• "Nun, das sollte das KLeinste Problem sein. Ich verfüge über ein paar Grundstücke und sonst über die nötigen Verbindungen um Dir eines zu besorgen. Ich würde im Appenin empfehlen. Entweder hier gleich oder etwas weiter südlicher, Richtung Tarracina," antwortete er fast sogleich darauf und schmunzelte.

  • Theodorus muss sich ehrlich eingestehen, dass er sich weder in den Appeninen noch in Tarracina auskennt. Von Letzterem hört er gerade sogar zum ersten Mal. Aber was Theodorus nicht weiß, muss Fuscus noch lange nicht wissen.


    "Tarracina meinst du... - wie ist denn die Transportlage dorthin?"

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  • Er überlegte kurz und suchte dann eine Karte. "Siehe hier," meinte er. "Die Via Appia führt genau dorthin. Aber auch ein Hafen steht der Stadt zur Verfügung und man kann den Transport bequem über den Seeweg machen."

  • Der Grieche studiert die Karte mit nachdenklicher Mine. Nebenbei murmelt er ein wenig vor sich hin. Es scheint sich um eine sehr anstrengende Form von Nachdenken zu handeln, in die Theodorus da vertieft ist.


    Dann schaut er wieder zu Fuscus auf.


    "Sag mal, wie ist denn der Boden da...? Wachsen da eventuell Oliven...?"


    So langsam wird die Idee konkreter...


    "Sag mal, meinst du, du könntest auch ein Grundstück besorgen, auf dem schon Olivenbäume stehen. Am besten alte und von einer guten Sorte..."


    Wenn man sich eine Ölpresse zulegt, kann ein Hain dazu eigentlich auch nicht schaden...

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  • Er schmunzelte leicht und nickte. "Hier an den Berghängen wachsen sogar sehr viele Oliven. Das Klima und der Boden scheinen dafür sehr geeignet. Ich kann mich kundig dazu machen, wie weit da Grund zu verkaufen ist, allerdings wird es ein Privatverkauf werden, sei denn, Du hast Interesse vom Staat Land zu nehmen." Er war sich jedoch gerade nicht sicher, ob da Staatsland in der Gegend zum Verkauf stand.

  • Theodorus hört dem Patron aufmerksam zu. Vor allem die Aufsicht auf sehr gute Böden und Oliven erfreut ihn. Zum Thema Grunstücke winkt er jedoch beschwichtigend ab und meint:


    "Ach was, so eine Mühe musst du dir nicht machen. Ich will ja nur einen kleinen Hain für die kleine Presse, nicht gleich eine riesige Plantage mit 10000 Arbeitern aufziehen und das Öl in alle Welt verkaufen. Lieber einen kleinen Betrieb mit wenig aber hochwertigen Ertrag."


    Ergänzend fügt er hinzu:


    "Und was, wo man ab und zu hinfahren und die Natur genießen kann. ;)


    Also, ein kleineres Feld würde mir schon reichen. Am besten ein privater, bereits gepflegter Hain."


    Theodorus kennt sich auch nicht so mit dem Landrecht in Italia aus aber er kann sich schwer vorstellen, dass ager romanus an Ausländer verkauft werden kann.

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  • Er nickte und dachte eine Weile nach, dann nahm er eine Tabula und füllte diese aus, reichte sie an seinen Klienten. "Geh mit dieser zu der oben angegebenen Adresse," meinte er, nahm sie aber noch einmal zurück um in das von ihm erhitzte Wachs einen Ring einzudrücken und es abkühlen zu lassen. "Die dort benannte Person wird alles weitere für Dich in die Wege leiten und dafür sorgen, dass Du zu Deinem kleinen Anwesen mit Olivenhainen kommst. Jedoch wirst Du nach Tarracina dafür reisen müssen."

  • Dankbar nimmt Theodorus die gesiegelte Tabula entgegen und fängt sogleich an, sich wieder in seiner alexandrinischen Art mit blumigen Worten und Gesten tausendmal zu bedanken.


    "Vielen herzlichen Dank, lieber Fuscus, du bist einfach zu großzügig. Möge das Schicksal dir auch weiterhin gut beiseite stehen.


    Natürlich werde ich nach Tarracina reisen. Es wäre wohl nicht ratsam, ein Gut zu kaufen, von dessen Güte man sich nicht selbst überzeugt hat."

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  • "Ist schon gut," schmunzelte er. "Man muss ja sehen, was man für seine Klienten tun kann. Im Übrigen wird es keine Preisfrage geben. Der Mann weiss dann schon Bescheid, wenn er die Tabula liest," fügte er an. "Kann ich denn sonst noch etwas für Dich tun?"

  • Theodorus überlegt. Eigentlich ist es hier ja immer ganz gemütlich. Aber langsam setzt sich der Faktor zeit in seinem Bewusstsein durch. Deswegen antwortet er:


    "Nein, von meiner Seite her wäre das eigentlich alles."

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  • Er nickte. "Dann erlaube mir Dich zur Tür zu begleiten," meinte er freundlich und mit einem leichten Grinsen. Bereits auf dem Weg dahin meinte er: "Ach übrigens, gibt es in der Bibliothek der Schola Unterlagen zu Hannibal und den Geschehnissen in Rom?" Er hatte da letztens einige interessante Dinge gesehen, die er gerne näher betrachtet hätte.

  • Natürlich lässt sich der Alexandriner gerne zur Tür begleiten. Fuscus Frage kommt dann ein bisschen überraschend. Vor allem, weil er dazu wirklich keine Ahnung hat.


    "Puh! Da bin ich jetzt ehrlich gesagt überfragt. Ich bin zwar gerade dabei, die Bibliotheca neu zu ordnen, aber ich habe beileibe noch nicht alles gesichtet, ist auch schwer möglich und wohl eine Lebensaufgabe. Gerade sind wir dabei, ordentliche Pinakes zu erstellen, da herrscht ein heilloses Chaos.


    Aber ich kann mir anderseits auch schwer vorstellen, dass es keine Werke zu dem Thema geben könnte. Ich werde auf jeden Fall Ausschau halten und dir das was ich finde, möglichst schnell zukommen lassen."


    Theodorus hat sich nie ausgiebig mit der Geschichte des Westens beschäftigt. Aber er weiß, wie wichtig den Rhomäern ihre Nationalmythen sind.

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  • Artig und galant verbeugt sich der Alexandriner.


    "Es war mir wie immer ein außerordentliches Vergnügen, deine Gastfreundschaft genießen zu dürfen. Vale, mein Freund."


    Dann geht er seines Weges.

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  • Lange Zeit ist vergangen, seit Theodorus das letzte Mal seinen Freund und Gönner traf, aber an diesem Morgen steht der Alexandriner zusammen mit dem anderen bei der morgendlichen Salutatio Schlange...

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  • ... muss allerdings bald feststellen, dass gar keine anderen Klienten anwesend sind und der Herr des Hauses auch nicht. Deshalb verfasst Theodorus schnell eine Nachricht und reicht sie einem Sklaven:


    Salve, Matinius Fuscus,


    ich muss dir leider mitteilen, dass ich, wenn du das hier liest, wahrscheinlich schon wieder in Alexandria verweile, wo ich im Auftrag der Schola hinreisen werde. Da ich vorhabe, dort meine Tätigkeit als Philologos wieder aufzunehmen, ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir uns noch einmal sehen.


    Ich möchte dir deshalb hiermit meinen herzlichsten Dank für deine Hilfe und Gastfreundschaft ausdrücken sowie mein Bedauern, es dir nicht persönlich mitteilen zu können. Du warst mir immer ein guter Freund und es war mir eine Ehre, dich kennen gelernt zu haben. Sollte Fortuna dich einmal in meine wunderschöne Heimatstadt verschlagen, so wirst du mir immer ein stets willkommener Gast sein.


    Im Übrigen bitte ich dich, unser Klientelverhältnis zu lösen, da ich annehme, dass wir beide Aufgrund der weiten Entfernung kaum in der Lage sein werden, unseren gegenseitigen Verpflichtungen nachzukommen.


    Vale


    [für Römer unlesbares griechisches Gekritzel, wahrscheinlich sinngemäß die Unterschrift]


    Dann verlässt Theodorus das Haus der Matinier für immer...

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