Stadttor von Mogontiacum (Alles was über die Strasse kommt, muss zwangsweise hier durch!!!)

  • Es waren viele und doch viel zu wenige Stunden Schlaf gewesen, die ein vollkommen erschöpfter Vala sich gegönnt hatte nachdem sie bei Massilia an Land gegangen waren. Als er erwacht war, hatten sie keine Zeit verschwendet und sich mit dem Geld des aegyptischen Praefecten und mittlerweile Staatsfeinds zwei fünf Pferde gekauft auf deren Rücken sie sich auf gen Norden machten. Die drei Tage waren dabei an Vala vorübergegangen ohne dass er sich auch nur ansatzweise über die satte grüne Landschaft freuen konnte und immer vertrauteren Pflanzen und Tieren die er im Süden so sehr vermisst hatte. Eigentlich existierte er einfach nur so rum und ließ sich von seinem Gaul durch die Gegend tragen während sein Verdauungstrakt sich nur langsam wieder daran gewöhnte, dass Nahrung nicht gleich wieder nach oben zurückgeschickt werden musste.
    So ging die famose Stadt Lugdunum vollkommen an ihnen vorbei, und dies nicht nur weil sie sich Mühe gaben größere Siedlungen im Dunstkreis von Statthaltern die sich noch nicht eindeutig positioniert hatten zu umgehen, nein, auch weil er einfach nicht den Sinn frei hatte sich auf derartige Eindrücke überhaupt einzulassen. Erst am vierten Tage, als sie kurz vor Cabillonum standen freute Vala sich über den ersten Becher richtig gebrauten Bieres seit gefühlten Ewigkeiten... und landete am gleichen Abend sturztrunken im Bett.
    Seine drei... Begleiter... wie Sirius die keltischen Brüder immernoch in Schönschrift nannte.. zogen ihn daraufhin hinter halb hervorgehaltener Hand für den Rest der Reise auf und prahlten bei jeder Gelegenheit damit, dass sie als Bewohner einer unwirtlichen Insel es tatsächlich geschafft hätten einen vom wilden Volk des Nordens unter die Grasnarbe zu saufen.


    Erst als sie die Grenze der germanischen Provinz passierten wagten sie es schließlich, die versteckten Siegelringe wieder hervorzuholen und sich als jene auszugeben die sie waren... Titus Vala von den Duccii, auf der Reise zu seiner Familie. Die Nachricht, dass er selbst mitsamt den aegyptischen Granden zum Staatsfeind erklärt worden war hatte es anscheinend noch nicht in den Norden geschafft. Als sie schließlich vor Argentoratum auf den ersten Muntling seiner Sippe trafen war es fast, als wäre er nie von zuhause weggewesen... natürlich klärte der Mann seinen Gast und seine Begleiter über die Sorgen auf, die sich ihnen allen in diesen Zeiten offenbarten, zu welchen vor allem ein Übergreifen der Hermundures gehörte.. und weniger ein Bürgerkrieg auf römischer Seite. Zum ersten Mal seit Jahren als ranghoher Vertreter seiner Gens agierend tat Vala sein möglichstes um die Sorgen des Mannes zu verstreuen, und erklärte sich sogar bereit ihm Handlanger für die Rodung eines lange brachliegenden Stücks Land zu schicken, einfach nur um zu zeigen, dass er sich kümmerte.
    Seine Gedanken aber weilten in Mogontiacum.. und als sie die ersten Wegsteine der Civitas passierten wusste Vala, dass er zuhause war.


    "Salvete..." , grüßte er die Soldaten am Stadttor gen Süden, "..ich bin Titus Vala von den Duccii, dies sind meine Begleiter." Die lässig hervorgehaltene Hand zeigte den Siegelring mit der Midgardschlange und dem Wolf, das Wappen der Duccii.. warum sollte er auch einen Grund nennen, warum er in die Stadt wollte in der überall das Wirken seiner Sippe zu sehen war?

  • Während Duccius Ferox zusammen mit einigen Equites der Turma secunda den Brief plus Wagen an der Regia abholte, befand sich Decurio Vespa mit zwei seiner Männer bereits am Stadttor.


    Während die beiden sich über irgendwelche Mädchen die Mäuler zerissen, bewahrte der Grieche die Stille. Er sagte keinen Ton, seine Miene sprach alles andere als Wohlgefallen am dem Autrag. Weshalb? Weil er diesen Duccius mitnehmen musste, der für ihn nichts weiter als unehrbarer Abschaum war. Er war Germane, prügelte sich und besudelte somit das Banner der Legio II.
    Er spuckte auf den Boden und wartete, bis der Trupp eintraf.

  • Als sie von der Regia beim Stadttor ankamen, konnte Hadamar den Decurio schon sehen. Für Augenblicke wankte sein innerer Entschluss, sich nicht die Laune davon verderben zu lassen, dass er die nächsten Tage mit dem da unterwegs sein musste... er konnte die Rute noch zu gut spüren, und die ein oder andere Narbe hatte er auch noch. Allerdings: leichter erträglich würde die Zeit dadurch ganz sicher nicht, wenn er schlecht gelaunt war, und sie würde mit Sicherheit schwer erträglich, wenn er sich provozieren ließ. Er musste nur aufpassen, dass er nicht – ob nun beabsichtigt oder nicht – den Decurio provozierte... Hach. Als ob sein Leben nicht schon kompliziert genug war, jetzt als Optio.


    Als er beim Decurio angekommen war, gab er das Zeichen zum Halten und salutierte dann zu Pferd vor dem Vibius. „Ave, Decurio. Optio Duccius Ferox meldet sich.“ Er wies auf den Karren hinter sich und zog dann zunächst das Band mit dem Schlüssel über den Kopf, löste anschließend den Behälter mit der Schriftrolle von seinem Gürtel und überreichte beides dem Decurio. „Die Botschaft für den Procurator Augusti von Raetia und der Schlüssel für die Truhe“, fügte er erklärend hinzu. „Wenn ich einen Vorschlag machen darf, Decurio: wir wären deutlich schneller, wenn wir den Inhalt der Truhe in Beuteln zu Pferd mitnehmen und auf den Karren verzichten würden.“

  • Es dauerte nicht mehr lange bis der Wagen mit Vespas restlichen Reitern inklusive Duccius Ferox eintraf.
    Militärisch korrekt grüßte der Grieche den Optio und lauschte der Meldung. Die Schriftrolle sowie den Schlüssel nahm er an sich, wobei er sich den Schlüssel sofort um den Hals hing, diese Truhe würde keiner öffnen. Gerade wollte er sein Pferd rumdrehen, da meldete sich der Optio noch einmak zu Wort. Er machte einen Vorschlag, der Vespa ungefähr gar nicht interessierte.
    Mit einem knappen "Nein." und dem Rumdrehen seines Pferdes in Richtung Stadttor antwortete er dem Duccier.
    "Equites." rief er, "Conscendite et in agmen venite!" folgte. Dann setzte sich der Trupp in Bewegung und passierte das Stadttor Mogontiacums.. auf nach Raetia.

  • Pupillus Perullus war einer der Legionäre, die an diesem Tage zur Wache am Stadttor Mogontiacums berufen waren.
    Es passierte eigentlich nichts Besonderes.. Händler kamen, Händler gingen.. mit Vieh, ohne Vieh.. Bettler versuchten es auch immer wieder irgendetwas abzugreifen. Natürlich passierten auch normale Bürger das Stadttor, aber einer unter ihnen sah anders aus. Er trug eine Toga, hatte aber lange Haare, was typisch für Germanen war, sonst sah er aber relativ römisch aus. Standartgemäß musste jeder, der das Stadttor Mogontiacum passieren wollte, sich ausweisen, was eben jener Mann auch tat. Etwas skeptisch schaute er die vier Männer hinter bzw. neben ihm an, waren wohl drei Kelten, bei dem anderen war er sich nicht so sicher. Was war das zum Kuckkuck?


    "Ah ein Duccius!" rief Pupillus laut und stieß seinen Kammeraden mit dem Ellenbogen an. Unverkennbar an dem Wolfsemblem und der Schlange auf dem Siegelring. Die Duccii fand man in den letzten Jahren in allen Bereichen der Stadt, sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft, der Legio und dem restlichen öffentlich Leben.
    "Du kannst passieren."

  • "Danke, Miles." , nickte Vala dem Soldaten müde lächelnd zu, klopfte mit seinen Hacken an die Flanken seines Reittiers und trieb es damit zu langsamem Schritt durch die Straßen der Stadt an. Der Geruch von nassem Gras, altem Wald und den langsam fruchttreibenden Äckern wich rapide dem charakteristischen Gestank einer Stadt.. auch wenn der unfassbare Gestank der Stadt Rom sich als Tyrann aller Gerüche über alles erhob was ihm seine Nase sonst so meldete. Nein, das hier war nicht Rom.. und irgendwo war Vala da auch sehr glücklich drüber.

  • Primus ritt mit zwei Turmae in Kampfausrüstung auf die Porta zu. Spätestens jetzt waren wohl sämtliche Zweifel aus dem Weg geräumt, daß irgendetwas im Busch war.
    Die Equites der Turma Prima und Secunda waren durch die Bank Germanen, groß und stattlich anzusehen in ihren polierten Rüstungen und blitzenden Waffen. Wie ihr Kommandeur hatten sie als Zeichen der Trauer einen Bart stehen lassen, was sie umso verwegener aussehen ließ.
    Primus grüßte die Wachposten.
    Salvete Kameraden,...es kommen im Abstand von etwa 3 Stunden weitere 9 Turmae und der Tross der Ala II Numidia,...sie sollen auf der Wiese hinter dem Castellum lagern,...leitet sie um, ich möchte nicht, daß sie durch die Stadt reiten!

    Hierauf wandte er sich an die Decurionen der beiden Turmae und schickte diese bis auf den Duplicarius Bandulf bereits vor zum Castellum, sie sollten sich dort einweisen lassen.
    Während die beiden Turmae den Weg um die Stadt nahmen ritt Primus mit seinem Begleiter in die Stadt ein.

  • Lucius ritt auf das Tor der Civitas zu und bog kurz davor nach Rechts ab, ihm folgten 9 Turmae in Kampfausrüstung und 20 Wagen Tross, nebst 60 Ersatzpferden. Das Vorauskommando hatte bereits beim Castellum um Quartier gebeten und hatte Lucius unterwegs Nachricht gegebn wo er die Ala einquartieren konnte.
    Der Blick zurück gewahrte ihm eine gewaltige Koulisse. Fast unendlich schin der Heerzug, wenn es auch nur knapp 500 Männer waren. Der Bruchteil einer Legion. Aber er führte diesen Bruchteil nun an. Stellvertretender Kommandant,...Ocellus hatte seine Kompetenzen lächelnd auf ihn übertragen.
    Doch Lucius pfiff auf dessen Akuratesse.
    Er war hier und jetzt stolz,...wenn sein alter Vater das sehen könnte.

  • "Bei den Göttern, heute ist aber viel los." seufzte Pupillus Perullus vor sich hin. Es schien einiges ins Rollen zu kommen, denn neben den alltäglichen Händerln und anderem Fußvolk hatte sich der Praefect der ALA aus Confluentes eingefunden. Er hatte nur ein paar seiner Männer bei sich, die weiteren neun Turmae sollte Pupillus mit seinen Kammeraden direkt zur Wiese hinter der Castellum der Legio umleiten. Diese Menschenmasse samt Karren und Pferden durch die Stadt maschieren zu lassen wäre eine Unmöglichkeit gewesen.
    Gespannt hielt der einfache Miles die Augen auf.
    Es vergingen noch ein paar Stunden, bis er am Horizont uniformierte Reiter erspähte.
    Na dann mal los!


    Als der Tross am Stadttor ankam, begrüßte Pupillus Perullus den zuständigen Befehlshaber standartgemäß.


    "Ave Decurio!" natürlich hatte er ihn an seiner Uniform und dem Offiziersstab als Decurio identifiziert, "Praefectus Terentius Primus ist bereichts vor einigen Stunden eingetroffen. Er hat uns angewiesen euren Tross an der Stadtmauer entlang zur Wiese hinter dem Castellum der Legio umzuleiten." stolz schaute er den Decurio an.

  • Lucius ließ halten und nickte dem Wachposten zu und tippte zum Gruß an den Helm. Danke Kamerad!
    Er wies ganz kurz den Vexillarius an und der Zug setzte sich entlang der Stadtmauer in Bewegung.
    In diesem Moment brach sich ein Sonnenstrahl durch die Wolken und die polierten Rüstungen und Helme der Equites blitzten auf.
    Die Kinder, die zwischen den Wachen stehend dem Schauspiel folgten sahen mit offenen Mündern auf die blitzenden Krieger.
    Konnte irgendetwas diese Armee aufhalten?
    Das würde die Zeit zeigen.
    Lucius zog sein Pferd wieder herum und preschte an der NMauer entlang nach vorn...wo er hingehörte.

  • Endlich sahen sie die Mauern der Stadt. Wenn sie auch im Vergleich mit Roma mickrig wirkte und auch sonst nicht allzu imposant schien, so barg sie doch etwas , was den 5 Reitern seit vielen Wochen vorenthalten wurde. Ein Dach über dem Kopf und vor allem Sicherheit.
    Lucius führte den schwarzen Hengst mit dem abgedeckten Leichnam mit sich und zügelte sein Pferd neben der Torwache.
    Hinter ihm begannen die Männer verhalten zu feixen. Sie hatten es geschafft.
    Salvete Milites! grüßte Lucius erleichtert die Wachen. Mein Name ist Lucius Claudius Victor,...ich möchte zu meinem Onkel, dem Legaten der Legio Secunda...
    Irgendwie schaffte er es dabei trotz seiner abgerissenen Erscheinung und den blutgetränktem Kopfverband seinem Stand durch Haltung und Noblesse Ehre zu machen.

  • [wrapIMG=left]http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/16.jpg[/wrapIMG] Als die abgerissene Reisegruppe am Tor erschien hatten die wachhabenden Soldaten am Tor schon das eine oder andere Auge auf die Neuankömmlinge geworfen.


    "Salvete...", grüßte einer der Soldaten zurück und musterte die Gruppe misstrauisch von oben bis unten, "..hast du etwas dabei, das deine Behauptung untermauert?" Bevor der Mann antworten konnte, trat einer der anderen Soldaten an den Toten und das ziemlich unaltertümlich wirkende Pferd heran, und warf einen kritischen Blick auf das, was an dieses Pferd gebunden war, den Griff schon am Gladius: "Was ist das? Herzeigen, sofort."

  • Die Männer waren zu erfahren und vor allem zu müde um auf die übernervöse Kontrolle anzuspringen. Victor glitt vom Pferd und hielt dem nach Beweisen fragenden Miles seinen Siegelring hin. Auch hier dürfte der Lupus der Claudier ein Begriff sein.
    Reicht dir das Miles? Wenn nicht kannst du mich ja in Ketten vor den Legatus Claudius Menecrates zerren,...mal sehen wie ihm das gefällt...
    Er ließ den Mann stehen und ging zu dem zweiten Miles der offensichtlich mit der Fracht auf dem fremden Pferd so seine Probleme hatte.
    Da der Leichnam in einer Decke eingewickelt und verschnürt war legte Victor die Hand auf das getrocknete Blut der Decke und entgegnete,
    Wir wurden etwa 30 Meilen von hier überfallen,...das sind unsere Toten,...wir wollten sie nicht den Aasfressern überlassen.
    Er wies dabei auch auf die beiden Leichname am Ende der Gruppe.
    Das würden wir für jeden Römer tun,...
    Er lächelte den Miles an. ...denn schließlich müssen wir in Zeiten wie diesen zusammen halten...nicht wahr?
    Der schwarze Hengst schnaupte und stampfte mit dem Vorderhuf einmal auf.
    Victor machte eine Unschuldsmiene und zuckte mit den Schultern.
    Ich schlage vor, einer von euch begleitet uns zum Castellum der Legio Secunda,...ich bin wirklich zu weit gereist um mich hier rechtfertigen zu müssen.
    Langsam ging er um den Hengst herum und glitt mit einer fliessenden Bewegung wieder in den Sattel. Er nahm die Zügel auf und sah den Miles fragend an.
    Nun, tapfere Torhüter von Mogontiacum,...wer geleitet den Neffen des Claudius Menecrates zu seinem Oheim?

  • [wrapIMG=left]http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/16.jpg[/wrapIMG] Der Miles, an allerlei aufbrausendes Gehabe von irgendwelchen mehr aber meist minder wichtigen Persönlichkeiten gewohnt die sich vor allem über ihre berühmte Verwandtschaft definierten, betrachtete den Siegelring und befang ihn für echt. Er war nie nahe genug an den Legaten herangekommen um dessen Siegelring zu betrachten, allerdings gab es bei allen möglichen Aushängen die Möglichkeit die Wachsversion des Siegels zu betrachten.. und die sah dem Metallding hier ziemlich ähnlich. Was allerdings schnell von der Sache mit der Identität ablenkte waren die Toten, und jetzt waren es mehrere der wachhabenden Soldaten die nervös dreinblickten.


    "Ihr habt die einfach mitgebracht, anstelle sie zu bestatten?", blickte der Soldat, der das unwirklich scheinende Pferd betrachtet hatte, fassungslos drein, "Wisst ihr Narren denn nicht, was das bedeutet?"

  • Victor sah den Miles entgeistert an. Schalt der ihn gerade einen Narren?
    Er atmete tief ein und aus. Schüttelte langsam den Kopf.
    In Roma würde der Kerl jetzt den Circus Maximus ausfegen...
    Auch wenn es keine Notwendigkeit gab sich vor dem Mann zu rechtfertigen so erwiederte er ruhig und gelassen...
    Miles,...bei den Toten handelt es sich um Offiziere,...und jetzt,...schlage ich vor ihr lasst uns durch oder schickt jemanden zum Castellum der uns hier abholt...am besten du,...dann werden wir klären ob es in Germania usus ist einen Claudier einen Narren zu nennen...!?
    Er wies auf den Miles mit der kessen Lippe.

  • [wrapIMG=left]http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/16.jpg[/wrapIMG] "Es ist in Germania vor allem Usus, die Toten zu bestatten... oder zumindest mit drei Schaufeln Erde zu bestreuen, bevor sie in die Stadt geschafft werden.", gab der Soldat sich unnachgiebig, "Auch in Rom wissen nur Narren nicht, dass die Geister der Toten die Lebenden heimsuchen, so man sie nicht zu Grabe gebettet hat." Dass es dabei meist nur ein symbolischer Akt war, der auf den Schlachtfeldern oft massenweise vollführt wurde, verstand sich von selbst. Und er selbst würde sicherlich nicht verantworten wollen, die Stadt mit den Geistern der Toten zu verfluchen. Was auch immer die Barbaren glaubten... in Rom gab es zu sowas ganz klare Vorstellungen.


    "Und wenn das der tote Kaiser selbstpersönlich ist. Die Toten bleiben draußen, bis sie vernünftig bestattet wurden. ", gab der Soldat mit trotzigen Blick zurück, und allesamt nahmen sie ein paar Schritte Abstand zu den Toten, deren Geister sie fürchteten wie den Feind selbst.

  • Victor nickte dem Miles zu, beruhigend wie bei einem Idioten. Es war ja ihr ureigenster Wunsch die beiden Toten ordentlich unter die Erde zu bringen, weshalb sie nicht an Ort und Stelle verscharrt worden sind.
    Gut,...um der Manen, Larven, Lemuren und der Civitas willen werden wir die Stadt umreiten und die Toten vor dem Castellum aufbahren.
    Soviel Geisterglaube war erschütternd.
    Da müssten die Wälder ja voller Wiedergänger sein.
    Hinten stieg Primus von seinem Pferd,...nahm seine Paenula ab und warf Dreck hinein. Mit der Paenula trat er unverständliches vor sich hinmurmelnd an die Toten heran und streute mit einer fast schon zeremonialen Geste auf jeden Leichnam drei Hände Erde. Dann klopfte er seine Paenula wieder aus, warf sie mit einer eleganten Bewegung auf seinen Rücken, befestigte sie und meinte trocken.
    So Miles,...deinem Glauben ist nun genüge getan,...
    Victor nickte ernsthaft und wendete sein Pferd, vorsichtig um keine Wache anzurempeln oder Geister zu verärgern.
    Dann folgten er und seine Begleiter den Spuren der Ala II zum Castellum entlang der Stadtmauer.

  • [wrapIMG=left]http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/16.jpg[/wrapIMG] Mit wachsender Irritation beobachteten die Soldaten, wie einer der Reisenden tatsächlich die Toten auf den Pferden zu beerdigen gedachte. Einer wollte schon etwas sagen, der Anführer der Wachtruppe packte ihm allerdings an den Arm.. wer wusste schon, wo diese Leute herkamen? Als sie schließlich weiterzogen blickten die Legionäre ihnen lange nach.. als wollten sie sichergehen, dass dieses seltsame Gespann auch tatsächlich einfach nur um die Ecke schritt und sich nicht mit Harpyenflügeln über die Stadtmauer mogelte... später, als sie nach etlichen weiteren Wachstunden wieder in ihrem Conubium zusammenhockten, war diese Begegnung noch lange nicht vergessen.

  • Von der Regia aus überquerte der Reiter den Hauptplatz, nahm dann rechts die Strasse zwischen Therame Iuliani und Basilica Germania um dann schliesslich die Stadt Richtung Westen hin zu verlassen. Das alles geschah ohne Eile, die Zügel hingen locker in seinen Fäusten und der gemütliche Schritt des Pferdes ließ den Reiter im Rhytmus auf und ab wippen.
    Erst nachdem er das Tor passiert hatte und die freie Landstrasse erreichte drückte Scarpus seinem Gaul sanft die Schenkel in die Seite und prompt reagierte der Gaul auch. Das Tempo hatte sich erhöht und es dauerte nicht lange um das Lager der ALA zu erreichen.

  • Einige Jahre hatte Clemens auf einem Gutshof bei Bonna gelebt. Er hatte dort viel gelernt, vor allem aber im Bereich der Verwaltung. Er sah sich selbst nicht als begabten Redner, schon eher als begabten Mathematicus. Vor allem die Verwaltung lag ihm ganz gut. Nun, da er 18 Sommer alt war, sollte er zu seinem Vater kommen. Nach Mogontiacum. Und hier war er. Als er am Stadttor ankam, stieg er vom Pferd ab und führte es zum Tor, wo er vor der Wache stehen blieb. "Salve. Mein Name ist Publius Domitius Clemens. Ich bin der Sohn des PrincipisPraetorii dieser Provinz und ich bin hier, um meinen Vater zu besuchen." Er war durchaus selbstbewusst, und das kam sowohl mit seiner stolzen Haltung als auch in seiner Stimme zum Ausdruck.

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