch einmal geäußert haben, aber plautius erinnert sich im moment sim-on bestenfalls an die post und unterschriften vom heutigen und ggf. gestrigen tag, so wie der mit arbeit zuliegt.



    „Aha! Also sortiere am Besten die Pferde einmal aus, die zu alt sind. Biete sie als private Tiere den Eques an. Was nicht gekauft wird verarbeiten wir in der Lagerküche oder schauen mal, ob die als Arbeitstiere noch taugen. Du teilst mir die Zahl der Pferde mit. Ich schreibe sie ab bzw. zahle den Verkaufserlös auf das Legionskonto ein.


    Desweiteren übertrage ich Dir den Auftrag einen Aushang in Mantua zu machen. Und in den anderen Städten der Provinz Italia. So was in Richtung: "Legio I braucht dich und deine Pferde. Reittiere gesucht. Komm zum Castellum und biete deine Pferde an. Werde bei unserer Zufriedenheit unser Stammlieferant." So was in der Art. Mach halt mal einen Entwurf, reiche mir den kurz zur Einsicht rein und dann hängen wir den überall aus. Wenn dann Pferdelieferanten kommen, dann schaust du dir die Tiere zusammen mit Mela und den anderen Eques an. Ich kann zwar aufgrund meiner privaten Erfahrungen beurteilen, ob ein Pferd zum Rennpferd oder Reittier taugt, aber für den Kampfeinsatz kommen ja andere Aspekte ins Spiel. Da hast du die Erfahrungen, die ich nur rudimentär habe. Und ich würde einen Lieferanten aus Italia bevorzugen. Ich stelle die Qualität von Pferden aus Germania oder Hispania nicht in Frage und handele auch mit Lieferanten von dort, wenn es sein muß. Aber warum soll ich ein Pferd von Germania zum Castellum transportieren lassen, wenn ich auch direkt in Mantua geeignete bekommen kann.


    In Sachen Beförderungen werde ich die Tage dann alles in die Wege leiten. Bursa wird Eques und Macro bleibt erst mal Legionär, wird aber an die Reiterei ausgeliehen. Wenn er sich in deinen Augen bewährt, dann machen wir die Versetzung offiziell. Also der erst mal Eques zur Probe.


    Was die vielen „Fremd-Pferde“ angeht, so brauche ich konkrete Zahlen und Namen. Erstelle mir eine Liste. Und diese Pferde entsorgen wir aus dem Stall für die Tiere der Reiterei. Und stelle im Bedarfsfalle mehr Stallburschen ein bzw. delegiere mehr an geeignete Probati. Am Personal sollte es nicht scheitern. Und kümmere dich in dem Zusammenhang dann auch direkt mal um die Futterversorgung für die kommenden Winterwochen. Ich brauche eine Rückmeldung, ob genügend Futter, Heu und Stroh eingelagert wurde. Wenn nicht, dann kümmere dich darum, dass noch etwas eingelagert wird. Lieber zuviel als zu wenig. Die Lagerhäuser XXII und XXXIV sind noch komplett frei. Und liegen halbwegs nah an den Stallungen.


    Die „Fremd-Pferde“ stellen wir dann in einem neuen Stall unter, denn wir dann auf die Schnelle noch bauen müssen. Die Unterstellungskosten stellt die Legio den Eigentümern dann in Rechnung. Dafür brauchen wir dann auch Zahlen, denn danach richtet sich ja die Größe der Stallung. Avitus! Priscus! Mela! Ich möchte, dass ihr dieses Bauprojekt in Angriff nehmt. Nehmt euch soviel Leute und Material wie ihr braucht. Ihr könnt das ja auch als Gelegenheit nutzen die Probati mal an das Thema „Ich lerne in der Legio ein Handwerk“ heran zu führen. Und die Schlüsselworte in Sachen Stall heißen Stabilität und Funktionalität. Der Stall muß nicht für die Ewigkeit gebaut werden.


    Kommen wir mal zu den weiteren Punkten.

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  • Plautius griff neben seinen Stuhl und hob ein dickes Bündel Briefe auf.


    „Meine Herren! Punkt 8 ist ein heikler Punkt. Denn hier müssen wir uns mit Beschwerden beschäftigen. Mir liegen zahlreiche Beschwerden von Familienmitgliedern, Müttern und Vätern vor, die sich ungehalten darüber auslassen, dass sie von ihren Söhnen und Verwandten keine Post bekommen. In der Regel handelt es sich um Anfragen an den Legatus oder mich als Praefectus Castrorum, ob der Betreffende noch lebt und noch in der Legio ist.“


    Plautius zog Briefe aus dem Packen heraus.


    „Andere Briefe sind im Tonfall schon ungehaltener. Das zieht sich durch alle Ränge von oben nach unten. Angefangen vom Legatus, dass er sich doch mal wieder melden könne. Dann haben wir hier einen Proconsul Matinius Agrippa, dass der Praefectus sich mal bei ihm melden könnte. Verdammt! Der wurde ja sogar schon aus Germania nachgesandt. Dann hier … schon wieder ein Matinier. Und hier noch einmal. Ja. Ich sollte unbedingt mal Post beantworten. Ah. Hier! Da beschwert sich zum Beispiel Tribunus Tiberius Vitamalacus, dass er schon ewig nichts mehr von seinem Sohn Lupus gehört hat. Oder hier fragt die Mutter von Aristides an, ob ich ihm einen Sklaven als Scriba in der Legio zugestehen würde. Da hat jemand wohl schon länger nicht mehr nach Hause geschrieben. Und hier, in einem privaten Brief von Artoria Medeia an mich erkundigt sie sich nach ihrem Neffen Avitus. Na Avitus! Der letzte Brief nach Hause ist wohl auch schon etwa her. Jemand aus der Gens Iulia erkundigte sich über Umwege nach Mela … Und so geht das weiter. Bis zu den Probati und Legionären. Hier konzentrieren sich die Schreiben recht massiv, insbesondere bei den Probati.


    Daher mein Appell an alle Offiziere. Streut die Info an alle Centurionen und Optios, dass man sich nach Möglichkeit alle 1-2 Monate zu Hause mal melden soll. Etwas entschärfen sollten wir die Beschwerdeflut allerdings bei den Legionären und Probati. Die jeweiligen Führungskräfte haben diese dazu zu motivieren, dass sie nach Hause schreiben.* Wenn es nicht freiwillig klappt, dann befehlt es ihnen halt. Zu diesem Zweck habe ich beim Cursus Publicus Wertkarten für die Legio erstanden. Diese heißen:


    Legio I Legionäre
    Legio I Stabspost
    Legio I Probati


    Das bedeutet folgendes. Wenn einer von uns in Zukunft offiziell Post seitens der Legio verschicken muß, wie zum Beispiel an die Militärakademie oder der Legatus an den Imperator, dann verwendet er die Wertkarte Stabspost. Legionäre dürfen einmal die Woche einen Brief umsonst versenden und verwenden dafür die Wertkarte Legionäre. Probati dürfen unbegrenzt in der Woche Briefe versenden und verwenden die Wertkarte Probati. Eilbriefe, Einschreiben, Frachtgut ist von dieser Regelung ausgenommen. Der Cursus Publicus hat von mir Anweisung bekommen die Post auch dann zu befördern, wenn unsere Wertkarten leer sind. Wir kaufen dann umgehend neue Karten nach. Mal sehen ob diese Dienstleistung an der Truppe sich positiv bemerkbar macht. Bitte streut diese Infos unter den Legionären und Probati.



    sim-off:
    * ich würde es mir sim-on als legionär u. probatus mit 30 bzw. 10 sesterzen die woche auch 5x überlegen, ob ich einen brief schreibe. ab optio sind ausbleibende briefe dann faulheit, aber keine geldsorge mehr. also starten wir einfach mal einen versuch.

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  • „Punkt 9: die Wintervorräte!
    Außer Priscus weiß leider keiner von uns wie hart hier der Winter wird. Ich bin gerade an der Inventur der Wintervorräte. Aber ich bin eher dafür, dass wir lieber zuviel Vorräte haben als zu wenig. Wir müssen es also wie die Eichhörnchen machen und fleißig sammeln.


    Priscus, ich bitte dich mal um einen Vorschlag, wie die Versorgung der Leute im Winter mit Sonderrationen aussehen soll. In Germania fütterten wir die Männer zuerst mit dem eingelagerten Obst, Gemüse und Getreide, dann Sonderrationen mit Fleisch. Zum Winterende sind wir hier dann zunehmend auf Fisch umgestiegen und viel Kohl und Käse. Natürlich immer ordentlich Getreide nebenbei. Wie hart und lange ist hier der Winter? Wir sollten im Frühjahr weder Hungergerippe haben, solch moppelige Legionäre, die ihren Speck erst mal wieder abtrainieren müssen.


    Um das Tierfutter kümmert sich Numerianuns und die Reiterei selber.


    Der Rest spricht sich bitte hier eigenverantwortlich mit den anderen ab, wer Brennholz, Steine, Baumaterialien und vor allem Vorräte organisiert. Ich kümmere mich nur darum, dass Lagerplatz da ist, zahle die offenen Rechnungen und verstaue alles. Legionäre, Reiterei, Probati – jeder darf mithelfen. Also Leute haben wir genug. Ebenso Karren und Maultiere. Klappert die Märkte ab und macht Aushänge in Mantua und Italia, wer Waren liefern kann und will. Die sollen sich bei uns melden.


    Sobald das Zeug alles da ist, verteilen wir dann auch die ersten Sonderrationen für die Herbst- und Winterzeit.*




    sim-off:
    * = ich kaufe in der Wisim auf Kosten der Legio Lebensmittel ein, zum Beispiel nach dem Vorschlag von Priscus (Brot, Würste, Fisch, Käse etc…). Diese Lebensmittel und andere Güter wie Sandalen und Tuniken werden dann alle 2-3 Wochen von mir an die Offiziere angeboten. Ihr kauft das von mir ab und verteilt sie an die Leute unter euch weiter. Mal sehen wie das klappt und ob so die Wisim mal etwas belebt wird. Quasi ein Modellversuch. Und die Soldaten werden dann in der Tat mal durch die Legio versorgt.

  • "Wertkarten beim Cursus Publicus..."
    wiederholte Avitus, sich fragend, wieviel Geld da wohl drauf gegangen ist, genug Wertkarten anzukaufen, um die Post von sechstausend Mann abdecken zu können... er versuchte einen Augenblick lang, dies auszurechnen, ließ es aber sein. An und für sich hielt er diese Idee für sinnvoll, obwohl deren Erfolg sich erst noch abzeichnen müsste. Dann hielt er abwertend die Hände hoch, als Plautius die Frage in den Raum warf, wann er zuletzt nach Hause schrieb. Avitus hatte seinen eigenen Boten, der für ihn Briefe überbrachte, deshalb sah es im Postofficium vielleicht so aus, als würde er seit einer ganzen Weile nicht mehr schreiben.
    "Ich nehme an, eine Bekanntmachung bezüglich der Wertkarten erfolgt noch?"


    Wie er die Durchsetzung bewerkstelligen sollte, dass seine Männer auch tatsächlich Briefe schreiben sollte er ihnen diesen Befehl erteilen, wusste Avitus auch noch nicht. Aber letzlich konnte sich sein Tesserarius, oder noch besser sein Optio, darum kümmern... obwohl Avitus sich eigentlich sicher war, dass Aristides diese Aufgabe eh an Nero deligieren würde, also würde es wohl beim Tesserarius landen, so oder so.

  • Inzwischen zierten doch einige Notizen die Wachstafel von Priscus. Ganz oben stand da der neue Pferdestall. Da würde er mit den Kameraden erstmal schauen müssen, welchen Platz in einer Lagergasse oder eher im Intervallum sie damit zubauen würden.


    Die Auflistung der Briefe entlockte ihm ein kopfschüttelndes Grinsen. Er hatte niemanden, dem er schreiben konnte und niemanden, der ihm schrieb. Und eigentlich war das auch ganz gut so, fand er. Er würde seinen Leuten trotzdem sagen, dass sie mal zu Hause nachfragen sollen, ob Mami ihnen nachheult.


    Auch bei der Frage nach der Winterversorgung wanderten ein paar Zeilen auf seine Tafel, bevor er sich zu Wort meldete. "Ganz so hart wie in Germania sind die Winter hier nicht, hörte ich. Ich war ja noch nie in Germania. Getreide läuft den ganzen Winter normal durch, das war hier noch nie ein Problem. Ebenso Obst - Äpfel haben immer bis zum Frühjahr gereicht. Dazu dann Trockenobst in kleinen Mengen. Und Nüsse, die haben meistens sogar bis in den Sommer gereicht, dann waren wir sie leid.
    Gemüse wird knapp und wurde hauptsächlich für die Stabsverpflegung eingelagert. Fleisch, Speck und Fisch auch nur in den bekannten knappen Mengen, an Feiertagen mit blutigen Opfern mehr. In Salz eingelegtes Zeug auch nur für den Stab. Käse war wiederum immer genug für alle da."


    Genaue Zahlen und Mengen könnte man wohl einfach in den Lagerlisten nachsehen, bevor er hier aus dem Kopf etwas falsches erzählte, dachte sich Priscus und beendete damit seinen knappen Bericht.

  • Plautius entfaltete eine Karte des Castellums, welches er in verschiedenen Bereiche eingeteilt hatte.


    „So, dann kommen wir ja langsam zu den letzten Punkten. Die Baustelle „Theater“ ist ja im Moment soweit, was die Legio betrifft, abgeschlossen. Zumindest entnehme ich das dem Bericht des Tribunus. Dennoch würde ich die Begehung mit Avitus und Priscus gerne mal noch angehen.


    Wir haben also Kapazitäten, die wir nutzen sollten um unser Castellum winterfest zu machen. Also alle noch anstehenden Bau- und Ausbesserungsmaßnahmen vorzunehmen. Ich habe bereits mit einer Mängelliste angefangen, die ich an den Bautrupp weiterleiten werde. In der Principia scheint zum Beispiel die Fussbodenheizung nicht so recht zu funktionieren. An einigen Lagerhäusern muß abgedichtet werden. Sowohl Wände, wie auch das Dach. Ich habe das Lager für uns einmal in verschiedene Abschnitte eingeteilt. Der große Abschnitt entfällt auf mich, der ganz kleine Abschnitt ist das Praetorium des Legatus und entfällt auf diesen. Der Rest entfällt auf euch. Macht mir eine Beanstandungsliste, klappert die Gebäude ab, befragt eure Leute in den Mannschaftsunterkünften, die Reiterei in den Stallungen etc… Damit verteilen wir alles auf viele Schultern und delegieren Eigenverantwortung an die Männer. Wir müssen nur wissen, wo was zu reparieren ist und dann können wir das angehen und ich muß nicht Haus für Haus, Zimmer für Zimmer und Dach für Dach ablaufen. Aber es ist hier bei Weitem nicht so schlimm wie in Germania, wo wir damals unser Castellum auf die Schnelle bauten.



    Kommen wir zu dem Punkt Herbstmanöver.
    Wenn die Vorräte weitgehend eingelagert sind und die Reparaturen alle im Gang sind, dann würde ich gerne zur Abwechslung mal ein anspruchsvolles Herbstmanöver mit Einbindung weiter Teile der Legio und aller Waffengattungen angehen. Ich habe bereits ein Szenario entwickelt. Allerdings möchte ich, dass jeder von euch sich auch einmal Gedanken macht und ein Szenario entwickelt. Später kombinieren wir die dann oder suchen das Beste aus. Und es geht nicht darum, dass eine Seite gewinnt, sondern dass wir Stärken und Schwächen sehen und wo wir danach für weitere Optimierungen bei der Truppe und der Zusammenarbeit ansetzen können.



    Bliebe noch der Punkt „Sonstiges“. Wer von euch hat noch was? Ich hätte noch eine Sache, aber die ist privater Natur auch wenn sie das Personal der Legio betrifft. Daher erst einmal ihr!“

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • "Um die Erste Kohorte werde ich mich kümmern. Sowohl, was die Winterversorgung angeht, als auch noch ausstehende bauliche Maßnahmen"
    sagte Avitus. Dann kam das Thema "Manöver" auf den Tisch. Avitus nickte. Er brauchte nicht lange zu überlegen, um zu wissen, worauf er den Schwerpunkt des Manövers legen würde. Er nahm sich allerdings dennoch vor, ersteinmal in Ruhe darüber nachzudenken und Details durchzugehen, ehe er dem Praefect einen Vorschlag auf den Tisch legen würde.

  • "Die Reiterei wird alles nach Kräften unterstützen, und zum Manöver fällt mir sicherlich noch einiges ein."
    sagte ich und wartete auf Plautius' Anliegen.

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Als nochmal Bauarbeiten angesprochen wurden, machte Priscus sich weitere Notizen und nahm sich vor, gleich heute abend mit der Befragung der Kameraden in de Unterkünften zu beginnen. Die Inspektion der anderen Gebäude war wohl am einfachsten am nächsten Morgen mit dem Tagesbefehl herauszugeben.


    "Für die Begehung der Amphitheater-Baustelle, sollen wir uns da schon mal auf einen Termin festlegen? Momentan bin ich in unregelmäßigen Abständen für Vermessungen am fertigen Gebäude oder ähnlichem dort."

  • Seine Wachsvenus auf der Tabula wuchs, doch dann redete der Präfekt schon wie ein Wasserfall weiter. Noch nicht mal bis zu den Brüsten kam Marcus, sondern er versuchte schnell das Ggesagte niederzuschreiben. Doch er kam einfach nicht mit. Vieles von dem bekam er auch nur halb mit, weil er versuchte alles zu behalten, genauso erfolglos. Bei der Erwähnung seiner Mutter hob er jedoch seinen Blick und sah Plautius verwirrt an. Seine Mutter, Agrippina, hatte sich an den Präfekten gewandt? Ausgeschlossen! Seine Mutter dachte viel zu sehr in Standesdingen zu streng als daß sie einen Plebejer da einbezogen hätte. Beruhigter, denn wenn seine Mutter darüber verärgert wäre, würde es ihn schon besorgen, kritzelte er die weitere Besprechung weiter. Natürlich hätte er schon längst mal wieder schreiben können, aber wie, wenn man keinen Schreibklaven hatte? So wie er hier einen gebrauchen könnte. Marcus Verzweiflung wuchs. Doch immerhin betrafen ihn die meisten Punkte nicht. Das mit den Pferden kritzelte er grob mit den Worten: „Pferdekauf eventuell nötig. Gestüt in Italia finden“ nieder. Dabei fiel ihm ein, daß seine Mutter hier in Mantua mal bei einer Aurelia ein Pferd erworben hatte. Aber Marcus hatte kein Grund das zu erwähnen.


    Wintervorräte! Theater...dazu hatte Marcus wenig zu sagen. Auch nicht zum Bau eines neuen Stalles oder zum Thema Handwerk. Marcus konnte keines und gedachte auch nicht, sich für so was freiwillig zu melden. Was würde da seine Verwandten denken? Nein, ausgeschlossen. Bei der letzten Frage und dem Manöver hob Marcus jedoch wieder seinen Blick von seinen miserablen Kritzeleien auf. Gedanken zum Manöver machen? Hm...da würde ihm vielleicht doch einiges einfallen, aber das würde er erst mit seinem Centurio besprechen wollen. Doch was anderes kam ihm in den Sinn.


    “Präfekt, wie sieht es eigentlich mit kleineren Patroullien in der Umgebung aus? Ich hörte, daß in letzter Zeit immer mal wieder kleinere Räuberbanden aufgetaucht sind! Sollen wir da etwas unternehmen?“


    Daß er die Gerüchte im Lupanar und der Taberna aufgeschnappt hatte, wollte er natürlich nicht laut verkünden. Aber gerade dort fand man immer wieder interessantes heraus.

  • Das mit den Banden war ihm selbst neu, hatte Avitus doch bis dato keine Kunde davon vernommen, dass Räuberbanden ihr Unwesen in der Umgebung trieben. Eine unkluge Entscheidung, im unmittelbaren Einflußbereich einer Legion dem Verbrechen nachzugehen... ein seltsamer Gedanke schoß Avitus durch den Kopf, ein wager Verdacht eher, der eigentlich wieder verworfen gehörte... doch ganz auszuschließen war die Möglichkeit nicht, dass es sich bei den angeblichen Räuberbanden um Legionäre handeln konnte, die ihren bescheidenen Sold auf andere Wege, als die legalen, aufzubessern suchten. Eine stehende, ja ruhende Legio, ohne einen konkreten Auftrag, ohne eine konkrete Gefahr wie in Germania, Britannia oder in den östlichen Provinzen des Reiches konnte durchaus Brutstätte solchen Übels sein... Doch es erschien Avitus im Moment als zu unwahrscheinlich, dass dem so sein konnte und um die Banden sollte sich der Regionarius kümmern können.


    Er beugte sich zu Aristudes und flüsterte.
    "Nach der Besprechung hätte ich gerne eine Kopie des Protokolls. Lass von den Scribae eine anfertigen und mir in die Unterkunft bringen"
    sprach er leise, um den Praefect und die anderen Anwesenden nicht zu stören. Nachdem die Worte ausgesprochen waren, sah er wieder nach vorne.

  • RÄUBERBANDEN!


    „Hm, das mit den Räuberbanden ist mir jetzt auch neu, aber ich komme seit der Abwesenheit des Legatus wenig vor das Castellum. Also, den Regionarius von Mantua vergessen wir jetzt erst mal in dieser Angelegenheit. Ich weiß nicht mal, ob eine kleine Stadt wie Mantua überhaupt diesen Posten besetzt hat. Zumal 6000 Mann vor der Haustür bereit liegen um zur Not eingreifen zu können. Interessanterweise ist es keine Seltenheit, dass gerade bei einer solch großen Militärpräsenz Banden aktiv werden. Vielleicht handelt es sich um Legionäre auf Abwegen, vielleicht aber auch um lokale Einheimische. Wer rechnet denn schon mit Räuberbanden, wenn eine Legio vor Ort stationiert ist. Da nutzen die mitunter gar keine so dumme Nische aus, denn bis so ein großer Betrieb wie die Legio erst einmal auf die kleinen Banden aufmerksam wird …


    Gut! Da wir ja im Moment nicht soooooooooooo viel zu tun haben, gehen wir den Gerüchten nebenbei mal nach. Das können wir auf verschiedenen Wegen abdecken. Wir halten Augen und Ohren beim Vorratssammeln offen. Ebenso bei den Besuchen in den Tavernen. Da hören wir mit einem Ohr auch mal den Gesprächen an den Nachbartischen zu. Des weiteren verstärken wir unsere Patroullien. Sowohl die Berittenen, wie auch die Fussgruppen. Etwas mehr Bewegung tut uns nicht weh und vor allem wechseln wir hier auf einen eher unregelmäßigen Turnus über den Tag hinweg. Und wechseln auch mal die gewohnten Wege etwas durch. Vielleicht stossen wir ja auf ein paar Räuber. Und mit etwas Glück sind unsere Leute dann Probati mit einigen erfahrenen Legionären dabei. Mischt die Gruppen ruhig etwas durch. Dann bekommen die mal praktische Kampferfahrung ohne dass ihnen viel passieren dürfte. Aber diese Maßnahmen sollten jetzt in Sachen Aufwand nicht übertrieben werden. Treffen wir auf Räuber – gut. Treffen wir keine Räuber und es kommt kein Hilfegesuch an die Legio, dass die Räuber eine unzumutbare Plage geworden sind – auch gut. Ein gewisses Maß an lokaler Kriminalität muß man auch als Legio tolerieren können, solange wir die Kontrolle darüber haben.

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  • Ah je, so schnell und kompliziert der Präfekt sprach, kam Marcus natürlich wieder mal nicht mit. So hob er seinen Blick von der Tabula und versuchte Plautius Worten zu folgen. Die Logik mit den Räubern direkt vor dem Kastell fand Marcus besonders schwer nachzuvollziehen. Die Räuber suchten sich gerade diese Gegend aus, weil keiner damit rechnete? Es mußte an den ganzen Büchern liegen, daß Plautius auf solche schlauen Gedanken kam. Marcus kam es bestimmt nie und nimmer. So nickte er ratlos und hörte weiter zu. Das mit den Patrouillen und den Probati leuchtete ihm ein und er nickte erneut.


    „Verstanden, Präfekt!“


    Das war zwar glatt gelogen, aber das Wichtigste glaubte Marcus aus den Worten eruiert zu haben. Deswegen fühlte er sich durchaus im Stande, den Befehlen des Präfekten nachzukommen. Was der theoretische Hintergrund und die Motive dieser Banden waren, brauchte er ja nicht zu verstehen.

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