Reserviert
Es war ein schöner, römischer Herbsttag und den wollte er in Zweisamkeit geniessen. So hatte er schon am Morgen seiner auserkorenen Begleitung einen Besuch abgestattet und sie gefragt, ob sie den Tag mit ihm verbringen würde, in Rom, an einem schönen, beschaulichen Ort. Zu seinem Glück und seiner Freude hatte sie ja gesagt. Um wirklich gänzlich ungestört mit ihr zu sein, von den beiden obligatorischen Sklaven abgesehen, die ihn, seit er in Rom war, überall hin begleiteten, hatte er für sie Beide auch einen Korb mit leckeren Speisen und verdünntem Wein in der Culina zusammenstellen lassen.
Eine Stunde später hatte er ihr dann seinen Arm gereicht und sie waren zu Fuß aufgebrochen. Er wollte auch die Möglichkeit nutzen ihr ein wenig von Rom zu zeigen und so waren sie etwa zwei Stunden durch die städtischen Straßen gewandert, die Sklaven mit dem Korb im Gepäck, und er hatte ihr zu vielen Dingen etwas erzählt.
Nun aber waren sie hier. Die Sonne schien noch recht warm vom herbstlichen Himmel und nur wenige Wolken verdeckten das strahlende, helle blau. Vögel sangen um sie herum ihr Lied und leichter Wind bewegte die Bäume um sie herum sanft. "Wollen wir uns dort vorne auf die Wiese setzen?" fragte er sich ihrem Gesicht zuwendend und sie anlächelnd. Er liebte diese Augen, diese Lippen, einfach alles an ihr und wieder einmal fühlte er sich ein klein wenig wie ein verliebter Jugendlicher. Aber das Gefühl war ihm alles Andere als unrecht.