Jakobus errötete leicht, als Rahel den Zucker (also genaugenommen Fruchtzucker/Honig, da der normale Zucker noch nicht erfunden ist ) aus seinem Haar entfernte. Irgendwie vergaß er ständig, dass seine Hände schmutzig waren...
Als Rahel dann weitererzählte, musste er wieder grinsen. Sein Herr sah wirklich nicht wie ein Ringkämpfer aus. Eher etwas...dürr?
"Jaja, hinter ihm steckt mehr, als man denkt.
Aber um auf meine Person zurückzukommen..."
Er machte kurz eine Pause, indem er den Kopf nach hinten warf und ein seine Hand auf die Brust legte, was bei einem alten Patrizier vielleicht arrogant, bei einem rundlichen Sklaven wie Jakobus jedoch lächerlich aussah.
Er ließ seine Schultern wieder sinken und fuhr fort
"...ich war schon immer Sklave. Also seit ich denken kann. Mein Vater war ein Schnäppchen für Durus' Vater - der jüdische Aufstand, du weißt schon.
Papa konnte sich nie so recht mit dem Sklavendasein arrangieren. Hat noch die Sitten unseres Volkes streng geachtet. Ich weiß nicht..."
Wieso kam er eigentlich auf die Religion seines Vaters? Hm, irgendwie war die untrennbar mit ihm verbunden...
"Und du?"
Einkaufen für ein Convivium
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(stimmt auch wieder dann bappen ihre finger nun auch schön )
Meine Finger klebten nun ziemlich und seiner Frisur hatte es ein wenig geschadet, aber das sprach ich lieber nicht an. Ich rieb meine Hände aneinenader, aber auch das brachte nicht viel, also würde ich warten müssen bis wie an einem Brunnen irgendwann vorbeikamen. Wieder schmunzelte ich, denn der Sklave neben mir, man konnte ihm immer wieder zuhören und es wurde niemals langweilig, also war es schon wieder etwas positives, dass ich in diese Familie gekommen war.
Leise kicherte ich vor mich hin, denn seine Pose war herrlich. Ein wenig lächerlich, aber für seine Verhältnisse schon wieder süß. Ich hörte ihm weiter zu und lächelte immer noch, auch wenn mir das Lächeln immer wieder verging wenn ich zurückdachte.
"Ich bin frei geboren worden und habe in Hispania gelebt. Dort lernte ich auch Lesen und Schreiben und so weiter. Naja das ist vorbei und vergessen. Ich hab mich mit meinem Leben abgefunden und es scheint, dass ich auch einmal Glück habe, denn diese Familie ist sehr nett." -
Jakobus beugte sich etwas vor und sah ihr ins Gesicht, als wolle er hispanische Züge in seiner Mitsklavin entdecken.
"Freigeboren? Was hat dich dann zum Sklaven gemacht?"
fragte er überrascht. Er kannte wenige freigeborene - besonders keine aus Hispania! -
Ich glaube ich hatte noch nie mit jemanden darüber geredet wie ich nun letztendlich in die Sklaverei gekommen war, zumindest konnte ich mich nicht erinnern. "Ja freigeboren und frei gelebt, eine ganze Weile lang, aber es war eine schöne Zeit. Ein dummer Zufall, das Unglück meines Vaters würde ich sagen. Wir waren eine Familie, eigentlich mit genug Geld, aber mein Vater war ein Händler der sich gerne auf gefährlichem Boden bewegte. Ich kann dir gar nicht genau sagen wie es alles gekommen war oder was er genau verbrochen hatte, aber eines Tages standen Leute vor unserer Tür und enthoben uns unserer Rechte. Mein Vater musste etwas schlimmes getan haben, dass man uns alle in den Untergang schickte. Ich hab ihn nie wieder gesehen."
Ich drehte eine getrocknete Pflaume in meinen Fingern hin und her und sah auf diese. -
Jakobus machte ein mitleidiges Gesicht. Sie war also in Schuldknechtschaft geraten. Oder aber ihr Vater hatte sonst irgendetwas angestellt. Vielleicht war er in einer Rebellengruppe gewesen? Aber er war so diskret, nicht danach zu fragen.
"Oh, das tut mir leid. Wie alt warst du damals?" -
Eigentlich wollte ich kein Mitleid, denn man konnte nichts ändern. Mein Leben war nun anders, aber ich lebte und vielleicht würde ich irgendwann mein Leben wieder halbwegs leben können, aber bis dahin würde wohl noch sehr oft die Sonne untergehen. "Nein, das muss es dir nicht." Ich musste hier nicht lange überlegen, denn die Zeit schien zwar zu schleichen aber den Tag hatte ich mir doch noch gemerkt. "Es sind 5 Jahre her, seit dem ich Sklavin bin, also noch nicht so lange wenn man andere Zeiträume betrachtet. Manchmak fällt es mir noch schwer mich zu zügeln, denn ich musste früher nicht sehr darauf achten und konnte sagen was ich wollte und dachte, aber ich kann mich sehr gut damit arrangieren. Ich war 18 Jahre alt gewesen."
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5 Jahre? Er war bereits seit seiner Geburt ein Sklave.
"Ja, das ist wirklich das schlimmste am Sklavendasein. Immer muss man zu allem ja sagen."
kommentierte Jakobus dann. Er selbst hatte es seit seiner Kindheit gelernt, deswegen konnte er es auch bis heute. Er dachte sich einfach immer seinen Teil, dann funktionierte es ganz gut. Und wenn es ganz schlimm war, versteckte er sich in der Speisekammer...
"Aber wir haben es uns nicht ausgesucht. Man muss die Dinge nehmen, wie sie kommen." -
Ich schnaubte leise und blies mir eine Haarsträhne auf die Seite. "Warum?Ich meine warum muss man immer ja sagen? Dürfen wir nicht unsere Meinung äussern?" Das hatte ich in den letzten Jahren noch nie verstanden. Hier schien alles so anders zu sein, dabei war Italia und Hispania doch gar nicht so verschieden, deswegen verstand ich es nicht, aber die Sklaven die ich früher kannte, da war es so anders. "Ja das muss man, aber man kann auch vieles ändern, vielleicht wenn man anderen die Augen öffnet?" Fragend sah ich Jakobus an und musste dann lächeln. "Wir sollten dir nachher die Haare machen, denn sie sind immer noch verklebt" meinte ich leise und mit dem Hauch eines Kicherns. Vielleicht war es auch hier besser wenn man bestimmte Themen vergas oder aber auf einen anderen Zeitpunkt einfach verschob.
-
"Weil wir Sklaven sind. Die Menschen hier mögen es nicht, wenn ihr Eigentum schlauer ist als sie."
meinte Jakobus lächelnd. Die Augen öffnen...das war tatsächlich nötig. Aber so etwas ging vielleicht bei irgendwelchen modernen Familien. Die Familia Tiberia Ahala war immer konservativ gewesen. Der Vater, der Sohn,...Honoria vielleicht nicht ganz so, aber das lag nur daran, dass sie das väterliche Haus verlassen hatte.
Als Rahel dann das Thema wechselte, verstand er und wischte sich die klebrigen Hände an seinem nackten Unterschenkel ab, bevor er sich über die klebrige Fläche fuhr, sodass die Haare an der Hand kleben blieben.
Er verzog das Gesicht
"Oh! Mist."
Als er daraufhin versuchte, den Honig aus den Haaren zu ziehen, verzog er das Gesicht. Es ziepfte.
"Warum ist Honig nur so klebrig?" -
Und das mit dem Eigentum hatte ich auch noch nie verstanden, schließlich gehörte ein Mensch einem selber und nicht jemand anderen, denn eine Seele konnte keiner einfach so besitzen, das ging nicht. Aber das Thema war wirklich viel zu kompliziert und es brachte nichts darüber zu sinieren.
Ein Räuspern war von meiner Seite aus zu hören und dann grinste ich doch noch, als er verzweifelt versuchte den Honig aus seinen Haaren zu bekommen was, wie ich selber bemerkte, einfach nicht funktionierte.
Fast schien er ein Gefangener seiner Haare zu sein, denn diese hielten sich nun an seinen Fingern fest, also versuchte ich ihm zu helfen und griff nach seinen Händen. "Halt still!" So begann ich seine Haare, einigermaßen schmerzfrei von seinen Fingern zu ziehen. "Wir sollten dazu später Wasser nehmen ansonsten hast du eine lustige Frisur." Wieder lachte ich, aber so langsam schaffte ich es seine Haare von seinen Händen zu befreien, oder war es doch anders herum?
"Warum? Ja ich weiß nicht, aber es steht dir ganz gut." -
Jakobus hielt still und stellte verwundert fest, dass Rahel sein Haar nahezu schmerzfrei entkleben konnte. Trocken meinte er
"Vielleicht kreiere ich ja eine neue Mode in Rom. Warte ab, morgen laufen alle Männer so 'rum."
Er stützte seinen Kopf auf eine Faust, deren zugehöriger Arm sich wiederum auf den Oberschenkel stützte. So saß er da und ließ sich am Kopf herumfummeln, weshalb eine junge Römerin, die mit einem Schwarm Leibsklavinnen einkaufen war, einen finsteren Blick in ihre Richtung warf und etwas von
"Unmögliches Pack, jetzt lausen sie sich schon auf den Trajansmärkten!"
von sich gab. Natürlich zu den Sklaven, aber man konnte es bis zu den beiden Sklaven hören... -
"Na bitte" sagte ich, als ich es fast geschafft hatte seine Haare ganz zu lösen. "Eine neue Mode? Na das wäre es ja. Mein und dein Herr mit neuen Frisuren" begann ich wieder zu lachen. Wenn ich so weiter machte würde ich bald anfangen zu weinen vor Lachen, aber schnell kam die Ernüchterung, als ich die Stimme, die sich furchtbar anhörte, von dieser Römerin hörte.
"Eingebildete Pute" brachte ich zwischen den Zähnen durch und es fiel mir wieder schwer an mich zu halten, denn sowas war wirklich unter aller Würde. Doch wie sollte es anders sein? Ich stand auf und sah in die Richtung der Frau, die umringt von ihren Sklaven war. "Dann solltes du aufpassen, dass du keine Pestbeulen bekommst." Bestimmt hatte sie nicht damit gerechnet, dass ich es gehört hatt und so war sie ganz sicher überrascht, aber es war mir egal, auch wenn wir sicher gleich von hier flüchten mussten. Also packte ich Jakobus schon mal bei der Hand und versuchte ihn nach oben zu ziehen. -
Jakobus lachte ebenfalls. Noch mehr jedoch, als Rahel die Römerin anfuhr. Er hätte sich so etwas nie getraut, aber das Gesicht, dass die Frau machte, war zu komisch. Sie sah aus, als hätte ihr jemand einen Schlag ins Gesicht versetzt!
"Also...also das ist doch..."
sagte sie und blickte zwischen Jakobus und Rahel hin und her, dann zu ihrer Sklavinnenschar
"Los, die sind ja betrunken!"
Sie tupfte sich mit einem seidenen Tuch um den Mund und ging davon, die Sklavinnen hinter ihrem Rücken kicherten und sahen kurz zu Rahel, dann folgten sie ihrer Herrin.
"Der hast du's gegeben!" meinte Jakobus und grinste. Mit Rahel würde er noch so allerlei Spaß haben, glaubte er... -
Immer noch musste ich grinsen und sah auch die giggelnden Sklavinnen von der Römerin. Da keine weitere Gefahr zu drohen schien, ließ ich seine Hand wieder los und spürte die Hitze auf meinen Wangen einen Moment lang brennen, aber auch das verging und ich lachte.
"Das musste sein, aber wir hatten doch Glück, dass sie nicht auf uns los gegangen ist." Einige andere Bürger warfen den Sklaven noch verächtliche Blicke zu, aber da keiner etwas machte war es gut so und die meißten gingen wieder ihre eigenen Wege und ließen die beiden in Ruhe.
"Lass uns am besten weiter gehen, schließlich müssen wir uns noch um deine klebrigen Haare kümmern" schmunzelte ich. "Wir könnten auch einen Brunnen oder Teich aufzsuchen" grinste ich nun breit, denn wenn wir schon einmal draussen waren konnten wir das eigentlich auch ausnutzen. So schaute ich ihn fragend an. -
Jakobus grinste noch immer.
"Die wird sich hüten, verlauste Sklaven anzugreifen!"
Er machte ein Pause. Als Rahel seine Hand los ließ, wurde ihm erst bewusst, dass sie sie gehalten hatte....seltsam...
"Da hinten ist übrigens ein Brunnen. An Feiertagen sprudelt manchmal Wein hervor, hab' ich gehört."
Er deutete in eine Straße, die in Richtung Forum Romanum ging. Dort, erinnerte sich Jakobus, gab es einen quadratischen Brunnen, in den über ein Rohr Wasser hineinplätscherte. Schon oft hatte der Sklave aus ihm getrunken. Das Wasser dort schmeckte sogar recht sauber... -
Mein Kichern war immer noch zu hören und ich wusste nicht ob ich je damit aufhören konnte. "Nein das wird sie sicher nicht" schmunzelte ich weiter und machte mir auch keine Gedanken darüber, dass ich ja seine Hand gehalten hatte und diese auch wieder losgelassen hatte. Vielleicht dachte ich über alles später einmal nach, aber das konnte ich jetzt noch nicht wissen. "Ah ein Brunnen ist doch schonmal was und wenn heute kein Wein fließt umso besser. Dann lass uns mal da hingehen und sehen wieviele Leute wir noch schocken können mit dem was wir machen, aber es sollte nicht so schlimm sein, es sei denn wir ziehen uns aus und springen in das Wasser" lachte ich wieder. Erneut sah ich den Sklaven neben mir an und wartete.
-
Jakobus sah zu Rahel hinüber und dachte einen Augenblick daran, dass es ihm sicher gefallen hätte, wenn sie sich ausziehen und ins Wasser springen würde. Dann dachte er jedoch an seinen unansehlichen Körper und wechselte das Thema. Er grinste
"Vielleicht sollten wir die pietas der Matronen nicht zu sehr strapazieren. Sonst holen uns noch die Urbaner ab!"
Sie gingen weiter und Jakobus ließ seinen Blick einen Augenblick über die Menschen streifen, an denen sie vorbeigingen. Es waren wirklich Frauen vom Typ der, die sie gerade erfolgreich verjagt hatten, aber hatten so wenig an, dass man glauben konnte, sie hätten sich ausgezogen, doch der Schmutz ihrer Kleidung zeigte, dass sie schlicht nicht mehr Kleidung besaßen... -
Grinsend folgte ich ihm einfach, denn so einige Gedanken schwirrten mir im Kopf rum. Er war schon ein kleiner Witzbold, aber ich mochte ihn einfach. "Wo sind wir hier eigentlich gelandet?" wollte ich wissen, weil die Menschen hier auch so anders aussahen und ich in diesem Teil noch nie gewesen war. "Ach und die Urbaner würden uns sicher nichts tun, die denken bestimmt auch wir haben Läuse und wollen sich nicht anstecken" kicherte ich wieder.
"Wann kommt denn der Brunnen oder haben sie den einfach wo anders hin versetzt?" -
Jakobus ging schweigend neben Rahel her
"Wir gehen in Richtung Subura. Da hinten ist der Brunnen schon."
Zwischen den Menschen konnte man nun an einer Hauswand den Brunnen entdecken, den der Sklave anstrebte.
"Oh, verdammt. Da sind noch mehr auf die Idee gekommen."
meinte er dann, denn am Brunnen stand bereits ein Grüppchen Menschen aus der Subura, die alle Wasser holen wollten und anstanden.Sim-Off: öh, irgendwie einen ganzen Satzteil vergessen...egal...muss ich eben umdenken^^
-
"Subura? Ist es dort nicht ziemlich gefährlich?" Ich meinte gehört zu haben, dass sich dort zahlreiche dunkle Gestalten aufhalten sollten und war natürlich nicht grade angetan darüber, aber wir sahen auch nicht grade aus wie die angesehensten Leute und da sollte uns eigentlich nichts geschehen. Als auch ich den Brunnen sah seufzte ich, denn da standen gut ein halbes Dutzend andere noch rum. "Die haben aber sicher nicht alle Zucker im Haar" grinste ich ihn an. "Was machen wir? Uns anstellen oder was anderes suchen gehen? Ich kenne mich hier nicht aus Jakobus."
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