[Umland] - Das Lager der Cohors II Balearum

  • Crassus begann den Tag nach der Schlacht um Corduba so wie jeden anderen auch - nämlich früh. Denn es galt vieles zu erledigen: die Aufräumarbeiten in Corduba mussten überwacht werden und die angefallenen Briefe mussten bearbeitet werden. Außerdem mussten noch die Leichen der Gefallenen verbrannt beziehungsweise übergeben werden. Crassus wollte mit den Briefen beginnen. Und schon nach dem ersten Brief vergas Crassus sämtliche noch zu erledigen Aufgaben. Denn der Magiser Domus Augusti hatte ihm einen Brief geschrieben. In diesem wurde zwar nur wie beiläufig erwähnt, dass der Kaiser offenbar vor hatte Rom zu verlassen, doch gerade das beschäftigte Crassus mehr als der eigentliche Inhalt des Schreibens. Denn davon oder von irgendwelchen Plänen dazu hatte er nie etwas gehört. Crassus Gedanken kreisten und da er zu keinem Schluß kommen konnte, nahm er den Brief auf und las ihn noch einmal - auf der Suche nach einer Anweisung oder einem Hinweis was er nun tun sollte. Er fand keinen. Also lag es nun an ihm etwas zu entscheiden... doch dazu hatte er denkbar schlechte Vorraussetzungen, denn er wusste ja nichts über die Ausmaße und Gefahren des Aufstandes dort im Osten. Er legte den Brief beiseite und rief seinen Sekretär zu sich. Diesen wies er an, seinen Cousin zu holen. Während der Sekretär damit beschäftit war - in der momentanen Lage waren wohl die ganzen Truppen quer über die Stadt und das Umland verteilt - widmete sich Crassus den übrigen Briefen. Die Post seiner Verwandten las er dabei natürlich auch. Doch er erachtete ihre Lage als nicht sehr dringend und beschloß deshalb mit ihren Anliegen zu warten, bis er wieder in Rom ist.


    Als dann sein Cousin gemeldet wurde, ließ ihn Crassus gleich eintreten.

  • Am nächsten Tag wurde Decius zum Praefecten gerufen, und so ließ er alles stehen und liuegen und machte sich auf den Weg zum Kommandeurszelt, ließ sich anmelden und trat nach der Aufforderung dazu ein.


    "Ave, Praefectus. Du hast mich rufen lassen?"

  • Ja, das habe ich. Hier, lies.


    Crassus Ton hatte einen geschäftigen Ton und man konnte wohl deutlich erkennen, dass er gerade in Gedanken ganz wo anders war. Nicht zu letzt daran, dass er den Brief des Quarto einen Meter neben Decius hin hielt. Als dieser ihn gelesen hatte:


    Reite nach Carthago Nova. Informiere dort die Numerus über unsere Abreise. Es soll gleich morgen früh ein Schiff ablegen, die die Eskorte, die in dem Brief erwähnt ist, trägt. Ein paar Tage später werden dann wir mit den Gefangenen nach Rom übersetzen. Allerdings nur mit zwei Kohorten, die dritte bleibt unter Senecas Kommando hier. Fragen?


    Zeitgleich übergab Crassus Decius eine Tabula voller Namen und Nummern. Nämlich die Liste der Männer, die die Eskorte stellen sollte mit ihrer Centurie- und Kohortennummer. Mit dabei Decius Kamerad Maximianus.

  • Decius überflog den Brief, den Crassus ihm mehr schlecht als recht vor die Nase hielt. Als er gelesen hatte, nickte er und hörte den Ausführungen seines Cousins zu und nahm die Tabula in Empfang. Nachdem er auch diese kurz überflogen hatte, antowrtete er:


    "Keine Fragen, Praefectus. Ich werde unverzüglich alles in die Wege leiten und mich auf den Weg machen."

  • Gut. Du wirst dann dort bei der Einheit übernachten und überwachen, dass am nächsten Tag die Eskorte auch ablegt. Anschließend kehrst du hier her zurück. Bis dahin werden wir hier hoffentlich alles erledigt haben, sodass wir dann gemeinsam nach Carthago Nova marschieren können. Du kannst wegtreten...


    Crassus sah seinen Cousin aufmunternd zu. Der würde in den nächsten Tagen sicher auch keine Freude mehr am Sitzen haben.... doch nun gab es wichtigeres, um was man sich Sorgen machen konnte. Nämlich die Bestattung der Prätorianer. Die Identifikationen waren schon in der Schlußphase und den Qualm des großen Haufens, der aus rebellischen Kämpfer bestand, konnte man inzwischen schon hinter einem Hügel hevorkriechen sehen...

  • Decius hörte aufmerksam zu, abschließend nickte er und salutierte.


    "Jawohl, Praefectus."


    Dann drehte er sich um und verließ das Zelt um sich auf die Suche nach den auf der Tabula verzeichneten Milite szu machen und ihnen von ihrem Glück zu berichten...


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    Nachdeme er alle betreffenden Milites zusammengetrommelt hatte, diese ihre Zelte abgebrochen und ihre Siebensachen gepackt hatten wurden sie alle mit Pferden ausgestattet und verließen im Galopp das Lager in Richtung Carthago Nova.


    Die Reise würde wohl schnell vonstatten gehen, die Gefahr durch die Rebellen war gebannt und die Pferde ausgeruht. Wie würden wenige Pausen einhalten, höchstens um in einer Stadt die Pferde zu wechseln.

  • Ich lag gerade in unserem Zelt. Da war ich doch tatsächlich beim Ausflicken meiner Rüstung eingeschlafen. In diesem Moment trat Decius ein und ich rannt auf. Ein angedeutes salutieren folgte, doch war ich noch fix und fertig von der Schlacht. Ich hatte die Nacht kaum geschlafen, meine Wunden hatte ich auch noch nicht versorgen lassen.


    Als der Optio mir meinen Marschbefehl erteilte konnte ich mich nicht so recht freuen. Lieber wäre ich hier geblieben und hätte der Bestattung meiner Kameraden beigewohnt. Doch ging ich dort hin wo mich mein Kaiser brauchte. Zum anderen war es doch eine große Ehre für seine Leibwache auserkoren worden zu sein....

  • Völlig verstaubt und Müde kam Decius zum Tor des Lagers, ließ sich vom Rücken des Pferdes gleiten und drückte die Zügel der Torwache in die Hand. Dann trat er durch das Tor in das Lager und begab sich zum nächstbesten Wassereimer den er finden konnte. Er klatschte sich einige Hände voll ins Gesicht und spürte, wie die Müdigkeit sich wein wenig zurückzog und er sich wieder halbwegs konzenrtrierne konnte, außerdem sah war der Staub und Dreck nun von seinen Wangen verschwunden. Was man von seiner Rüstung nicht gerade behaupten konnte, wie er mit einem kritischen Blick an sich herunter feststellen konnte.
    Kurz erwog er, sich zu seinem Zelt zu begeben, die Rüstung loszuwerden und sich ein wenig zu säubern. Dann verwarf er den Gedanken jedoch, Crassus wollte bestimmt sofort seinen Bericht hören, außerdem konnte sein Cousin ruhig sehen welche Strapazen er auf sich nahm!


    So klemmte er sich seinen Helm unte rden Arm und begab sich auf schnellstem Wege zum Zelt des Praefecten. Die Wache erkannte ihn und ließ ihn ohne weiteres eintreten.


    "Ave, Praefectus. Ich komme gerade aus Carthago Nova, der Tribunus Classis entbietet dir seine Grüße und lässt ausrichten dass alles nach deinen Wünschen arrangiert werde. Ich konnte mich selbst davon überzeugen dass die Leibwache des Kaisers pünktlich in den Morgenstunden mit einem Transportschiff nach Rom in See gestochen ist, und die Transportschiffe für die zwei Cohorten wurden und werden noch für die Überfahrt präpariert, es ist also alles bereit."

  • Nur kurz nachdem Decius Crassus Zelt verlassen hatte um mit einigen Prätorianern nach Carthago Nova zu reiten, verließ auch Crassus sein Zelt. Er wurde nämlich von seinem Sekretär darüber informiert, dass alles für die Bestattung hergerichtet und vorbereitet sei. Tatsächlich, als Crassus am Ort des Geschehens eintraf waren die übrigen Kohorten schon angetreten und die Toten aufgebahrt. Crassus ließ direkt nach seiner Ankunft die Zeremonie beginnen. Sie verlief ohne jegliche Schwierigkeiten und sehr routiniert. An ihrem Ende sprach Crassus einige lobende Worte über die Toten, wie toll sie doch gekämpft hätten und für welch ausgezeichnete Sache sie gestorben waren. Sie konnten ihnen alle nur ein Vorbild sein. Damit schloß Crassus seine kurze Rede und sah leicht betrübt zu dem qualmenden Haufen. Nach einer ganzen Weile ließ er die Männer abtreten und zu ihren Arbeiten zurückkehren. Ebenso tat es Crassus, doch er bat direkt danach den Tribunen Iulius Seneca in sein Zelt.


    Als sich dieser dort meldete nahm Crassus den Salut ab und bat ihn sich zu setzen. Anschließend klärte ihn Crassus über die Parther-Sache auf und über sein Vorhaben mit zwei Kohorten Spanien wieder zu verlassen und nach Rom zurückzukehren. Und weihte ihn in die Tatsache ein, dass er dann hier mit einer Kohorte das Kommando führen würde. Anschließend wurden noch einige Kleinigkeiten erörtert und Probleme beseitigt. Als dann alles geklärt war, war es schon spät und Crassus entließ ihn, ehe er sich zu Ruhe legte.


    ---


    Gut. damit nahm Crassus den Bericht von Decius entgegen. Wir werden morgen nach Carthago Nova aufbrechen, die Kohorten sind informiert und haben marschbereiftschaft hergestellt. Du kannst wegtreten Decius und dich erholen, damit du den morgigen Marsch überstehen wirst.[/b]


    Crassus entließ seinen Cousin und wandte sich noch den letzten Plänen und Anweisungen für Seneca vor, der dann hier in Spanien Crassus Stellverterter sein würde.

  • Auch Sophus war zur Bestattungszeremonie gekommen. Die Untersuchung des Medicus war eher eine Formsache gewesen. Tatsächlich war er nicht verletzt, auch wenn seine alten Knochen noch immer schmerzten. Doch er ertrug es. Er wollte sehen, wie die Soldaten ins Elysium eingingen.
    Er betete stumm, dass keiner von ihnen das Leben eines Zivilisten auf dem Gewissen hatte, als er die Leichen brennen sah.
    Mit seichter Bestürzung spürte er, dass ihn die Zeremonie selbst kaum noch kümmerte, dass ihn die Toten weder anekelten noch erschreckten, dass sie ihm nicht einmal Trauer entlockten. Vermutlich hatte er am Vortag schon zu viel erlebt.


    Als die Feuer nieder begrannt waren half er selbst mit, die Überreste aus dem Lager zu schaffen und zu vergraben. Die Asche verstreute man im Umland. Er wusste zwar, dass er selbst mit seiner geringen Körperkraft natürlich kaum eine Hilfe war, doch hoffte er, wenigstens als Augur da zu sein. Er war die Präsenz des Cultus Deorum in diesem Lager, dessen war er sich bewusst. Er sah es als seine Aufgabe an, auch selbst bei dieser grauenhaften Arbeit Halt zu geben - wenn auch keinen physischen.
    Bis sie fertig waren, dämmerte es bereits wieder. In wenigen Stunden würde der zweite Tag nach der Schlacht anbrechen. Dann wollte er in die Stadt gehen.

  • "Jawohl!" antwortete Decius, salutierte formvollendet (Und mit vor Müdigkeit schmerzenden Gliedern) und verließ das Zelt.


    Nun ging er unverzüglich zu seinem Zelt, entledigte sich der staubigen und noch immer vom Kampf arg lädierten Rüstung und wusch sich ausgiebig. Nachdem er sicher was sich nun wieder unter zivilisierten Römern bewegen zu können kümmerte er sich um seine Rüstung. Sie war tatsächlich agr in Mitleidenschaft gezogen worden, und er würde in Rom wohl einige Ersatzteile benötigen.


    Nachdem er die Rüstung soweit gereinigt hatte wie es ihm nötig erschien aß er noch einen kleinen Happen und fiel dann völlig K.O. auf sein Lager. Kaum drei Atemzüge später war er auch schon in einem tiefen und traumlosen Schlaf versunken.

  • Am nächsten Tag ging, so wie alles in der Schlußphase, alles ganz schnell. Die Zelte und Sachen von zwei Kohorten wurden zusammengepackt und es wurde sich von der Kohorte, die noch hier bleiben würde und den Auxiliaren, verabschiedet.
    Dann, immernoch recht früh am Tag brachen zwei Kohorten in geschlossener Marschformation auf in Richtung Carthago Nova. An deren Spitze Crassus mit den beiden Tribunen die ihn Begleiten würde. Crassus wusste, dass er mit Seneca in Spanien einen zuverlässigen und guten Mann hatte, auf den er sich absolut verlassen konnte. Und gemeinsam mit der ihm überlassenen Kohorte und den Auxiliaren hatte er wohl alle Vorraussetzungen um den Wiederaufbau und Reimperiualisierung zu überwachen.


    Schon bald verschwanden die schwarzen Reihen am Horizont...

  • Decius marschierte bei seiner Centurie, nicht eben unglücklich darüber bald endlich wieder italischen Boden unter den Füßen zu haben. Die Aufgabe, zu deren Bewältigung sie hierher gekommen waren war erfolgreich abgeschlossen worden, und nun sehnte er sich wie jeder richtige Römer nach der Urbs Aeterna.

  • Da waren sie nun also abmarschiert. Nur noch die HIlfstruppen und Senecas' Cohorte waren geblieben. Und die Arbeit fing jetzt erst so richtig an. Die Provinz war so gut wie befriedet. Nun musste dafür gesorgt werden, dass Corduba wieder aufgebaut werden würde und dass die Provinzialbevölkerung sich Kaisertreu verhalten würde.


    Zunächst einmal sollte das Lager etwas verkleinert werden. Dann würde er nach und nach Teile seiner Cohorte vermischt mit Hilfstruppen quer durch die Provinz schicken, um die Lage und die Stimmung bei der Bevölkerung einschätzen zu können. Als erste Ziele wurden Ucubi und Astigi gewählt. Hier würden jeweils zwei praetorische Centurien und jeweils eine Cohorte der Hilfstruppen entsendet werden.
    Drei Cohorten der Hilfstruppen sollten währenddessen unter der Aufsicht des ranghöchsten Centurios mit dessen Centurie mit den Aufbauarbeiten in Corduba beginnen.


    Somit blieb eine praetorische Centurie und der Rest der Hilfstruppen im Lager zurück, um dieses zu verkleinern.
    Der Tribun würde sich in zwei Tagen, nachdem die Truppen wieder ausgeruht sein würden, mit auf den Weg nach Ucubi machen.

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