Weil mir die Frage unter den Nägeln brannte, mir zwar Epicharis schon viel erklärt hatte, ich aber das Ganze noch einmal aus der Sicht eines Mannes beschrieben haben wollte, besuchte ich kurzerhand meinen Bruder – unangekündigt zwar, aber die überraschenden Einfälle waren ja oft die besten. Ich musste ganz dringend meine Wissenslücken schließen, damit ich auf alles vorbereitet war. Schnell konnte einer Verlobung die Hochzeit folgen und dann gab es diese entscheidende Nacht. Den Kopf voller Gedanken übersah ich dieses dumme Loch im Straßenbelag vor der Villa, trat hinein, knickte um und fluchte einmal laut. Sofort schlug ich die Hand vor den Mund, das war unschicklich und ich wusste das.
Die letzten Schritte legte ich dann in besonders anmutiger Manier zurück. Ich betrat die Villa, schlug die Tür zu und rannte ab hier quer durch das Haus, bis ich leicht außer Atem vor Corvis Zimmertüre stand. Dreimal donnerte ich an das Holz, wartete auch nicht, bis die Aufforderung zum Eintritt kam, sondern platzte in den Raum.
„Corvi, ich brauche deine Hilfe“, rief ich noch auf der Türschwelle, rauschte ins Zimmer und bemühte mich augenblicklich um die Orientierung. Die Türklinke noch in der Hand suchten die Augen bereits den Raum nach meinem Bruder ab.
edit: Die Vorgeschichte.