Officium des Scriba Schola Germaniae

  • Ihr Gesicht wandelte sich und wurde etwas verhaltener. Scheinbar hatte ich da etwas getroffen. Es kam nun mal nicht sehr oft vor, dass ein Römer sich so offen für die Germanen interessierte. Mein Lächeln wurde etwas galanter und ich lehnte mich diskret vor.


    Ich bin auf dem Stützpunkt der Classis Germanica in CCAA zu finden.


    Aber ich sehe, dass ich nicht allein mit meinem Interesse an den Germanen bin. Das freut mich sehr. Wie interessiert seid Ihr denn am Germanentum?

  • Bevor ich auf die Frage antwortete, nahm ich eine Tabula und notierte den Namen und das Ort des Stützpunktes des Mannes,
    dann seufzte ich leicht:


    "Nun, ich lebe ja hier, und in einer germanischen Familie, also ist mein
    Interesse ziemlich groß... aber kann ich noch irgendetwas für Euch tun..."

  • Noch war nichts verloren. Aber ich hatte dort wirklich einen Eisklotz vor mir. Aber meine Ehre gebot es mir auch, dass ich einmal fragte und dann nicht mehr. Schließlich wollte ich nicht bedrängen.


    Nunja..., begann ich mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht.


    Ich war schon sehr lange nicht mehr in Mogontiacum. Alles hat sich so verändert. Ich habe mich einmal sogar verirrt. Nun würde ich gern mittagessen und bräuchte vielleicht jemanden, der mir eine gute Taberna zeigen könnte.

  • "Oh, das tut mir aber leid ... ich kann Euch aber dabei nicht helfen, eine gute Taberna zu finden,
    denn ich kenne selbst keine... habe nie eine besucht..." :P


    ich überlegte kurz -


    "Es gibt hier eine schöne Markthalle, da könnte man auch gut essen..."

  • Sie war gut. Ich konnte mir ein Grinsend nicht verkneifen und überlegte kurz. Warum nicht noch einmal den Unwissenden spielen? Die letzte Möglichkeit, der rettende Ast.


    Wirklich, die Markthalle? Nun, wisst Ihr, auf dem Markt wiederum war ich noch nie. Ich hatte bisher nie das Bedürfnis. Und da Mogontiacum vergleichsweise groß ist, habe ich mich auch noch nie dort eingefunden. Ich muss zu meinem Bedauern also leider gestehen, dass ich den Weg dorthin nicht kenne. Und bei meinem Glück würde mich eine Wegbeschreibung wahrscheinlich nur noch mehr in die Irre führen.

  • Es wunderte mich, dass der Mann die Markthalle mit dem Markt verwechselt
    hatte, aber wenn er doch Mogontiacum nicht so gut kennt, ist es auch
    kein Wunder:


    "Also, so wie ich verstanden habe kennt Ihr nur den Weg zur unseren Schule
    sehr gut... , die Markthalle befindet sich am Forum...,"


    er war bestimmt sehr hungrig, und da ich sowieso schon längst meinen
    Feierabend hatte, sagte ich:


    "Ja, wenn es so ist, und Ihr so hilflos in Mogontiacum seid, wartet auf
    mich, ich bringe Euch zu der Markthalle..."

  • Da hatte meine Maskerade des Militärs, der Mogontiacum nicht gerade wie seine Westentasche kannte, voll ins Schwarze getroffen. Lächelnd nickte ich.


    Ich danke Euch. Ich werde vor dem Officium warten. Und es eilt nicht. Lasst euch ruhig Zeit.


    Ruhig stand ich auf, nickte ihr noch einmal zu und verließ dann das Officium, um mich draußen niederzulassen. Während ich noch saß, sah ich die kleine Tafel an der Tür, die ich vorher wohl übersehen haben musste. Duccia Clara... das erklärte einiges.

  • Nach einer halben Stunde kam ich nun aus meinem Officium, in einen
    warmen Mantel mit Pelzbesetzter Kapuze gehüllt und sagte dem Offizier:
    "Wir konnen gehen, hier entlang, bitte... wir sind bald da..."
    Markthalle

  • Endlich bekam ich "Trojanische Tafeln" für die Schola, auf die ich so lange gewartet habe.
    Mit Begeisterung betrachtete ich nun diese marmorne Kunstwerke, die Hauptereignisse
    aus den Homerischen Gedichten darstellten.


    "Die werden bestimmt auch Venusia gefallen..." - dachte ich laut,
    ging dann zum Schrank und suchte zwischen den
    Schriftrollen eben nach diesen Gedichten.

  • Es war fast so als hätte Venusia dies gehört. Sie hatte gerade ihr Officium verlassen und war zur Tür ihrer Scriba gegangen an deren Tür sie nun klopfte und darauf wartete eingelassen zu werden.

  • Immer noch auf der Suche nach den Gedichten überhörte ich fast
    das Klopfen an meiner Tür:


    "Ja...aa... bitte, kommt herein, die Tür ist auf..."

  • Daraufhin trat Venusia ein und sah sich um.
    Hallo Clara,
    sagte sie lächelnd.
    Es freut mich dich wohlbehalten aus Rom zurückzuhaben.
    Doch dann wurde ihr Blick etwas fragend. Clara schien etwas zu suchen.

  • Zu meiner Freude sah ich Venusia reinkommen:


    "Oh, Venusia, ich grüße Dich... freut mich auch Dich zu sehen...
    entschuldige bitte ... bin etwas außer Atem... "


    ich umarmte herzlich meine Schwägerin und zeigte ihr dann die Bilder:


    "Habe gerade an Dich gedacht... sieh mal diese Tafeln... sind die nicht großartig? "

  • Venusia trat ein und schloß die Tür nun hinter sich. Dann besah sie sich die Tafeln, die Clara ihr zeigte.
    In der Tat, sie sind wirklich sehr schön. Du richtest dir dein Officium wirklich sehr schön ein.

  • "Oh, vielen Dank, Venusia, ...und es freut mich sehr, dass Dir die Bilder gefallen... Nun, kann ich die
    Gedichte, die diese Tafeln eben darstellen, nicht finden... Habe schon den ganzen Schrank durchgesucht...
    -.^
    Bitte, kannst Du mir vielleicht sagen, wo sich die "Ilias" Schriftrollen befinden?"


    Und ich sah Venusia hoffnungsvoll an ...

  • Einen Moment musste auch sie nachdenken. Hatte sie diese Schriften hier überhaupt schon einmal gesehen? Sie konnte sich nicht erinnern...
    Hast du bereits in den Regalen der Bibliotheca nachgeschaut? Unsere Auswahl ist noch recht bescheiden und es kanns ein, dass wir erst einmal diese Schriften uns besorgen müssen. Ich wollte eh noch mit dir über den Ausbau unserer Bibliothek sprechen und das Angebot an Lesestoffen ausbauen. Was meinst du dazu?

  • "Nein, ich war noch nicht in der Bibliothek, die Tafeln wurden erst vor kurzem geliefert... und die ganze
    Zeit suchte ich nur im Schrank... und ... und... "


    auf einmal empfand ich einen starken Niesreiz und schaffte noch rechtzeitig mein Taschentuch zu holen...


    "Entschuldige, bitte, es war zu viel Staub im Schrank... wo waren wir stehen geblieben...?... Ach ja, ich denke auch, dass wir
    unbedingt eine schöne und an Lesestoffen reiche Bibliothek brauchen ... es liegt mir sehr am
    Herzen die auszubauen... ich freue mich schon darüber..."

  • Dann sollten wir wirklich einmal schauen, dass wir Abschriften von Werken erhalten und hier in der Bibliothek zur Verfügung stellen können. Könntest du dich darum vielleicht kümmern? Ich werde mich natürlich auch umhören ob ich eventuell aus Privatbesitzen etwas für uns bekommen kann.


  • " ... Oh, ja, natürlich, ich kümmere mich darum... Haben wir eigentlich eine Liste mit bereits vorhandenen Schriftstücken hier?
    Wenn nicht, dann werde ich alles notieren, was wir in unserer Bibliothek haben und dann die fehlenden Abschriften von wichtigsten
    Werken bestellen..."


    dann dachte ich wieder an die Tafeln:


    "Meinen "Homer" werde ich selbstverständlich unserer Bibliothek schenken..."

  • Das ist wirklich sehr nett von dir, Clara. Danke schön. Ich hoffe sehr, dass dies mehr Besucher anlocken wird, wenn sich erst einmal herumgesprochen hat, dass wir jetzt auch diese großen Werke bei uns anbieten.

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