Die Koppel und die große Weide

  • Über zwei Stunden ging das Training und danach waren eigentlich nicht nur die Tiere erschöpft. Die Stallburschen brachten sie wieder in den Stall um sie zu versorgen und er winkte Loki ihm in sein Büro zu folgen. Er wollte das Gespräch endlich hinter sich bringen.

  • Nachdem sie Loki nicht in seinem Zimmer gefunden hatte, war sie auf die Suche nach ihm gegangen. Erst im Stall von wo sie hier zur Koppel geschickt wurde. Das Tuch, dass sie sich umgelegt hatte, zog sie noch enge um sich. Es war sehr frisch hier draußen und sie musste hier und dort aufpassen nicht auf den zugefrorenen Pfützen auszurutschen. Schließlich kam sie an den Holzzaun, der die Koppel umgab. DIe Stallburschen schienen recht gehabt zu haben. HIer ritt jemand auf einem Oferd. Vom Tor aus rief sie laut und versuchte es freundlich klingen zu lassen nach Loki. Sie hoffte, dass er seinen Stolz genauso überwand wie sie ihren überwunden hatte und sich mit ihr unterhalten würde. Es blieb nun zu warten ob der Reiter der Gesuchte war und ob er mit ihr reden würde....

  • Loki war gerade dabei einen zweijährigen Namens Ghend daran zu gewöhnen, über halb gefrorenem Boden zu galoppieren, was für Tiere in dem Alter sehr verstörend sein konnte, und war der Anstrengung wegen in etwa so verschwitzt wie das Tier, als er jemandem am Rande der Koppel stehen sah.


    Es war Dagmar.


    Loki überlegte eine kurze Weile ob er so tun sollte als würde er sie nicht bemerken, doch dann entsann er sich doch eines besseren und lenkte Ghend an den Rand, wo das junge Oberhaupt der Familie wartete...


    "Dagmar. Hallo. Kann ich etwas für dich tun?", fragte er ohne jede Betonung, jedwede Wertung vermeidend...

  • Es dauerte einige Augenblicke ehe Loki zu ihr geritten kam. Sie war schon kurz davor gewesen zu gehen als sie seine Richtungsänderung bemerkte und er auf sie kam. Sie wartete bis er vor ihr stand und sein Wort an sie wand.
    Ich schätze, dass dies von dir ist und ich möchte mich dafür bedanken. Es ist sehr schön. Danke.
    Ihre Stimme klang freundlich und keien Spur von Vorwurf oder sonstigem Ärger war in ihr zu hören. Ihr Gesicht wirkte freundlich. Eigentlich so wie sie war, wenn sie sich nicht ärgern musste.

  • Er sah das Teil, was er auf ihren Türrahmen gestellt hatte, und entschied sich für eine infame Lüge...


    "Das? Ist nicht von mir, tut mir leid...", er versuchte sein bestes Schauspielergesicht aufzusetzen, war allerdings nicht sicher ob es klappte, zu stark war der Drang zu schmunzeln...

  • Das ist nicht von dir? Dann müssen Fremde in der Casa ein und ausgehen. Denn keiner in der Casa wollte es gewesen sein und du bliebst als einziger übrig.
    Sie merkte ganz genau, dass er grinsen musste und hatte alle Mühe nicht laut loszulachen.
    Nun gib es schon zu ehe du platzt.
    Ihr Gesicht begann mehr und mehr zu grinsen.

  • Ich wollte mich nur bedanken. Mehr nicht. Ich störe wie es mir scheint.
    Wieder einmal dachte sie sich. Nun ja...irgendwo war es auch ihr Recht, aber sie wollte sich nicht seinen Zorn erneut auf sich laden.
    Übe du mit dem Pferd weiter. Ich werde wieder ins warme Haus gehen. Es ist ziemllich frisch hier draußen und ich für einen längeren Aufenthalt hier nicht entsprechend gekleidet. Danke noch einmal.
    Damit verschwand sie auch wieder. Sie wusste wann sie störte und wann es Zeit war zu gehen. Dieser Zeitpunkt wirkte genuaso auf sie.

  • Dagny war heute mit Wilgar auf der Koppel, sie hatte eine einfache Leinenhose an und eine etwas längere Tunika darüber. Ihre roten Haare hat sie zu eiem langen geflochtenen Zopf auf den Rücken.
    Es waren Sachen die zur Arbeit gut waren, das trug sie wenn sie mit ihrem Hengst etwas arbeite. Seit ihren Ausritt zu Harlif war sie mit ihm nur noch auf der Koppel gewesen. Gerade hatte sie ihn gesattelt und wollte aufsteigen, der Hengst hatte aber keine Lust und drehte sich immer weg, es war ein Spiel der beiden, den sonst war er inzwischen schon sehr gut ausgebildet für sein Alter.


    „Wilgar“ ihre Stimme war energisch, „jetzt stell dich nicht an wie ein Mädchen. Du weist ich gebe nicht auf also bleib stehen oder ich werde sauer.“


    Wilgar schnaubte auf und warf den Kopf, so als ob er sie auslachet. Sie lachte und klopfte ihm auf den Hals.


    „Ja du weißt genau das ich das nicht kann, komm lass uns etwas reiten.“

    Mit einem, nicht gerade damenhaften und doch gekonnten Schwung stieg sie auf, lenkte ihn um und ding erst im Schritt los.

  • Witjon war gerade draußen, um sich das Grundstück der Duccier näher anzusehen. Als er auf das Gelände der Koppel kam, sah er eine rothaarige junge Frau, die bei einem Pferd war. Es schien als wolle das Pferd sie nicht aufsitzen lassen, doch nach kurzer Zeit saß sie fest im Sattel und trabte gemächlich vor sich hin.
    Witjon war neugierig, deshalb trat er näher heran und bewegte sich gemütlichen Schrittes auf das Pferd und seine hübsche Reiterin zu.
    Es war kalt, weshalb er sich recht warm angezogen hatte. Auf dem Weg zu der Rothaarigen konnte er beobachten, wie sein Atem kleine Wolken bildete, die sich sofort auflösten.
    Mal sehen, wann die junge Frau ihn bemerken würde.

  • Langsam erhöhte sie das Tempo und so waren sie in einem vergnügten Trab, als jemand auf sie zukam. Zuerst dachte sie es sei Irminar oder nein Arbjon, den sie vor ein paar Tagen auf dem Fest kennen gelernt hatte. Grüßend hob sie die Hand als sie erkannte es war doch ein Fremder.
    Was machte ein Fremder hier auf der Koppel, allein und ohne Begleitung?
    Sie zügelte Wilgar und hielt ein paar Schritte vor ihm an.


    „Heilsa, was kann ich für dich tun?“


    fragte sie ihn etwas mistrauisch.

  • Als das hübsche Mädchen ihn bemerkte, kam es auf ihn zu und hob grüßend die Hand. Dann schaute sie jedoch etwas zweifelnd drein und fragte Witjon nach seinem Begehr.
    Witjon hob ebenfalls seine Hand zum Gruß, blieb jedoch ein stückweit von der jungen Frau entfernt stehen.
    "Heilsa, mein Name ist Witjon."
    Er verbeugte sich kurz, richtete sich wieder auf und trat einen Schritt näher heran.
    " Ich wollte mir einmal die Koppel der Duccier ansehen. Es ist sehr schön hier, das Gelände ist sehr groß und bietet viel Platz für die guten Tiere.
    Allerdings war mir nicht bekannt, dass man auf dieser Koppel auch so schöne junge Damen dich entdecken kann."

    Witjon schmunzelte ein wenig, blieb ansonsten aber regungslos.
    Er war eher der ruhige Typ, der sich erst einmal in seiner Umgebung zurechtfindet und dann lebendiger wird, sobald ihm etwas vertraut ist.

  • Ein Germane war er zumindest schon mal, soviel war sicher und nett sah er auch aus. Sie kam mit Wilgar näher.


    „Ja die Duccier haben gute und wertvolle Tiere, da hast du Recht. Willst du welche kaufen?“


    Sie betrachtete ihn, er war noch nicht so alt und hatte ein freundliches Gesicht, wer mag er wohl sein und was mache er nur hier, sollte sie überhaupt mit ihm reden? Sie sah sich um ob nicht jemand von der Familie hier auftauchte. Es war schon seltsam das er so allein sich hier bewegte, sonst war zumindest Albin immer in der Nähe.

  • "Ein Pferd kaufen? Nein..."
    Witjon musste unweigerlich grinsen. Das war nun wirklich nicht sein Anliegen.
    Er war ja ganz neu hier, eigentlich wollte er sich nur die Casa ansehen, aber als er die Koppel entdeckte, konnte er nicht wiederstehen, einen Blick darauf zu werfen. Und wer war nun diese sympathische Schönheit?
    Er kam noch ein Stück näher, jedoch nur so, dass sie nicht verunsichert wurde oder Angst bekam. Immerhin kannte sie ihn nicht im geringsten und war offenbar noch recht jung.
    "Ich bin erst heute morgen in Mogontiacum angekommen."
    Die Sonne schien und Witjon betrachtete die zarten Gesichtszüge seines Gegenübers. Ihre Wangen waren durch die Kälte ein wenig gerötet und ihre Haare glänzten von den Schneeflocken, die sich darin verfangen hatten. Ihr Atem bildete kleine Wölkchen, wenn sie sprach und Witjon bemerkte entsetzt, dass er dabei war sie anzustarren. Er blinzelte, fuchtelte mit seiner Hand herum und meinte:
    "Darf ich deinen Namen erfahren?"
    Er lächelte sie verschmitzt an und strich sich mit der linken Hand durch die Haare. Wie peinlich...

  • „Dagny“


    Er hatte ihr ja auch nur seinem Vornamen genannt, warum sollte sie dann mehr verraten außerdem machte es ihr langsam spaß. Er schien wirklich nicht zu wissen wer sie war. Sie beschloss das Spiel weiter zu treiben und ihm im ungewissen zu lassen. Solange niemand dazu kam und es ihm verriet war es auch einfach.


    „Dies ist Wilgar, ein einjähriger. Er muss etwas bewegt werden und ich bin leicht genug dafür.“


    Sie war zwar dick angezogen doch langsam wurde es ihr doch zu kühl so ohne Bewegung, auch de Hengst schnaubte und eine Wolke stiegt von seinen Nüstern auf.


    „Wenn du willst bleib hier, ich mache nur meine Arbeit zu Ende dann bringe ich ihn wieder zurück in den Stall aber jetzt muss er bewegt werden.“


    Sie wartete nicht seine Antwort ab sondern wendete ihn und setzte den Weg über die Koppel fort. Ihr Zopf wippte auf ihren Rücken hin und her und nach einer weile waren beide so in ihre Arbeit vertieft das sie gar nicht mehr daran dachte das der junge Mann noch da war. Sie und ihr Hengst genossen dies Stunde sehr und von mal zu mal fanden sie besser zusammen und wurden eins.


    Etwas verschwitzt kam sie am ende wieder zu Witjon.


    „Du bist ja noch da“


    lachte sie ihn an, ihre Wangen waren rot vor Anstrengung und Kälte.

  • Dagny hieß sie also.
    "Äh ja, ich warte hier einfach..."
    Witjon wollte sie nicht von der Arbeit abhalten, weshalb er sich an den Rand der Koppel stellte und einfach zu sah, wie Dagny mit Wilgar ihre Runden drehte.


    Obwohl er eine dicke Hose und eine warme Tunika trug, wurde ihm recht schnell kalt. Er zog den Mantel, den er bis jetzt nur lose um die Schulter gehängt hatte, enger und befestigte die Fibel neu, sodass auch sein Hals besser gegen die Kälte geschützt war. Auch wenn er die bitteren Wintermonate gewöhnt war, so mochte er die warmen Sommertage viel lieber.


    Witjon dachte ein wenig über diese junge Frau nach. Sie muss eine Duccierin sein. Warum sollte sie sonst ein Pferd der Zucht einreiten? Oder war sie doch nur eine Sklavin, die im Stall arbeitete? Er würde der Sache auf den Grund gehen müssen...


    Als Dagny fertig war, kam sie zu ihm hin.
    "Natürlich bin ich noch hier. Wer könnte denn dem Gespräch mit dir schon aus dem Weg gehen?"
    Dann überlegte er kurz und sagte:
    "Hier, nimm meinen Mantel. Du bist sicher geschwitzt, da erkältest du dich sehr schnell."
    Er nahm seinen Mantel ab und hielt ihn Dagny lächelnd hin.

  • Zuerst zögerte sie doch dann stieg sie ab, nahm den Mantel und legte ihn sich um.


    „Danke“


    tatsächlich war sie verschwitzt und langsam spürte sie jetzt auch die kälte durch ihre Kleidung.


    „Ich muss ihn in den Stall bringen und abreiben, willst du mitkommen?“


    Sie sah ihn an, denn wenn nicht musste sie ihm ja gleich den warmen Mantel zurückgeben.


    „Wenn ich das nicht mache bekomme ich mächtig Ärger.“


    Was auch stimmte den wen Loki raus bekam das sie Wilgar ritt und einfach nass im Stall zurückließ, was sie nie tun würde, er würde ihr mehr als die Ohren abreißen. Sie war sich sowieso nicht so sicher was er zu ihren kleinen Arbeitseinheiten mit ihm hielt, bis jetzt hatte er sich nicht dazu geäußert, doch sie langweilte sich viel zu sehr um einfach rum zusitzen und nichts tun. Vielleicht sollte sie ihm fragen ob sie nicht mehr im Stall und bei den Pferden mitarbeiten durfte oder war das wieder einer Duccier nicht würdig? Egal jetzt war sei hier und tat ihre Arbeit.
    Sie nahm das Pferd also und ging mit ihm zum Stall.


    „Was machst du eigentlich hier, wenn du kein Pferd kaufen willst.“

  • "Ja gerne komme ich mit. Andernfalls bekommst du Ärger? Mit wem? Lando? Dem gehört die Zucht hier doch oder?"
    Witjon folgte ihr in den Stall.
    "Ich bin hier, weil ich Unterkunft gesucht habe. Ich möchte einen Betrieb in Mogontiacum gründen und damit der Freya Mercurioque beitreten. Mein Bruder schrieb mir, dass ich hier bestimmt gut unterkommen würde und, dass man mich freundlich aufnehmen würde. Ab heute wohne ich in dieser Casa. Wie lange das so sein wird weiss ich jetzt noch nicht."

  • „Den Duccia gehört die Zucht. Dein Bruder? Wer ist dein Bruder das er so etwas sagen kann?“


    Jetzt hatte er sie neugierig gemacht. Im Stall angekommen brachte sie den Hengst in die Box und begann ihn mit trockenem Stroh abzureiben, nach dem sie ihn abgesattelt hatte. Sie legte den Mantel ab und reichte ihm einfach auch etwas vom Stroh.


    „Hilfst du mir?“

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