Durus saß schweigen da. Ob die Artoria nun eine Architektin wurde, war ihm egal. Das war kein einflussreicher Posten und arbeiten konnte sie seiner Meinung nach, bis sie schwarz wurde.
Doch dann kam die Frage nach Angeboten für die Stelle des Magister Officiorum. Einen Augenblick überlegte der Tiberier. Unter seinen Klienten gab es niemanden, der die Voraussetzungen erfüllte und unter Freunden....? Nein, auch nicht. So schwieg der Aedil und überließ es den anderen, jemanden aus ihren Klientenscharen zu erwählen...
Conventus - November DCCCLVI A.U.C.
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- Consilium Principis
- Lucius Aelius Quarto
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Hungi hatte die Unterhaltung mit sinkendem Interesse verfolgt. Er zog es vor, an den Oliven zu naschen, als er aber sah, daß der Vorrat langsam zu Ende ging, hielt er sich zurück. Und das hatte er jetzt davon: weil die Oliven - natürlich - so salzig waren, bekam er nun ziemlichen Durst. Eh klar.
Davon abgesehen runzelte er die Stirn, als der Kaiser die Frage nach einem Magister Officiorum stellte. Er konnte sich nicht vorstellen, daß nicht schon viele Bewerber Schlange standen. Innerlich zuckte er die Schultern und wartete, bis der nächste Punkt angesagt wurde.
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Macer verfolgte mit Interesse, dass Artoria Medeia möglicherweise Architectus Urbi werde sollte. Wenn Octavius Victor ihn wie geplant zum Curator Aquarum ernennen würde, hätte er gegebenenfalls beruflich mit ihr zu tun. Da war es nicht unwichtig, bei dieser Entscheidung von Anfang an dabei zu sein.
Trotzdem enthielt er sich eines Kommentares und konnte dem Kaiser auch keinen Magister Officiorum anbieten.
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"Ihr habt also keinen Magister Officiorum für mich. Sehr schade, aber ich werde trotzdem einen finden. Zweifellos werdet ihr mit jetzt immerhin einige eurer Klienten wärmstens für eine Erhebung in den Ordo Equester empfehlen. Vielleicht finde ich ja unter diesen bereits einen geeigneten Kandidaten."
Damit ist der nächste Punkt des Consilium eingeleitet.
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Nach eine mNicken zum Imperator hin machte sich Victor Betreffs der Artorierin eine Notiz auf einer mitgebrachten Wachstafel, damit er später noch wuste, weshalb er ihr überhaupt den Posten des Architectus Urbi anbieten wollte. Dann kam aber der Kaiser auch schon auf die Erhebungen zum Ritter zu sprechen. Da konnte der Praefectus Urbi allerdings nur leicht den Kopf schütteln und sich dann zurücklehnen. Unter seinen Klienten war kein Kandidat für den Ordo Equester.
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Im Kopf ging Macer noch einmal die Namen einiger Klienten durch, aber wenn er geeignete Kandidaten in der Schar seiner Klienten gehabt hätte, hätte er sich entsprechend vorbereitet gehabt. So schüttelte er nur den Kopf und wartete auf andere Vorschläge.
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Durus musste nur ganz kurz überlegen, dann schloss er die Augen zum Zeichen, dass er keine Vorschläge zu unterbreiten hatte. Er brauchte wirklich langsam einflussreichere Klienten...
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"Mein Kaiser! Ich habe bereits am letzten Conventus meinen Klienten Artorius Avitus vorgeschlagen. Besteht vielleicht diesmal die Möglichkeit, ihn in die Reihen der Eques aufzunehmen?"
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Ordo Equester? Das war sein Stichwort. Tatsächlich hatte er jemanden vorzuschlagen, zwei sogar, aber der andere fiel ihm ad hoc nicht ein. Na egal, dachte er, wird schon wann kommen. Und gerade als er seine Stimme erheben wollte, mußte ihm der Decimer das Wort abschneiden.
Also lehnte Hungi sich zurück und sagte vorerst nichts.
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"Artorius Avitus? Lass' mich nachdenken."
Der Blick des Kaiser wandert durch den Raum, auch kurz an einer der Wachstafeln auf dem Tisch vorbei.
"Centurio der Legio I, richtig? Wir vertagten ihn letztes Mal, um ihn weiter zu beobachten. Nun, was konntest du beobachten, wo er doch direkt unter deinen Augen dient?"
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Durus hätte beinahe etwas über die Anzahl der Centurionen und ihre Legitimation im Ritterstand gesagt, hielt sich dann jedoch doch zurück und naschte noch eine Olive. Sie schmeckten hervorragend - vielleicht sollte er Jakobus anweisen, auch hin und wieder welche zu kaufen...
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„Ich denke, dass er, sofern er die notwendige Förderung erhält, ein hervorragender Offizier werden könnte. Als Centurio leistet er bereits jetzt ordentliche Arbeit und wird auch von seinen Vorgesetzten immer wieder lobend erwähnt. Ich denke, dass ihm die Ernennung zu Ritter die Vorraussetzungen schafft, um weiterhin seine militärische Karriere zu verfolgen und vielleicht sogar das Tribunat anzusteuern.“
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"Nun, ein Tribunat wäre der nächste logische Schritt, wenn ich ihn zum Ritter ernenne. Wir sprachen ja schon beim letzten Conventus darüber, dass die Stadteinheiten Tribune suchten. Soweit wäre er freilich auch nach einer Ernennung noch lange nicht. Aber auch die Flotten oder Auxiliareinheiten bieten ihm sicher Perspektiven."
Der Kaiser blickt einmal in die Runde.
"Gibt es Anmerkungen? Sonst setze ich den Namen auf die Liste."
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Zeitweise fragte sich Hungi schon, warum er hier saß. Im Imperium lebten mehrere Millionen Menschen, selbst in einer Legio wuseln zuviele Zenturionen herum, als daß Hungi groß mitreden könne, wer für einen Ritterposten nun geeignet wäre oder nicht. Und da fragt der Kaiser nach Anmerkungen... Er hatte ja nur die schön gefilterten Informationen von dem Decimer da, denn Akten oder sowas werden ja nie ausgeteilt. Vertane Zeit. Und genauso wird es wohl den anderen gehen, wenn er, Hungi, von seinen zwei Vorschlägen sprechen wird.
Aber der Kaiser hat gefragt, also antwortete auch Hungi, still, mit einem kleinen Kopfschütteln.
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"Ich sehe keine Anmerkungen. Dann setzen wir Artorius Avitus auf die Liste.
Ich höre weitere Vorschläge."
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Das war Hungis Stichwort.
Mein Kaiser, mit deiner Erlaubnis würde ich gerne sogar zwei Namen vorschlagen. Der erste wäre Caius Octavius Sura, derzeit Centurio der Cohortes Urbanae und Klient meines Bruders. Er, also mein Bruder, verbürgt sich für den Centurio und lobt ihn in den höchsten Tönen, was seine militärische Kompetenz angeht.
Nur mühsam widerstrebte er seinen Wunsch nach einer Olive, stattdessen sprach er weiter. Den zweiten Namen, den ich vorschlagen will, ist der derzeitige Praefectus Castrorum der Vigiles, Caius Furius Helios. Ein junger Mann, der schon jetzt eine steile Karriere hingelegt hat.
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Nach der Nennung der beiden Namen trifft ein fragender Blick des Kaisers den Praefectus Urbi.
"Ocatvius Victor, dir wird der Name dieses Centurio dann sicher auch geläufig sein, nicht wahr? Kannst du eine Einschätzung beisteuern?"
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Crassus räusperte sich kurz, nach seiner langen Schweigephase hatten die meisten Anwesenden bestimmt vergessen, dass er auch noch da war:
Ich kann noch etwas zu dem Praefectus Castorum beisteuern, schließlich war er schon unter meinem Kommando ein Vigil. Seine Leistung war durchweg positiv, im Prinzip kann ich nichts negatives nennen. Ich hätte also keinerlei Eionwende, doch wenn ich mich recht erinnere, ist er noch nicht so lange römsicher Bürger... genaue Daten kenn ich jetzt aus dem stegreif allerdings auch nicht.
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Durus vernahm die Namen schweigend und ging auch nicht auf die letzte Einspruchsmöglichkeit für diesen Centurio ein. Die Kandidaten von Hungaricus kannte er ebenfalls nicht - aber ihm sollte es recht sein, denn Ritter waren ja nicht so entscheidend und Praefectus Praetorio würden sie nicht gleich werden...
So stützte er den Kopf auf, betrachtete den Tisch und seine Wachstafel und schwieg ein wenig. -
Zitat
Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
Nach der Nennung der beiden Namen trifft ein fragender Blick des Kaisers den Praefectus Urbi."Ocatvius Victor, dir wird der Name dieses Centurio dann sicher auch geläufig sein, nicht wahr? Kannst du eine Einschätzung beisteuern?"
Einen Moment lang überlegte Victor, was er zu Sura sagen konnte, dann versuchte er es möglichst knapp zusammenzufassen.
"Der Centurio ist kompetent, fleißig und hat gute Führungsfähigkeiten. Seine Erhebung würde ich sehr unterstützen, mein Kaiser."
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