Officium des zweiten Duumvirs

  • Ich hatte mich grade an mein schönes Magistratusbüro gewöhnt gehabt und wenigstens etwas Ordnung rein gebracht, da musste ich auch schon wieder hierher umziehen. Ich wollte mich nicht beklagen, es war eine eindeutige Verbesserung, aber trotzdem musste ich hier erstmal alles so hinräumen, dass ich es wieder fand.
    So kam es, dass ich grad die Angestelltenakten, ich war immer noch überrascht, wie viele Leute das waren, einräumte, als es an der Tür klopfte.
    "Nur herein!", rief ich und legte noch rasch die letzten Rollen in das Regal, ehe ich mich zu dem Ankömmling umdrehte.

  • Ich trat ein. War er das? Ein sehr junger Mann stand in Toga vor mir.


    "Duumvir?" vergewisserte ich mich, dass es auch derjenige war. "Ich bin Marcus Octavius Augustinus, Duumvir aus Confluentes. Ich war in Mogonatiacum unterwegs, als ich von deiner Ernennung hörte..." Ich musterte den Mann von oben bis unten.

  • Ich lächelte, wenn auch leicht schief und setzte den Satz des anderen Duumvir fort: "Und du warst ebenso überrascht wie ich am Anfang... Salve. Mein Name ist Sextus Duccius Parfur. Freut mich dich kennen zu lernen."
    Ich überlies mich kurz seiner Musterung, und betrachtete auch ihn genau, dann ging ich auf ihn zu und hielt ihm die Hand hin.

  • Dieser Duumvir aus Confluentes schien mir recht sympathisch, auch wenn er mir gegenüber leicht skeptisch eingestellt schien, aber eine gewisse Brise Skepsis war sicher auch nichts verkehrtes.
    „Ich bin sein Sohn.“, antwortete ich dennoch grade heraus.
    „Aber willst du dich nicht setzten? Kann ich dir was zu trinken anbieten?“
    Ich deutete einladend auf die zwei bequemen Sessel.

  • Ich grinste und nahm Platz. "Ja etwas Wein bitte." Nachdem ich das Getränk erhalten hatte blickte ich den Duumvir an und überlegte "Ich wusste nicht, dass Valentin einen schon so alten Sohn hatte, aber schön, dass er dich für diwe Verwaltung begeistern konnte." Ich dachte an meinen Sohn. "Ich hatte ebenfalls das Glück, dass mein Sohn in die Verwaltung ging. Er ist Magister Officiorum in Hispana. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie stolz es einen Vater macht, wenn der Sohn Erfolg hat." ich wollte den Duumvir jetzt aber nicht mit Gefühlsduseleien langweilen. "Hast du schon Pläne mit Mogonatiacum?"

  • Ich setzte mich dem anderen Duumvir gegenüber und nahm mir selbst etwas Wein. Mit einem leichten Schmunzeln lauschte ich seinen Worten über Söhne und verkniff es mir ihn aufzuklären, dass ich nur der Adoptivsohn war. Das würde er sicher schon von alleine irgendwann herausfinden.
    Zu den Plänen aber runzelte ich erst die Stirn dann meinte ich lächelnd:
    „Um ehrlich zu sein hab ich nicht geglaubt so früh schon was wirklich bewirken zu können. Deshalb kann man meine Pläne auch nicht gerade ausgereift nennen. Für den Anfang werde ich erstmal fortführen, was mein Vater begonnen hat und dann... nun, ich weiß noch nicht einmal, wo ich anfangen soll.“
    Ich grinste leicht verlegen.

  • Nachdenklich runzelte ich die Stirn "Was heißt fortführen? Ich dachte er bleibt im Amt? " Ich nahm einen Schluck Wein. "Ich halte es für wichtig, dass die Kommunikation der Städte in der Regio stimmt." sagte ich zu dem Duccier und erklärte damit acuh mein Kommen.

  • Auf die erste Frage zuckte ich mit den Schultern. "Fortführen heißt nicht gleich ablösen.", meinte ich mit einem Schmunzeln.
    "Und die Kommunikation ist ohne Frage wichtig, aber ich denke, das dürfte keine all zu großen Schwierigkeiten bereiten. Welche Punkte liegen dir denn vorallem am Herzen?"

  • Ich war ausnahmsweise mal nicht mit der Arbeit, sondern mit den Werken von Catull beschäftigt. Allein schon der Anfang hatte mir sehr gut gefallen und wenn man mit den Gedichten kein Mädchen herumkriegte, womit dann?
    'Da mi basia mille, deinde centum, dein mille altera, dein secunda centum.'
    Bei so vielen Küssen musste ein Mädchen ja schwach werden! Ich grinste, während ich las und wurde von dem KLopfenbeinahe aufgeschreckt.
    Ich legte die Pergamentbögen rasch in einen Stapel, wo ich hoffte, dass sie nicht so auffielen und rief: "Ja? Herein!"

  • Der Scriba klopfte an der Tür, wartete auf das herein und kündigte den Senator Senator Prudentius Commodus an.


    Ich stand überrascht auf und meinte zu den Scriba: "Lass ihn herein und dann hol rasch einen guten Wein."


    Der Scriba nickte und hielt dem Senator dann die Tür auf.


    "Salve Senator! Duumvir Duccius Parfur. Was verschafft mir das Vergnügen deines unverhofften Besuches?"

  • Der Leibwächter postierte sich vor der Tür des Officiums während Commodus gemeinsam mit seinem persönlichen Scriba das Officium betrat. Seine Schritte waren langsam und er stützte sich auf seinem Stock ab.


    "Salve Duumvir. Ich komme in einer geschäftlichen Angelegenheit."

  • Ich nickte und lächelte freundlich.
    "Bitte, nimm doch Platz, im Sitzen spricht es sich um einiges besser."
    Ich bot ihm den bequemeren der beiden Sessel an dem kleinen Tischchen an und wartete höflich.
    "Mein Scriba sollte uns gleich etwas zu trinken bringen."

  • Commodus setzte sich dankend. Sein Scriba postierte sich hinter ihm.


    "Ich hoffe du verzeihst mir, wenn ich direkt zur Sache komme, aber in meinem Alter bleibt einem nicht viel mehr." sagte er. "Ich hoffe, dein Scriba hat bei meiner Anmeldung bereits erwähnt, dass ich hier bin in einer Angelegenheit, die mit der Marktaufsicht zu tun hat?"

  • Ich setzte mich dem Senator gegenüber und winkte kurz ab, als dieser sagte, dass er gleich zur Sache kommen wollte. Das geplaudere mit höheren Kreisen lag mir so und so nicht wirklich.
    "Das hat er, aber genaueres nicht.", log ich ohne Zögern und nahm mir vor dem Burschen die Ohren lang zu ziehen. "Um was genau handelt es sich denn?"

  • "Ich plane hier in Mogontiacum ein kleines Geschäft zu eröffnen und wollte mich zuvor über die hiesige Marktordnung informieren. Darüber hinaus wollte ich in Erfahrung bringen, ob sich im Besitz der Stadt möglicherweise ein geeignetes Objekt in der Nähe des Forums befindet." führte er aus.

  • Sextus nickte und sah kurz nachdenklich drein, dann lächelte er wieder und sagte:
    "Also die Marktordnung sollte kein Problem sein. Natürlich sind Öffnungszeiten einzuhalten und entsprechende Gebüren und Seuern zu entrichten, und wenn du einen Marktstand möchtest, Senator, brauchst du die entsprechende Lizens."
    Fragend, ob denn ein Marktstand erwünscht wäre sah Sextus den Senator an und den Moment wählte der Scriba um den Wein zu bringen. Er schenkte zuerst dem Senator ein, dann dem Duumvir, verneigte sich angedeutet und machte sich wieder unsichtbar.
    Sextus lächelte und meinte: "Trinkt, ein sehr guter Tropfen." Er nahm selbst einen genüsslichen Schluck und dann fuhr er fort: "Was das Gebäude betrifft kommt es ganz darauf an, was dir für ein Geschäft vorschwebt. Welches Gewerbe, welche Größe und das alles."

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