"Wie gut du dich doch in der Meinungsbildung verstehst, Senator Avarus. Wie gut du doch die vermeintlichen Stadtgespräche und die Ansichten der Patrizier heraushören kannst. Diese sind mir nicht bekannt.
Natürlich, es ist nicht zu verdenken, dass du, der sich ja seines Vermögens doch so sehr rühmt, gleich darauf schließt, dass ich meine Ämter des Geldes wegen bekleide. Natürlich, Senator, doch ist nicht jeder so wie du.
Der Imperator schickte mich nach Hispania, ich ging.
Das Amt des Praefectus Annonae war verwaist und die Getreidelieferungen nicht konstant, ich ging.
Der Grad zwischen Egoismus und Aufopferung für die Allgemeinheit scheint bei dir ziemlich klein zu sein, meiner ist es nicht. Der Dienst für Rom hat oberste Priorität, das müsstest du als Senator wissen.
Unterstelle mir also nicht, du, der über seinen gut bezahlten Posten mit Agusaugen wacht, mich des Geldes wegen verpflichtet zu haben, denn wenn du doch so gut informiert sein willst, solltest du wissen, dass ich zur Praetur kandidieren will, die doch, welch ein Schreck, nicht entlohnt wird. Und das Amt des Architectus Provincialis wurde ja auch so hoch entlohnt.
Und wenn wir schon dabei sind, Senator, trete ich nicht vor den Kaiser mit der Bitte meine Arbeit doch noch mehr zu entlohnen, als schon ungemein für diese Unmengen an Sesterzen verschwendet werden."
Auch er setzte sich und sprach zu seinem Nachbarn leise.
"Ein Senator, der nach Geld lechzt, ein Senator, der Frevel begeht, uns alle mit Wort und seinem Antliz diskriditiert, der muss wirklich ein Künstler sein, um aufgenommen zu werden. Der Kaiser hätte sich ihm entledigen sollen, spätestens nach dem Aufstand hätte man ihm die Senatorenwürde nehmen sollen, wenn man nach dieser Sache noch von Würde sprechen kann - welch Licht wirft der Mann nur auf uns."