Ich möchte die Brotverteilung in Rom hier ansprechen, da die Liste der Empfangsberechtigten leer ist. Außerdem will ich so die Bedeutung der Getreidespenden korriegieren und auch mal einige dazu animieren sich eintragen zu lassen.
Wie ich von vielen Spielern erfahren habe, so gilt ein Eintrag in die Frumentationsliste der Annona Urbis (Getreideversorgung Roms) als ein Armutszeugnis. Das bedeutet für viele einen Prestigeverlust, was auch bei dieser Interpretation auch eine logische Schlussfolgerung ist, jedoch ist diese Vorstellung falsch.
Die Brotverteilung diente nicht nur dazu den Armen zu helfen, sondern die Bürger Roms zu unterstützen, ihre besondere Stellung in dem Reich zu verdeutlichen. Empfangsberechtigte waren also nicht arme Leute, sondern frei geborene Männer mit römischem Bürgerrecht. Diese gingen ihren Berufen nach, hatten genug Geld, um sich ihr eigenes Brot zu kaufen, waren also auf keinen Fall die ärmsten und bedürftigsten. Da es logischerweise mehr Empfangsberechtigte (also etwa 640.000 freie geborene Männer mit römischen Bürgerrecht) gab, als der Kaiser (ihm oblag die Verantwortung zur Versorgung, denn es war eine kaiserliche Einrichtung, nicht die des Staates) versorgen konnte, wurden priviligierte Schichten wie Ritter und Senatoren ausgeschlossen. Daher betrug die Zahl 320.000, die dann wiederum auf etwa 200.000 wirkliche Empfänger beschränkt wurde, denn es war auch für die Kaiser eine kostspielige Angelegnheit.
Einer dieser 200.000 "Auserwählten" zu sein war also eine Ehre, eine Auszeichnung und wurde sogar auf Grabsteinen dieser Empfänger stolz angemerkt. Denn wie schon erwähnt, waren nicht alle Bewohner Roms ermächtigt sich einschreiben zu lassen, diese Auszeichnung zu erhalten. In diese Liste konnte nur jemand aufgenommen werden, wenn ein anderer ausschied. Die Empfangsberechtigten durften auch nicht durch kriminelle Aktivitäten auffallen und eine Verurteilung vor Gericht bedeutete ebenfalls eine Streichung aus der Liste.
Entfernt euch also von dem Irrglauben, man müsse nur arm und bedürftig sein, um sich dort eintragen zu können, denn es war eine Ehre die Spenden des Kaisers empfangen zu dürfen, auf keinen Fall eine Schande, für die man belächelt wurde oder einen gesellschaftlichen Abstieg hinnahm.
Also wer frei geborener Plebejer und zudem kein Ritter oder Senator ist, dürfte sich diese Auszeichnung nicht entgehen lassen.