Kandidatur zum Tribunus Plebis



  • "Sicher so wird es sein. Kinderstube...
    Nun wie auch immer Senator du wirst mit deiner Meinung glücklich aber ob es die Richtige ist wage ich immer noch zu bezweifeln."


    Er sah dem Senator nach und fragte sich ob es das echt alles wert war.


    Sim-Off:

    tja dann änder deinen post halt auch, wird schon deswegen keiner umkommen.

  • Die Diskussion hatte Hannibal im Hintergrund verfolgt. So war die Politik nun mal. Irgendwie hatte der Kandidat zwar seine Sympathien für sich errungen, die Worte am Anfang hatten Hannibal durchaus überzeugt, aber das aufbrausende Wesen schien eher ein Nachteil des Mannes zu sein. Zwar würde gerne Hannibal die ein oder andere Frage stellen. Aber die ganze Aufregung hier war ihm nicht gelegen. Wer weiß, vielleicht prügelten sich die Männer da vorne noch und die Praetorianer oder Urbaner tauchten auf. Decius, der sich gerade einmischen wollte von weiter hinten, protestierte als Hannibal ihn endgültig vom Forum Romanum zog und wieder im Gedrängel der Menschen verschwand.

  • Was für ein Hin und Her! Medeia verfolgte den Abgang des Tiberiers mit einem amüsierten Lächeln und wartete gespannt. Die Diskussionen um diesen Redner waren bei weitem die Spannendsten. Denn sonst wäre Medeia schon längst gegangen. Bei den folgenden Worten verging Medeia jedoch das Lächeln.


    Sie sah von Hungaricus zu Cyprianus und verfolgte jedes der gesprochenen Worte. Dabei musterte sie Hungaricus bis ein Gedanke und ein vages Wiedererkennen auf ihrem Gesicht zu sehen war. So nutzte sie die kurze Redepause der Männer und warf mit einem freundlichen Plauderton ein.


    „Werter Senator Vinicius, wenn ich mich recht erinnere, ich hatte die Aufzeichnungen der Chronik erst kürzlich wieder in der Hand, kandidiertest Du doch während Deiner Laufbahn im Militär für das Amt des Quaestors. Oder irre ich mich da?“ Medeia lächelte das unschuldige Lächeln einer Frau, die ihre wahren Absichten damit verbergen wollte.

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    „Werter Senator Vinicius, wenn ich mich recht erinnere, ich hatte die Aufzeichnungen der Chronik erst kürzlich wieder in der Hand, kandidiertest Du doch während Deiner Laufbahn im Militär für das Amt des Quaestors. Oder irre ich mich da?“


    Hungi war noch keineswegs milder gestimmt, obwohl der Illyrer eigentlich wirklich fantastisch schmeckte und das Wetter an sich auch passte. Das vorige Gespräch schlug sich mehr auf sein Gemüt als er wollte und nach ein paar Minuten wußte er nicht, was ihn mehr störte, der Kandidat oder die Tatsache, daß Hungi sich über den Terentier ärgerte. Dennoch riss er sich zusammen, als er angesprochen wurde, schwerlich, aber doch.


    Aedilis Artoria, sei gegrüßt. Ich sehe, du hast den Anschlag von damals gut überwunden? Da fällt mir ein, ich muß gratulieren, die Ludi waren sehr schön ausgerichtet, auch wenn ich nicht an allen Tagen zugegen sein konnte.


    Im übrigen irrst du dich nur ein wenig, ich war immer im Militär, während meiner gesamten Zeit im Cursus Honorum. Im Prinzip hatte er auf diesen Einwand gewartet, wenn auch vom Kandidaten selber oder zumindest noch während dem Gespräch von vorhin, von wem dieser auch immer gekommen wäre.

  • Wären die Worte mit dem Anschlag nicht gewesen, so wäre es Medeia vielleicht gar nicht aufgefallen. Doch für einen Moment schien sie jemanden in der Menschenmenge wieder zu erkennen. Ihre Augen weiten sich kurz und blieben auf dem Rücken von Hannibal haften. Doch dann war er verschwunden, Medeia jedoch etwas blasser geworden. Nur zwei Herzschläge vergingen und Medeia hatte ihre Fassung sofort wieder gewonnen. Sie lächelte strahlend, wenn auch in ihren Augen eine gewisse Beunruhigung zu sehen war, für diejenigen die sie gut kannten, was auf dem Forum wohl keiner tat. Sie neigte leicht den Kopf. „Ich danke Dir, Senator. Es freut mich, wenn die Spiele ein wenig Anklang bei dem Volk und Senat gefunden hat.“ Ein wenig am Rande geplaudert fügte Medeia freundlich an. „Genießt Du die Zeit jenseits von den Pflichten als Praetorianerpraefekt?“


    Doch dann wandte sie sich wieder dem Thema auf der Rostra zu. Ihre alte Factioverbundenheit schien sie dazu zu ‚nötigen’. „Vielleicht kannst Du mich noch etwas mehr aufklären, werter Senator. Als Frau kenne ich mich so schlecht mit dem Militär aus. Was ist der Unterschied, zwischen Deiner Laufbahn im Cursus Honorum und der des Kandidaten im Bezug zur Pflicht und Vorbildfunktion als Soldat?“ Medeia lächelte freundlich und sah Hungaricus dabei völlig ‚unschuldig’ an.

  • Hungi hatte ihre Beunruhigung nicht bemerkt. Wie auch? Selbst wenn er ein äußerst aufmerksamer Zeitgenosse gewesen wäre, was er zu diesem Zeitpunkt definitiv nicht war, weil er noch immer den Geschehnissen von vorhin nachhing, hätte er wohl kaum den kleinen Zeichen übergroße Aufmerksamkeit geschenkt.


    Wie du siehst, durchaus. Eine kleine Handbewegung verwies aufs Forum. Vorher hatte ich kaum die Zeit, hierherzuschlendern, etwaige Besorgungen zu machen und nebenher noch die Kandidaten zu prüfen, doch jetzt ist dies ein angenehmer Zeitvertreib. Hungi übertrieb jetzt ein wenig, denn sehr oft war er auch jetzt nicht auf dem Forum anwesend, lediglich die Kandidaturen interessierten ihn. Letzteres wollte er aber nicht wirklich zugeben.


    Der Unterschied ist ein mehrfacher. begann er seine Erklärung. Zum einen war ich während meiner Amtszeiten immer in Rom stationiert, zuerst bei den Urbanern, dann bei den Prätorianern bzw. während meines Consulates bei beiden. Ich konnte also immer allen meinen Aufgaben nachgehen. Wie beiläufig schaute er einem Schwarm Vögel zu, welche nach Süden flogen. Zum anderen waren meine Kandidaturen vom Kaiser damals auch so gewünscht, wobei ich dazusagen muß, daß damals der Kaiser noch Mitglied der Factio Veneta war und die Factiones - wie du sicher weißt - politische Strömungen waren, bevor sie sich wieder ihrer ursprünglichen Aufgabe widmeten. Kurz wurden seine Augen von einer Gruppe spielender Jungen gebannt, die Steine in eine bodenlose Amphore warfen... oder dies zumindest versuchten. Keine Erfahrung, die ich noch einmal machen würde. sprach er unvermittelt und ohne direkten Zusammenhang aus.

  • Ach sieh an, das war doch ihr liebenswerter Auftraggeber der auf dem Podest stand und sich mit den Leuten anlegte. Nun sie hatte keine Ahnung von Politik, denn es betraf sie alles nur indirekt, durfte sie ja nicht einmal wählen, aber ihr Auftrag ließ nichts anderes übrig, als, dass sie auch hier umherwanderte. Sie blickte die Leute etwas genauer an und beobachtete sie. Vielleicht war ja auch einer unter ihnen, der dem Mann nicht wohlgesonnen war und wenn sie denjenigen finden würde, bekäme sie vielleicht noch eine Belohnung. Wieder lächelte sie ihr liebes Lächeln, das Lächeln einer jungen Frau, aber dahinter steckte weit aus mehr als sie je zugeben mochte.
    Wenn dieses Gezanke nur nicht so langweilig wäre. Ob er sie hier überhaupt sehen konnte, so weit vom Schuß? Ausversehen rempelte sie einen gutaussehenden Mann an, Hannibal und entschuldigte sich auch gleich flüchtig. Entschuldige bitte.

  • Die Neugierde auf die vielen Leute in Zeiten des Wahlkampfs, die diskutieren, steiten und sich oft grundlos aber maßlos über Kleinigkeiten aufregen, hat Amatia auf die Rostra getrieben. Angekommen hat es auch gar nicht lange gedauert, bis ihr ein bestimmter Kandidat ins Auge fiel. Sie blieb an einem Platz stehen, wo sie gerade noch seine Stimme hören konnte, aber nicht das Gedrängel der übermotivierten Bürger, die mit auslandenden Gesten diskutierten, die so manch Danebenstehender schmerzhaft zu spüren bekam, ertragen musste.
    An der Diskussion aktiv teilzunehmen interessiert sie nicht sonderlich, sie hört nur gut zu, was Cyprianus zu sagen hat. Eigenartigerweise spürte sie fast so etwas wie Stolz für ihn. Immerhin musste er sich hier schon mit Senatoren herumschlagen, und er schlug sich in ihren Augen wirklich gut. Und natürlich Freude ihn zu sehen, zu sehen, daß es ihm gut geht, er noch immer so gut aussieht wie damals und es regen sich sogar leise Hoffnungen in ihr, ihn vielleicht solange er in Rom ist nicht nur von der Weite sehen zu müssen.
    Doch für den Moment bleibt sie weiter unauffällig stehen und verfolgt mit einem Lächeln den Wahlkampf.

  • Zitat

    Original von Valeria Amatia
    Die Neugierde auf die vielen Leute in Zeiten des Wahlkampfs, die diskutieren, steiten und sich oft grundlos aber maßlos über Kleinigkeiten aufregen, hat Amatia auf die Rostra getrieben. Angekommen hat es auch gar nicht lange gedauert, bis ihr ein bestimmter Kandidat ins Auge fiel. Sie blieb an einem Platz stehen, wo sie gerade noch seine Stimme hören konnte, aber nicht das Gedrängel der übermotivierten Bürger, die mit auslandenden Gesten diskutierten, die so manch Danebenstehender schmerzhaft zu spüren bekam, ertragen musste.
    An der Diskussion aktiv teilzunehmen interessiert sie nicht sonderlich, sie hört nur gut zu, was Cyprianus zu sagen hat. Eigenartigerweise spürte sie fast so etwas wie Stolz für ihn. Immerhin musste er sich hier schon mit Senatoren herumschlagen, und er schlug sich in ihren Augen wirklich gut. Und natürlich Freude ihn zu sehen, zu sehen, daß es ihm gut geht, er noch immer so gut aussieht wie damals und es regen sich sogar leise Hoffnungen in ihr, ihn vielleicht solange er in Rom ist nicht nur von der Weite sehen zu müssen.
    Doch für den Moment bleibt sie weiter unauffällig stehen und verfolgt mit einem Lächeln den Wahlkampf.


    Während er sich ein wenig von der Diksussion mit diesem Senator erholte;) ließ er seinen Blick über die Menge schweifen. Er stockte kurz und blickte dann nochmal richtig hin.
    Ein lächeln breitete sich über sinGesicht aus. Er hatte gehofft sie hier zu sehen und sie hier zu treffen. Daß sie nun hier war freute ihn und er hoffte zum einen sie würde bmerken, daß er sie ansah und zum zweiten das er sie hier in Rom nocheinmal sah

  • Und Tacitus schenkte den Wahlreden tatsächlich ein Ohr und sieh da: Auch gleich ein Kandidat für das ehrenhafte Amt des Volkstribunen. Gespannt lauschte er den stürmischen Rede des Candidatus und musste grinsen. Ein Centurio, ein Ritter, Mitglied des Geldadels wollte sich für die Interessen des einfachen Volkes, der Bauern, Handwerker und Krämer einsetzen? Das war für ihn schwer vorstellbar, aber gut, die Wahl würde zeigen, ob das Volk in für richtig erachtet ... wenn das Volk nicht von seiner Rede betört würde, wie das bei vielen anderen der Fall – in der Vergangenheit, der Gegenwart, wie vermutlich auch der Zukunft.


    Seinem Nebenmann flüsterte er nur einen Teil seiner Gedanken zu: “Ob ein Centurio als Volkstribun auch symbolisch unbewaffnet während seiner Amtszeit sein würde?“ Dieser zeigte aber vorerst keine Regung, klatschte aber auch nicht, sondern hörte den Diskussionen der Zuhörer mit dem Kanidaten zu. Tacitus verschränkte die Arme vor sich und erhob schließlich selbst das Wort:
    “Candidatus ... Centurio, wenn ich richtig aufgepasst habe. Als erstes möchte ich von Dir hören, dass Deine aufgezählten Ziele hoffentlich nicht der Wichtigkeit nach geordnet sind, denn ich als 'einfacher Bürger', als jemand, den Du repräsentieren sollst, würde mich gekränkt fühlen, sollte Deine Nähe zum Volk erst an letzter Stelle kommen!


    Außerdem möchte ich wissen, ob Du denkst, dass das Volk hinter Dir stehen wird? Natürlich hast Du in den Gesichtern der Soldaten eine große Masse an Fürsprechern, aber ich rede vom wirklichen Volk, von den Bewohner der urbs aeterna. Glaubst Du, dass die Bauern und Betriebsfüher Dich, als Centurio, wählen würden? Und vor allem die Frauen! Welcher Legion dienst du? Doch nicht gar einer in Germanien? Stell dir nur die Gesichter der Frauen vor, wenn sie erfahren, dass der Mann, der ihre Männer in die blutige Schlacht führt, der keine Gnade im Umgang mit den Feinden Roms, wie auch den eigenen Auszubildenden zeigt, der einmal als Optio die vielen Probati zurecht wies, sie bestrafte und mit strengen Mitteln disziplinierte ... glaubst Du, dass diese Frauen und der ganze Rest des Volkes so jemanden als ihren Repräsentanten wählen wollen?


    Als zukünftiger Soldat sage ich 'Ja', weil er mein Kamerad wäre, weil ich es als richtig erachten würde, aber als Noch-Bürger, als einfacher Mann, der sein Leben nicht in Armut verbringen will, als der sage ich ganz klar 'Nein'! SO rechtschaffen deine Ziele für das Volk bezüglich dem Patrizierthema auch sein mögen!“ meinte er und verstummte dann, um eine Antwort abzuwarten. Scheiße, jetzt brauchte er erst einmal etwas nasses seine Kehle hinunterlaufen ...

  • Appius hörte der ausufernden Rede des Fragestellers zu, anscheinend wollte er auch kandidieren und übte schon mal:" Alle Punkte die ich aufgezählt habe dienen primär dem Volk. Von daher sind sie wohl gleichwertig. Für dich ist es wichtig mich Tag und Nacht aufzusuchen für andere ist was anderes wichtig.


    Zu deinen anderen Punkten: Ich hoffe das Volk hinter mir zu haben, zumindestens habe ich außer von dir noch keine Klagen über mich gehört.
    Auch glaube ich nicht das Bauern zur Urbs aeterna gehören. Zumindestens kann ich es mir nicht vorstellen Gemüse anzubauen in den engen Gassen.
    Auch versteh ich nicht was meine Zeit als Centurio mit der Wahl zu tun hat? Das römische Heer ist ein Berufsheer. Keiner hat sie gezwungen dorthin zu gehen. Keiner hat sie somit gezwungen in den Tod zu gehen. Keiner hat sie gezwungen mir zu "folgen".


    Auch hoffe ich das sie mich wählen, da ich die Feinde Roms bekämpft habe. Ich habe mit Kameraden und anderen Legionen die Invasions Roms abgewehrt. Warum sollte dies den Bürgern Roms mißfallen? Leben sie lieber unter der Knute Babrischer Herrscher? Kann ich mir kaum vorstellen.
    "

  • Tacitus nickte auf die erste Antwort des Soldaten hin. Die Punkte waren also gleichwertig, mehr wollte er nicht hören, bei der nächsten Antwort hingegen musste er leicht schmunzeln und flüsterte wieder unmerklich seinem Nachbarn etwas hinzu: “Für einen Soldaten mag es keinen Unterschied geben, wo man lebt und wo man arbeitet.“ sprach dann aber laut: “Wer sagt denn, dass diese ihr Gemüse in den engen Gassen anbauen? Auch habe ich nicht nur Bauern gemeint, sondern wie gesagt: Handwerker, Händler, Angestellte; ganz allgemein die Unterschicht. Und was dein Dasein als Centurio mit der Wahl zu tun hat ... ganz einfach: Für dich mag es selbstverständlich sein, die Männer an die Front zu führen, aber ich stelle mir das etwas merkwürdig vor, wenn der gleiche Mann, der Männer in eine blutige Schlacht führt, ein Volkstribun zum Wohle vieler tausend Menschen wird.


    Sag mir, welche Ausbildung hast Du, die Dir für das Amt des Volkstribunen nützlich sind? Ich hoffe wenigstens einen Teil der septem artes liberales? Rhetorik, Dialetik, Arithmetik? Ist Dir das ein Begriff oder haben wir dann ein – verzeih meine Übertreibung – blutrünstigen, ungebildeten Soldaten, der eines der wichtigsten Ämter bekleidet?
    Ich finde, es gibt verschiedene Arten von Leuten: Welche die ihr Land verteidigen – wie Du -, welche die das Land regieren – wie der Kaiser, die Politiker, Senatoren – und welche die das Volk ernähren und unterstützen – Bauern, Scribae, Handwerker. Warum bleibt man nicht in dieser Gruppe? Du kannst dich freilich entscheiden, deinen Dienst als Soldat zu quittieren und als Politiker anzufange, aber für die Amtszeit von einem Jahr zu versuchen, in einer anderen Gruppe 'rumzufuschen' halte ich für nicht klug. Verzeih mir, dass ich als einfacher Bürger so forsch einem guten Mann Roms erscheine...

    Schrecklich schrecklich. Seine Kehle ist fast so trocken wie die Wüste Ägyptens.

  • Er hörte zu wieder ein langer Redeschwall:" Hmm vielleicht solltest du kandidieren, denn du hörst dich auch eher wie ein Politiker an, als ein Soldat oder wie einer der Soldat werden will;)


    Was die Künste angeht: Ja sie sagen mir etwas und zumindestens Reden kann ich sonst wäre ich nicht hier und würde mich deinen Reden stellen." Er zwinkerte den Mann vergnügt an:" Sicher vielleicht stimmt diese Standesordnung aber eigentlich ist sie doch schon längst überholt. Politiker känpfen. Soldaten gehen in die Politik und so weiter.
    Warum also ein Mensch nicht in dieser Gruppe bleibt kann ich dir nur soweit sagen, daß ein Mensch vielleicht Dinge bewirken will,die er in seiner "angestammten" Gruppe nicht erreichen kann.
    Für alles andere solltest du dich an einen Philosophen wenden, der ich nicht bin.
    Davon mal abgesehen, daß ich deine Sicht für falsch finde, da diese "Gruppen" wie ich oben schon sagte doch gar nicht mehr festgelegt sind."

  • Wieder rang sich Tacitus ein Grinsen ab. Diese elende Speichelleckerei der Kandidaten war nicht zum Aushalten. Es war schrecklich, wie sie ihre Wohltaten versprachen und in der Res Gestae kam dann meistens etwas wie: 'Ja, ich habe einige der Dinge erreicht, die ich wollte .. nicht alles, aber vieles' und bei der Kandidatur zur nächsten Wahl kommt regelmäßig der Spruch, ob man sie in der Vergangenheit je enttäuscht hatte und verdammt die Bürger wählen sie trotzdem. Da fehlte für ihn der Verstand, vielleicht war es auch einfach so und er war einfältig geistig beschränkt. Er war vielleicht ein Narr, dass er noch an die alten römischen Tugenden dachte, an Ehrlichkeit und offenen Männern, die für das Volk da waren.
    “Ich höre mich an wie ein Politiker? Tue ich das?“ Er schüttelte nur sachte den Kopf. Wenn er das schon zu ihm sagte ... das hörte sich schon fast so an, als fürchte er ihn als Konkurrenten. “Was würde mir eine Kandidatut bringen? Mehr als Worten kann ich den Leuten auch nicht schenken, denn ich kann außer meiner Trinkfreudigkeit und dem Verlangen nach guter Laune keinerlei Referenzen vorweisen. Ich bin weder Eques, noch war ich Centurio, Duumvir oder sonst was. Nicht einmal Scriba war ich, also lassen wir das Thema außen vor. Es geht schließlich um deine Kandidatur. Sollte es in ferner Zukunft dazu kommen, so würde ich mich freuen, sollten sich unsere Plätze getauscht haben.“ Wieder schüttelte er kurz den Kopf und gab diesem Thema somit ein Ende.


    “Gut, dass du wenigstens davon schon gehört hast, das ist schon mal viel wert!“ Kurz beugte er sich wieder zu seinem Nachbarn zu, dem er wieder einmal etwas zuflüstert: “Ich dachte, man sollte gebildet sein, um Politiker zu werden, nicht nur von den sieben 'Künsten' gehört haben.“ Dieser nickte nur einstimmend und wandte der Artorier sich wieder dem Candidatus zu:
    “Oho, weil er Dinge bewirken will, die er in seiner angestammten Gruppe nicht schafft. Hört sich mir fast so an, als hättest du in der Legion keine Aufstiegschance und willst das Amt des Volkstribunen als Sprungbrett nehmen, denn was mit Sicherheit die meisten Anwärter auf das Amt des Volkstribunen im Hinterkopf haben, ist der Beisitzerstatus im Senat, der nach der Amtszeit nicht selten – sogar fast immer – in einen Vollsitz umgewandelt wird. Es hört sich verdammt danach an, dass du dieses Amt missbrauchen – verzeih wieder meine harten Worte – willst, um später eher in den Rang eines Militärtribunen aufgenommen zu werden. Wenn ich mich irre, so verzeih mir auch diese anmaßenden Worte.


    Was die Stände angeht ... so magst du vielleicht recht haben. Ich habe diesbezüglich wohl einfach nur 'überholte' Idealvorstellungen. Idealvorstellungen eines römischen Bürgers, aber überholt. Wie auch unsere alten Sitten und Gebräuche ... sie sind auch alt, vielleicht sollten wir sie auch über Bord werfen, sie vergessen. Ja lasst uns neue Sitten aufstellen, denn die Säulen der römischen Kultur sind sicherlich alle überholt!“ Wieder schüttelte er den Kopf, diesmal aber nur kurz.
    “Ist das der richtige Weg, frage ich? Ich frage jeden hier, ob das der richtige Weg ist! Belehrt einen armen, unwissenden Römer eines besseren!“

  • "Ich verstehe nicht was das mit meinen Aufstiegschancen zu tun hat. Ich kann als Centurio nunmal Sachen nicht umsetzen die ich als Volkstribun kann. Kann ich als Centurio die Volksversammlung einberufen? Kann ich dem Senat Vorschläge unterbreiten? Kann ich zusammen mit dem Volk Gesetze erlassen? Da du ja soviel weißt ;)solltest du und dein Nachbar zu dem du dauernd flüsterst wissen, daß dies nicht geht. Vielleicht klingt es überheblich oder sonstwie wenn ich sage, daß ich was ändern will, aber wenn ich mich hinstellen würde und sagen würde, "wählt mich!" und sonst nichts mehr würdest du mich genauso fragen;).


    Was Traditionen und Sitten angeht: Sie sind nicht für die Ewigkeit: Wenn es so wäre hätten wir immer noch einen König, hätten nie die Wahlen gehabt die wir jetzt haben und weiteres.
    War es also falsch alte Sitten über Bord zu werfen um diese neuen zu haben? Nach deiner Sicht ja anscheinend schon.
    Sitten sind solange gut wie sie dem römischen Volk dienen. Ist es der Meinung sie abzuschaffen und durch neue zu übersetzen wird es dies tun und hat es ja auch schon getan. Also antworte ich mit ja: In gewisser Weise ist dies durchaus nicht schlecht."

  • Leicht verärgert schaute Tacitus in den Himmel. Bei Mars, dieser Mann soll Volkstribun werden? Er hört ja nicht einmal zu ... er hört dem einfachen Volk, einem Plebejer nicht zu und dieser Mann soll eben für das einfache Volk, für die Plebejer da sein?
    “Wie gesagt, du hast von Rhetorik gehört. Gehört, wohlgemerkt. Was das mit Aufstiegschancen zu tun hat fragst du? Das liegt doch auf der Hand. Natürlich kannst du als Centurio nicht die Dinge tun, die ein Volkstribun tun kann, aber das habe ich auch nie behauptet. Ich sagte, dass es für dich als gewesener Volkstribun, der danach wahrscheinlich gar ein Senator wird, dass dieser wohl eher Chancen auf eine Beförderung in der Legio hat, als ein Centurio im Geldadel. Ich sagte, dass mit bei deinen Worten in den Sinn kam, dass du das ehrenwerte Amt des Volkstribunen als Sprungbrett benutzen willst, um eben dies zu erreichen. Nicht mehr und nicht weniger habe ich gesagt.


    Auch habe ich nie behauptet, dass Sitte und Tradition für die Ewigkeit sind. Lege mir nicht Worte in den Mund, die ich so nie gesagt habe. Das könnte dir als hoher Amtsträger den Kopf kosten, denn es gibt Leute, die mögen so etwas gar nicht. Gut, wenn du das so extrem siehst, gäbe es Rom wohl nicht einmal und das sich Sitte und Tradition langsam und unausweichlich ändern, bezweifle ich nicht. Doch ebenso wenig befürworte ich es, denn in der Blüte des römischen Imperiums, jetzt, zu diesem Zeitpunkt, da sehen die Sitten so aus, wie sie aussehen. Die kennst Du, die kennt ein Senator, die kennt er, er und auch ich. Und schau: Es funktioniert.


    Sitten sind solange gut, wie sie dem Volk dienen. Dient es dem Volk, wenn ein Mann, der dazu ausgebildet ist, Menschen erfolgreich zu töten an die Macht kommen? Dient es ihnen nicht viel eher, wenn jemand an die Macht kommt, der zumindest eine Ausbildung dafür hat? Nein, ich behaupte nicht, dass jemand, der Soldat war, nicht den Cursus Honorum bestreiten darf. Aber ich betone das war! Jemand der Soldat ist, hat besseres zu tun, als Politik zu treiben. Er ist dafür da, das römische Volk vor seinen Feinden zu verteidigen und nicht für die Politik.

  • Bei den Göttern und der Mann wollte Soldat werden. EIn Mann der anscheinend Angst vor Soldaten und vor dem töten hatte...


    "Tja wenn ich dich reden höre zweifel ich daran, daß du ein guter Soldat werden wirst... Aber das gehört hier wohl nicht hin.
    Ich lege dir keine Worte in den Mund sondern interpretiere sie so für mich, genauso wie du es mit meinen Worten tust.
    Das du es nicht befürwortest ist letztlich nicht mein Problem. Ich will etwas ändern, wenn ud Änderungen nicht positiv gegenüber stehst, steht es dir frei mich nicht zu wählen, auch noch einer dieser Vorteile die eine Änderuung der Sitten und Traditionen mitgebracht hat.


    Auch deine Meinung bezüglich Soldaten in der Politik kann ich´, verständlicherweise, nicht Teilen.
    Andere Männer ind im Senat die in ihrer Zeit, wo sie den CH bestritten haben beim Militär waren. Liegt Rom in trümmern? Hat es Rom geschadet? Meiner Meinung nach nicht.


    Wir können darüber wohl noch bis zum Ende der Welt debattieren und wir würden immer noch anderer Meinung sein."

  • Seinem Klienten hatte Macer versprochen, sich mit ihm auf dem Forum zu zeigen, wenn dieser seine Rede halten würde. Wann immer Macer selber auf dem Forum war, hatte er sich umgeschaut, ob er Cyprianus entdeckte und immer wenn er nicht dort war, befand sich einer seiner Sklaven dort, um ihn rechtzeitig holen zu können. Trotzdem kam er ausgerechnet bei dieser Kandidatur zu spät. Die Rede war schon gehalten und der Kandidat befand sich in einer intensiven Diskussion. Offenbar ging es unter anderem darum, ob ein Soldat überhaupt in die Poitik wechseln sollte. Macer hatte schon damit gerechnet, dass dieser Punkt hier debattiert werden würde, denn immerhin war er ihm im Gespräch mit Cyprianus selber auch eine Nachfrage wert gewesen.


    Um die Diskussion nicht unnötig zu stören, begab er sich erst einmal schweigend nahe an die Rostra und nickte Cyprianus grüßend zu.

  • Zitat

    Original von Luciana
    .....
    Wenn dieses Gezanke nur nicht so langweilig wäre. Ob er sie hier überhaupt sehen konnte, so weit vom Schuß? Ausversehen rempelte sie einen gutaussehenden Mann an, Hannibal und entschuldigte sich auch gleich flüchtig. Entschuldige bitte.


    Eine bestimmte Gestalt auf dem Forum war Hannibal entgangen. Was vielleicht auch ganz gut war, denn sonst hätte er sich wohl, wie schon zwei Amtzeiten zuvor, in arge Probleme gebracht. Stattdessen hatte er der ganzen Szene den Rücken zugewandt und marschierte mit Decius auf den nächsten Redner zu. Schließlich wollte ihr Auftraggeber, Scintilla und der Seinige, gerade auf die Wahlreden einige derbe Parodien haben. Der angehende Volkstribun hatte schon genug Stoff geboten, für einen kleinen Theaterakt. Aber wer ihn wirklich zur Verzweiflung brachte, war dieser Decimus. Völlig uninteressant und langweilig. Was sollte man schon zu so einem Mann schreiben? Über dieses Problem grübelnd achtete Hannibal nur begrenzt auf seine Schritte.


    Dass er dabei immer wieder jemanden anrempelte war ihm egal. Doch bei Luciana löste sich ein ledernes Band und mit einem leisen Klacken fiel sein Caestus unter seiner Paenula hervor. Der lederne Handschuh, gut um sich mit anderen zu prügeln, lag auf dem Boden des Forums. Hannibal bückte sich und griff nach dem Caestus und schob ihn wieder unter seinen Umhang. Mit einem verschmitzten Lächeln zwinkerte er Luciana zu. „Du hast nichts gesehen, Venustas!“ Und schon war die Waffe, die ein „anständiger“ Römer gerade auf dem Forum nicht tragen sollte, wieder den Blicken entzogen. Hannibal lächelte kurz und wollte schon weiter gehen...wieder das Problem des Quaestorkandidaten im Geiste durchgehend.

  • Luciana blieb doch tatsächlich an den Augen des Mannes hängen, aber sogleich wurde ihr Blick abgelenkt auf das was grade den Boden berührte. So war das also, dieser Mann hatte einiges zu verbergen. Anscheinend mehr als er zugeben würde wenn man ihn daraufhin ansprach. Sie spielte einfach zu gerne mit dem Feuer, und hier war es einfach zu langweilig als, dass sie sich das hier entgehen lassen konnte. Ihr Blick folgte jeder seiner Bewegungen und letztendlich musste sie zu ihm aufsehen, aber sein Zwinkern verzauberte sie einen Moment so sehr, dass sie fast mit einem ja geantwortet hätte, aber das wollte sie ja nicht. Luciana lächelte ihn ebenso verschmitzt an, wie er es eben noch getan hatte und noch bevor er gehen konnte sagte sie: Ich bin mir da nicht so sicher, dass ich nichts gesehen habe, aber vielleicht können wir uns da ja noch einig werden.


    Das langeweilige politische Gespräch von eben war mit einem mal vergessen und sie konnte sich nun endlich wieder wichtigeren Dingen widmen, denn dies hier war etwas sehr wichtiges, denn sie wollte wissen, was das für ein Mann war. Ein normaler Bürger auf keinen Fall.

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