• Morrigan nickte auf den Hinweis mit dem Opium hin. „Ich kenne mich mit dem Gebrauch von Opium und auch mit seinen Nebenwirkungen und Abhängigkeiten aus. Ich werde nicht zu viel nehmen.“ Eher würde der Arzt wohl bemerken, dass sie fast zu sparsam damit umging. Aber Morrigan hatte in der Subura genug Menschen gesehen, die ohne Opium nicht mehr lebensfähig waren und dann herumliefen wie Geister. So wollte sie nun wirklich nicht enden. Sie überlegte kurz, ob sie sich hinlegen sollte. Doch sie entschied sich dagegen. Sie wusste, dass der Medicus im liegen nur einen Bruchteil der Wunden versorgen konnte. Und ihr war auch klar, dass sie wohl kaum Wochenlang hier herumliegen konnte. Immerhin war sie nun wieder Sklavin. Und Menecrates hatte sie bestimmt nicht aus purer Nächstenliebe aufgenommen. Er erwartete sicherlich eine Gegenleistung in Form ihrer Arbeitskraft.
    Da das Opium nun auch zuwinken begann, waren die Schmerzen weniger und so erhob sie sich langsam von dem Bett. Sie trat vor die Wand, der sie das Gesicht zuwandte. Mit den Armen suchte sie Halt an der Wand. „Ich denke so sollte es gehen.“ Sagte sie und deutete dem Medicus damit auch an, das sie bereit war.

  • Morrigan hatte nicht viel Schlaf bekommen, entsprechend übernächtigt sah sie wohl auch aus. Sie litt unter starken Schmerzen und drehte gerade missmutig das Fläschchen mit dem Opium in den Händen. Sie schaute auf, als sie angesprochen wurde, brauchte jedoch einen Moment um sich an den Namen des Sklaven zu erinnern. „Magrus? Richtig?“ Sie sah den Mann fragend an. „Nun ich fühle mich, als ob Hannibal mit all seinen Elefanten über mich drüber gerannt ist.“ Versuchte sie zu scherzen, obwohl die Beschreibung es eigentlich ganz gut traf wie sich sich fühlte.

  • Ja, dachte Magrus, sie sieht noch sehr mitgenommen aus. Sie braucht Ruhe.


    „Ja, Morrigan, ich sehe, dass du müde bist und große Schmerzen haben musst. Ich will dich auch gleich wieder in Ruhe lassen. Wenn du willst, kann ich manchmal zu dir hereinschauen und dir etwas besorgen. Ich habe nämlich zur Zeit den Dienst an der Porta zu versehen. Ich will dir aber nicht lästig fallen. Der Medicus behandelt deine Wunden sicher sehr gut, da bist du in den besten Händen. Wenn du etwas benötigst, sage es mir.“

  • Morrigan nickte dankbar. „Ich danke dir. Wenn ich etwas benötige, lasse ich es dich wissen.“ Sagte sie und versuchte ein Lächeln zustand zubringen. Ja ihr ging es bescheiden. Aber die Schmerzen würden vergehen. „Ja der Medicus behandelt mich gut. Ich denke in ein paar Tage kann ich meine Aufgaben hier im Haushalt wahrnehmen. Je nachdem was man für mich vorgesehen hat.“ Sagte sie. Morrigan hatte sich wirklich bisher keine Gedanken darüber gemacht, aber sie machte sich auch nichts vor. Immerhin war sie eine Verurteilte Sklavin, dass hieß wohl unweigerlich, dass sie in der Nahrungskette der claudischen Sklaven ganz unten stehen würde. Man würde ihr sicherlich die niedersten Aufgaben übertragen. Nun da musste sie wohl durch. „Oh du bist jetzt an der Porta? Nicht mehr im Garten?“ fragte sie nach. Sie hätte ihn wohl gern wenn es ihre Gesundheit zuließ im Garten besucht. Aber an der Porta konnte man auch immer gut ein Schwätzchen halten.

  • „Ich denke, dass man dir schon Zeit läßt, zu gesunden, bis du wieder arbeiten musst. Aber du hast schon recht, wir Sklaven müssen arbeiten, dafür braucht man uns. Aber ich hoffe für dich, dass man dir zumindest an Anfang leichte Arbeit gibt. Und ja, ich bin jetzt auch an der Porta, was aber nicht heißt, dass ich jetzt nicht mehr im Garten zu tun habe. Wenn du wieder auf die Beine gekommen bist, gehe ich gerne mit dir in den Garten. Da du ja früher auch schon hier warst, kennst du ihn natürlich, aber ein bisschen was hat sich schon geändert. Ich kann dir dann auch mein Geheimnis zeigen ;) . So, ich lasse dich jetzt wieder ruhen, spätestens am Abend werde ich wieder nach dir sehen.“

  • Zitat

    Original von Morrigan
    Da das Opium nun auch zuwinken begann, waren die Schmerzen weniger und so erhob sie sich langsam von dem Bett. Sie trat vor die Wand, der sie das Gesicht zuwandte. Mit den Armen suchte sie Halt an der Wand. „Ich denke so sollte es gehen.“ Sagte sie und deutete dem Medicus damit auch an, das sie bereit war.


    Alexandros sah genau hin, als Morrigan sich erhob. Die Flüssigkeit ihrer Bewegungen, der Kraftaufwand, all das gab ihm Aufschluss über ihren aktuellen Zustand. Das in ihrem Körper kreisende Opium verschleierte zwar die Aussage, aber berücksichtigte der Medicus diese Tatsache, stellte er trotzdem fest, dass Morrigans Willen erstarkte. Der Mensch heilte zuerst im Kopf und der Körper folgte ihm nach. Beides ging nicht unabhängig voneinander. Alexandros zeigte sich zufrieden, er musste nicht einmal unterstützend zufassen.
    Nun traute er sich auch, den Blick Richtung Balsam zu wenden, um danach zu greifen. Er sorgte sich nicht, dass die Sklavin urplötzlich umstürzte.


    "Ich beginne mit den unproblematischen und den älteren Wunden", erklärte er sein Tun. Doch vorab löste er das Laken, das Morrigan noch provisorisch trug. Es erfüllte bisher seinen Zweck, ging jetzt einfach zu entfernen und vor ihrem Erschöpfungsschlaf wollte sie keiner mehr mit Umkleiden belästigen. Alexandros entnahm einen Klecks Balsam und strich ihn entlang der Wundränder und über die Stellen, die sich bereits in der Heilung befanden. Morrigans Rücken wies jede Menge Verletzungen auf. Die Palette reichte von ganz frisch bis sehr alt. Frische Wunden verliefen quer über ältere Narben. Alexandros zwang sich, nicht den Kopf zu schütteln.


    Die Versorgung der zunächst erträglichen Stellen ermöglichte es dem Opium, noch ein klein wenig mehr Wirkung zu entfalten. Alexandros musste nur aufpassen, dass Morrigan standfest blieb und nicht stürzte. Er freute sich, dass sie eigenverantwortlich den Konsum so gering wie möglich halten wollte. Das ersparte ihm unnötige Erziehungsarbeiten.


    "Auf die frischen Wunden kann ich noch keinen Balsam streichen, sie würden sonst nässen", erklärte er weiter. Er besah sich die geplatzte Haut und das teils zerfetzte Fleisch Stück für Stück. "Manche Striemen sehen schon gut aus." Nach seiner Erfahrung wirkten positive Nachrichten oft Wunder. Die schlechten Nachrichten behielt er für sich oder drückte sie gemäßigt aus. "Auf die rechte Seite muss ich noch etwas Wein träufeln. Es wird vermutlich etwas brennen." Hier musste mehrere Male die Peitsche eingeschlagen haben. Die Wunde war tief, großflächig und verlief vom Rücken bis zur Seite. "Aber auch das wird heilen", erklärte er, während er mit einem in Wein getränktem Leinentuch den Wundbereich abtupfte. "Ich empfehle, nicht auf dem Rücken zu schlafen." Viel Reden lenkte ab, so seine Devise.


    Als er den Rücken versorgt hatte, trat er zurück. "Ich lass dir den Balsam hier. So kannst du deine Haut auch dort pflegen, wo sie wenig bis gar nicht strapaziert ist." Er meinte die Vorderseite, die Morrigan selbst erreichte und die nach seiner Einschätzung wenig übel aussah.

  • Morrigan biss die Zähne zusammen, als der Medicus mit seiner Behandlung begann. Sie versuchte sie auf den Klang seiner Stimme zu konzentrieren, sich daran festzuhalten. Ab und an nickte sie ein klein wenig auf seine Bemerkungen hin, aber sprechen konnte sie gerade nicht. Ab und ein könnte sie ein schmerzhaftes Aufstöhnen nicht unterdrücken. Ihre Armen begannen, ob der Anstrengung standhaft zu bleiben, zu zittern. Als die Prozedur beendet war, war eine letzte Kraftanstrengung nötig, bevor sie sich kraftlos auf den Schauplatz niederließ.
    Sie nahm den Balsam entgegen und hob ihren Kopf. Tränen rannen ihr wieder in Bächen über die Wangen, die Schmerzen waren ihr deutlich anzusehen. "Danke." kam es leise über ihre Lippen. "Was meinst du wann… wie lange.. also wie lang wird die Heilung dauern?" Fragte sie mit zitteriger Stimme den Medicus.

  • Magrus hatte wie üblich einen arbeitsreichen Tag, sodass die Zeit schnell verging. Es waren nun 12 Stunden seit seinem letzten Besuch bei Morrigan vergangen. Einerseits freute er sich, sie zu sehen, andererseits fürchtete er sich davor, sie in ihren großen Schmerzen zu sehen. Sie tat ihm sehr leid, aber er konnte ihre Schmerzen nicht lindern. Er nahm sich aber vor sie zumindest seelisch etwas aufzubauen. So ging er also vorsichtig in den Raum, in dem sie lag. Sollte sie schlafen, wollte er sie nicht stören und gleich wieder gehen. Sie war aber wach.


    „Morrigan, wie geht es dir? Ich hoffe der medicus war hier und hat dich behandelt. Ich sehe, du hast Wasser und Brot, wenn du etwas anderes zu essen oder trinken willst, sag es mir, ich besorge es dir.“


    Da fiel ihm auf einmal noch was ein.


    „Ich bin zwar sicher, dass du vom medicus gut versorgt wirst. Aber ich habe einen Tiegel mit Salbe, die bei Verletzungen durch die Peitsche sehr gut hilft. Vor einiger Zeit ist nämlich ein Sklave namens Aristoreles ziemlich hart gepeitscht worden und hat daraufhin diese Salbe bekommen. Sie hat bei seiner Heilung sehr gut gewirkt. Ich habe mit einen Tiegel genommen und versteckt für den Fall, dass ich einmal gepeitscht werde. Als Sklave kann das ja immer passieren, wie du ganz gut weißt. Wenn du willst, bringe ich dir die Salbe sehr gerne. Ich würde gerne mit dir längere Gespräche führen, aber ich weiß nicht, ob du schon in der Lage dazu bist. Ich denke, es ist am besten, wenn du mit sagst, was du willst und wozu du im Stande bist.“

  • Zitat

    Original von Morrigan
    Sie nahm den Balsam entgegen und hob ihren Kopf. Tränen rannen ihr wieder in Bächen über die Wangen, die Schmerzen waren ihr deutlich anzusehen. "Danke." kam es leise über ihre Lippen. "Was meinst du wann… wie lange.. also wie lang wird die Heilung dauern?" Fragte sie mit zitteriger Stimme den Medicus.


    "Wenn sich nichts entzündet, dann ist das Gröbste in einer Woche, vielleicht zehn Tagen geschafft. Achte darauf, dass du mindestens einmal täglich die Tunika wechselst. Dort, wo es nässt, darf keine Verschmutzung und auch kein Schweiß hinein. Ich überlasse dir, ob du in die Tunika schlüpfen willst. Alternativ kannst du, solange du liegst, auch saubere Laken benutzen. Damit fällt das An- und Auskleiden bei der Wundversorgung vielleicht leichter. Allerdings ist der Stoff etwas gröber. Wenn du dich für Laken entscheidest, bringt dir sicherlich Magrus weitere."


    Er strich einmal über ihren Kopf, weil er nichts gegen ihren inneren Kummer tun konnte, was er gerne würde. Gespielt aufgekratzt fragte er nochmals nach. "Tunika oder Laken?" Falls Tunika, würde er ihr wohl helfen müssen.

  • „Eine Woche.“ Murmelte sie leise. „Ich habe also eine Woche Schonfrist.“ Natürlich nahm Morrigan an, dass sie schnellstmöglich im claudischen Haushalt einer Arbeit nachgehen musste. Schließlich war dies hier kein Wohlfahrtsverein und sie war auch kein Gast in diesem Haus – auch wenn man sie derzeit irgendwie so behandelte. „Laken.“ Antwortete Morrigan ohne zu zögern. Doch ihr Blick ging dabei durch den Mann hindurch. „Ich habe die letzten Wochen gänzlich ohne Kleidung verbringen müssen. Deshalb und zusammen mit den Wunden empfinde ich Kleidung derzeit als... störrend und unangenehm.“ Morrigan sah den Mann nun wieder an. „Wenn du verstehst was ich meine.“ Sagte sie und sah fast schon verlegen zu Boden.

  • Zitat

    Original von Magrus
    ....


    Morrigan sah zu dem eintretenden Magrus und lächelte zaghaft. Aufgrund des Opium waren ihre Schmerzen auf auf ein halbwegs erträgliches Maß reduziert. Sie setzte sich in ihr Laken gewickelt auf ihr Bett und deutete dem Sklaven an, dass er sich ruhig zu ihr setzen könne. „ Es geht, das Opium macht es erträglich.“ Sagte sie auf seine Frage nach ihrem Befinden hin. „Ja es Sklavin ist mir das auch passiert – zwei mal. Ich hätte nur nicht gedacht, dass es mir als Freie passieren würde.“ Sagte sie und bei den letzten Worten wurde ihre Stimme bitter. Aber dann schüttelte sie den Kopf. Sie wollte jetzt einfach nicht darüber nachdenken. „Die Salbe nehme ich gern.“ Sagte sie, denn gerade für die von den Ketten wund gescheuerten Stellen an Armen Beinen und dem Hals konnte eine derartige Salbe nicht schaden. „Wenn du mir später noch ein frisches Laken bringen könntest für die Nacht? Aber vorher könntest du mir etwas von dir erzählen. Wo kommst du her und wie bist du hier gelandet?“ Fragte sie nun nach, denn etwas Unterhaltung würde sie nicht nur von ihrem körperlichen Zustand sonder nauch von ihrer Grübelei ablenken.

  • Magrus war hoch erfreut, dass Morrigan schon so weit war, dass sie Interesse an einem Gespräch fand und setzte sich zu ihr.


    „Naja, meine persönliche Geschichte ist sicher nicht so spannend wie wahrscheinlich deine. Ich bin in Gallien als Sohn einer Kaufmannsfamilie geboren und verlebte eine schöne und angenehme Kindheit. Alles war gut, bis sich mein Schicksal wendete. Als ich 13 Jahre alt war, starb meine geliebte Mutter und 2 Jahre starb mein Vater. Da ich minderjährig war, kam ich zu Verwandten, die vorgaben, sich gut um mich zu kümmern. In Wirklichkeit wollten sie sich nur das Vermögen meiner Eltern unter den Nagel reißen. Als ich das mehr und mehr durchschaute, wurde ich zu einer Gefahr für sie und sie ließen mich entführen. Nach etlichen Monaten kam ich dann nach Rom und landete auf dem Sklavenmarkt. Dort wurde ich von Aulus Claudius Sabinus gekauft und seither diene ich in diesem Haus. Ich habe wahrscheinlich noch Glück gehabt, hier zu landen, ich hätte es schlechter erwischen können. Aber selbst hier ist das Dasein als Sklave schwer. Ich habe zwar ein Dach überm Kopf und genug zu essen, aber ich bin eben als Sklave zu 100% fremdbestimmt. So, jetzt weißt etwas mehr über mich. Ich hole dir nun frische Laken und die Salbe. Wenn du möchtest kannst du mir ja dann etwas über dich erzählen.“

  • Morrigan lauschte dem Lebensbericht von Magrus. "Von den eignen Verwandten verraten." Ein trauriger Blick traf den Sklaven. "Das muss dich tief getroffen haben." Sagte sie leise. "Ich war frei und wuchs in Hochplateau in Persien auf. Meine Eltern waren liebevoll. Ich wurde eines Tages von Menschenhändlern entführt. Zunächst sollte ich in den Harem eines der Herrscher. Unterwegs wurde ich dann aber an Händler verkauft, die mich nach Rom brachten." Morrigan unterbrach ihre Erzählung kurz und trank einen kleinen Schluck Wasser. "Hier wurde ich dann von einem Claudier gekauft. Im Nachhinein betrachtet kaufte er mich wohl aus einer Laune heraus nur um anderen Bieter nicht den Erfolg zu gönnen. Ich fand hier im Haus unter den Sklaven schnell so etwas wie eine neue Familie. Leider sind sie inzwischen bis auf den Leibwächter von Menecrates alles verstorben. Mein damaliger Herr verstarb auch, so wurde ich einem anderen Claudier vererbt. Nun dieser war nicht gerade gut zu mir. Vorher hatte ich viele Freiheiten, eigentlich konnte ich machen was ich wollte. Nun dieser neue Claudier Felix er war das was man einen Tyrannen nennt. Als er dann längere Zeit abwesend war, floh ich zusammen mit andern Sklaven. In den Wirren des Bürgerkrieges und den Nachwirkungen fiel dies nicht weiter auf. Felix jedoch hatte nach seiner Rückkehr Häscher auf mich angesetzt. Diese fanden mich auch und brachten mich wieder hier her. Du kannst dir sicherlich vorstellen, was man mit entlaufenen Sklaven macht?" Morrigan führte die Geschehnisse nach ihrer Rückkehr nicht weiter aus. "Fleix verschwand dann wieder - inzwischen ist er zum Glück verstorben - und ich hatte Glück. In meiner Zeit die ich frei war, hatte ich einen Gönner gefunden, der mich kaufte und im Anschluss frei ließ. Er schenkte mir das Lupanar welches ich vorher schon betrieben habe. So war ich nun also frei und unabhängig… bis nun ja bis vor ein paar Wochen." Über die vergangenen Wochen und dir Gründe warum sie verurteilt wurde schwieg sie. Sie konnte und wollte nichts sagen. Immerhin hatte sie unter Folter ein Geständnis unterschrieben, mit welchem die Prätorianer in der Hand hatten. Sie konnte ihnen also nicht mal lügen vorwerfen, denn das Dokument, in welchem ihre Schuld festgehalten war, trug ihre Unterschrift.
    Sie trank noch einen kleinen Schluck. "Das Laken und die Salbe wäre jetzt wirklich gut. Ich denke ich werden mich dann auch wieder zur Ruhe begeben." Ja man konnte sehen, dass das lange reden sie sichtlich ermüdet hatte. Sie war halt nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte.

  • „Ja, ich hole dir frische Laken und die Salbe.“


    Magrus beeilte sich, das Gewünschte so rasch wie möglich zu besorgen und brachte es sofort zu Morrigan.


    „So, Morrigan, hier hast du die Salbe. Ich decke dich mit einem Laken zu. Dann musst du schlafen. Für deine Genesung ist das sehr wichtig. Am nächsten Morgen sehe ich wieder nach dir. Schlaf gut.“


    Magrus ging so leise wie es nur ging hinaus. Er wollte über das, was ihm Morrigan erzählt hatte, nachdenken. Da er für den Rest des Abends an der Porta saß, hatte er ja Zeit dazu.

  • Zitat

    Original von Morrigan
    „Eine Woche.“ Murmelte sie leise. „Ich habe also eine Woche Schonfrist.“ Natürlich nahm Morrigan an, dass sie schnellstmöglich im claudischen Haushalt einer Arbeit nachgehen musste. Schließlich war dies hier kein Wohlfahrtsverein und sie war auch kein Gast in diesem Haus – auch wenn man sie derzeit irgendwie so behandelte. „Laken.“ Antwortete Morrigan ohne zu zögern. Doch ihr Blick ging dabei durch den Mann hindurch. „Ich habe die letzten Wochen gänzlich ohne Kleidung verbringen müssen. Deshalb und zusammen mit den Wunden empfinde ich Kleidung derzeit als... störrend und unangenehm.“ Morrigan sah den Mann nun wieder an. „Wenn du verstehst was ich meine.“ Sagte sie und sah fast schon verlegen zu Boden.


    Alexandros hatte einen anderen Hintergrund erwartet als Morrigan nach der Heilungsdauer fragte. Nun stutzte er einen Moment, sagte aber nichts dazu. Nur beim Laken nickte er, weil er sich das leichtere An- und Auskleiden vorstellte. Er sann kurz nach, ob er sich nach Wochen der Blöße ebenfalls weiterhin unbekleidet wohler fühlen würde, musste das aber verneinen. Allerdings steckte er nicht in einer solchen Situation und nahm sich nicht heraus, ein allgemein gültiges Urteil bilden zu können. Daher verstand er nicht, was Morrigan meinte. Er lächelte trotzdem verständnisvoll.


    Beim Umlegen des Lakens musste er Morrigan nicht helfen und für ihre Verpflegung sorgten andere. Seine Aufgabe war also erledigt.
    "Schlafe viel und soweit es geht gut." Danach nickte er noch einmal zum Abschied und verließ das Zimmer.

  • Bevor Magrus am nächsten Morgen seiner Arbeit nachging, eilte er zu Morrigan, um nach ihr zu sehen. Er hatte in der Nacht viel über den Lebensbericht Morrigans nachgedacht. Er konnte sich vorstellen, wie hart es sein musste, nach Jahren der Sklaverei dann endlich freigekommen zu sein und dann trotzdem auf Grund widriger Umstände, über die er jedoch immer noch nicht Bescheid wusste wieder in der Sklaverei zu landen. Seine Gedanken kreisten auch immer wieder um das Geschäft, das sie als freie Frau betrieb. Ihr gehörte ein Lupanar. Für ihn war es ein seine Phantasie beflügelnder Begriff, da er ja bisher noch nie die Gelegenheit hatte, eine intime Beziehung mit einer Frau zu haben. Es war das Los vieler Sklaven, dass ihre Bedürfnisse unbefriedigt blieben. Doch nach einiger Zeit des Grübelns schlief er doch noch fest, sodass er gut ausgeruht war.


    „Guten Morgen, Morrigan! Wie geht es dir heute? Wenn du etwas benötigst, sag es mir, ich habe noch Zeit, es die zu besorgen. Ich hoffe, der Schmerz hat nachgelassen.“

  • Nach einer, aufgrund der Schmerzen, kurzen Nacht war Morrigan schon war und saß in ihr Laken gehüllt auf dem Bett und starrte vor sich hin. Sie blickte kurz auf, als Magrus das Zimmer betrat. Sie versuchte ein Lächeln. "Es geht mir den Umständen entsprechen." Antwortete sie diplomatisch. Sie würde wohl noch wochen- wenn nicht gar monatelang Schmerzen haben. Schließlich wurden durch die erneute Hiebe auch alte schon vernarbte Wunde wieder aufgerissen. Das sich nun neu zu bildende Narbengewebe würde ihr wohl bis an ihr Ende Spannungen verursachen und Schmerzen bereiten. Aber das wollte sie dem Sklaven nicht erklären. Er hatte derartige Erfahrungen nicht machen müssen Und sie hoffte für ihn, dass sie ihm erspart blieben. "Es wird noch eine Weile dauern, bis die Schmerzen vergehen." Sagte sie dahin. Sie wusste es besser, aber wollte sich nicht selbst die Hoffnung auf Besserung nehmen. Sie bat Magrus noch um etwas frisches Wasser und wollte etwas von dem Puls versuchen.



    ---


    So vergingen die folgenden Tage immer der gleiche Ablauf, Magrus kam morgens und abends vorbei und erkundigte sich nach ihrem befinden. Nach etwa zehn Tagen fand er Morrigan dann in die weiche Tunika gekleidet vor. Sie begrüßte ihn fertig angezogen und im Raum stehend. Ihr fiel die Decke auf den Kopf und jeden Tag nur die kahlen Wände anstarren war ihrem Gemütszustand nicht gerade zuträglich. "Guten Morgen Magrus, weißt du wer hier im haus die Aufgaben verteilt? Also wer von den Sklaven ist für die Einteilung zuständig?" Ja sie wollte sich quasi zum Dienst melden. Nur zu Menecrates wollte sie nicht gehen. So wie sie sich erinnerte teilte er auch die Sklaven nicht ein, dies übernahmen stets andere im Haushalt. "Oder weißt du zufällig, welche Aufgabe man mir zugedacht hat?" Vielleicht wusste er das ja. Immerhin redeten die Sklaven ja miteinander. Vielleicht hatte er etwas aufgeschnappt bei einem dieser Gespräche.



    Sim-Off:

    Ich habe mal einen Zeitsprung gemacht, ich hoffe das ist ok

  • Magrus war einerseits froh, dass sich Morrigan in der Lage sah, zu arbeiten, aber er machte sich insgeheim keine Illusionen über ihren tatsächlichen Zustand. Sie musste noch beträchtliche Schmerzen haben. Er bewunderte sie wegen ihrer Tapferkeit, denn sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Aber es musste gelingen, dass sie zumindest die nächste Zeit keine schwere Arbeit zugeteilt bekam.


    „Im Moment ist nur Domonus Menecrates hier. Aber wenn du damit einverstanden bist, habe ich eine Idee. Du weißt ja, dass ich zur Zeit auch viel Zeit an der Porta verbringe. Ich könnte dem Consul vorschlagen, dass du leichte Arbeit im Garten verrichtest wie zum Beispiel Laub fegen oder ähnliches. Ich glaube, dass dir der Aufenthalt an der frischen Luft gut täte. Für die schwerere Arbeit stehe ich zur Verfügung. Ich kann mich ja auch an der Porta vertreten lassen. Wenn du also einverstanden bist, gehe ich gleich zum Consul und frage ihn.“

  • Morrigan riss die Augen auf. „Nein! Nichts dem Consul vorschlagen. Mit so was belästigt man ihn nicht. Gibt es denn keinen Verwalter oder einen Sklaven der hier eingesetzt ist der wer ist den die älteste hier im Haus lebende Claudia? Die sollte doch für die Einteilung der Sklaven zuständig sein.“ Morrigan sah Magrus mit großen Augen an. Er konnte doch nicht den Pater Familie mit solchen Nichtigkeiten belästigen. „Aber ich denke leichte arbeiten im Garten sollte wohl nichts entgegenstehen.“

  • „Wenn du nicht willst dass ich zu Dominus Menecrates gehe, werde ich das gerne akzeptieren. Was die claudischen Frauen betrifft, weißt du ja, dass Claudia Sassia heiratet und das Haus verlässt. Ich kann versuchen Claudia Silana zu erreichen. Bis dahin kannst du ja ein bisschen im Garten arbeiten. Ich passe schon auf, daß du nur ganz leichte Arbeiten verrichtest. Wenn ich Silana erreicht habe, kann ich sie fragen ob das so in Ordnung ist. Wir werden schon sehen, wie es mit dir weiter geht. Wenn es Probleme geben sollte, mach dir keine Sorgen, ich nehme alles auf mich. Ich tue mein Bestes, dich zu beschützen.“


    Magrus war besorgt, dass Morrigan weiteres Unheil passierte und er nahm sich fest vor, das zu verhindern. Er war fest entschlossen, das zu verhindern und auch bereit, Risiken einzugehen, die er bisher stets vermieden hatte.

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