• Dumpfe Klänge drangen aus dem Tempel des Saturnus am Fuße des Forums, bahnten sich ihren Weg hinaus durch die geöffneten Türen, mitten in die Stadt hinein, zogen vorbei an den Ohren zahlreicher Zuschauer, die gekommen waren, den Saturnus an diesem Tage zu feiern, wie es ihm zustand. Neben diesen dumpfen, monotonen Schlägen der Trommel drang nur der Schein der Flammen aus den Feuerschalen aus dem Tempel hinaus, und höchstens jene, welche direkt vor dem Gebäude und mit Sicht durch die große Pforte hindurch standen, höchstens jene sahen ab und an eine Gestalt durch die Cella umhergehen, doch auch sie konnten nur wenig erkennen, ward ihr Blick doch zuerst die Stufen hinauf gerichtet und streifte somit für gewöhnlich nur die Dunkelheit, welche sich unter dem Dach des göttlichen Hauses dahinzog. Im Tempelinneren wurde in eben jenem Augenblick ein kleineres Abbild der imposanten Statua des Saturnus mit Öl gelsalbt, welches einen intensiven Duft nach Costoswurzel verströmte, der sich mit dem schweren, süßlichen Geruch der Styrax-Räucherung vermischte und so zu einer gleichermaßen anregenden wie entspannenden Atmosphäre beitrug. Flavius Gracchus, seines Zeichens Sacerdos publicus und für das Gelingen des heutigen Kultaktes verantwortlich, nahm ein weiches, ledernes Tuch entgegen, und rieb mit bedächtigen, langsamen Bewegungen die Statue damit ab, rieb das kostbare Öl sorgsam in den weichen Stein. Der Duft, Costus wie Styrax, welchen er tief einsog, berauschte ihn regelrecht, ließ seine Sinne die Umgebung ein wenig langsamer wahrnehmen, als sie tatsächlich an ihm vorüber zog, ließ ihn den Fluss der Zeit beobachten, wie dies sonst nur mit dem Dahinfließen eines Flusses möglich war. Tempeldiener brachten die dunkelgrünfarbene Tunika herbei, welche dem Saturnus um den Körper gelegt und verschlossen wurde, sodann wurde ihm die Toga, von gleicher Farbe und mit goldenen Fäden durchwirkt, um die Schultern und in Falten gelegt. Zum Abschluss nahm Gracchus einen Kranz aus Lorbeer, eben von jener Art wie ihn an diesem Tage alle anwesenden Sacerdotes trugen, und bettete ihn auf dem Kopfe der Statue. Die Trommeln wurden nun in schnellerem Takt geschlagen, während die Priester begannen den Namen des zu feiernden Gottes zu preisen, ein ums andere mal, in schier endloser Wiederholung, in forwährender Iteration.
    "Saturnus! Saturnus! Saturnus! Saturnus! Saturnus!"
    Einzig Gracchus fiel die Aufgabe zu, mit erhobenen Armen und zum Himmel gewandten Handflächen Saturnus, einen der ältesten unter den Göttern, anzurufen und ihn um seine Aufmerksamkeit und Gunst für das ihm zu Ehren gehaltene Opfer zu bitten. Doch Gracchus' Worte gingen unter im Ton der Trommeln und der Litanei der Sacerdotes.
    "Saturnus! Saturnus! Saturnus! Saturnus! Saturnus!"
    Als Gracchus seine Arme senkte und sich umwandte, hoben die Sklaven die auf einer offenen Sänfte stehenden Statue an und trugen sie langsam aus dem Tempel hinaus, gleitet von jenen Sklaven, welche die Trommeln schlugen. Die Sacerdotes folgten, unter ihnen Gracchus, sich jeden einzelnen Schrittes mehr bewusst als allem anderen, den verklärten Blick starr geradeaus auf den vor ihm schwebenden Saturnus gerichtet und nun ebenfalls wie die übrigen Priester den Namen des Gottes in fortwährendem Gemurmel preisend. Bevor das Volk sich der Prozession anschließen konnte, wurden die Opfertiere in den Zug geführt, drei weiße Widder, deren Fell mit kleinen Metallspänen gespickt war, so dass es im Licht der weichen Wintersonne silbrig glitzerte, deren prächtige Hörner und Hufe goldfarben glänzten, und deren Augen mindestens ebenso verklärt dreinschauten, wie jene der Priester. Da die Prozession nur das Forum umschritt, vom Tempel des Saturnus aus an der Basilica Iulia, dem Atrium Vestae und Porticus Neronis vorbei zog, einmal das Amphitheatrum Flavium umrundete und zwischen der Basilica Aemilia und den Kaiserforen hindurch zum Tempel des Saturnus zurückkehrte, war keine Eile gefordert und keine Eile gegeben.

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  • Durus stand vor dem Tempel in der ersten Reihe, denn er war Magistratus. Er fuhr mit der Hand über den Purpurstreifen an der Toga, als die Pforten des Tempels geöffnet wurden. Drinnen konnte man das unheilvolle Trommeln hören, außerdem spiegelte sich das Feuerflackern in der Dunkelheit des Tempels an den Wänden wider.
    Schließlich erkannte der Aedilis einen Mann im Innern, was wohl Flavius Gracchus sein musste. Zumindest war dieser für die Feier verantwortlich, wie Durus wusste.
    Nach einer schier unendlichen Zeit kam die Prozession aus dem Tempel. Der Statue des Saturn folgten Opfertiere, Gracchus und die anderen Priester - alle mit einem höchst verklärten Gesichtern. Man konnte glauben, sie hätten gerade einen Gott leibhaftig gesehen, aber der Geruch, der von ihnen ausging, ließ eher auf berauschende Kräuter schließen - soweit man den Geruch einem Kraut zuordnen konnte.
    Durus folgte den Priestern, als sich der Zug fortbewegte...

  • Vic hat den Anfang der Zeremonie verpasst. Am Vortag seines wegen des Feiertags freien Tages hatte er sich mal wieder ein ziemlich lange Nacht gegönnt. Nach einem längerwährenden Aufenthalt im Lupanar hatte er zuhause mehr Becher puren Wein geleert, als es für den Kopf am folgenden Tag gut ist. Aus diesem Grund hat es nach dem Aufstehen dann wieder etwas länger gedauert, bis er einigermaßen festtagstauglich auf den Beinen ist. Er erreicht die Rostra als der Anfang der Prozession irgendwo beim Amphitheater ist und spart es sich den ganzen Weg hinterher zu laufen. Immerhin würde das Opfer am Saturntempel stattfinden. Deshalb wendet er sich direkt zum Tempel des Saturn, der am Kopf des Forums und am Fuß des Kaptiols gelegen ist, und wartet dort.

  • Wie schon fast üblich stand ich bei solchen Veranstaltungen ziemlich weit hinten. Ich verhüllte meine Gestalt mit einem schwarzen Mantel und einer Kapuze, welche mein Gesicht in Dunkelheit hüllte. Lässig lehnte ich an einer Ecke und beobachtete das ganze Schauspiel amüsiert.


    Irgendwie war es schon interessant wie sehr die Römer doch an ihren Traditionen und Göttern hingen, andererseits aber auch jeden Luxus in Anspruch nehmen wollten, egal ob er ihren Traditionen entsprach oder auch nicht.


    Doch das war nicht das was mich interessierte, vielmehr ruhten meine Augen auf einer ganz bestimmten Person.....

  • Die frische Luft war es, im Winter tatsächlich auch mitten in der Stadt einigermaßen frei von Gerüchen, welche Gracchus die Sinne während der Prozession wieder klärte. Spätestens, als sie das flavische Amphitheater umsschritten, kehrten seine Gedanken zurück in rationale und geradlinige Bahnen, und er konzentrierte sich auf die vor ihm liegende Aufgabe. Als König des goldenen Zeitalters, in welchem der Ertrag nicht gesäht, sondern nur geerntet werden musste, entthront und von seinen eigenen Kindern in Ketten gelegt, fristete der uralte Saturnus sein endloses Dasein. Der heutige Festtag galt nicht, wie die Saturnalien, der Erinnerung und Feier des längst vergangenen goldenen Zeitalters und des Saturnus als dessen Regent, sondern einzig des Gottes selbst. Bis zum Tempel hatte Gracchus noch genügend Zeit, seine Konzentration wiederzufinden und das weiter andauernde Murmeln des Namens half nicht nur dabei, sondern auch sich auf das Opfer einzustimmen. Am Ende des Forums und Beginn der Straße hinauf auf den capitolinischen Hügel stand jener Tempel, in dessen Keller Saturnus über das Aerarium Populi Romani, den römischen Staatsschatz, wachte. Nachdem die Prozession dort zum Stillstand gekommen, die Statue postiert, die Trommeln verstummt, die Partizipierenden symbolisch gereinigt und zur Ruhe aufgefordert worden waren, folgten die rituelle Darbringungsformel und Handwaschung. Gracchus bemerkte, dass seine Hände noch immer ölig von der Salbung der Statue waren, doch hinsichtlich der rituellen Bedeutung des Öls war dies unbedenklich. Während junge Knaben begannen auf ihren Tibiae zu spielen, weihte Gracchus die Widder neben dem steinernen Altar mit Wein und Mola Salsa. Schließlich nahm er eine pergamentene Rolle entgegen, entrollte diese, wandte er sich der Menge zu und verlas das uralte Gebet.

    "Himmlischer Vater, großmächtiger Titan, höre,
    Großes Lob von Göttern und Menschen, welche alle dich verehren:
    Du, der du über mannigfaltige Weisheit verfügst, so rein und stark,
    Zu dem Vollkommenheit wie Vergehen gehören.
    Dir erliegen all die Formen, welche gar stündlich sterben,
    Durch dich gedeihen sie, wenn ihr Leben du ihnen einhauchst.
    Die Welt so unermesslich in unaufhörlichem Kreis,
    Durch deine Macht umfasst so stark und unbeschreiblich.
    Vater der gewaltigen Ewigkeit, Göttlicher,
    Oh mächtiger Saturnus, vielfaltige Sprachen sind in dir:
    Die Blüte der Erde und des gestirnten Himmels,
    Gatte der Rhea, und Prometheus Weisheit.
    Geburtshelfer der Natur, ehrwürdige Wurzel,
    Aus welcher die mannigfaltigsten Formen des Seins erwachsen.
    Kein anderer kann deine Macht umfassen,
    Verbreitet in allem, aus welchem die Welt entsteht.
    Oh, größtes aller Wesen, von scharfsinnigem Verstand,
    Glückverheißender, höre die heiligen Gebete wohlgeneigt;
    Den sakralen Riten wohne wolhlwollend bei,
    Und gewähre ein schuldloses Leben, ein gesegnetes Ende."

    Der Sacerdos publicus zog das Opfermesser und strich allen drei Böcken der Reihe nach vom Nacken bis zum Schwanzansatz. Sodann reichte er die Klinge dem Victimarius weiter. Die Trommeln setzten wieder ein, schlugen in schneller Folge, steigerten sich zu einem Wirbel, nur um schließlich mit einem Schlag zu verstummen.
    "Agone?" Der Schlächter hob das Messer um seiner Frage Nachdruck zu verleihen. Gracchus holte tief Luft.
    "Age!"
    Ein schneller Schnitt schlitzte den Bauch des Tieres auf, Blut floss in Mengen und der Bock brach ohne eine weitere Regung ein. Während dem Opfer durch einen Popa die Eingeweide noch entnommen wurden, trat der Victimarius bereits an das zweite Tier heran und die Zeremonie wiederholte sich. Auf das Agone? folgte das Age! und auch jener Widder fiel, stark aus der frischen Schnittwunde blutend, zu Boden. Auf ein drittes Agone? folgte ein drittes Age! und als der letzte Bock bereit war, ihm die Vitalia zu entnehmen, lagen die Innereien des ersten schon in den Opferschüsseln und wurden Gracchus angereicht, welcher eingehend ihren Zustand prüfte.

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  • Die junge Flavia Minerva stellte sich neben Lucius Germanicus Maximianus. Obwohl sie sehr beeindruckt von Rom war und am ersten Tag ihrer Anwesenheit ein so pompöses Fest beobachten durfte, fühlte sie sich dennoch allein und suchte Anschluss... oder zumindest Freunde... Vielleicht würde er sie beachten... auch wenn er abwesend schien...

  • Auch Sabina hatte sich hier eingefunden und sah zu was der Priester machte. Sie war etwas später gekommen und hatte einen Teil der Zeremonie leider verpasst. Leise seufzte sie deswegen weil es sie doch etwas ärgerte, aber ihre Sklavin hatte mal wieder getrödelt und so war es ja auch kein Wunder, dass sie zu spät kam. Viele Leute standen wie immer hier rum und sie drängelte sich ein kleines Stückchen nach vorne um auch etwas sehen zu können, denn das war ja immer ihr gutes altes Problemchen.
    Gespannt sah sie dem Opfer zu und wartete darauf, dass das Opfer auch angenommen wurde. Vielleicht sah sie hier ja auch ein paar bekannte Personen, aber auf den ersten Blick erkannte sie nimanden. Lynn war wie immer ziemlich gelangweilt und sie war langsam wirklich am überlgen der Sklavin mal ein wenig mehr Respekt beizubringen.

  • Nur ein paar dunkle Locken waren zu sehen, ihr Gesicht lag im dunklen des Umhanges der sie vor Blicken schütze.
    Auffallend war nur der nubische Sklave der hinter ihr stand und somit ihre zarte Figur betonte.
    Abseits von dem Trieben der Masse beobachtet sie ruhig das Ritual.


    Ein Fest der Römer, öffentlich, für jeden zugänglich. Mal was anderes

  • Obwohl Gracchus die Vitalia bis ins letzte Detail prüfte, war das Ergebnis jener Prüfung für den Verlauf des Opfers eher nebensächlich und einzig für die Collegien interessant, welche sich im Falle des Missfallens der Gottheit in den folgenden Tagen damit würden mehr oder minder intensiv befassen müssen. Doch die Innereien der drei geopferten Widder waren ohne Makel, der Aufwand für die Priester somit gespart, und Gracchus hob die Hände zum wartenden Volk hin.
    "Der himmlische Saturnus, Vater der Götter, Vater der Erde und allen Wachstums, König des goldenen Zeitalters und Schützer des Imperiums, nimmt das Opfer des römischen Volkes gerne und wohlwollend an! Litatio!"
    Während eine Woge der Erleichterung durch die Menge brandete, entzündete ein Sklave das Feuer in der bronzenen Schale auf dem Opferaltar. Ein scharfer Windhauch fegte über das Forum und fachte die Flammen an, als Gracchus die dem Gott zustehenden Fleischteile mit Mola Salsa bestrich und sie ihm damit noch einmal explizit als Gaben weihte.
    "Wie es Dir zusteht, göttlicher Saturnus, diese Gaben für Dich, mannigfaltige Wurzel des Seiens, Bewahrer der römischen Schätze, über und unter der Erde, wie es Dir zusteht, an dem Dir geweihten Tag, welcher der Deinige ist, diese Gaben für Dich!"
    Der Geruch des verbrennenden Fleisches vermischte sich mit dem Duft der Styraxkörner, welche Gracchus zwischen den einzelnen Fleischstücken immer wieder über das Feuer streute, und welche in großen Räucherbecken vor den Stufen des Tempels nun exzessiv von den Ministri verbrannt wurden. Die Nasenflügel des Sacerdos bebten unter dem grauen Rauch, der eingeatmet erneut seine Sinne verwirrte, nicht nur belebt durch das berauschende Harz, sondern gleichzeitig dumpf und benebelt von dem Brandgeruch. Eher in Routine versinkend, denn bewusst, schloss Gracchus das Opfer nach der Verbrennung der Vitalia ab. Die Böcke waren längst zerlegt und das restliche Fleisch in die Tempelküche gebracht worden, um dort gekocht und zubereitet zu werden für den Verkauf an das Volk.
    "Bürger Roms, Söhne und Töchter der Götter! Wie es Saturnus zusteht an diesem Tag zu speisen, so seid auch ihr geladen, an seiner Tafel zu partizipieren und ihn zu ehren, wie es eure Pflicht ist, wie es ihm zusteht!"
    Seitlich des Tempels, wo sie seit einiger Zeit schon gewartet hatten, traten nun Sklaven hervor, in ihren Händen große Körbe mit frisch gebackenem Brot oder hölzerne Tabletts mit Tonbechern voll verdünntem Wein. All jenen Bürgern, welche dem zwanglos feierlichen Teil des Opferfestes noch beiwohnen wollten - und dies waren die meisten, kamen viele doch hauptsächlich deswegen - teilten sie die Gaben aus. Wenig später wurde auch das Fleisch herbeigebracht, welches an diesem Tag zum Verkauf bereitgestellt wurde.



    Sim-Off:

    WiSim, Cultus Deorum: Brot, Wein und Opferfleisch: Fest des Saturnus.

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  • Durus erreichte ebenfalls erneut den Tempel und lauschte den Worten des Flaviers. Er war wirklich der geborene Priester - mit vollem Einsatz dabei, stets korrekt, seine Opfer gingen nie schief.
    Als die Böcke zusammenbrachen, lief Blut in Strömen und der Tiberier fragte sich, was für einen Togaverbrauch ein römischer Priester wohl hatte - dann kehrten die Gedanken zurück zu Saturnus, der hoffentlich nicht nur den Staatsschatz, sondern auch den Hausschatz in der Villa Tiberia bewachte.
    Als endlich zu Tisch gebeten wurde, sah sich Durus um, ob er irgendein bekanntes Gesicht sah. Den Quaestor erspähte er, sonst viel Pöbel - auffällig viele in Mänteln! Es war zwar inzwischen ein wenig kühler, doch so kalt?

  • Zitat

    Original von Flavia Minervina
    Die junge Flavia Minerva stellte sich neben Lucius Germanicus Maximianus. Obwohl sie sehr beeindruckt von Rom war und am ersten Tag ihrer Anwesenheit ein so pompöses Fest beobachten durfte, fühlte sie sich dennoch allein und suchte Anschluss... oder zumindest Freunde... Vielleicht würde er sie beachten... auch wenn er abwesend schien...


    Ich bemerkte erst spät, das jemand neben mir stand, zudem noch eine hübsche junge Frau. Im ersten Moment schreckte ich fast ein wenig auf, fasste mich aber schnell wieder. Freundlich grüßte ich:


    "Salve, was macht eine so hübsche Dame wie du so weit hinten beim Pöbel der Stadt?"


    fragte ich direkt und gerade heraus, doch konnte ich mir ein freundliches Lächeln nicht verkneifen.


    Zeitgleich zog ich aber auch meinen Mantel vorne näher zusammen um ihr nicht schon gleich meine Praetorianerrüstung zu zeigen, die sie villeicht etwas abschrecken würde. So zog ich es einstweilen noch vor als unbedeutender Civis der großen Stadt Rom zu gelten......

  • "Vielleicht nicht auffallen und die Eindrücke wirken lassen..."


    Minervina lächelte und musterte ihn ein wenig...


    "Ihr braucht euch nicht zu verstecken, ich habe eure Prätorianerrüstung schon gesehen... und nein... das schreckt mich nicht ab... schließlich braucht euch Rom. Die Rüstung solltet Ihr immer mit Stolz tragen."


    Sie blickte wieder auf die Menge und atmete tief durch...

  • Man konnte Minervina ihre patrizische Abstammung ankennen. Ihre Körpersprache und ihre Art zu sprechen ließen dies deutlich erkennen. Obwohl sie meine Rüstung ansprach, zog ich den Mantel weiterhin vorne zu, die Kapuze jedoch streifte ich ab:


    "Du bist patrizischer Abstammung, nicht wahr. Und ja, ich trage diese Rüstung mit stolz, denoch muss nicht jeder auf der Stelle sehen können das ich Praetorianer bin."


    Ich musterte sie eingehend, drehte meinen Blick aber anschließend ebenso wieder auf die Menge und dabei auf eine ganz bestimmte Person.....

  • Zitat

    Original von Flavia Minervina et Lucius Germanicus Maximianus


    Nach dem gelungenen Opfer wandte sich auch Gracchus dem Opfermahl zu, auch wenn ihm der Sinn nicht nach belangloser Konversation stand, pochten hinter seinen Schläfen doch noch die Nachwirkungen des Styrax. Er ließ sich einen Becher Wein reichen und mischte sich unter die Menge, als ihm eine Person ins Auge stach, deren Anblick ihm beinahe das Herz aussetzen ließ. Zuerst glaubte er einer Täuschung der Sinne zu erliegen, hervorgebracht durch die berauschenden Dämpfe der Räucherung, doch je näher er dieser Person kam, desto deutlicher wurde, dass dies kein Trugbild war. Sie sah aus wie ihre Mutter, wie seine Mutter, wie er jene in Erinnerung behalten hatte aus der Zeit, in welcher er Rom, nach Achaia geschickt, verlassen hatte. Minervina war zu einer Schönheit herangereift seit er sie zuletzt gesehen hatte. Dies mochte bei der Bestattungsfeier ihres Vaters gewesen sein, damals, als er auch Lucullus zum letzten Male gesehen hatte, bevor jener ebenso wie er nach Rom zurückgekehrt war. Sie war eine Fremde für ihn gewesen und doch war sie an seiner Seite geschritten, wie eine Schwester, wie die Schwester, die sie war. Sie war auch hier und heute eine Fremde für ihn und doch war sie auch heute seine Schwester. Gracchus trat auf Minervina zu, welche im Gespräch mit einem Mann inbegriffen war.
    "Verzeih."
    Die Entschuldigung galt dem Gracchus unbekannten Mann, welchen er mit schnellem Blick vom Haaransatz bis zu den Fußsohlen musterte und irgendwie seiner Schwester zuzuordnen versuchte, jedoch weder Erinnerung noch Zusammenhang in seinem Gedächtnis fand. Im folgenden war dieser Mensch ohnehin nur noch nebensächlich.
    "Minervina, welch eine Freude, dich wohlauf zu sehen. Seit wann bist du in Rom?"
    Ein feines Lächeln kräuselte Gracchus' Lippen und täuschte über seine große Verwunderung über diesen Umstand hinweg.

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  • Ich sagte nichts, sondern deutete lediglich eine Verneigung an, als mich Gracchus unhöflich abservierte.


    Zudem trat ich einen Schritt zur Seite und murmelte nahezu unhörbar vor mich hin:


    "Typisch Patrizier. Halten sich für etwas besseres."


    Wieder zog ich den Umhang zu, sodass ich schon beinahe wie ein Mann aus dem Pöbel aussah und unter jenem aus Kreisen zu kommen schien über die man lieber nicht sprach. Um damit dies auch so blieb hängte ich den Umhang vorne zu und wartete erst einmal ab. Schließlich musste ein Praetorianer ja nicht als solcher zu erkennen sein......

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Den Quaestor erspähte er, sonst viel Pöbel -


    Sein Blick schweifte hin und wieder entspannt durch die Menge und er meinte einmal sogar seine Nichte entdeckt zu haben. Ein andermal entdeckte er den Aedilen und als sich ihre Blicke trafen, nickte er ihm freundlich grüßend zu. Irgendwie war hier doch vieles anders als in Germanien und wenn er sich doch auch an vieles nicht gewöhnen konnte irgendwie, so war es doch nicht unangenehm.

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