Arbeitszimmer | Gracchus, Milo

  • Es war noch früh am Morgen, kurz nach der täglichen salutatio, als Milo einen lange schon geplanten Gang zum Arbeitszimmer des Vetters seines Vaters tat. Bei jedem anderen Flavier wäre Milo sein Anliegen eine furchtbare Schmach von großer Peinlichkeit gewesen und er hätte sich maßlos in Grund und Boden geschämt, gar eine Konfrontation damit gänzlich vermieden und sich anderweitig beholfen. Doch Gracchus hatte sich über die wenn auch spärlichen Kontakte bereits Milos vollsten Respekt verdient, da er ihn als sehr zuverlässig und integer hatte kennenlernen dürfen. Somit kostete es ihn nur wenig Überwindung, an diesem Tage vor dessen Tür zu treten und dort anzuklopfen.

  • Nach der Salutatio hatte sich Gracchus sogleich zurückgezogen, um sich jener Papiere anzunehmen, welche sein Sklave ihm aus dem Tabularium besorgt hatte. Es handelte sich um Lebensläufe von jenen Kandidaten, welche er in seiner Funktion als Quaestor Principis dem Kaiser zur Erhebung in den Senatoren-, beziehungsweise Bürgerstand vorschlagen wollte. Durch das Klopfen ließ er sich vorerst nicht stören, denn außer Sciurus erwartete er niemanden. So ließ er nur ein 'Herein' hören, beließ seine Aufmerksamkeit und seinen Blick jedoch auf dem Papyrus.

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  • So trat Milo denn ein und grüßte den Vetter mit einem freundlichen Lächeln.
    "Salve, Gracchus. Danke, dass du mich noch empfängst. Ich will dich auch nicht allzu lange von der Arbeit abhalten."
    Er schloss die Tür wieder hinter sich und ging zielstrebig auf den Schreibtisch in zu, um sich davor unverwandt auf einen freien Stuhl zu setzen. Unter Verwandten hielt er allzu steife Förmlichkeit für übertrieben, so dass er sich nicht lange mit höflichen Floskeln aufhielt und direkt zur Sache kam.
    "Ich benötige einen finanziellen Zuschuss. Es tut mir leid, dich damit belasten zu müssen, doch mein Vater nannte mir dich als Ansprechpartner in Bezug auf das Familienvermögen. Die Gehälter des Cultus Deorum sind, wie du sicherlich weißt, nun einmal bescheiden und da ich mich nicht wie mein Bruder einem Ritter gleich für hohe Geldsummen verdingen möchte, bleibt mir momentan kaum eine andere Wahl. Meine Ressourcen sind aufgebraucht."
    Die kleine Spitze gegen den beneideten Zwilling hatte er sich einfach nicht verkneifen können. Er hoffte jedoch, dass Gracchus dem keine allzu große Beachtung schenken würde.
    "Bestehen also Möglichkeiten, dass man mir einen angemessenen Betrag übereignet?"

  • Als er die ungewohnte Stimme wahrnahm, legte Gracchus die Arbeit bei Seite und grüßte seinen Vetter.
    "Milo, salve. Für die Belange der Familie habe ich immer Zeit, wenn nicht, dann nehme ich sie mir."
    Als er vernahm, worum es ging, musste Gracchus an sich halten, die Stirne nicht in Falten zu legen. Verschwendung war ihm ein Dorn im Auge und somit würde es Milo nicht erspart bleiben, ihm offen zu legen, für was er diese größere Summe benötigte. Nicht umsonst wuchs das Familienvermögen stetig, nicht umsonst hielt Gracchus es fest zusammen. Der Hinweis auf Milos Bruder entging ihm nicht, doch er ersparte sich jeglichen Kommentar hierzu. Furianus mochte seine mit plebeischen Posten verdiente Sesterzen im Mare Internum versenken, in Gelage investieren oder sich einen Berg damit errichten und sich obenauf stellen, es tangierte Gracchus nicht. Pecunia non olet - so sprach ihr Ahn Titus Flavius Vespasianus, doch er sprach von öffentlichen Geldern um den Staatshaushalt zu sanieren. Das unredlich verdiente Geld des Furianus dagegen verpestete die gesamte Villa mit seinem Gestank und es zeigte deutlich, wie sehr jener seinen patrizischen Wurzeln zugetan war.
    "An welche Summe hast du dabei gedacht? Wenn dir der Salär des Cultus Deorum nicht ausreicht, so kann ich dafür Sorge tragen, dass dir eine wöchentliche Zulage zukommt."

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  • Milo lehnte sich auf seinem Platz zurück und nickte Gracchus dankend zu. Trotz des faden Beigeschmacks der Tatsache, dass sein Vater das Familienvermögen lieber einem Vetter als einem Sohn anvertraute, wusste er die Kompetenz zu schätzen, die jener in diesen Belangen an den Tag legte. Somit war Milo eigentlich ganz froh, dass er selbst sich nicht mit dieser ihm doch eher trocken und langweilig erscheinenden Materie auseinandersetzen musste. Also hatte er sich entschieden, mit seinen Forderungen maßvoll zu sein.
    "Ich danke dir für das Angebot, kann dich diesbezüglich jedoch beruhigen. Für gewöhnlich sorge ich dafür, dass meine Ausgaben die Einnahmen nicht überschreiten. Mit ein wenig Sparsamkeit und geschicktem Haushalten ist dies letztlich kaum ein Problem. Schließlich stehen mir zur allgemeinen Lebenshaltung die bei weitem ausreichenden Ressourcen dieser Villa zur Verfügung. Der Grund für mein Anliegen ist ein anderer. Ich trage mich derzeit mit dem Gedanken, beim Cultus Deorum zur Überprüfung meines Kenntnisstandes jene Prüfung abzulegen, welche auch die Sacerdotes absolvieren. Dir ist sicher bekannt, dass dies mit Kosten verbunden ist, sofern man im Anschluss nicht direkt in den Dienst der Götter zu gehen wünscht. Einen Teil das Betrags besitze ich bereits, so dass du mir nicht die volle Summe wirst auslegen müssen. Doch mit bescheidenen drei Aurei wäre mir sehr geholfen, da ich so einen Teil auch in die noch notwendigen Studien zur Vorbereitung investieren könnte."

  • Ein verständiges Nicken begleitete Milos Ausführungen. Schließlich legte Gracchus den Kopf ein wenig schief und ließ sich den Betrag durch den Kopf gehen. Keine geringe Summe, welche sein Vetter einforderte, doch für einen vorbildlichen Zweck.
    "Du tust gut daran, jene Prüfung zu absolvieren."
    Es war während eines Festtages gewesen, so erinnerte sich Gracchus, dass Milo schon einmal dargelegt hatte, dass die Belange der Götter für ihn einen hohen Stellenwert einnahmen, der Dienst als Sacerdos jedoch der falsche Weg für ihn war. Darum fragte Gracchus nicht erneut danach, denn hätte sich diese Einstellung geändert, würde Milo nicht um die Sesterzen bitten. Dennoch, Gracchus hielt die Investition tatsächlich für sinnvoll, vielleicht mochte sich Milo eines Tages sehr gut in einem kultischen Collegium machen. Wer wusste schon um die Pläne der Parzen?
    "Bildung besitzt keinen Wert, sie ist unbezahlbar. Die drei Aurei werden dir selbstverständlich zukommen."
    Eine kurze Pause entstand, dann entschloss sich Gracchus die Gelegenheit zum seltenen Gespräch mit seinem Vetter zu nutzen.
    "Wie ist deine Arbeit beim Cultus Deorum? Gibt es viel zu tun?"

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  • Milo freute sich über den positiven Zuspruch des Vetters seines Vaters und kommentierte ihn mit einem dankbaren Lächeln. Auch die Zusage der drei Aurei fand natürlich seinen Beifall.
    "Danke, Gracchus. Sofern es mir eines Tages möglich und falls dir das recht ist, werde ich mich selbstverständlich auch um eine Rückzahlung bemühen."
    Er nickte dankend mit dem Kopf. Auf Gracchus' Frage hin musste er nicht lange überlegen.
    "Momentan hält es sich in Grenzen, weshalb ich mich auch in der Lage sehe mich mit meiner Weiterbildung zu beschäftigen. Mir scheint die Aktivität in meinem Officium gewissermaßen in Schüben oder Phasen abzulaufen, An manchen Tagen habe ich gleich mehrere Besucher mit unterschiedlichen Anliegen zu betreuen, während es zu anderer Zeit angenehm ruhig ist, so dass ich mich dann wiederum vornehmlich mit einfachsten Aufgaben der Bürokratie befasse, wie auch immer sie gerade anliegen. Alles in allem ist es jedoch eine recht dankbare und interessante Tätigkeit, wenn sie auch kaum Höchstleistungen von mir fordert."
    Milo lächelte dünn und musterte Gracchus kurz. Er ahnte, dass dieser als bereits erfahrenes Mitglied des Cultus Deorum seine Schilderungen nur allzu genau würde einordnen können.
    "Ich vermute jedoch, dass dir als Quaestor wohl vergleichbar anstrengendere Zeiten beschert sind, selbst wenn sich deine Amtszeit bereits allmählich ihrem Ende nähert. Wie würdest du deine Tätigkeit in diesem Zusammenhang insgsamt bewerten. War es eine interessante, aufschlussreiche Zeit?"

  • Ein feines Lächeln zeichnete sich auf Gracchus' Gesichtszügen ab.
    "Zur Rückerstattung der Münzen sollst du dich weder durch mich, noch durch irgendeinen anderen gedrängt fühlen. Nutze dein Wissen geschickt und es wird den Flavia mehr einbringen, als jene dreihundert Sesterzen."
    Die Arbeit in der Regia des Cultus Deorum schätzte Gracchus nicht aufwändiger, als die eines Commentarius in einem Tempel mit Personalmangel. Dennoch war sie mindestens ebenso notwendig, wie hinreichend.
    "Die Quaestur ist in der Tat sehr zeitaufwändig. Die Chronik verlangt es, tief in Archiven zu stöbern, denn es waren einige Lücken aus länger zurückliegenden Amtszeiten verblieben. Daneben hat auch der vorherige Quaestor Principis unerledigte Arbeiten zurück gelassen."
    Gracchus' Miene konnte nicht ganz verhelen, was er über jenen Mann und dessen vernachlässigte Pflichten dachte.
    "Zudem trug der Imperator dem Quaestor Consulum und mir auf, den Codex Universalis auf notwendige Änderungen zu überprüfen. Es ist wahrlich erstaunlich, was sich hierbei alles an Punkten ergibt. Glücklicherweise ist Tiberius Durus mit den Gesetzen bewandert und hat ein großes Stück des Codex übernommen. Die Feiertage, deren Ausrichtung ich mir selbst auferlegt habe, sind dabei noch der geringste Aufwand und tatsächlich eben jenes, Feiertage. Zur Zeit beschäftige ich mich schließlich mit den Vorschlägen zur Standeserhebung, auch hierbei ist es notwendig, viele Informationen aus den Archiven einzusehen. Dennoch, es ist ein anprechendes und ausfüllendes Amt, dessen Erfahrung ich nicht missen möchte."

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  • Milo nickte zu den Erklärungen des Vetters seines Vaters.
    "Wahrlich. Manche Personen gehen allzu leichtfertig mit der ihnen vom Volk gegebenen Kompetenz um. Gute Magistrate sind heutzutage nur schwer zu finden. Doch deine Worte und was ich auf den Straßen Roms so hörte lassen mich guten Mutes sein, dass du selbst diesbezüglich den anderen mit wahrlich gutem Beispiel voran gehst. Es ist jedoch kein gutes Zeichen, dass ein solches Verantwortungsbewusstsein und zuverlässige Pflichterfüllung keine Selbstverständlichkeit mehr zu sein scheinen."
    Er zog die Augenbrauen kritisch zusammen und dachte an die bevorstehenden Wahlen zum Cursus Honorum. Milo war gespannt, welche Kandidaten sich dieses Mal finden würden, erhoffte sich diesbezüglich jedoch nicht allzu viel.
    "Die Vorschläge zu den Standeserhebungen dürften wohl mit der ehrenvollste Teil deiner Aufgaben sein. Kommen denn viele Bittsteller zu dir, um sich einen Platz auf jener Liste zu erkämpfen? Ist sie bereits gut gefüllt? Kenne ich einen der Kandidaten?"
    Interessiert beugte er sich etwas vor und fragte sich, ob wohl auch Mitglieder der Familie darunter sein würden.

  • Die leichten Schmeicheleien Milos in Bezug auf seine Arbeit wischte Gracchus mit einer Handbewegung hinfort. Zwar erfreuten sie ihn durchaus ein Stück weit, auch und vor allem der Hinweis auf jenes, was die Straßen Roms erzählten, doch würde er eben jenes nicht zum Anlass nehmen, sich auf getaner Arbeit auszuruhen, sondern eher noch als Ansporn, sein Amt in eben dieser Art und Weise auch zu Ende zu führen.
    "Nun, die Liste ist nicht besonders lang. Die Peregrini der Einheiten scheinen sich auf ihre Kommandanten zu verlassen, und jene scheinen zur Zeit keine geeigneten Kandidaten zu sehen, so ist die Liste zur Verleihung des Bürgerrechtes sehr kurz."
    Die Erwähnung etwaiger Namen sparte sich Gracchus, nahm er doch nicht an, dass seinem Vetter jene etwas sagen würden.
    "Viel interessanter sind die Kandidaten zur Erhebung in den Senatorenstand. Da dies noch immer ein abgelegtes Aedilat oder Volkstribunat voraussetzt, halten sich die Namen hierbei ebenfalls in Grenzen. Zu Oberst stehen natürlich die vergangenen Magistrate, Artoria Medeia, Tiberius Vitamalacus und Pompeius Trimalchio. Aber auch die vorherigen Amtszeiten bieten mögliche Kandidaten, Annaeus Florus, Helvetius Tacitus oder auch dein Bruder. Da ein Sitz in den Hallen des Senates jedoch nicht nur ein großes Stück Entscheidungsgewalt über das Imperium und sein Volk, sondern damit auch enorme Verantwortung mit sich bringt, ist es mir ein besonders Anliegen, die Kandidaten sehr genau auf ihre Vergangenheit und ihre Leistungen zu Prüfen."
    Er senkte ein wenig die Stimme, auch wenn sie in diesem Raum niemand sonst hören konnte.
    "Der Kaiser war meines Erachtens in der letzten Zeit ein wenig zu Vorschnell mit seinen Erhebungen. Mag sein, dass jene anderen Motiven folgten, als politischen, mag sein, dass jene Männer dem Kaiser besonders nahe stehen und in Zeiten der Not ihren Daumen für ihn erheben, doch scheint es, dass sich diese Männer weder ihrer Würden, noch Pflichten bewusst sind. Es ist der Geldadel, der sich in die Politik einkauft, der sich mit Senatoren in seinen Familien brüsken, doch von der Verantwortung und Schuldigkeit gegenüber dem Imperium nichts wissen will. Quaestur und Aedilat oder Volkstribunat legen sie ab und glauben damit, der Rechnung genüge getan zu haben, glauben damit ein Recht erwirkt zu haben, ihre Hinterteile auf den Sitzen der Curia Iulia ausruhen zu können."
    Ein wenig in Rage geredet schüttelte Gracchus erbost den Kopf.
    "Vier Quaestores, drei Ämter auf der zweiten Stufe des Cursus Honorum und mit dem Praetor nur ein einziges nachfolgendes. Nach den Regeln der Rechenkunst müssten gerade Praetoren bei jeder Wahl gegeneinander stehen, doch sobald die Herren ihren Fuß im Senat haben, werden sie träge und verzichten gern auf weitere Arbeit. Ich werde dies nicht mittragen und daher meine Vorschläge sehr sorgfältig überprüfen."

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  • Milo nickte zu jedem der genannten Namen leicht mit dem Kopf und stellte jeweils eine gedankliche Verbindung zu den ihm dazu bekannten Informationen her. Bei einem der Namen merkte er auf und musste sofort an einen Brief seines Ziehbruders denken. Diese Assoziation führte dazu, dass Milos Gesicht sich kurz versteinerte und er sich etwas steif auf seinem Stuhl zurücklehnte.
    "Tiberius Vitamalacus, sagst du? Dieser Name ist mir nicht unbekannt, Gracchus, und ich denke du solltest in Bezug auf diesen Kandidaten etwas erfahren."
    Er räusperte sich kurz und sammelte seine Gedanken, da die Lektüre jenes Briefes schon geraume Zeit zurücklag, auch wenn sich der Inhalt fest in sein Gedächtnis gebrannt hatte.
    "Diese Person diente wohl für geraume Zeit bei der Legion, wo dein Vetter Aristides, welcher auch mein Onkel und Ziehbruder ist, mit ihm in Kontakt kam. Um genau zu sein, war jener Tiberier wohl der direkte Ausbilder Aristides'. So begab es sich, dass er meine hochverehrte Ziehmutter, unsere leibliche Verwandte Flavia Agrippina, mit unsäglichen Ausdrücken beschimpfte und schmähte. Er soll sie ausdrücklich und unmissverständlich eine Lupa genannt haben. Die daraus entspringende Rage meines Onkels kannst du dir sicherlich vorstellen."
    Erbost presste Milo seine Lippen zusammen und atmete einmal tief durch, während er Gracchus' Reaktion auf diese Eröffnung abwartete.

  • Unwillkürlich weiteten sich Gracchus' Augen für den Bruchteil eines Herzschlages, bevor er sie ein wenig zusammenkniff. Er biss die Kiefer aufeinander, schlussendlich schnaufte er durch die Nase aus.
    "Tiberius ... Vitamalacus ... Er schien mir bisher recht fähig, doch was du sagst ... was du sagst ist ungeheuerlich."
    Gracchus Finger trommelten auf die Tischplatte, während er darum bemüht war, nicht allzu offensichtlich seine Gedanken zu Gesicht zu tragen.
    "Niemand hat das Recht eine Flavia in solcher Weise zu beleidigen, schon gar nicht ein Emporkömmling aus einer Gens minor."
    Möglicherweise gab es Flavia, welchen jener Ausdruck angemessen wäre, doch selbst bei diesen hätte Gracchus dieses nicht geduldet. Agrippina jedoch war eine untadelige Person, und die Beleidigung Aristides' gegenüber war ein Affront gegen die gesamte Familie.
    "Es mag sein, dass seine Arbeit für ihn spricht, doch du kannst dir sicher sein, dass ich mich keinesfalls dafür einsetzen werde, dass dieser Schmähtandler mit seinen Worten künftig die Curia Iulia beschmutzt."
    Ohne sich dessen bewusst zu sein, trommelte Gracchus weiterhin mit den Fingern auf den Tisch. In Gedanken legte er sich bereits Worte zurecht, welche gegen den Aedilis sprechen würden, verwarf jene doch sogleich wieder.
    "Es müsste sich zudem etwas finden lassen, was gegen ihn spricht. Ich werde Sciurus darauf ansetzen. So deplorabel dies sein mag, eine Beleidigung einer Flavia wird den Imperator nicht abhalten."

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