[Officium] Tribunus Angusticlavius T. I. Numerianuns

  • Zum ersten mal betrat ich als Tribun mein Officium in der Principia, immer schon hatte ich davon geträumt Tribun zu sein und nun war es endlich soweit, das Officium war weitesgehend leer, und so richtete ich es erstmal etwas ein...


    Danach setzte ich mich hin... Und blickte auf meine neue Uniform welche auf dem Tisch lag, auch wenn ich die Rüstung des Decurionen mochte, war die des Tribuns doch noch besser.

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Claudius hatte sich bemüht, schnellstmöglich in den Dienst wieder einzusteigen. Dazu gehörte die Sichtung des aktuellen Dienstplanes und diverse Unterredungen mit seinen Centurionen. Aufgrund einiger Unklarheiten suchte er den Kommandeur der Legionsreiterei auf. Er klopfte an dessen Officium.

  • Claudius ließ sich die Tür öffnen und trat ein. Er entrichtete den üblichen Gruß und umriss den Grund seines Besuches. Auf Näheres konnte man später eingehen.


    "Salve, Tribunus Iulius. Wir sind uns noch nie über den Weg gelaufen, heute jedoch führt mich ein Anliegen zu dir. Sagt dir der Name Caecilius Macro etwas?"

  • Tatsächlich, gesehen hatte ich ihn noch nie, trotzdem kannte ich seinen Namen, vorallem dann als er begann von Macro zu sprechen,


    "Salve, Tribunus.. Claudius nicht wahr?"
    sagte ich und bot ihm einen Stuhl an...


    "Willst du etwas trinken?"
    fragte ich während ich auf zwei Becher blickte,
    dann schaute ich ihn wieder an und ging auf seine Frage ein,...


    "Ja, der Name sagt mir tatsächlich etwas, er wurde von Praefectus Plautius probeweise zur Reiterei versetzt, was ist mit ihm?"

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Warum eigentlich nicht, dachte sich Claudius, als die Frage nach einem Becher Wein kam.


    "Würde ich. Bei einem Becher Wein lässt es sich besser sprechen und es kann nicht von Nachteil sein, sich kennenzulernen."


    Er setzte sich und sann kurz über die Antwort auf seine Frage nach.


    "Dürfte ich den Versetzungsbefehl sehen? Dir wurde doch sicherlich ein Schreiben vorgelegt, ich möchte einen Blick auf selbiges werfen. Laut neuem Dienstplan ist der Mann meiner Cohorte zugeteilt."

  • Ich füllte zwei Becher mit Wein, und reichte einen zu Vesuvianus rüber,


    "Auf eine gute Zusammenarbeit."
    sagte ich, und nickte dem Claudier zu...
    Dann durchsuchte ich die Unterlagen auf meinem Schreibtisch... Als ich den Versetzungsbefehl fand meinte ich sofort..
    "Ah da ist er ja."
    und reichte das Schriftstück zu Vesuvianus rüber.



    Befehl
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    ~~~
    Hiermit wird miles gregarius K' Caecilius Macro zur Legionsreiterei der Legio I Taiana Pia Fidelis versetzt


    ~~~


    gez. Lucius Artorius Avitus
    [URL]/images/sigs/leg1-centurio.png[/IMG]

  • Claudius nahm den Becher entgegen, hob ihn an und prostete dem Tribun zu, bevor er einen Schluck nahm. "Auf eine gute Zusammenarbeit." Als er ihn wieder abgesetzt hatte, warf er einen Blick auf den Versetzungsbefehl.


    "Hm, hier fehlt jegliche Datumangabe", sagte er schließlich und strich sich über das Kinn. Bisher hatte er wahrlich andere Versetzungsbefehle gesehen. "Unterschrieben hat ein Centurio." Fragend blickte Claudius auf, dann winkte er ab. "Nicht so wichtig, ich werde dem nachgehen. Danke."


    Claudius reichte das Schreiben zurück.


    "Grundsätzlich werde ich keinem Soldaten im Weg stehen, der sich zu einer anderen Einheit berufen fühlt. Allerdings scheinen mir in diesem Fall einige Dienstwege nicht beachtet worden zu sein. Ich schlage vor, da der Dienstplan des Legaten einem Centurio-Befehl übergeordnet ist, soll sich jener Mann zunächst bei mir melden. Wenn es sein Wille ist, in die Legionsreiterei überzutreten, werde ich eine reguläre Versetzung anstreben."

  • Ich nickte...


    "Nun du magst auf der einen Seite recht haben Claudius, der reguläre Dienstweg war es nicht, und über deine Kohorte verfügst immernoch du, doch war die Versetzung auf Probe so von Praefectus Plautius angeordnet worden, eventuell hätte er unterschreiben soillen."
    sagte ich, und trank einen Schluck...


    "Jedenfalls sollten wir im Stab enger zusammen arbeiten damit solche Missverständnisse in Zukunft nicht geschehen. Wie dem auch sei, dein Vorschlag ist rechtmäßig, die exekutive deiner Kohorte bist und bleibst du, doch warst du bei der Stabsbesprechung nicht anwesend, sodass man es provisorisch über Centurio Avitus regeln musste."

  • "Ja, eine Stabsbesprechung ist lange überfällig", stimmte Vesuvianus dem Ansinnen zu, wirkte aber sehr in sich gekehrt. Auch mit der in letzter Zeit praktizierten Handhabe, alle möglichen Offiziere dazu zu laden, erklärte er sich keineswegs einverstanden. Doch darauf hatte er kaum Einfluss. Nur eben in seiner Einheit sollte alles korrekt abgehandelt werden.


    "Da ja zu dieser von dir angesprochenen Stabsbesprechung auch Offiziere meiner Einheit geladen waren, hätte die Angelegenheit auf jeden Fall über sie abgewickelt werden müssen. Ich hatte die Kommandogewalt während meiner Abwesenheit geregelt. Centurio Avitus hat jedenfalls mit meiner Cohorte rein gar nichts zu schaffen. Das muss ich wohl noch an geeigneter Stelle klarstellen."


    Claudius schwieg geraume Zeit, nahm dann einen Schluck und wandte sich wieder dem Tribunen zu.


    "War dergelichen in der Neunten die übliche Praxis?"

  • Ich schüttelte den Kopf...
    "Nun.. In der neunten war so etwas sicherlich nicht die Praxis, auch wenn man sagen muss dass die Centurionen mehr verantwortung übernommen hatten als hier. Doch dazu kann ich nicht wirklich viel sagen, da ich fast schon meine gesamte Militärkarriere auf dem Rücken eines Pferdes verbringe und mit der Infanterie nicht viel zu schaffen habe."
    meinte ich grinsend...


    Dann wich das Grinsen aus meinem Gesicht...
    "Was mir leider nicht entgangen ist, sind die Differenzen zwischen den älteren Mitgliedern dieser Legion und den Neuen aus der neunten, ich selbst habe nicht viel davon gespürt da ich ja in der Reiterei tätig bin, und wir immer etwas isoliert sind, doch würde ich mich nun da ich ja im Stab tätig sein werde gerne dafür einsetzen dass sich beide Seiten näher kommen, denn so wie ich das sehe verstehen wir uns ja auch gar nicht mal so schlecht. So jedenfalls meine subjektive Empfindung."

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Claudius schmunzelte.


    "Man kann weder die einen noch die anderen an einer Latte messen. Ich habe unterschiedliche Erfahrungen mit den neuen Offizieren gemacht und so sind auch unsere Männer sicherlich verschieden wahrgenommen worden.


    Auch weiß ich nicht, ob ein Zusammenführen noch ohne weiteres geht. Sieh dir die Besetzung des Stabes an, außer mir sitzt dort keiner mehr von den alten Hasen. Ein Annähern der Personen geht nach meiner Ansicht nur über ein Annähern der Ansichten und da gibt es doch ein erhebliches Ungleichgewicht. Aber ich habe mich arrangiert. Ich leite meine Cohorte nach alter Disziplin und altem Standard. Bei allen Neuerungen schaue ich einfach weg."


    Die Unterredung streifte unbeabsichtigte Themen, aber Claudius hatte nichts dagegen. Er trank noch einen Schluck.

  • Ich lächelte und trank ebenfalls einen Schluck...


    "Nun, die Zusammenführung ist wohl ein Schicksal mit dem wir uns abfinden müssen, und deinen Stil, wie du deine Einheit führst, kann sicherlich niemand anzweifeln, oder gar kritisieren, die Männer unter dir haben Disziplin und eine gute Moral. Wobei man auch beachten muss dass es in den anderen Cohorten ebenfalls so ist, ich denke jeder Führungsstil, egal ob Legio I oder der Hauch der Legio IX hat etwas für sich, solange die Disziplin erhalten bleibt kann man sich nicht ärgern."


    Ich grinste weiter und fuhr fort...
    "Ich muss widerrum zugeben dass sich mein Stil verändert hat seit ich bei der ersten bin. Die Zügel hielt ich in der Legio IX nicht so straff, doch vielleicht lag es auch einfach daran dass ich dort noch nicht solange meine eigene Einheit führte, beziehungsweise aus den Reihen der Einheit hervorging und somit noch dieses besondere Band zu meinen Kameraden, und dann plötzlich Untergebenen besaß.
    So ist es sicherlich auch bei der Infanterie, du gingst aus den Reihen der ersten hervor, bist geprägt von deinen Vorgesetzten, sowie diese von ihren Vorgesetzten, ähnlich ist es auch bei den Männern von der IX, alles in allem ist jeder individuell, wie du ja bereits sagtest, man wird sehen was die Zukunft bringt. Sag mal besitzt du ein Pferd in den Ställen?"

    fragte ich, da ich ja noch eine Auflistung aller Reittiere anzufertigen hatte...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Claudius nickte. Der Tribun hatte den Kern erkannt und so konnte er nur anerkennend nicken.


    "So ist es, ich bin geprägt von meinen Vorgesetzten. Das sagt einfach alles. Die Prima wurde äußerst straff und mit hohem Anspruch geführt. Befördert wurde nur derjenige, der Herausragendes leistete und das noch über außergewöhnlich lange Zeit. Diesen Anspruch gebe ich weiter, habe ich stets weitergegeben. Naja, was solls?"



    Nochmals nickte Claudius.


    "Es zeichnet dich aus, wenn du dich animiert fühlst, hier die Zügel straffer zu halten. Ein guter Weg, behalte ihn bei.
    Was mein Pferd betrifft ... Inzwischen ist es nicht mehr das ursprüngliche. Die Zeit vergeht eben. Der Schimmelhengst in der zweiten Stallung auf der rechten Seite gehört mir. Er ist von mir privat finanziert, weil ich was Besonderes wollte. Ich bin oft in Rom, die Curia ..."

  • "Nun, mit alten Traditionen soll man nicht brechen nicht wahr? Es verlangt ja auch keiner."
    sagte ich und trank meinen Wein aus...


    Dann fuhr ich fort, ich erinnerte mich an sein Pferd...


    "Ah ja, der Schimmelhengst, ich weiß ich weiß, ein prächtiges Tier, steht nicht unweit von meinem Hengst entfernt, der Nachtschwarze, falls du ihn kennst. Nun es geht mir lediglich darum, dass viele Soldaten hier mehrere Pferde in den Ställen der Reiterei halten, und das einfach zuviel Kapazität in Anspruch nimmt. Aber das mit dem Schimmelhengst geht absolut in Ordnung, zumal du ja als Tribun sowieso über ein Pferd verfügen darfst und auch solltest."


    Er ist also in der Curia...
    "In der Curia? Nun, ehrlich gesagt bekomme ich nicht viel mit von den Ereignissen hier in Italia, generell aus dem ganzen Imperium erfahre ich nicht viel, ab und zu aus der Acta aber sonst. Gibt es irgendetwas bemerkenswertes was in der Curia diskutiert wird?"

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • "Das ist die Regel, wer in Mantua stationiert ist, bekommt höchst wenig mit. Der Ausgang reicht bis in die Stadt, aber nie bis Rom. Aufenthalte am Nabel der Welt sind stets mit Sonderurlaub verbunden, der nur begrenzt gewährt wird. Zumindest war das früher so.


    Gut, die Curiaarbeit erfordert zuweilen Präsenz, aber ich muss sagen, besonders effizient war die letzte Periode nicht. Da gab es eine Reihe an neuen Besen - vornehmlich aus Ostia und Misenum, die nach kurzer Zeit des pompösen Kehrens von der Bildfläche verschwunden sind. Da lob ich mir jedes Mitglied der letzten Jahre aus Mantua. Solche Ausfälle gab es bei uns noch nie."


    Auch Claudius leerte nun seinen Becher. Es gab für ihn nach seiner Rückkehr noch viel zu regeln.


    "Tja, ich müsste dann mal wieder an den eigenen Schreibtisch. Da warten eine Unmenge an Berichten auf ihre Abarbeitung und die Baustraßen am Amphitheater müssen auch noch vor Wintereinbruch abgebrochen bzw. umgebaut werden. Wenn du sonst nichts mehr hast, was Erwähnung finden sollte ..."

  • Ich schüttelte den Kopf..


    "Nein nein, von meiner Seite gibt es nichts mehr, ich werde mich nun auch wieder an die Arbeit machen. Es hat mich gefreut Tribun."
    sagte ich lächelnd, dann stand ich auf um ihn zu verabschieden...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Vom Officium des Praefectus suchte der Wachsoldat sogleich das Officium des Tribunus Iulius auf. Auch hier gab er die Nachricht dem Scriba.




    Tiribunus Iulius



    Salve,


    bezüglich der neuen Schola lade ich zu einer Besprechung in mein Officium. Als Termin ist der morgige Tag zur neunten Stunde vorgesehen. Bei Verhinderung bitte ich um eine Nachricht.


    H. Claudius Vesuvianus
    Tribunus Angusticlavius


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