Kaltes klares Wasser

  • Zitat

    Original von Flavia Leontia
    „Eure Riten sind älter als eure Götter? Dient denn der Ritus nicht eben ihrer Verehrung? Wie ist es denn möglich, daß er bereits war, bevor die so zu ehrenden Wesenheiten in die Welt traten? Hätte er da anfangs nicht jeden Sinnes entbehrt?“


    ...Doch noch lieber würde ich dem Eros begegnen, dem Hohen Eros, meine ich, dem reinen Einklang der Seelen, der um so vieles edler ist als die Liebe auf ... körperlicher... Basis.“ [/COLOR]


    „Und, ohne dir zu nahe treten zu wollen, werte Amessis... wir Römer sind ein Volk der Klarheit und der alten Tugenden, ein Volk, das durch Anspruchslosigkeit und Härte gegenüber uns selbst so, ‚starke Arme‘, wie du es nennst, erlangt hat. Ich denke, die Verherrlichung solch leiblicher Freuden würde uns ausgesprochen schlecht zu Gesicht stehen.“


    Nein, da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt, unsere Riten sind so alt wie die Götter, nur meine Göttin gehört zu einer der ältesten, wenn nicht sogar die älteste.
    Und du hast schon Recht, Liebe hat nicht nur mit der körperlichen zu tun auch die spitituelle wird von meiner Göttin gefördert und geachtet. Nur warum soll das eine edler und besser sein als das andere, ist e s nicht alles beides wichtig für unsere Seele und die innere Ruhe, die Zufriedenheit und auch für das Verständnis des Ganzen? Der Mensch braucht beides um das zu sein und zu werden zu dem er bestimmt ist. Wen er nur die körperliche Liebe praktiziert wird er genauso verdörren wie eine Rose ohne Wasser wie jemand der die Lust und auch den schmerz der liebe am eigenen Körper nie spürte.


    Ich musste lachen über ihre vehemente Verteidigung ihres Volkes.


    Wir Babelonyer sind das älteste Volk, unsere Kultur ist so alt wie die Götter selbst und doch sind wir keine Weltmacht. Wenn nichts neues nachkommt wird die Menschheit untergehen, auch Rom wird das eines tagest passieren, beten wir zu den Göttern das es nicht in so naher Zukunft ist und Rom noch lange die Geschicke der Welt in den Händen hält. Doch, warum soll es einem Volk wie eurem schaden, sich wie Menschen zu benehmen?
    Doch lasst uns nicht über Politik und Glauben reden, dies ist nicht der richtige Ort. Dies ist eher ein Ort der entspannung.

  • Zitat

    Original von Flavia Minervina
    … Ein so körperlicher Kult ist mir untersagt, muss ich ja als Jungfrau in die Ehe gehen.[/B]


    Mir ist es bekannt, dass eure Familien das von euch verlangen, jungfräulich in eine Ehe zu gehen. Ich habe dazu einen andern Glauben, nur du hast recht, wir sollen uns entspannen und nicht Diskutieren, ich würde mich sehr freuen wenn du trotzdem zu der Feier kämmst.

  • Minervina grinste...


    Babelonyen ist aber soweit icht weis nicht so alt wie das alte Ägypten, das zwar heute nicht mehr in dieser Form existiert, aber meines Wissens früher begann als Babelonyen..


    Aber egal, lasst uns den Alltag hinter uns bringen und unsere müden Körper ein wenig Energie tanken.


    Aber um auf die Einladung zurückzukommen... wie schon gesagt, kann ich leider nohc nichts versprechen... aber ich hoffe, das es mir möglich ist.


    Unbeabsichtigt ging sie schon wieder darauf ein.. nun ja, das hatte sie nun mal von ihrer Mutter...


    Sie wandte sich wieder Leontia zu...


    Ich wollte dir nicht zunahe treten. Es tut mir leid falls ich das getan habe.


    Aber Leontia... Irgentwie will ich kein Familienmitglied fragen... Vor allem meine Brüder achten sehr auf meinen Umgang, und manchmal wünschte ich mir schon ein wenig mehr.. wie soll ich sage... Freiheit? Darum würde ich gerne alleine fahren... schließlich liegt dort meine Heimat..
    sag ihm doch einfach, dass du mit mir fährtst... vielleicht lässt er es ja zu...

  • Amessis lachte. Diese ... Orientalin lachte einfach über sie, eine Flavia! Pikiert presste Leontia die Lippen aufeinander, und legte sich gerade eine spitze, aber nicht ungebührliche Bemerkung zurecht, holte schon Luft, um diese zu äußern, als ihre Cousine ihr zuvorkam. Erfreut hörte sie, wie Minervina Amessis dezent widersprach, und schnell stimmte Leontia zu: „Ja, belasten wir uns nicht mit diesen schweren Themen, vertrauen wir auf Rom, Roma Aeterna - möge es seine Größe, seine Glorie stets bewahren - und zweifeln wir nicht daran, das es sich jeglicher zersetzender Einflüsse schon zu erwehren wissen wird.“ Sie lächelte überaus sanft.


    „Aber keineswegs bist du mir zu nahe getreten, Cousinchen. Ja, ich frage ihn einfach, wir werden sehen.“ Sie machte sich zwar kaum Hoffnungen, andererseits war ihr Vater unberechenbar. Auf jeden Fall würde sie es vor ihm als Vergnügungsreise deklarieren, keinesfalls als Bildungsreise... Genießerisch streckte sie sich im Wasser, und malte sich aus, was für ein inspirierendes Abenteuer diese Reise sicherlich wäre.


    „Was sagt ihr eigentlich zu den Farben der derzeitigen Mode?“, schnitt sie ein - voraussichtlich - weniger kontroverses Thema an. „Ich für meinen Teil finde die kühlen Töne ja sehr schön, zumal das Blau, und zudem passen sie gut zur Jahreszeit - aber diese breiten Borten, an denen man jetzt gar nicht mehr vorbeikommt, sagen mir wenig zu. Und dazu die floralen Muster, ich weiß nicht... das wirkt schnell bieder, finde ich, was meint ihr?“

  • Minervina nickte...


    Ich will ja nicht als Modemuffel erscheinen, aber du ahst recht. Ich mag aber auch die starken blauen Töne nicht... sobald es in eine wärmere Art umschlägt, kann ich mich damit anfreunden... wie zum beispiel Hellblau..


    Sie lächelte Leontia an... aber irgentwie fror es ihr ein...


    Es kann sein, meine Liebe, dass ich bald wieder nach Ägypten reisen werde, denn ich hatte eine kleine Diskussion mit meinem Bruder Gracchus und ich weiss nicht ob ich unter diesen Umständen in Rom bleiben kann.


    Sie legte ihren Kopf zurück und dachte nach was da alles am Markt passiert war. Die Götter meinten es wohl nicht gut mit ihr, war sie doch erst kurz in Rom und schon war eine Zwist entstanden. Sie war nur froh, oder hoffte zumindest, dass sie in Leontia eine Freundin gefunden hatte... auch wenn es ihre Familie war...

  • „Oh ja, ich denke, ein lichtes Blau muß dir ganz vortrefflich stehen! Vielleicht mit einem warmem Bronzeton als Kontrapunkt, oder auch mit goldenen Akzenten.... Lass uns doch in nächster Zeit mal einen Händler in die Villa bestellen, dann suchen wir uns ein paar schöne Stoffe aus. Und bei den Borten können wir uns ja zurückhalten, man muß schließlich nicht jede kurzlebige Erscheinung mitmachen. Am liebsten besticke ich die Säume außerdem selbst...“


    Sie lächelte freudig bei der Vorstellung, all diese Dinge mit Minervina gemeinsam unternehmen zu können, doch bei den nächsten Worten ihrer Cousine zog zuerst Enttäuschung, dann Bestürzung in ihrer Miene auf. „Oh, das wäre aber schade! Eine kleine ... Diskussion? Warum solltest du denn...-“ Aber das Wissen, daß die privaten Unstimmigkeiten in der Gens Flavia besser nicht in der öffentlichen Therme ausgebreitet wurden, ließ sie ihrer Frage innehalten.


    Zwar wußte sie nicht worum es ging, doch Minervina erschien ihr sehr bedrückt. „Bestimmt kannst du bleiben, sicher klärt sich das...“ versuchte sie zu trösten. „Soll ich mal mit ihm sprechen, vielleicht? Wir haben wirklich ein sehr gutes Verhältnis zueinander.“ Mehr als das, sie sah in Gracchus einen Seelenverwandten und Mentor. Unschön war die Vorstellung einer Streitigkeit zwischen den beiden, und unschön meldete sich in diesem Moment auch die Erinnerung an ihr eigenes Zerwürfnis mit Milo zurück. Beinahe ein Jahr war es nun her, und Leontia mochte gar nicht daran denken, daß sie ihm bei den kommenden Feierlichkeiten vielleicht wieder begegnen würde.


    Mit einem Mal unruhig setzte sie sich auf und wrang das Wasser aus ihren Haare. „Wollen wir uns noch in das Caldarium begeben?“ Der heiße Dampf würde sich gewiß sowohl auf das Gemüt als auch auf den Teint wohltuend auswirken.

  • Sie tat es ihr nach und setzte sich auf. Ihre Haare waren immernoch triefend nass...


    Gute Idee... lass uns ins Caladrium gehen... dort können wir sicher ungestört weiterreden..


    Minervina betrachtete ihre Cousine... Wo sie am anfang dachte sie sei eine eingebildete Ziege.. wusste sie nun dass dem nicht so war...


    Sim-Off:

    hihihi ;)


    Aber wir dürfen die Massage nicht vergessen... meine Schultern sind so verspannt.. schrecklich...


    Sie griff sich auf die Schultern und knetete ungestüm darin herum, beendete dies aber wieder schnell, als sie merkte wie unnütz und seltsam es aussah.


    Minervina fühlte sich ein bisschen verloren...


    Eigentlich würde ich lieber zu den Trajansmärkten spazieren und dort selbt nach Stoffen suchen... Ich mag es etwas selbst zu entdecken.. weisst du... aber das mit dem Saum ist eine gute Idee, wir könnten uns überhaupt selbst alles nähen und sehen wie es uns gefällt... ist einmal etwas anderes! Ich lernte diese Kunst in meiner Heimat.. denn meine Amme war der Ansicht, dass eine unabhängige Frau das können sollte, und gerade weil ich Patrizierin bin sollte ich mindestens die Fertigkeiten einer Plebejerin haben


    Zögernd fügte sie hinzu..


    ...und dann hätten wir genügend Zeit uns ein wenig beser zu unterhalten...

  • Sim-Off:

    hihi ;) naja, wie man‘s nimmt...;)


    „Gut, gehen wir doch.“ Leontia erhob sich. „Vale, Amessis Vistilia.“ verabschiedete sie sich mit einem reservierten Kopfnicken von der Priesterin. „Ich wünsche dir noch einen angenehmen Aufenthalt.“, dann stieg sie über die flachen Stufen aus dem Becken hinaus. Ihre aufmerksame Leibsklavin Salambo trat sogleich mit einem angewärmten Badetuch auf sie zu. Leontia schlang es sich um, und ging, die bloßen Füße vorsichtig auf den glatten Boden setzend, am Beckenrand entlang.


    „Sicher, wir können auch einen Markbummel machen.“ meinte sie im Gehen lächelnd zu Minervina. „Es freut mich zu hören, daß du auch gerne nähst und stickst. Selbstgefertigte Gewänder sind doch etwas schönes. Ich hoffe nur meine Sklaven haben inzwischen meinen Webstuhl aufgebaut... Mir hat das alles auch meine Amme beigebracht. Sie begleitet mich noch immer, also meistens, heute war sie ... leider unpässlich.“ Und leise vertraute sie Minervina an: „Sie ist sehr engstirnig, weißt du. Ich verstehe schon wie du das meinst: mehr Freiheit...“


    Sie trat in die wogenden Dampfschwaden des Caldariums hinein, und ließ sich auf einer abgerundeten Bank nieder. Wohlig umfing sie die Wärme, schien in jede Pore zu dringen, und schon setzten sich kleine Wasserttröpfchen auf der Haut ab. Leontia wedelte mit der Hand ein paar Dampfschleier beiseite, um ihre Cousine noch sehen zu können. „Ja, unbedingt! Wir setzen uns gemütlich zusammen, mit etwas gewürztem Wein, nähen oder sticken uns etwas schönes, reden in aller Ruhe....“ Und in mehr Abgeschiedenheit... Genau richtig war das, um es sich an diesen kurzen und trüben Tagen gemütlich zu machen, dachte Leontia, und fragte sich mit einem Mal, ob ihr Vater nicht vielleicht doch recht hatte, und sie sich hier möglicherweise ganz gut amüsieren würde... Aber er hatte ja nicht ahnen können, daß sie hier ihre Cousine treffen, und sich mit ihr gleich so gut verstehen würde.


    „Salambo!“ „Domina?“ wie ein Geist tauchte die Sklavin aus dem Nebel auf. „Geh und laß dich ein bißchen massieren, probeweise, und dann schick uns die beiden, die es am besten machen. Mit Gefühl. Kräftig aber nicht grob.“ Das ließ Salambo sich nicht zweimal sagen. „Ja, Domina.“ Schon war sie weg.

  • Auch Minervina verabschiedet sich von Amnessis Vistilia und folgte Leontia leichten Schrittes in das Caladrium. Sie hatte schon vor mit ihrer Cousine auf die Trajansmärkte zu gehen, war sie aber in Gedanken schon in den Nebelschwaden des Caladriums...


    Sie trat ein und lehnte sich auf die Bank... die Hitze tat ihr Gut und sie spürte wie die Müdigkeit ihren Knochen entwich..


    Das war eine gute Idee liebe Leontia... Die Hitze tut meinem Körper und meinem Gemüt gut...


    Was sollte sie nun sagen.. ein wenig nervös sah sie an die Decke..


    Weisst du.. hier in Rom ist es nicht so einfach... du weisst ja wie das ist mit der Familie...


    Als der Sklave hereinkam nickte sie zustimmtend... Es war eine gute Idee von Leontia ihren Sklaven vorzuschicken... es gab genug schlechte Masseure, nicht nur in Rom...


  • Sicher, du hast recht. Auch das dies ein Ort der Erholung ist. Ich werde mich jetzt massieren lassen und dann auf die Feier vorbereiten.
    Es würde mich und sicher auch Antipater, sehr freuen wenn du uns die Ehre genben würdest.


    Sie erhob sich um aus dem warmen Becken zu steigen.


    Sim-Off:

    Sorry, ich hatte die letzen Tag immer nur ein paar Minuten zeit.

  • Träge waberten die Dampfschleier um die beiden Cousinen, verwischten jede scharfe Kontur, drehten und wanden sich, zerrissen, und flossen wiederum ineinander, während sie langsam in die Höhe trieben, bis unter das zu einer Kuppel gewölbte Dach. Das Caldarium war erfüllt vom Geräusch fallender Tropfen und rieselnder Rinnsale. Die feuchtigkeitsgeschwängerte Luft lag schwer auf der Brust.


    Langsam steckte sich Leontia lang auf der Bank aus, reckte sich wie eine Katze, spürte wie der Wärme sie vom Scheitel bis zu den Zehenspitzen herrlich durchfloss. Sie stützte die Ellenbogen auf, legte den Kopf auf die verschränkten Hände, und sah Minervina aufmerksam an. „Mhm....“ Sie nickte, obwohl sie immer noch nicht wußte, wovon ihre Cousine nun sprach. Kaum vorstellbar daß man mit Gracchus überhaupt einen Zwist haben konnte... wo er doch ein so durch und durch ausgeglichener, sanftmütiger Mensch war...


    „Ja, die Familie...“ murmelte sie. „Man liebt sie, und zugleich...“ Zugleich konnte sie einen zur Weißglut treiben, verlangte sie, daß man sich mit Haut und Haar unterordnete, sein Glück in den Wind schoß und dazu noch ein heiteres Lächeln zur Schau trug... "zugleich hat man seine Differenzen. - Habt ihr euch denn ... gestritten?“ fragte sie vorsichtig.

  • Minervina legte sich langsam auf die Bank und schloss ihre Augen.


    Nun, Streit... ja ich denke schon, dass es ein kleiner Streit war. Es ging um unsere Mutter. Und ich denke, da es sich um eine derart nahe Verwandte handelte gingen die Wogen hoch.


    Langsam öffneten sich ihre Lider und sie schielte zu Leontia.


    Darf ich dich was fragen?
    Du musst nicht antworten wenn es dir unangenehm ist...


    Dein Verlobter?

  • Ein kleiner Tropfen sammelte sich auf Leontias Stirn, und als sie leicht nickte, perlte er an ihrer Schläfe hinunter. Es kitzelte ein wenig, und sie wischte ihn mit einer gemächlichen Handbewegung beiseite. „Hast du deine Mutter denn gekannt?“ fragte sie Minervina leise, und etwas wehmütig fügte sie hinzu: „Ich kann mich an meine gar nicht erinnern...“


    „Mein Verlobter? Ach, nein, es ist mir keineswegs unangenehm. Uns verband eigentlich nichts, ich meine nichts bis auf das Verlöbnis eben. Er hieß Cassius und war Offizier bei der Flotte... Papa mochte ihn, aber mir ist es nie gelungen, etwas liebenswertes an ihm zu finden.“ Sie zuckte mit den Schultern und dankte den Göttern, die ihr Flehen erhört hatten, und sie von diesem Grobian erlöst hatten.


    „Vor einem Monat kam er ums Leben, durch eine Muräne.“ Sie berichtete ohne eine Miene zu verziehen. „Er erstickte an einer Gräte. Er war immer ein unmäßiger Esser.“

  • Oh doch ich kannte meine Mutter, und das besser als andere meiner Familie. Und das ist das Problem. Du musst verstehen, dass unsere Mutter Senatorin war und mit einem Senator verheiratet. Beide waren aber auch in der Legion und deshalb sehr ehrgeizig und hart, doch zu ihren Kindern waren sie besonders liebevoll...


    Minervina stockte... konnte sie das ihrer Cousine erzählen... war es nicht noch zu früh dafür? Es brannte ihr auf dem Herzen...


    ...Doch eines Tages... nahm sie sich das Leben...


    Ihre Stimme wurde leiser...


    ... sie wollte ein Zeichen setzen, für Rom...
    Das würden ja alle verstehen, doch meine Mutter war Christin und deshalb wird sie nun.. wie soll ich sagen, fast verachtet von meinem Bruder, und das schmerzt mich. Denn ihre Religion stand nie im Mittelpunkt unsere Lebens und ihr Tod war nicht religiöser Art, sondern sie wollte nur Rom helfen...


    Minervina stoppte apruppt...


    Ich weiss ja nicht wie deine Mutter war.. aber ich wurde mehr von meiner Amme erzogen... wie das halt so ist mit berufstätigen Müttern.


    Sie versuchte zu lächeln


    Dein Verlobter...Du schienst ihn ja nicht besonders zu mögen... erzähle mehr

  • "Eine Christin…" wiederholte Leontia tonlos, mit schreckgeweiteten Augen. Wie furchtbar! Arme Minervina! Armer Gracchus! Die Enthüllung erschütterte sie zutiefst. Gegen einen begründeten Selbstmord war wenig einzuwenden, aber sich so einer obskuren Sekte zu verschreiben, unvorstellbar! Was musste es für eine Last sein, dieses schlimme Geheimnis stets mit sich herumzutragen. Dagegen war ihr Vater ja harmlos. Doch, der hatte schon recht: Abgründe taten sich in allen Flaviern auf, mal besser, mal schlechter verborgen - gähnende Abgründe!


    Mit tiefem Mitgefühl sah sie Minervina an. "Es tut mir so leid für dich... Und mir scheint, ich verstehe jetzt besser, warum du so … so selbstständig an die Dinge herangehst, wenn deine Mutter eine Frau war, die in der Öffentlichkeit für das Gemeinwesen, für den Staat, so aktiv war. Es ist beklagenswert, daß uns dies heutzutage nicht mehr gestattet ist." Sie hatte den Impuls, Minervina in den Arm zu nehmen, fühlte sich jedoch durch ihre Nacktheit gehemmt. "Sei gewiss daß ich dieses Geheimnis stets bewahren werde."


    "Ach, über Cassius gibt es nicht viel zu sagen…" begann sie zaghaft, doch vielleicht war es der Wunsch Minervinas Offenheit zu erwidern, der sie mit einem Mal redseliger machte. "Nicht gemocht… nun ja, um ehrlich zu sein habe ich ihn verabscheut. Er war ein durchweg primitiver Mensch. Zwar recht … ansehnlich von Gestalt, und nicht mal so viel älter als ich, lediglich zehn Jahre, und auf seine Weise manchmal auch charmant – aber ohne jedes Verständnis für die edlen Dinge des Lebens. Für ihn ging es immer nur um Erfolg, und ums Essen, und ums … um die Frauen. "


    Einmal ins Klagen gekommen, hörte Leontia gar nicht mehr auf. "Kein vernünftiges Wort war mit ihm zu wechseln. Laut und grob war er. Und zudringlich außerdem, obwohl wir noch nicht verheiratet waren. Einmal hat er mich einfach geküsst, einfach so!" Sie schauderte, als sie daran dachte wie bedrohlich seine drängenden fleischigen Lippen sich auf den ihren angefühlt hatten. "Es war scheußlich. Ich wünschte ich müsste so was nie wieder tun. Am liebsten möchte ich Vestalin werden. Aber Papa ist da leider nicht dafür."

  • Minervina sah Leontia mit strengem Blick an. Auch sie hatte nicht verstanden.


    Die Religion war meiner Mutter egal verstehst du... um das ging es... ausserdem war es zu einer Zeit wo im Imperium die Christen tolleriert worden sind und auch akzeptiert... es ist nicht so wie heute....


    Sie atmete auf


    Heute sind die Frauen eingeschränkt... in ihrem Handeln und auch in ihrer Liebe...


    Sie versuchte das Thema ihren Verlobten zu lenken


    ... So wie bei dir... Ich denke Leontia, dass sich das mit dem Küssen; dabei zwinkerte Minervina ihr zu; sich ändern wird wenn du wen ganz bestimmten triffst.. und wenn du Glück hast, dann ist es sogar der Mann, den du heiraten wirst... und wenn nicht.. dann wirst du ihn lieben lernen müssen.


    Aber ich denke die Götter haben dir ein schönes Schicksal vorherbestimmt, sonst wäre dein Verlobter nicht von dir gerissen worden...

  • Nein, Leontia verstand tatsächlich nicht. Wie konnte einem die Religion, diese wichtige Stütze des Staates, denn nur gleichgültig sein? Aber da Minervina sie so streng ansah, ließ sie das Thema lieber ruhen. „Nun ja…“ nachdenklich zupfte sie an ihrem Ohrläppchen. „Sicher sind wir vielen Zwängen unterworfen. Aber die sind ja nicht willkürlich. Und ich denke, es gibt bestimmt Frauen, denen ein Talent gegeben wurde, segensreich im öffentlichen Leben zu wirken. Zum Beispiel soll noch vor kurzem eine Frau hier zum Aedil gewählt worden sein, habe ich gehört, und sehr gute Arbeit geleistet haben.“


    „Es ist bedauerlich, dass solchen außergewöhnlichen Persönlichkeiten nun der Boden entzogen ist, meine ich. Aber im allgemeinen, denke ich, können sich doch Männer in solchen Positionen besser behaupten. Sie sind nun mal von ihrem ganzen Wesen her eher Handelnde, und außerdem aggressiver. Zudem ist es sicher schwierig, als Frau ein Amt auszuüben, ohne in unschickliche Situationen zu geraten, meinst du nicht?“


    Als Minervina vom Küssen sprach, färbten ihre Wangen sich noch röter, als sie in der Hitze des Caldarium sowieso schon waren. „Glaubst du?“ Sie kicherte verlegen. „Ich weiß nicht…. Sag mal, Minervina, verrätst du mir, ob du, ich meine…“, sie flüsterte jetzt ganz leise und verstohlen, „…hast du mit dem Küssen schon Erfahrung?“

  • Minverina hörte Leaontia aufmerksam zu. Nun ja mit Politik kenne ich mich nicht aus... ich bin eher an der Wirtschaft interessiert... zumindest versuche ich mich zu interessieren... sie legte ein verschnitzes Lächeln auf ihren Mund.


    Aber du hast recht... Es ist bedauerlich, dass es so wenige Frauen gibt die eine solche Laufbahn einschlagen, aber die Barrieren die uns Fruaen schon von Anfang an auferlegt werden machen es nicht leichter...


    und die Männer tun sich sicher nur leichter, da es wesentlich mehr von ihnen gibt... es ist nun mal patriarchisch.. das Imperium...


    Der Schweiss rann ihr über de Wange und sie nahm ihren Handrücken um einen Tropfen zu entfernen.


    Als die Frage mit dem Küssen kam musste sie grinsen.


    Sie setze ich ein wenig auf und blickte ihre Cousine an.


    JA, in der Tat... Er war meine Jugendliebe, wenn man von liebe in diesem alter sprechen konnte, und es waren ganze 4 sekunden, da meine Amme mich entdeckte und mich gleich wegriss, von, wie sie sagte, diesem dreckigen Flegel


    sie blickte an die Decke und versuchte sich wieder zu erinnern und lächelste wieder unverschämt.


    Dann wurde ich zu gut bewacht dass mich einer küssen könnte... schade eigentlich


    Die restlichen Küssereien verheimlichte sie lieber, sie wollte ihre Schwester nicht erschrecken. Wie schon gesagt war in Ägyptus einiges lockerer als in Rom... vor allem da sie keine Eltern mehr gehabt hatte...

  • Leontia schlug schockiert die Hand vor den Mund, als sie sich diese Szene vorstellte. Wie peinlich, von der Amme erwischt zu werden! Wenn sie sich vorstellte, wie ihre Dido reagiert hätte – für den jungen Flegel wäre die Sache sicher übel ausgegangen. Etwas unschlüssig sah sie ihre Cousine an, wusste nicht so recht, was sie von diesem Lächeln halten sollte. Immer mehr gewann sie den Eindruck, dass Minervina ziemlich verrucht war.


    Sie lächelte zögernd, richtete sich auf, und wischte sich das Haar aus der feuchten Stirn. „Ich muß jetzt unbedingt ins Frigidarium. Die Hitze hier wird mir zuviel. Kommst du mit?“ Auf leisen Sohlen verließ sie den von Dampfschwaden erfüllten Raum, und trat in den Kaltbaderaum. Am Rande des Beckens blieb sie stehen, und schauderte jetzt schon bei dem Gedanken hineinzutauchen. „Brrr…“ sie fuhr mit der Hand durch das kalte klare Wasser, und zauderte. „Ist das aber eisig…“

  • Minervina nickte und folgte ihr... Leontia schien ein kleines Mauerblümchen zu sein.. aber das war sicher deshalb so, da sie schon immer unter den Fittichen ihres Vaters stand...


    Ohne auch nur zu testen wie kalt das Wasser war, stieg sie schnell hinein. Ein wohltuendes Prickeln druchstriff ihren ganzen Körper.
    Wenn du ganz schnell in das Wasser steigt und garnicht darüber nachdenkst, dann it es sehr viel angenehmer...


    Und was ich dich noch fragen wollte.... was ist jetzt mit Männern? Hast du schon einen in Aussicht?


    das musster sie fragen, sonst zerfraß sie die Neugier...

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