Dagny grinste und hoffte das Harlif ihr den Spaß mit Witjon nicht verdarb. Sie verbeugte sich leicht vor ihnen und warf Harlif einen frechen Blick zu.
„Die Herren entschuldigen mich sicher, ich habe noch etwas zu erledigen.“
Irminar hatte für den Abend zum kleinen Familientreffen gebeten und so wie jetzt konnte sie da sicher nicht auftauchen.
Erst schaute ich doch sehr verdutzt drein, dann jedoch begriff ich.
" Ja, geh ruhig, deine Arbeit kann ja nicht ewig warten."
An Witjon gewand sagte ich noch.
" Gute angestellte sind schwer zufinden, nichtwahr?"
Auch Witjon war etwas verblüfft, dass Dagny sich plötzlich so fix aus dem Staub machte. Er konnte ihr nur noch einige Meter hinterher sehen, bis sie hinter der Hausecke verschwand.
Lächelnd drehte er sich zu Harlif um und meinte:
"Wie dem auch sei...äh Angestellte?"
Ja genau, Angestellte. Das erinnerte ihn daran, dass er noch zur Freya wollte.
"Angestellte du hast Recht! Entschuldige mich auch, ich muss dringend noch etwas erledigen, man sieht sich später!"
Seine letzten Worte rief er im Laufen nur noch über seine Schulter, als er Harlif allein auf der Koppel stehen ließ...
Hrhr nichts für Ungut, aber die beiden sehen sich ja in der Freya wieder. 
Völlig verdutzt und auf einmal allein stand ich nun auf der Koppel, zuckte mit den Schultern und lehnte mich an den Zaun um den Pferden zuzusehen.
Es war ein schöner Tag, die Sonne schien und es roch schon fast nach Frühling. Angenehm warm war es und die Vögel sagen in den Büschen und Bäumen, die Pferde auf der Weide genossen es mal nicht im Stall zu sein. Noch gab es kein frisches Grün aber lange würde es nicht mehr dauern.
Dagny saß auf der Unzäunung und sah den Tieren zu, unter ihnen war auch Wilgar der sich übte ein junger Hengst zu sein und von einer älteren Stute gerade eine hälftige Abfuhr bekam.
Sie lachte auf, sprang von ihrem Hochsitz und ging zu ihm. Wieder hatte sie die Haare zu einem dicken Zopf geflochten, hatte warme Hosen und eine wollene Tunika darüber an. Ohne den Zopf hätte sie wie einer der Stallburschen ausgesehen. Sie hole einen der letzen Äpfel vom Herbst aus der Tasche und streckte ihn ihm hin.
„Lass dich nicht ärgern, du wirst schon noch früh genug an sie rankommen, habe geduld.“
Sie streichelte ihm über den Hals.
"Wird er das?", fragte Loki mit hochgezogener Braue, als er durch das Tor zum Hrosgelände trat. Er hatte gerade Hermod in den Stall gebracht, das Werk des Tages war getan und so wusste er im Moment nicht viel mit seiner Zeit anzufangen, was sich allerdings wie gewöhnlich binnen Sekunden ändern würde. Er hatte Dagny erblickt und war still zu ihr getreten, ihr Faible für diesen Hengst ließ Loki schmunzeln...
Wiedermal kam ich zur Koppel um mir meine " Investition" anzusehen und siehe da, nichtnur meine Pferde fand ich hier.
Auf leisen Sohlen ging ich zum Zaun und sah zu wie Dagny mit ihrem Wilgar umging und ihn streichelte und wie Loki sich ebenfalls anschlich.
Irgendwas sagte sie ihm, aber genau verstehen konne ich es nicht.
" Sieh an wen man hier alles findet, nichtnur Pferde anscheinend."
Sagte ich um auf mich aufmerksam zu machen.
Ich zog mich auf die Umzäunung und blieb oben auf sitzten.
Eine Stute die recht neugierig war kam langsam näher und beschnupperte mich.
Ich streckte die Hand aus und streichelte ihre Nüstern.
" Na, braves Mädchen.
Wollst wohl ne kleinigkeit abgreifen, wie?
Tut mir leid, heute hab ich nichts dabei."
Als hätte sie mich verstanden, schüttelte die Stute die Mähne und zog wieder ab.
" Scheint heute launisch zu sein die liebe."
Sie legte ihren Arm um den Hals des Pferdes und legte ihren Kopf an ihn, sie lächelte und ihre Augen blitzen auf.
„Ja, warum sollte er nicht? Er ist stark und gut, mutig und auch wild und doch lernt er. Also was erwartest du mehr von ihm?“
Sie lachte Loki an, dann sah sie Harlif der sich auf die Umzäunung setzte, an genau die Stelle die sie eben erst verlasse hatte. Sie warf ihm einen schelmischen Blick zu.
„Das werde ich gerade dir nicht verraten, er kennt alle meine Geheimnisse und ich seine. Wenn du sie auch wissen willst müsstes du mir auch aus der Hand fressen."“
Sie sah zwischen den beiden Männern hin und her. Loki der sie immer wieder dazu brachte die Fassung zu verlieren und irgendwie schafft sie es in seiner Gegenwart immer etwas falsches zu sagen oder zu tun und Harlif, sie war gern mit ihn zusammen, er nahm sie ernst, brachte sie zum lachen und zum staunen und doch waren beide gar nicht so unterschiedlich.
„Es tut mir leid, Loki. Neulich auf dem Fest, das konnte ich dir noch nicht sagen.“
Mit kritischem Blick sah Loki Harlif an, als dieser plötzlich auftauchte. Kam in letzter Zeit ziemlich oft vor, und es ging normalerweise nicht darum dass er etwas von ihm wollte. Noch hatte Harlif bisher großes Interesse an der Hros gezeigt. Allerdings hatte sich das seit Dagnys Auftauchen gehörig geändert.
Stumm betrachtete er Wilgar, für ihn war vollkommen klar dass Wilgar nicht zur Zucht zu gebrauchen war, denn er war das was man ein reinrassiges Germanenpferd nannte: klein, untersetzt, mit dicken Beinen und mehr Pelz als Fell. Die Hros Duccia hatte lange gebraucht um die Pferde in soweit zu kreuzen als dass sie von dieser Art wegkamen, um beweglichere und schnellere Pferde, die dennoch dem Winter trotzen konnten zu züchten, und eine Linie mit diesem Hengst als Stammvater würde das Zuchtprogramm um Generationen zurückwerfen. Aber das musste er ihr ja nicht sagen...
"Na, wenn du meinst.", mit diesen Worten wandte er sich ab, es war ihm klar dass er hier störte, außerdem stromerte Albin hier noch irgendwo rum, was er immer öfter tat wenn Harlif das Gut betrat. Es war ja nicht so als wäre Loki der einzige dem das auffiel. Die Entschuldigung Dagnys ließ er in der Luft hängen, warum auch groß darüber reden?
Als Loki bisl argwöhnisch guckend an mir vorbei ging und kein Wort sagte zuckte ich mit den Schultern.
" Er ist scheinbar auch launisch, passt ihm wohl nicht ganz das ich nicht seinetwegen hier bin und so wie ich ihn kenne wird er irgendwen der Stallburschen oder so herschicken um aufzupassen."
Ich musste lachen.
Loki, stets misstrauisch, selbst alten Freunden gegenüber.
Ob er das mit der Investition wohl falsch verstanden hat? 
"Na wie gehts Wilgar?
Alles gut verheilt?"
Ich sprang vom zaun und ging langsam zu Dagny rüber.
Der Hengst schnaufte kurz auf und warf den Kopf in den Nacken, wendet sich um und tollte über die Weide. Dagny sah ihm lachend nach.
„Er will wohl vor dir angeben und zeigen wie stark er schon ist.“
Dann sah sie ihn an, sie war gut einen Kopf kleiner als er.
„Was hat dich hergetrieben, Loki wohl nicht sonst wäre er nicht so angedampft. Ich wollte mich bei ihm entschuldige aber er hat es einfach übergangen…na dann eben nicht.“
Was sie auch machte, sie konnte es ihm einfach nicht recht machen, langsam hatte sie sich dran gewöhnt. Jetzt sah sie zu Harlif auf, in sein Gesicht und sie freute ihn zu sehen. Eigentlich freute sic sich immer ihn zu sehen doch hier draußen war es ganz anders, sie warenallein und bis jetzt war auch noch kein Aufpasser zusehen.
Ich sah Wilgar zu wie er rumsprang und rumtollte.
" Ja scheint so, er hat sich aber auch gut erholt und geniesst nun die neue Freiheit hier auf der Koppel."
Ja es schien wirklich so das der Hengst es richtig genoss.
In Gedanken versunken wurde ich von Dagny aufgeschreckt.
" Was... oh, ja.......
Ich bin eigentlich wegen der Pferde hier, die ich mir ja reserviert habe.
Aber wenn ich ehrlich bin habe ich auch gehofft dich hier zu finden, ich weiss ja das du oft hier bist und mit Wilgar auf der Koppel läufst.
Und Loki, naja er is so, vergiss es lieber, dem kannst du es nie recht machen, egal wielange und wie oft du es versuchst, ich hab es schon vor einer ganzen Weile aufgegeben und überhöre oder ignoriere manches von ihm einfach.
Er ist kein leichter Mensch, weswegen er ja auch den Beinamen Loki hat.
Das hatte man schon früh erkannt."
Was ja auch stimmte, schon von Kinds an hatte er Probleme gemacht und meinte irgendwie immer alles besser zu wissen was meist Ärger hervorgebracht hatte. 
Ich sah Dagny an, sie sah heute in dem Licht besonders schön aus.
Der leichte Wind lies ihr Haar ein wenig wehen und die Sonne funkelte im Haar und auf der Haut.
Sie war wirklich ein Geschöpf was einzigartig war und wenn man an die Geschichte der Helena und Troja dachte, könnte man meinen sie sei wiederauferstanden, für solch eien Frau lohnt sich ein Krieg . 
Sie spürte seinen Blick auf ihr und war sich nicht ganz so sicher was er in ihr sah und warum seine Augen so funkelten, das war ihr bei ihm schon öfters aufgefallen. Es gefiel ihr aber wenn er sie so ansah, obwohl es ihr die röte ins Gesicht trieb, wie auch jetzt und sie sah weg.
„Ja, du hast sicher recht und ich versuche ja auch es zu ignorieren, doch ist es nicht einfach, ich kann auch einfach meinen Mund nicht halten. Ich habe doch nur eine Spaß gemacht, warum war sie nur so angefressen und er so sauer auf mich? Ich versteh das ganze nicht.“
So was lies ihr keine Ruhe, sie hatte doch nicht vor jemandem weh zu tun oder gar zu beleidigen. Immer wieder verstand man sie falsch und machte ihr Vorwürfe. Sie wendete sich ab und wischte sich mit der Hand schnell über die Augen. Sie hatte eine Klos im Hals.
Sie tat mir nun ein wenig leid und mir fielen keine Worte ein die ich nun sagen könnte.
Ich trat näher und legte ihr sanft beide Hände auf die Schultern um sie ein wenig an mich heran zu ziehen.
" Es ist nicht fair dir Vorwürfe zu machen.
Du kommst aus einer anderen Welt, bist noch jung und es ist alles ein wenig neu für dich.
Ich hatte auch anfangs meine Probleme mich hier zurecht zu finden, aber du wirst das auchnoch meistern."
Ich legte alle ruhe die ich aufbringen konnte in diese Worte in der Hoffnung das davon ein wenig auf Dagny überging.
" Mach dir nichts daraus, jeder sit wie er ist und das ist gut so.
Man sollte sich ein wenig anpassen, aber niemals vergessen woher man kommt und wer man ist, das wäre Verrat an sich selbst."
Ich drehte sie zu mich um und hob sanft ihr Kinn an.
" Bleib wie du bist Dagny.
Denn so mag ich dich und so bist du wirklich.
Änder dich nicht um der anderen Willen, sondern nur um deinerselbst willen."
Wieder strahlte die Sonne schön auf ihre Haut und ihre Ausstrahlung funkelte mich an.
Als er ihr so die Hand auf Schulter legte hätte se am liebsten sich in seien Arme geworfen und geweint, so riss sie sich aber zusammen. Es gehörte sich nicht und warum stellte sie sich nur so an wegen Loki? Er hatte doch recht, sie konnte doch auch manches gar nicht wirklich wissen und warum sollte sie sich immer anpassen, warum nicht mal die anderen an sie?
Sie sah zu ihm auf und in seine Augen die so tief und voller Ruhe waren.
„Es ist nicht, der Wind ist heute etwas scharf.“
Sie lächelte ihn an
„Ich werde mich nicht verändern egal was er oder auch jemand anderes sagte. Ich bin eine frei geborene Germanin und ich werde nie eine so hochnäsige und eingebildet Römerin.“
Sie schüttelte sich, schon diese Vorstellung brachte sie zum lachen
Ich lächelte, sie war stark.
" Das freut mich das du nicht so sein willst.
Ich bin zwar der Duumvir der Stadt und dem Kaiser sowie dem Legaten bis zum Tode verpflichtet, jedoch bin und bleibe ich Germane.
Und was Loki angeht, du bist eine geborene Duccier, er Adoptiert.
Du trägst den Namen seit deinem lebensanfang, nur wusstest du es bisher nicht."
Ich grinste leicht und zwinkerte, das dürfte sie ziemlich aufheitern.
" Wollen wir ein stück gehen? Ich vermute das es nicht lange dauern wird bis ein " Aufpasser" oder dergleichen bald hier auftauchen wird.
Es dürfte selbst Loki aufgefallen sein das ich neuerdings öfters hier bin seit du da bist.
Das dürfte Argwohn wecken."
Sie warf den Kopf in den Nacken und lache ihn an.
„Ja, was kann er mir schon und außerdem ist Irminar mein Mentor und nicht er und der ist mein direkter Cousin.“
Sie nickte ihm zu und wand sich zum Tor der Koppel.
„Wegen mir? Weswegen kommst du wegen mir öfters her?“
Sie drehte ich um in Richtung des Hauses, ob schon jemand zu sehen war.
„wir machen doch gar nichts, warum sollte da ein Aufpasser kommen? Oder…“ jetzt lachte sie ihn frech an. „ Lässt du von deinen guten Vorsätzen ab und wirst zum Wilden der mich an den Haaren packt und verschleppet, hatte ich doch recht auf dem fest?“
Sie machte einen Satz und lief spielerisch weg, drehte sich um zu ihm und lief rückwärts weiter als sie das letzte sagte. Ihre Augen blitzen frech und verspielt auf und sie grinste ihn an
Als sie so vor mir wegrannte sah sie noch bezaubernder aus.
Gerne lies ich mich auf das Spiel ein, langsam bewegte ich mich auf sie zu.
" Ein wilder bin ich also für dich?
Na dann zeig ich dir mal was wild ist."
Ich begann hinter ihr her zu rennen und versuchte sie zu packen in einer spielerischen Art.
Sie wich immer leicht und lachend aus und entkam mir immer knapp.
Doch irgendwann schaffte ich es und bekam sie zu packen und schloss sie erstmal in meine Arme.
" So wild muss man garnicht sein um dich zu fangen."
Ich keuchte ein wenig.
" Man muss nur gute ausdauer haben"
Ich lachte und schaute ihr in die Augen, ihr Haar duftete nach Frühling und ihre Haut fühlte sich samt und weich an.
Faszinierend.
Er rannte hinter ihr her. Sie jauchzte auf und versuchte sich im zu entziehen, anfangs gelang es ihr auch und sie neckte ihn sogar damit.
„Na schon aus der puste, alter Mann. Wo ist den deine Wildheit geblieben, ihr Männer werdet weichlich im römischen Reich.“
Nur leicht war ihre Abwehr als er sie dann doch packte und festhielt. Seine nähe, der Geruch des Mannes, alles das kam wie ein Schlag auf sie zu und sie spüre das ihre Knie wich wurden. Jetzt war sie gefangen und ein schüchternes Lächeln lag auf ihrem Gesicht, das wohl nicht nur vom laufen erhitzt war. Mit einer weichen, nicht zu abweisenden sondern eher bedauernden Bewegung löste sie sich von ihm und seiner Umarmung.
„Wenn Irminar mich so mit dir sieht wird er dir den Auftrag geben wirklich den Kerker zu bauen und du wirst es ja nicht ablehnen.“
Lachte sie jetzt wieder frech.
„Oder er wird erst mich verhauen. Er wacht über mich als ob ich seine kleine Schwester wäre.“
Alter Mann????
Weichlich????
Dieses Mädel hatte echt feuer und wusste echt manchmal nicht was ihr über die zunge schlüpft.
" Nunja, für ihn bist du halt die einzige richtige Verwandte noch.
Also lebende Verwandte.
Er fühlt sich halt für dich verantwortlich, was ich durchaus ......nachvollziehen kann."
Ich fand es schade das die Umarmung nur so kurz gedauert hatte, aber recht hatte sie, bessere wäre es wenn man uns so nicht erwischt.
Ich strich ihr eine Stähne aus dem Gesicht und lies meine Hand langsam an ihrer Wange entlanggleiten.
" Du bist halt was besonderes......"
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