Truppenappell der Legio I

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    Oder seht ihr dies anders Soldaten?


    Avitus holte das Schwert aus der Scheide und hielt es hoch, die Klinge zum Himmel gerichtet.
    "ANDERS? NIEMALS... PRIMA VICTRIX..."


    Sim-Off:

    hoffe, das mit dem 'prima victrix' war richtiges latein; wenn nicht, weiß aber jeder, was gemeint ist

  • Während die Centurionen ihre Schwerter zogen, bevor sie eine Antwort riefen, reckte Priscus nur seinen Optiostab in die Höhe. Die blank geputzte Kugel am oberen Ende ließ das schwache Licht des Wintertages aufblitzen.


    "Niemals!


    Prima Victrix!"


    Eigentlich hatte die Legion ja einen anderen Beinamen, der sogar zum Thema der Ansprache passte.


    "Prima pia fidelis!"


    Priscus fragte sich, ob der Legatus wohl bis zuletzt an seinem Text gefeilt hatte und sie deshalb so lange warten mussten.

  • Cunctator stimmte dem legatus voll und ganz zu.


    Vor Begeisterung riß er sich den Helm vom Kopf und streckte ihn in die Höhe.


    Semper Prima Victrix!
    Nostra Pia Fildelis.


    Schnell setzte er seinen Helm wieder auf, um nicht gerade bei diesem Appell einen unmilitärischen Eindruck zu hinterlassen.

  • Vesuvianus verfolgte die Ansprache mit Interesse. Nicht nur, weil sie ihm Aufschluss über den Hintergrund des überraschenden Appells gab, sondern vor allem weil sie ihm einiges über den derzeitigen Legaten verriet. Als dieser geendet hatte und bereits einige Soldaten und Offiziere der Aufforderung des Legaten gefolgt waren, hielt es der Tribun für nötig, die alten und neuen Soldaten an den Schlachtruf der Legion zu erinnern.


    "Semper fidelis - semper paratus!"

  • Livianus hob die Hände um den Soldaten ein Zeichen zu geben, dass er mit seiner Ansprache noch nicht fertig war. Er wandte sich an Tribun Vesuvianus und nickte diesem zu, ehe er das Wort wieder an seine Männer richtete.


    „Seper fidelis – semper paratus! Genau so ist es und genau so wird es auch in Zukunft sein. Ihr könnt mit stolz sagen, dass ihr zur Elite des Reiches gehört, ebenso wie ich stolz darauf bin, euch kommandieren zu dürfen! Diese Legion hat über die Zeit viele großartige und namhafte Offiziere und Feldherren hervorgebracht und wurde bisher auch nur von solchen geführt. Auch ich hoffe, dass ich dem Vertrauen, dass unser Kaiser, durch meine Ernennung zum Kommandanten dieser Legion, in mich gesetzt hat gerecht werden kann und euch mit ebensolcher beispielhaften Art und Weise kommandiere und im Ernstfall anführe, wie es meine Vorgänger taten und wie es bestimmt auch meine Nachfolger tun werden.


    Jedoch sollte jeden von euch bewusst sein, dass ein neuer Kommandant auch immer einen neuen Führungsstil, neue Ideen und eine neue Herausforderung für seine Untergebenen mit sich bringt. Ich weiß, dass mein Führungsstil oft umstritten war und es immer noch ist, aber ich kann euch versichern, dass wir alle, vom einfachen Legionär bis zum hochrangigsten Offizier, ein gemeinsames Ziel verfolgen….. die Prima auch weiterhin auf dem Status zu halten, den sie bisher immer im Exercitus Romanus inne hatte….. die beste und schlagkräftigste Legion des Reiches zu sein!……. Die Legion der Imperatoren!……. Die Legion, die im Kriegsfall als erstes ihren Fuß auf feindlichen Boden setzt, aber auch die Legion, die als einzige Legion in Italia auch gleichzeitig als letztes Bollwerk Roms dient. Ich weiß ihr seit euch dieser ehrenvollen aber auch verantwortungsvollen Aufgabe ebenso bewusst wie ich es bin. Daher lasst uns gemeinsam und voller Stolz die Ehre und den Ruf der ruhmreichen Prima hoch halten und zusammen an unserem gemeinsamen Strang ziehen! Ich erwarte es mir von euch….. und ihr erwartet es von mir.


    Lang lebe unser Kaiser! Prima Victrix!“

  • "PRIMA VICTRIX"
    donnerte die Centurionenstimme des Artoriers über den Campus. Die Ansprache kam bei Avitus gut an, zumal er gut nachvollziehen konnte, was Livianus damit meinte, wenn er von einem Führungswechsel sprach. Seine Centurie hatte damals einen neuen Befehlshaber bekommen. Hundertsechzig Mann, die einen ihnen völlig Unbekannten vorgesetzt bekamen, einen Mann, von dem ihr täglicher Dienst und im Ernstfall ihr Leben und der Erfolg der Mission - aus der Sicht der Legionäre wohl in genau dieser Reihenfolge - abhingen. Eine Centurie war keine Legion, aber das Prinzip blieb dasselbe, es war nur eben ein kleinerer Teil der Befehlskette.
    "PRIMA VICTRIX"
    hallte es erneut und Avitus hörte die Centurie neben sich diese Worte ebenfalls brüllen.

  • Priscus war selbst Teil dieses letzten Bollwerks des Imperators gewesen, als sich die Legio I dem Usurpator Laeca entgegen stellte. Ein lustiger Zufall, dass er sich die Wartezeit auf die Rede ausgerechnet mit einem Liedchen über diesen Einsatz vertrieben hatte, an den er jetzt denken musste.


    "Lang lebe unser Kaiser! Prima Victrix!" stimmte auch er ein und erhob erneut seinen Optiostab in den Himmel, während die Männer seiner Einheit ihre Pila empor hoben und ebenfalls laut "Prima Victrix!" riefen.

  • Als die Jubelrufe der Männer langsam wieder abnahmen, wandte sich Livianus an den Praefectus Castrorum und winkte ihm zu sich.


    „Praefectus! Du kannst nun das Kommando über die Legio übernehmen. Die Ausrüstung der einzelnen Kohorten sollen gleich im Anschluss kontrolliert und auf Vollständigkeit überprüft werden. Des Weiteren erhalten die Soldaten einen Sonderurlaubstag, den sie in Mantua und Umgebung verbringen können. Es muss allerdings gewährleistet sein, dass der Tagesbetrieb im Castellum nicht darunter leidet. Danach können alle wieder abtreten und ihren normalen Dienst aufnehmen.“

  • Plautius hatte sich bei den Jubelrufen zurück gehalten und erst einmal alles auf sich wirken lassen. Begeisterung schön und gut, aber es war auch gut alles erst einmal nüchtern zu betrachten.


    Plautius nickte.


    „Legatus! Jawohl, Legatus!“


    Er wandte sich an die versammelte Truppe und ließ seine juppitergleiche Stimme erklingen, damit ihn auch der Soldat in der letzten Reihe noch hören konnte.


    „MILITES STATE!“


    „Im Anschluss an das Wegtreten haben alle Soldaten ihre Unterkünfte und ihre komplette Ausrüstung für eine Überprüfung durch die Tribuni und Centuriones bereit zu halten. Diese ist auf Vollständigkeit zu überprüfen. Mängellisten sind unverzüglich durch die Centuriones beim Materiallager einzureichen, damit die fehlende Ausrüstung ersetzt werden kann. Reperaturen sind unverzüglich durchzuführen.


    Der Legatus gewährt den Soldaten der Legio I einen Tag Sonderurlaub, welcher in Mantua oder der näheren Umgebung verbracht werden kann. Im Bedarfsfalle haben sich alle Männer unverzüglich wieder im Castellum einzufinden.
    Es obliegt den Centuriones diesen Urlaub zu verweigern, wenn der unbefriedigende Zustand der Ausrüstung oder Unterkunft dies rechtfertigt.


    Desweiteren haben die Centuriones dafür zu sorgen, dass durch eine Restmannschaft der normale Tagesbetrieb weiter geht. Die derzeitigen Wachmannschaften führen ihre Schicht ganz normal zu Ende.


    MILITES ABITE!“

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Priscus nahm die Ankündigung von Inspektion und freiem Tag ohne große Regung zur kenntnis. Inspektionen hatten ihn bisher selten ins Schwitzen gebracht, sah man einmal von seiner Zeit als Probatus und junger Legionär ab und seine freie Zeit verbrachte er zwar gerne mit seinen Kameraden, aber eher selten in Mantua.


    Er wartete ab, ob sich die tausende Soldaten auf dem Platz beim Wegtreten in ein großen Durcheinander auflöstewn, was bei einer wohltrainierten Legion natürlich nicht der Fall war. Gruppe für Gruppe verließen die Soldaten den Platz und gingen zurück zu ihren Quartieren.

  • Heute war ein wichtiger Feiertag für das römische Reich, den vor allem jeder Soldat des Exercitus Romanus auf dieselbe Art und Weise feierlich beging. Es war der Geburtstag des Kaisers, an dem jeder, vom einfachen Probatus bis zum Legatus Legionis, erneut den Treueschwur ablegte. Ein Centurio, der gefolgt von einige Cornicen und einem Optio direkt aus Richtung Praetorium kommend, auf den Exerzierplatz stapfte, lies diese in einer Reihe antreten und das Signal zum allgemeinen Sammeln und Antreten der Mannschaften blasen. Es war immer das selbe Prozedere.


    Wieder einmal ertöte kurz darauf das laute röhren ihrer Hörner durch die Lagergassen des Castellums und es dauerte nicht all zu lange, da warn auch schon die hallenden Befehle und das klimpernde Geräusch von Legionärsgruppen, die mit voller Montur Richtung Exerzierplatz rannten, von allen Seiten zu vernehmen.

  • Als die erste Centurie der ersten Cohorte eintraf, war noch niemand sonst auf dem Appellplatz eingetroffen, aber man hörte von allen Seiten wie die Soldaten von ihren Centurionen auf ihre Positionen kommandiert wurden.
    Licinus war ein bisschen nervös, war dies hier doch sein erster allgemeiner Appell und bisher hatte ihm noch niemand erklärt wie ein solcher vor sich ging. Er beschloß einfach zu tun, was seine Kameraden um ihn herum taten.

  • Schnellen Schrittes führte Avitus die erste Centruie auf den Campus. Der Aquilifer und die Standarte glänzten im Licht der Sonne, ebenso wie die Helme der Legionäre. Als die Centurie ihre Position auf dem Campus erreicht hatte, befahl Avitus sie zum Stehen.
    "consistite... ad sinistram..." ~ Halt... Links um

  • Man hörte die Schritte der Soldaten und alle waren sie im gleichen Takt. Zum erstenmal sah Imperiosus alle Soldaten gleichzeitg auf den Campus und war überwältigt, wieviele es doch waren. Nun blieben sie stehen. Alle Mann standen in reih und Glied da und rührten sich nicht, obwohl einige etwas nervös waren und immer weider schauten, dass sie auch ja keinen Fehler machten.

  • Er war, als er gefolgt von Titus vor die Tür der Casa getreten war, einen Moment stehen geblieben. Vor ihm eilte gerade die Centurien der VI. Kohorte auf ihren Weg von den Unterkünften zum Exzierplatz vorbei und so betrachtet er den Zug einen Moment, bevor er sich selbst auf die Via Principalis begibt und neben den Soldaten marschiert.


    Auf dem Exzierplatz angekommen geht er mit festen Schritten dorthin, wo sich der Stab versammeln wird. Und da er offensichtlich der erste Stabsoffizier war, geniesst der hochgewachsene Tiberier das Schauspiel, welches sich ihm bietet, verfolgt wie der Primus Pilus seine Centurie auf den Platz führt, verfolgt wie eine Centurie nach der anderen aufmarschiert.

  • Avitus drehte sich zu dem hinter ihm stehenden Aquilifer um, dem Träger des heiligen Feldzeichens der Legion, dem goldenen Adler. Er nickte knapp. Ausgesprochen werden musste der Befehl nicht. Der Aquilifer war ein altgedienter Legionär, dem man nicht jeden einzelnen kleinen Befehl extra erteilen musste. Er nickte ebenso knapp zurück und marschierte zur Tribüne, dorthin, von wo der Legatus zu seinen Soldaten sprechen würde. Dort angekommen, stellte sich der Aquilifer hin, stellte die Standarte auf den Boden und verharrte, wartend.

  • Noch vor der Mannschaftsunterkunft hatte Marcus die Männer sich versammeln und in Reih und Glied aufstellen lassen ehe er, ihnen voran, auf den campus und dem Appellplatz zuschritt. Manchmal- wie in jenem Moment- erschien es Marcus, daß in seiner centuria besonders viele musikalisch begabte Soldaten versammelt waren, denn in seinem Rücken schwoll die Musik von, einer lituus, zwei tubae und auch einem cornu schmetternd und mit Enthusiasmus gespielt durch die Luft, dröhnte schon längst zum campus ehe sie dort im strammen Marsch ankamen. Besonders Wohlgefallen schuf der cornicen in Marcus Ohren, klang sein Spiel besonders harmonisch. Mit blitzenden Rüstungen, einem wohlgepflegten signum- mit nochmalig heute geputzter Tafel für die centuria secunda der ersten cohors- marschierte auch die zweite centuria, wie die Übrigen, auf. Vor dem Tor, was zum campus führte, kam es kurz zu einigen Verzögerungen, bis zwei weitere Zenturien endlich durch waren und Marcus die Männer -den signifer an seiner Seite- hindurchführen konnte und zu dem Platz, wo die erste cohors ihre Aufstellung nahm. Als sie mit der ersten centuria - direkt bei ihrem primus pilus- aufgeschlossen hatten, hob Marcus nur ein wenig die Hand.


    consistite, Männer! Steht bequem!“


    Noch, wo es noch nicht zum eigentlichen Apell kam und noch um die zwanzig Zenturien am Aufmarschieren waren, wollte Marcus die Männer nicht unnötig in starrer Haltung verharren lassen. Einige Herzschläge sah er nach vorne, bis ihm das signum der anderen Zenturien auffiel. Mit einem Kopfnicken deutete er seinem signifer selbiges zu tun, der dem Beispiel der anderen signaträger folgte. Einen Augenblick sah Marcus auch zu Artorius Avitus, nickte seinem ehemaligen centurio zu, ehe sich Marcus umwandte und prüfend seine centuria musterte, ob sie sich einigermaßen vernünftig aufgestellt hatten und ihm keine Schande bereiteten.

  • Während der Centurio die Gruppe von der Spitze aus angeführt hatte, war Priscus auf seinem Platz als Optio ganz hinten in der Kolonne auf den Platz marschiert. Von hier aus konnte er den Gleichschritt anzählen, der sich immer anden Kameraden mit den kürzeren Beinen orientieren musste. Außerdem konnte er prima erkennen, wer nicht exakt die Reihe hielt. Aber beim heutigen feierlichen Aufmarsch machten alle ihre Sache sehr gut und das rhytmische Wippen von Dutzenden von Helmbüschen aus Rosshaar vor ihm beeindruckte ihn auch nach Jahren der Legion immer wieder.


    Kaum hatten sie den Platz erreicht und der Centurio gestattet, bequem zu stehen, löste sich Priscus von seiner Position und ging mit unter den Arm geklemmten Optiostab durch die Linien und schaute, dass alle Männer möglichst exakt standen. Den Rekruten und sonstigen Frischlingen, die zum ersten Mal bei so einer Parade teilnahmen, warf er einen aufmunternden Blick zu. Die Anspannung war spürbar, aber realistisch betrachtet mussten sie schon etwas wirklich ziemlich dummes anstellen, um in der Masse von über 5000 Soldaten negativ aufzufallen.

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