Stadttor von Mogontiacum (Alles was über die Strasse kommt, muss zwangsweise hier durch!!!)

  • .


    Da die Ala sowieso hier war und er erwähnte, dass sie auf der Suche nach jemandem waren. " Sagte er zu dem Eques : " Kümmert euch drum."


    Damit war die Sache für ihn erledigt und der ging seiner Kontrolle am Tor weiter nach.


  • Arwid nahm es ohne Widerspruch hin, als man ihn und die anderen vom Wagen herunterkomplimentierte. „Vi bör alla gå ner från vagn,“ *übersetzte er zu seinen Gefährten. Dann sprang er vom Wagen und half Ygrid.„Kom igen, min kärlek. Var försiktig!“** Sie ergriff seine helfende Hand und stieg ebenfalls vom Wagen. Auch Othmar kletterte herunter.
    Die Legionäre begannen den Wagen zu filzen. Doch sie würden nichts außergewöhnliches finden. Der
    „Meine Frau versteht noch kein Latein. Sie stammt jenseits des Limes“, meinte er entschuldigend zur Torwache.
    Die Wache forderte ihn auf, alle Waffen abzugeben. Auch diesmal murrte Arwid nicht. Er nahm seinen Jagddolch aus der ledernen Scheide und überreichte sie dem Römer. Dann wies er seine Gefährten an, es ihm gleichzutun. „Ansonsten gibt es noch einen Speer ein altes Schwert und eine alte stumpfe Axt zum Holz hacken nicht. Die liegen alle hinten auf dem Wagen unter den Fellen! Was ist denn heute los, dass ihr so streng kontrolliert?“, erkundigte er sich.
    Schließlich fragte er noch nach den beiden Männern - Neidhart und Othmar. „Die beiden habe ich unterwegs aufgelesen. Sie haben mir gesagt, sie wollten sich bei der Ala einschreiben.“, entgegnete er ruhig. Ihm war nicht entgangen, dass der Kerl Ygrid so kritisch beäugte, was zweifellos an ihrer Kleidung liegen musste. „ Oh, meiner Frau ist ein kleines Missgeschick mit ihrer Kleidung passiert... als wir auf der Jagd waren. Du weißt ja, wie Frauen so sind. In der Beziehung sind sie alle gleich. Mit ihrem löchrigen Fetzen wollte sie nicht nach Mogontiacum reisen. Da hab ich ihr eben gestern einen Neuen besorgt. Sieh her, der ist noch ganz neu! “
    Er hatte kaum seinen Satz beendet, als diese schreiende junge blonde Frau angerannt kam und die Aufmerksamkeit aller auf sich zog. Arwid sah dem Treiben ruhig zu, und wartete geduldig ab, bis man ihn und die drei anderen endlich durchließ.


    * Wir müssen alle vom Wagen runter
    ** Komm, meine Liebs! Sei vorsichtig!

  • “Danke, Centurio. Wir werden euch informieren wer der Mann ist und was genau er hier zu suchen hat. Falls ein detailierter Bericht benötigt wird werde ich diesen persönlich vorbringen.“ Andriscus salutierte und machte kehrt, schwang sich auf seinen Gaul.


    “ Also gehen wir den Mann suchen.“ Er nickte der Frau zu.

  • Hispo sah unter die Felle, da lagen sie. Gewissenhaft nahm er sie raus. Lispelnd diktierte er dem Schreiber die Art und Anzahl der Waffen. Der notierte alles auf einer Tabula, zog eine Nummer aus dem Säckchen notierte sie ebenfalls auf der Tabula. Hispo bekam die Tabula zu den Waffen, Arwid die kleine Tonscheibe mit der römischen Zahl XI. Pacilius erklärte. „Mit der Nummer bekommt ihr eure Waffen wieder, wenn ihr Mogontiacum heute Abend wieder verlasst.“ Balearicus rief von hinten. „ Wir kontrollieren so streng, weil der Frühling wieder da ist.“ Zu den beiden beiden Neidhart und Othmar sagte Balericus. „ Da müsst ihr aber nicht in die Stadt. Das castellum liegt an der Via Borbetomaga.“ Pacilius musterte sie noch mal. Das erklärte ihr merkwürdiges Aussehen.“ Bei der Jagd.“ grinste er. Damit war die Durchsuchung beendet. „ Ihr könnt weiter. Vale bene. Verlier die Nummer nicht.“ rief er Arwid nach.

  • Geduldig beobachtete der Germane, wie einer der Soldaten ihre Waffen vom Wagen nahm und ein anderer akribisch genau alles auf einer Tabula vermerkte. Bürohengste, dachte er verächtlich bei sich und nahm die kleine Tonscheibe entgegen. "Alles klar! Danke." Er verstaute sie ordentlich in seinem Geldbeutel, damit sie nicht verloren ging.


    Die beiden Männer hinten auf dem Wagen hatten sich die ganze Zeit recht ruhig verhalten. Sie hatten kooperiert, damit es keinen Ärger gab. "Aha, an der Via Borbetomaga. Gut zu wissen!", entgegnete Othmar mit seinem stark germanischen Akzent. "Dann werden wir uns gleich morgen dort melden. Heute aber müssen wir ihm noch behilflich sein, weil er uns auf seinem Wagen mitgenommen hat"
    Dabei deutete er auf Arwid.


    Nachdem dann endlich alles erledigt war, begann Arwid damit, die beiden Ochsen anzutreiben, so dass sich der Wagen in Bewegung setzte und das Stadttor passieren konnte.
    Von dort aus folgten sie einfach den anderen Fuhrwerken der Händler, die eigens für den Markttag in die Stadt gekommen waren.

  • -->


    Das Fuhrwerk näherte sich wieder dem Stadttor. Arwid kramte die kleine Tonscheibe hervor, die er am Morgen von der Torwache erhalten hatte. Damit würde man ihnen wieder ihre Waffen aushändigen.
    Arwid versuchte locker zu bleiben, doch Ygrid konnte man die Anspannung ansehen. Und was war mit Othmar?
    Er saß hinten auf der Wagenfläche und hatte die Ladung wieder mit der Plane zugedeckt. Einige Schweißperlen standen auf seiner Stirn, als das Stadttor immer näher kam. Hoffentlich kamen sie heil aus der Stadt!

  • Offenbar war das Interesse der Stadtwachen an den hinausfahrenden Fuhrwerken nicht sehr groß. Umso besser dachte sich Arwid, der Ygrids Anspannung bemerkt hatte. Hinter ihm auf der Ladefläche saß immer noch Othmar, der inzwischen ganz grün um die Nase geworden war. War das die Aufregung oder hatte dich der Kerl den Magen verdorben?

  • Die Sorgen der Drei waren unbegründet gewesen, sie verließen Mogontiacum ohne Zwischenfälle. Ihr Wagen überquerte den Rhenus und einige Zeit später den Moenus. Dann führte sie ihr Weg nach Süden, entlang des Rhenus.

  • Die Wachen ließen ihn passieren. Massa hinterließ hier, falls danach gefragt wurde, was er sich nicht vorstellen konnte, dass er das Umland von Mogontiacum prüfen wolle und vielleicht einen Abstecher zu einer der Grenzstationen mache.


    Er wollte wissen ob die Meldung von eingefallenen Germanen stimmte.

  • Vom Forum Mogontiaci aus kamen Carbo, der Bettler und der Sklave Amir recht schnell beim Stadttor an für einen Tag, wo alle Hauptstraßen wieder einmal hoffnungslos verstopft waren. "Da lob ich meine Schreibtischanstellung, mich als Händler jeden Tag durch diese Menschenmassen kämpfen zu müssen wäre für mich der reinste Albtraum" raunte er in Richtung Amir.


    Beim Tor selbst angekommen wartete er einen günstigen Moment ab, ehe er an die Wache trat und fragte: "Salve, eine kurze Frage. Sind hier in letzter Zeit zwei blonde Germanen auf einem vollbepackten Wagen durchgekommen? Falls ja, verweilen sie noch in der Stadt und wenn nicht, weißt du wohin sie gefahren sind?"


    Sim-Off:

    Reserviert

  • " Salve Milites." grüßte Massa den Mann im kleinen Wachraum. Der stand auf und grüßte zurück. " Gab es was besonderes? Wie sehen die Zahlen aus?"

    Der Milites nahm einen Tafel, auf der alles Vorgänge der letzten Stunde verzeichnet waren und fasste zusammen.


    " 12 Wägen. Davon 3 römische, 9 germanische. Viele aus der Umgebung. Vorwiegend Gemüse, Hülsenfrüchte, Getreide und Felle. 9 Esel, 12 Rinder, 3 Pferde. Sonst ein bisschen Kleinkram."


    Massa prüfte die Tabula nicht nach. Das war Aufgabe des diensthabenden Centurio, nach Beendigung der 4 Stunden Wachdienst. " Danke. Hast du Centurio Toranius Simplex von der 3. Centurie, 4.Kohorte gesehen? " " Nein Tribun." Massa verabschiedete sich.

  • Zitat

    Original von Norius Carbo
    Beim Tor selbst angekommen wartete er einen günstigen Moment ab, ehe er an die Wache trat und fragte: "Salve, eine kurze Frage. Sind hier in letzter Zeit zwei blonde Germanen auf einem vollbepackten Wagen durchgekommen? Falls ja, verweilen sie noch in der Stadt und wenn nicht, weißt du wohin sie gefahren sind?"


    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/09.jpgDer angesprochene Soldat runzelte die Stirn.


    "Zwei blonde Germanen?", fragte er amüsiert. "Junge, hier kommen täglich dutzende durch's Tor, die auf die Beschreibung passen!" Der Mann schüttelte mitleidig den Kopf. Was sollte denn die Frage? Dann gab er sich aber nachsichtig und meinte: "Naja, ich frag mal meinen Kameraden. Der merkt sich hier jedes Gesicht am Tor, der ist eine wandelnde Chronik." Der Miles drehte sich um und rief seinen Kameraden her: "HE MARCUS! KOMM MAL RÜBER!"


    Der Kamerad Marcus Praecilius Lanatus stapfte herbei und der Soldat stellte ihm die Frage nach den Germanen. "Hmm", brummte Marcus, nickte nachdenklich und sagte schließlich: "Jo, da gab es zwei blonde Germanen auf einem vollgepackten Wagen, schon richtig. Sind vor etwa einer Stunde hier durch, würde ich schätzen. Wieso? Wer will das überhaupt wissen?" Neugierig sah der Soldat die Leute an, die ihn da so ausfragten. Ein junger Kerl, ein abgerissener Typ und ein Dunkelhäutiger. Das war ja eine interessante Truppe.



  • Ein wenig wurde Carbo schon verunsichert durch die Bemerkung des ersten Miles, doch als der zweite dann bekanntgab er hätte ein paar Gestalten die genau auf seine Beschreibung passen vor kurzem erst durchgelassen beschloss er ins kalte Wasser zu springen und einfach anzunehmen dass es sich um die Gesuchten handle. Amir würde er natürlich nichts davon sagen, dass er im Augenblick keine Ahnung hatte, ob er mit dieser Entscheidung ab jetzt die Spur heldenhaft wiederfinden, oder sie alle völlig auf den Holzweg führen würde. Doch bevor der Wachposten mit der entscheidenden Information herausrückte wollte er wissen wer sie seien. Hm, was sollte er auf diese Frage antworten? Ob es vor der Wache so guten Eindruck machte herauszuposaunen, dass ein Sklave, ein Bettler und ein grünohriger Schreiberling eine entführte Sklavin suchten? So fingen normalerweise nur schlechte Witze an, weshalb der Junge beschloss sie alle in den Augen der bewaffneten Obrigkeit ein wenig seriöser zu gestalten. "Gewiss, siehst du diesen Mann hier, der so einen abgehalfterten Eindruck macht?" fragte er die neugierige Wache und wies auf den Bettler. "Das waren diese Germanen. Weißt du wir sind von einem Handelskonsortium aus Karthago und waren vor zwei Wochen hierhergekommen, um feinste germanische Felle und weitere regionale Spezialitäten für den karthagischen Markt zu erwerben. Hier vor dir steht Hippophytus der Zwölfte, einer der bekanntesten Handelsfürsten der africanischen Wüste." log er schnell zusammen. Gewiss würde sich der Bettler über seine ideelle Aufwertung freuen und dementsprechend mitspielen. "Ich und Amir hier sind Handelsgesellen des großen Hippophytus aus Africa und wir verfolgen diese Germanen, da sie uns eben jenen Wagen gestohlen haben auf dem sie vor einer Stunde die Stadt verlassen haben. Bitte, mein Freund, hilf daher meinem Magister Hippophytus und sage uns in welche Richtung die Kerle gefahren sind und schon bist du uns auch schon wieder los. Alles was wir wollen ist Gerechtigkeit und das Wiederauffinden unseres Guts." schloss er. Ein Glück, dass er in der Mitte der Stadt arbeitete und so quasi nichts mit den Wachen am Tor zu tun hatte. Keine Gefahr also, dass ihn jemand als Kurienmitarbeiter erkannte. Noch ein Glück natürlich auch, dass die Wachmannschaften regelmäßig ausgetauscht wurden, weshalb er schon bald wieder unbesorgt hier durch könnte. Für den restlichen Tag und die nähere Zukunft jedoch würde Carbo ein anderes Tor benutzen müssen, die hier stationierte Wache könnte ja sonst auf die Frage kommen was der Handelsgehilfe aus Africa plötzlich wieder hier in der Stadt wollte, wo er doch zuvor groß von Verbrecherjagd gefaselt hatte.

  • [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/180327/wtxhbjfw.jpg]


    Amir


    Amir und der Bettler waren Carbo zum Stadttor gefolgt. Unterwegs hatte der Bettler ihnen seine halbe Lebensgeschichte erzählt. Einst hatte er und seine Frau ein Stück Land besessen. Doch dann war seine Frau, die er über alles geliebt hatte, im Kindbett gestorben. Über ihren Tod war er nie hinweggekommen. Er vernachlässigte seinen Hof, begann zu trinken und eines Tages konnte er seine Steuern nicht mehr bezahlen, weswegen er alles verloren hatte. Seitdem lebte er auf der Straße und war auf die Barmherzigkeit der vorüber eilenden Menschen angewiesen.


    Am Stadttor war es sicher ratsam, den Fachmann sprechen zu lassen, denn schließlich war es ja auch seine Aufgabe, Thula wieder zu finden. Allerdings schien die Stadtwache eher belustigt zu sein von seiner Frage. Kein Wunder, sie waren hier in Germanien und hier wimmelte es nur so von blonden Germanen! Aber der Mann fragte zum Glück auch noch seinen Kameraden, der tatsächlich Auskunft geben konnte. Aber wer viel fragt, erregt auch Aufsehen. Doch Carbo zog alle Register und band dem Soldaten einen gehörigen Bären auf. Er faselte etwas von einem Handelskonsortium aus Karthago und dass die Germanen sie bestohlen hätten. Amir versuchte dabei ein ernstes Gesicht zu machen. Und der Bettler? Offensichtlich musste er, bevor er seine Bettlerkarriere gestartet hatte, Schauspieler gewesen sein, denn er zog ein pikiertes Gesicht. Doch auch er schien es vorzuziehen, besser Carbo das Sprechen zu überlassen. Denn das konnte er richtig gut!

  • Zitat

    Original von Norius Carbo
    "Das waren diese Germanen. Weißt du wir sind von einem Handelskonsortium aus Karthago und waren vor zwei Wochen hierhergekommen, um feinste germanische Felle und weitere regionale Spezialitäten für den karthagischen Markt zu erwerben. Hier vor dir steht Hippophytus der Zwölfte, einer der bekanntesten Handelsfürsten der africanischen Wüste." log er schnell zusammen. Gewiss würde sich der Bettler über seine ideelle Aufwertung freuen und dementsprechend mitspielen. "Ich und Amir hier sind Handelsgesellen des großen Hippophytus aus Africa und wir verfolgen diese Germanen, da sie uns eben jenen Wagen gestohlen haben auf dem sie vor einer Stunde die Stadt verlassen haben. Bitte, mein Freund, hilf daher meinem Magister Hippophytus und sage uns in welche Richtung die Kerle gefahren sind und schon bist du uns auch schon wieder los. Alles was wir wollen ist Gerechtigkeit und das Wiederauffinden unseres Guts."


    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/09.jpgDie Wachsoldaten warfen sich verwundert Blicke zu. Das klang ja alles recht abenteuerlich, was dieser Bursche ihnen da erzählte. Karthagische Händler? Nun, der eine sah jedenfalls ganz schön südländisch aus, dachte Marcus sich. Aber dieser abgerissene Typ?


    "Aha", brummte Marcus daher schließlich auch etwas ratlos. Er sah seinen Kameraden an, den Carbo anfangs angesprochen hatte. Der zuckte bloß mit den Schultern. "Schau mich nicht so an, verdammt!", raunzte der, offenbar ebenfalls ratlos.


    "Naja. Gut. Handelsfürsten hin oder her, wenn die euch tatsächlich was gestohlen haben, sind sie Diebe. Und Diebe gehören verfolgt und verurteilt", sagte Marcus schließlich. Es sollte später nicht heißen, die Wache habe Diebstahl begünstigt. So etwas wurde man nie wieder los. "Die sind nach Süden davongefahren. Aber Obacht, die sind bewaffnet", sagte er daher und wies dann auch in die entsprechende Richtung. "Viel Erfolg beim Suchen."


    Die Milites traten nun beiseite. Immer noch etwas irritiert wechselten sie Blicke und erwarteten neugierig die weitere Reaktion dieses merkwürdigen Gespanns. Marcus glaubte zwar nicht, was der Bursche ihm erzählt hatte. Aber wirklich gefährlich sahen die Typen nun auch wieder nicht aus. Außerdem wollten sie aus der Stadt raus und nicht hinein, also konnten sie in Mogontiacum sowieso keinen Ärger machen. Vorerst. Sein Kamerad tippte sich bloß mit dem Zeigefinger an den Helm, bevor er sich grummelnd in die Wachstube verzog. Überall Verrückte!



  • Endlich, na endlich! Carbo konnte seine Freude über die Preisgabe dieser wichtigen Information kaum verbergen. "Danke, hab vielmals Dank! Sei dir auf ewig der Freundschaft des großen Fürsten Hippophytus dem Zwölften sicher. Des Hippophytus' Handelskonsortium wird sich bei dir und deiner Einheit mehr als erkenntlich zeigen, sobald wir die Tagediebe eingeholt und unser Eigen wieder gesichert haben, das verspreche ich dir bei meiner Ehre als Handelsgehilfe!" Ein Glück, dass es diese "Ehre" nicht gab, also brauchte Carbo mit dieser Abschlusslüge auch kein schlechtes Gewissen dabei haben. Er fand nun einmal, dass ein echter Gehilfe eines großen Handelsfürsten eines Konsortiums aus Karthago zum Abschied gewiss so etwas gesagt hätte, es ließ ihre Tarnung sicherlich nur echter wirken und die Torwachen würden ihn und sein Versprechen von Geld und Belohnung bestimmt bald vergessen haben. Oder natürlich ihre Einheit wurde versetzt. So oder so, diese Hürde war gemeistert und nun ging es hinaus in die Wildnis!


    Sich zu seinen beiden Kameraden umdrehend sprach er: "Komm Amir, kommt edler Hippophytus! Immer nur gut drauf auf die Spitzbuben!" Und schon eilte er vorraus der Straße entlang. In gebührendem Abstand zum Tor würden sie in ihrem Lauf dann eine kurze Pause einlegen und sich beraten was nun als nächstes zu tun war.

  • [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/180327/wtxhbjfw.jpg]


    Amir


    Erleichtert über diese Auskunft der Stadtwache huschte ein Lächeln über Amirs Gesicht. Auch wenn der Soldat sie zur Vorsicht mahnte, da diese Leute bewaffnet waren, war er doch froh, dass ihre Spur nicht im Sande verlaufen war. Nun konnte die Jagd endlich weitergehen, in der Hoffnung, dass sie letztendlich auch erfolgreich sein würde.


    Der Bettler stolzierte wie ein wahrer Fürst aus Karthago aus dem Stadttor hinaus, gefolgt von dem jungen Syrer. Carbo und die beiden liefen ein Stück weit, bis die Stadtwache sie nicht mehr beobachten konnte. Jetzt wussten sie zwar, wohin der Wagen gefahren war. Aber zu Fuß war die Verfolgung sehr mühselig und mit Sicherheit auch nicht von Erfolg gekrönt.
    „Wir brauchen dringend eine Mitfahrgelegenheit oder noch besser ein paar Pferde!“, meinte Amir. Aber sicherlich hatte Carbo daran schon längst gedacht. Er traute dem Noriker doch sehr viel zu. Wahrscheinlich hatte er längst einen Plan bereit und zauberte gleich mir nichts dir nichts einen fahrbaren Untersatz aus dem Ärmel.

  • Unterwegs auf der Straße nach Süden prüfte Carbo ständig die Straßenränder, ob nicht wo ein paar Spuren vom Pflaster abwichen. Solange das nicht der Fall war nahm er an, dass die Entführer einfach den Weg entlanggefahren waren. Bis jetzt gab es keine Anzeichen dafür, dass sie einen Trip querfeldein versucht hätten. Soweit so gut. Eine ganze Weile nach dem Tor dann äußerte sich Amir, dass sie eine Mitfahrgelegenheit brauchten, doch Carbo winkte ab. "Sie sind in einem großen, schweren Wagen davon der vollgepackt war mit allem möglichen Zeug. Diesem Umstand geschuldet vermute ich, dass die Entführer bestimmt auf ein langsameres, dafür umso kräftigeres Ochsengespann zurückgegriffen haben. Und falls doch nicht so sind die Pferde wenigstens genauso langsam, wenn sie welche doch benutzt haben sollten. Galoppieren konnten sie jedenfalls nicht oder wenigstens nicht lange. Egal ob Ochs oder Pferd, sie müssen genauso wie wir im Schritttempo laufen, also sollten wir näher an sie kommen können, wenn wir laufen, bis sich doch vielleicht eine Mitfahrgelegenheit bietet! Kommt!" und mit diesen Worten machte es ihnen Carbo nach und lief los.

  • Ein kleines Fuhrwerk fuhr vor und hielt am Tor von Mogontiacum. "Endstation meine Liebe" sagte der Lenker des Zweispänners. Fannia lächelte ihn freundlich an. Sie war erschöpft von der Fahrt, aber erleichtert endlich ihr Ziel erreicht zu haben. Bald würde sie ihren früheren Herren Livianus wiedersehen und ihm endlich wieder zu Diensten sein. Sicher, war es auch in ihrer bisherigen Anstellung schön. Die Decima auf dem Land waren ausgesprochen freundlich zu ihr gewesen, aber zu Dominus Livianus hatte sie eine besondere Bindung. Sie war noch sehr jung gewesen, als sie zur Familie kam. Sie dachte an Alessa, sie war eine gute Freundin geworden und sie vermisste sie sehr. Bei dem Gedanken an die Verstorbene, wischte sich Fannia ein Tränchen weg.


    "Ich danke euch!" lächelte sie den Mann an, der sie ein ganzes Stück weit mitgenommen hatte. Sie reichte ihm etwas Geld zum Dank, worüber er sich sehr freute. Dann raffte sie den Rock ihres Gewandes und ging auf die Wache am Tor zu.


    "Salve, ich grüße euch. Mein Name ist Fannia und ich bin Servus der Familie Decimus. Mein Herr Marcus Livianus Decimus ließ mich zu sich bestellen. Ich soll dem Haushalt des neuen Statthalters zugeteilt werden. Hier sind meine Dokumente." Sie überreichte ihre Papiere zur Prüfung der Stadtwache und wartete darauf eingelassen zu werden.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!